Wehrhahn-Linie wird deutlich teurer

  • Wehrhahn-Linie wird 30 Mio. Euro teurer


    Die Kosten für die Wehrhahn-Linie steigen um 30 Mio. Euro. Das berichtet die Rheinische Post in einem Artikel vom 09.11.12. Demnach wird die 3,5 Kilometer lange U-Bahnstrecke 780 Millionen Euro anstatt 750 Mio. Euro verschlingen. Die Gründe dafür gab die Stadt mit gestiegene Rohstoffpreisen an.


    Allerdings wurden weitere Zuwendungsgelder vom Bundesverkehrsministerium in Aussicht gestellt. Der Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek (CDU) informierte, dass sich die Stadt und das Land auf eine Anhebung des Kostendeckels verständigten könnten.

  • Gibt es ein Bauvorhaben wo es mit der Ursprünglich veranschlagten Summe passt ? Manchmal frage ich mich welche Praktikanten da am Werke sind ... anders kann ich mir die Fehlkalkulationen nicht erklären.

  • Irgendwie ist das alles Plan oder ?


    Man gibt ein günstiges Angebot ab, bekommt den Zuschlag und dann wird richtig abgerechnet.


    Die Politik müsste Verbindliche Angebote einholen, wenn die nicht Stimmen geht das auf Kosten des Unternehmens.


    Wetten das dann ganz andere Angebote abgegeben werden

    Man sagt niemand ist Perfekt, doch ich war schon immer ein Aussenseiter !
    P.S. ich bin Bi-Radikal[size=14][size=14] I like Linux :-)

  • Die Häufigkeit der Fehlkalkulation von Bauprojekten … in ganz Deutschland … nicht nur Düdo , ist auffallend. Wenn Handwerksbetriebe oder meine Wenigkeit so stümperhaft kalkulieren würden … der Kunde ... würde mir an die Kehle springen ...Ups statt der 1000 Euro kostet der Umbau des Kellers jetzt 3000 Euro … ;( 
    Ich habe schon so das Gefühl, das manches Prestigeobjekt mit dem sich als Politiker gerne schmückt … Kostengünstig der Öffentlichkeit präsentiert wird … man findet Zustimmung, und wenn das Kind dann in den Brunnen gefallen ist … was willste machen? Ne Bauruine stehenlassen? Nee, das Bauvorhaben muss durchgezogen werden zu jeden Preis. Ich möchte es einmal erleben, dass die Mitteilung kommt … statt 3 Millionen hat das Projekt dem Steuerzahler nur 1,5 Millionen gekostet Huuraaa !

  • Na, bitte nicht soooo sehr pauschalisieren. Die Gesamtkosten liegen wie gesagt bei 780 Millionen Euro! Mehrkosten von 30 Mio. sind unter 4 Prozent mehr als ursprünglich geplant und nicht 200 Prozent, wie bei deinem Beispiel! Man darf bei einem solchen Bauvorhaben - das im übrigen nicht an ein Bauunternehmen vergeben wird, sondern in Teilprojekten an zig verschiedene - nicht vergessen, dass zwischen Planung, Kalkulation und Auftragsvergabe Jahre liegen. Das ist ein hochkomplexer Vorgang! Zudem haben sich die Rohstoffpreise ja nicht mal eben geädert, weil jemand einen Furz quer sitzen hat, sondern weil die weltweite Wirtschaftssituation sich in solchen Bereichen niederschlägt.


    Ich möchte es einmal erleben, dass die Mitteilung kommt … statt 3 Millionen hat das Projekt dem Steuerzahler nur 1,5 Millionen gekostet Huuraaa !


    Gerade gestren geschehen. Der Kö-Bogen Tunnel No.1 wird früher fertig und kostet immerhin 100.000 Euro weniger! Dazu sagt aber niemand was...

