Quartier M: neues Viertel hinter dem Hauptbahnhof geplant

  • Gestern wurden Planungen für ein Wohnungsbauprojekt auf dem Areal der Post hinter dem Hauptbahnhof bekannt: dort soll ein neues Quartier bestehend aus drei Hochhäusern entstehen. Das Gelände gegenüber des Musicaltheaters Capitol war vor Monaten als möglicher neuer Standort des Weiterbildungszentrums diskutiert worden. Stattdessen sollen jetzt bis 2016 100.000 Quadratmeter Geschossfläche verteilt auf drei 80 bis 90 Meter hohe Gebäude entstehen. Wie viel Fläche davon für Wohnraum bereitgestellt wird ist noch nicht abschließend geklärt. Erste Informationen deuten auf mindestens 35% hin.



    Abbildung: Lorac Investment Management S.á.r.l. Luxemburg


    Es soll ein "belebtes Stadtviertel in der Innenstadt geschaffen" werden, mit toller Sicht über die City. Dabei sprach sich die Stadtführung gegen Luxuswohnungen aus: "Das ist nicht der Standort dafür" äußerte sich beispielsweise OB Elbers. Das nährt die Hoffnung, dass nach zahlreichen Luxusprojekten auch endlich neuer, bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird. Bleibt zu hoffen, dass sich die neuen Wohntürme homogen in die Umgebung einfügen und das von vornherein einer Ghettoisierung vorgebeugt wird.

  • Bleibt zu hoffen, dass sich die neuen Wohntürme homogen in die Umgebung einfügen und das von vornherein einer Ghettoisierung vorgebeugt wird.


    Gerade in diesem Umfeld kann ein solche Projekt schnell abdriften und zum zweiten *öln-Chorweiler werden. Ich hoffe das mit mehr Weitblick geplant wird als z.B. seinerzeit in Garath...

  • Na da werden sich Capitol & Tanzhaus aber freuen solche Dinger vor die Nase gesetzt zu bekommen. Ist ja sowieso nicht die schönste Gegend um Nachts nach ner Veranstaltung zu Fuß zum Hauptbahnhof zurückzugehen, hoffentlich verschlimmert sich das da nicht... Die Taxiunternehmer werden wohl nichts dagegen haben ;)

  • Die WZ hat in weiteren Gesprächen einige interessante Äußerungen aufgeschnappt: demnach sind viele Dinge noch nicht konkret geregelt.


    „Die Idee ist grundsätzlich gut, aber das sind doch große Dimensionen.“ wird etwas Marcel Abel Chef von Jones Lang LaSalle in Düsseldorf zitiert. Gehe man von 100-Quadratmeter-Wohnungen aus, wären in einem Turm – abzüglich der Wegeflächen etc. – rund 230 Wohnungen möglich. FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus sieht in dem Projekt die große Chance, die Innenstadt über die Gleise der Bahn in Richtung Flingern zu vergrößern.


    Abels Kritik an drei gleichartigen Türmen teilt auch Alexander Fils (CDU), der Chef des Planungsausschusses. „Das ist nur eine Massenstudie. Ich habe gleich gesagt, dass drei identische Bauten langweilig sind.“ Ein größereres Einkaufszentrum soll es nicht geben, aber Angebote wie Reinigung und Supermarkt. Der Umzug der zentralen Stadtbücherei auf das Areal ist laut Fils übrigens immer noch möglich.


    Mal sehen was von dieser Messestudie letztendlich übrig bleibt. Ein klares Umdenken im Planungsausschuss ist jedoch zu erkennen: um Wohnraum zu schaffen muss man aufgrund mangelnder Flächen in Düsseldorf in die Höhe bauen.

  • Also ich möchte in keinem Hochhaus wohnen,


    ich denke die meisten Leute auch nicht, das ganze wird dann wieder zu einem Wohnort für die , die sich eine Wohnung nicht aussuchen können, sprich neuer Sozialer Brennpunkt, wann lernen die Planer eigentlich mal aus der Vergangenheit ?

    Man sagt niemand ist Perfekt, doch ich war schon immer ein Aussenseiter !
    P.S. ich bin Bi-Radikal[size=14][size=14] I like Linux :-)


  • Gerade in diesem Umfeld kann ein solche Projekt schnell abdriften und zum zweiten *öln-Chorweiler werden. Ich hoffe das mit mehr Weitblick geplant wird als z.B. seinerzeit in Garath...


    sehe ich auch so. und 35% wohnfläche hört sich für mich wieder nach "bürgersteig ab 17.00h hochklapp gegend an". und ob dafür die direkte bahnhofs-nähe ideal ist ?( :whistling:

  • Die WZ schreibt heute: "Stadt gibt Startschuss für das „Quartier M“ hinterm Bahnhof".