  • Das ist ja mal eine erfreuliche Nachricht...100000 ist beachtlich. Eine Nachricht mit ... 30 Millionen weniger, hätte mir besser gefallen . Pauschalisieren möchte ich das nicht . Zum Furz... na ja ... so manchen Furz habe ich innerhalb 24 Stunden an der Tanksäule bemerkt ...Herr Furz sagt "Buhhh" und der Aktienmarkt läuft Amok .
    Mehrkosten von 30 Mio. sind unter 4 Prozent... ich kann dir nicht sagen wo meine Grenze ist 1,2,3,4 Mille ? aber eins sicher , nicht 30 Millionen . Peanuts , bei so einer Größenordnung ? Anderseits gebe ich dir natürlich recht ...der Rohstoffmarkt schwankt und damit auch die Baukosten ..Nach oben oder nach unten. Niemand kann wissen was ein Sack Rotband in 10 Jahren kostet ;)



    http://schwarzbuch.steuerzahler.de/

  • Mehrkosten von 30 Mio. sind unter 4 Prozent... ich kann dir nicht sagen wo meine Grenze ist 1,2,3,4 Mille ? aber eins sicher , nicht 30 Millionen. Peanuts , bei so einer Größenordnung?


    Ich hab diese Summe doch mit keiner Silbe banalisiert sondern nur die Verhältnisse klar gestellt. Jeder Euro, der zu viel gezahlt werden muss, ist ärgerlich! Aber diesen Umstand jetzt an der pauschalen Unfähgkeit Einzelner festzumachen, ist ungerechtfertigt! Ich galube kaum das hier jemand die Komplexität einer solchen Baumaßnahme überblicken kann.


    Und ins Steuerzahler Schwarzbuch gehört sowas erst recht nicht! Da ist der versetzte Kö-Bogen Pavillion oder das Geländer an der Rheinuferpromenade besser aufgehoben! DAS ist Steuerverschwendung. Die Mehrkosten für die Wehrhanlinie sind leider ein Produkt der Wirtschaftslage.

  • Denke wie Schosch, dass es wohl u. a. an der Wirtschaftslage liegen dürfte.


    Doch ich denke auch, dass im Baubereich längst prinzipiell knapp kalkuliert wird – schon bei den Ausschreibungen werden gewisse Posten gern nur als E.P. angegeben – obwohl sie mit Sicherheit anfallen werden. Der Unternehmer, der realistischer kalkuliert, ist ggf. von vornherein ausm Rennen. Wie rechnet man ein Bauvorhaben klein, ist doch n beliebter Sport. Mit dem Mehraufwand rechnet man aber im Hinterkopf. Ist die Sache soweit gediehen, kommen die neuen Zahlen. Es gibt bei solchen Mammutprojekten i. d. R. so viele Beteiligte, dass der eine mitsamt abgerechnetem Mehraufwand schon von der Baustelle ist, während der nächste bereits weiß, dass auch er seinen Mehraufwand erbringen wird. Macht halt mal paar Tausende, Hunderttausende oder 30 Mio. Je nach Projektgröße. Auch das Im Zeitplan Bleiben kann ein so ein großes Bauprojekt natürlich verteuern. Man bekommt öffentlich nicht unbedingt mit, was an Maßnahmen erfolgte, um auftretende Bauverzögerungen zu handlen.


    Stimmt genau Fred, kleinere Handwerksbetriebe können sich große Kalkulationsfehler nicht erlauben (müssen dann selbst die höheren Anfahrtskosten bei steigendem Sprit- oder sonstigen Preisen tragen). Bei Großprojekten müssteste ebenfalls mit E.P. Angaben hantieren, wenn du noch nicht weißt, ob und in welcher Höhe etwas anfallen wird (Fahrten z. B.) 4 % Mehrkosten wird je nach Kunde vermutlich akzeptiert.


    Die Dimensionen sind eben sozusagen Andreas.


    Liebe Grüße
    Ahörnle


    IchAG, das sehe ich bei EFH und kleinen Bauvorhaben auch so. Von wegen Übern-Tisch-Ziehen. Aber du wirst wohl kaum ein Unternehmen finden, dass bei Großprojekten solche Aufträge annimmt, da Rohstoffpreise in so langen Bauzeiten nicht wirklich zu kalkulieren sind. Nicht vergessen, teilweise hängts nämlich von den Börsen und gewissen "Spekulatius" ab.