    Demnach soll sich der Luxemburger Investor Lorac Investment um die Entwicklung des neuen Quartiers kmmern. Der will ein lebendig gemischtes Gebiet. Ob es jedoch tatsächlich drei Wohntürme gibt, wie sie bei der Immobilienmesse im Herbst in München vorgestellt wurden, ist offen. Ebenso, ob man die angestrebten 114 000 Quadratmeter Nutzfläche erhält.


    Festgelegt wurden für das Verfahren folgende Nutzungen:


    Wohnen: Konventionelles Wohnen (17 600 qm), hochwertiges Wohnen (28 100 qm), Wohnen und Arbeiten (6800 qm). Gedacht ist an 1- bis 5-Zimmer-Wohnungen bis zu 120 Quadratmeter.


    Gewerbe und Büros: 32 825 qm


    Hotel: 8000 qm mit Restaurant, Bar, Sauna, Fitnessbereich. Gesundheit/Wellness: 2500 qm Fitness, 1000 qm Gesundheit und Praxen, 1000 qm Hort/Kita.


    Versorgung: 4400 qm für Friseur, Schuster, Reinigung, Bäcker, Bürologen und Praxen etc.


    Bestandsgebäude: Der Bau gegenüber von Capitol und Tanzhaus bleibt erhalten. Auf 12 000 qm soll es einen Supermarkt geben, aber auch Erweiterungsmöglichkeiten für das Tanzhaus sowie Platz für Ateliers oder ein Kino.

  • Architekten-Wettbewerb für das "Quartier M" beschlossen


    Gestern hat der Planungsausschuss im Rathaus dem Architekten-Wettbewerb für das "Quartier M" auf dem ehemalige Post-Gelände hinter dem Hauptbahnhof einstimming zugestimmt. Dieser soll hochkarätig besetzt sein. Auf der Liste der teilnehmenden Architekten steht auch der Name Jürgen Mayer H. Der Berliner Architekt ist für seine spektakulären Ideen bekannt - auch beim Kö-Bogen-Wettbewerb war er bis kurz vor Schluss im Rennen. Insgesamt sollen zehn Büros ihe Entwürfe einreichen.

  • Hallo!
    Vielen Dank für die Informationen. So wie es aussieht gehen wir immer mehr dazu hin, auch in die Höhe zu bauen. Ich finde es nicht schlecht, da es Platz sparend ist und je nach Architektur gut ausschaut. Ich hoffe nur, dass die Mieten für die Wohnungen und Gewerbeflächen nicht allzu hoch werden. Bekanntlich ist es ja so, dass bei neuen Projekten und etwas höher ausfallen, da diese auch wieder refinanziert werden müssen. Interessant finde ich, dass man jetzt schon weiß das ein Friseur Einzug halten soll. Ich denke, das ist das geringste Problem da ich mit meinem Friseur in Oberhausen doch recht zufrieden bin. nun ja, es ist alle Mal besser als diese unzähligen Spielhallen.


    Ich bin sehr gespannt, wer das Rennen macht.


    LG

  • Auch wenn ich leider nicht, wie möglicherweise ein Vorposter, Geld für Links erhalte, möchte ich DIESEN Link doch gerne verbreiten. Enthalten sind "PROJEKTINFORMATION ZUM STÄDTEBAULICH-ARCHITEKTONISCHEN GUTACHTERVERFAHREN IN ZWEI PHASEN" von Lorak Investment Management.


    Neben den teilweise ganz interessanten Aspekten, die aufgegriffen werden (u.a. auch die Oberbilker Ortsumgehung), wird am Ende geschildert, dass im September 2011 eine 2. Juryentscheidung angestanden haben soll. Diese Entscheidung wurde aber mittlerweile laut RP (HIER) auf den November vertagt. Von zehn Architektenbüros seien noch genau zwei übrig. Unter anderem Jürgen Mayer H., der laut HOMEPAGE schon interessante Projekte entwirft, die zumindest kein Einheitsbrei sind, sondern wirklich extravagant ;) Mir gefällt davon jetzt nicht unbedingt alles, aber es ist zumindest viel Außergewöhnliches dabei, was einen Wiedererkennungswert hat - zumal man sich evtl. auch erst an die jeweiligen Formen gewöhnen muss bis man sie doch mag. In jedem Fall bin ich gespannt auf den November und die Entscheidung, was im Quartier M weiter passieren soll!