    The best way to make your dreams come true is to wake up (Paul Valéry)

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  • Bauen, Bauunternehmer und Ehrlichkeit... seit jeher so ne Sache


    Völlig unverständlich finde ich, dass man Laien als Aufsichtsrat akzeptiert ohne, dass da zuverlässige Fachleute den Aufsichtsrat beaufsichtigen.


    Dat lief wohl nach beliebtem Schema F. Man weiß, man hat nicht genug Mittel, selbst dann nicht, wenn man alles runterrechnet, sucht sich aber Mitspieler, Wege und Mittel, dass man das Projekt irgendwie anleiern kann. Das Hin- und Her während der Bauphase ist bei Großprojekten ebenso "normal", wie diverse Fehler, Abstimmungsprobleme und notwendige Planveränderungen. Schon bei so pobeligen Sachen wie Gewerbeparks oder normalen Wohnsiedlungen an der Tagesordnung - dat lässt sich dann grad noch überblicken. Und stellt trotzdem fest, schon in der Planung kleingerechnet und Mist gebaut. Beim EFH sind die Schuldigen zumindest bald gefunden, hilft aber auch nix - die Kohle ist dann meist längst futsch.


    BER ist aba ein Gigant, Stuttgart-HBF auch ein (unterschätzter) Gigant. Man könnt eine laaaange Liste führen. Forscher Flyvberg hat erkannt, was jeder, der seine Nase länger in dem Bereich hatte ohnehin weiß. Für mich hat das kriminelle Ausmaße. Das sind nicht einfach Lügen, das ist Betrug! Betrügereien mit System. Bei "Besprechungen", die der Bauherr zahlt, sprechen sich die Beteiligten ab, wie sie am meisten verbergen und am meisten herausschlagen können. Mauschel, Mauschel. Nachtragsangebote. Regelmäßig, systematisch. Notfalls stockt man seine jeweilige Versicherung auf.


    Und Behörden spielen nicht selten mit. Auch n alter Hut. Anders als bei kleinen Bauprojekten hängen die Verantwortlichen (hier die Politik) nicht mitsamt ihrem Vermögen "mit drin" und müssen nicht einmal Verluste ihrer Bezüge befürchten, ziehen sie sich zurück.


    Die Persilscheine wie Imunität sollte man abschaffen - wer Mist baut, Amt beschädigt und nachweislich dem Land schadet, bekommt keine staatlichen Bezüge oberhalb Hartz4. Normalerweise ist genügend auf der hohen Kante um ohne sonstige Hilfen zu leben. Ungerecht ist das nicht, vor dem Gesetz sind doch die Bürger angeblich gleich.

  • Zum besseren Verständnis. Ich erlebe via TV und Web seit einigen Jahren, wie Projekte für die ich einst die Ausschreibungen (Grundbau) / Gutachten fertigte, offenbar von vornherein sehr eigenartig liefen - beginnend bei Grundstückspreisen. Beispiel:


    http://www1.wdr.de/themen/arch…ffaere/blbaffaere100.html


    55 Mio. Mehrkosten


    Eyller Berg... ich ahnte es... viele Besprechungen... Bohrungen, Beprobungen... bis es passte...


    http://www.wdr.de/tv/westpol/s…ege/2012/1028/deponie.jsp

  • Der ganze Spaß wird noch teurer:


    Die Wehrhahn-Linie knackt 800-Millionen-Euro-Marke


    Statt der zuletzt veranschlagten 798 Millionen Euro rechnet die Stadt nun mit Gesamtkosten von knapp 830 Millionen, plus 15 Millionen für Sonderbaumaßnahmen am ehemaligen Jüdischen Friedhof. Wohlgemerkt: Im September 2012 war noch von 780 Millionen Euro die Rede. Doch trotz der vielen Verzögerungen beim Bau der Wehrhahn-Linie und den damit verbundenen höheren Kosten, soll die U-Bahn Ende 2015 in Betrieb gehen. weiter lesen auf wz-newsline.de