  • Wie ich aufgeschnappt habe, stand in der Printausgabe der RP, dass Jürgen Mayer H. tatsächlich gewonnen hat. So soll ein Hochhaus entstehen, welches die 100m-Marke knacken kann. Da der Architekt ja immer außergewöhnliche Dinge entwirft, kann man auf erste veröffentlichte Visualisierungen gespannt sein. Ich denke, dass RP-online sich diesem Thema bald stärker annehmen wird, da es ein wichtiges Gebiet um den Hauptbahnhof ist. Zugelassen laut Bebauungsplan ist ein Turm bis zu 140m.

  • Yau, 100 Meter hoch soll das Bürogebäude werden und damit fast so hoch wie der Turm der Ergo-Zentrale. Es wäre das fünfthöchste Gebäude der Stadt. Nach dem RP-Artikel soll das 3,8 Hektar große Areal in drei Abschnitte geteilt werden. Mayer H. errichtet das Hochhaus als Landmarke, die übrigen Bauabschnitte gestaltet das Wiener Architektenbüro Delugan Meissl. Geplant ist einen Wohnblock mit acht- bis neungeschossigen Bauten sowie einem niedrigeren Hochhaus (50 bis 60 Meter) für gewerbliche Nutzung.


    Konkrete Infos zu den Plänen werde kommenden Mittwoch im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung präsentiert. Das alles klingt aber längst nciht mehr nach dem weiten Wurf in Sachen Wohnbebauung... mal abwarten.

  • Dann darf man auf den Mittwoch gespannt sein. 8 - 9geschossige Wohnungen hat man allerdings schon fast überall. Selbst hier relativ am Rande der Innenstadt in Oberbilk ist die Bebauung (mit Dachgeschoss) bei 7 Geschossen. Mit einem passenden Design wären da ein, zwei höhere paar Türme ganz interessant gewesen. Aber möglicherweise soll der Solitär mit 100 Metern wirklich ein Solitär bleiben!?

  • EDIT: Wie berichtet werden auf dem 3,8 Hektar großen Areal zwischen Erkrather, Kölner und Moskauer Straße die Entwürfe zweier Architekturbüros verwirklicht:


    Quartier M - Erste Visualisierungen des neuen Areals im Zentrum Düsseldorfs


    Es gibt erste Veröffentlichungen. An der Bahntrasse soll ein Hochhaus errichtet werden, dass die hundert Meter-Marke knackt. Jürgen Mayer H. hat dieses entwickelt. Das Bild von der Stadt Düsseldorf habe ich hierunter eingefügt. Ich finde dieses Gebäude äußerst gelungen und ansprechend. Schließlich ist es sehr organisch, aber dennoch nicht zu extravagant. Das dürfte den gesamten Stadtteil um den Hbf deutlich aufwerten. In dieses Gebäude sollen Büros einziehen - möglicherweise könnte man aber in der Spitze noch Wohnungen erstellen. Fände ich zumindest sehr schön. Auch wenn ich mir eine derartige Wohnung nicht wirklich leisten könnte ^^


    [IMG:/img/temp/img_quartier-m_01.jpg]
    (Gesamtansicht Quartier M, Quelle: duesseldorf.de)


    Daneben sind unter derselben URL auch die Entwürfe für den Wohnungsbau enthalten. Denn diese werden nicht nach dem Konzept von Jürgen Mayer H. gebaut...den Entwurf von Delugan Meissl finde ich allerdings nicht wirklich schön. Das wirkt sehr dunkel und uneinladend...Ich hätte es schöner gefunden, wenn der gesamte Entwurf von Mayer H. übernommen worden wäre. Allerdings hätte hierbei in jedem Fall das hintere Hochhaus verändert werden müssen, da das doch arg langweilig wirkt ^^


    Der gesamte Entwurf von Delugan Meissl:
    [IMG:/img/temp/img_quartier-m_02.jpg]
    (Gesamtansicht, Quelle: duesseldorf.de)


    Weitere Bilder mit gleicher Quelle:


    [IMG:/img/temp/img_quartier-m_03.jpg]
    (Planung des Büros Delugan Meissl, Quelle: duesseldorf.de)


    [IMG:/img/temp/img_quartier-m_04.jpg]
    (Die Hochhaus-Planung des Architekten Jürgen Mayer H., Quelle: duesseldorf.de)

  • Sehe ich genauso. Das Hochhaus von Jürgen Mayer H. ist echt mal was Besonderes! Keine rechten Winkel, alles wirkt organisch, fließend und stimmig. Die anderen Planungen hinken da n Sachen Innovation leider deutlich hinterher. Zudem hätte ich mir an dieser Stelle eindeutig mehr Wohnraum gewünscht. Laut RP sind zwar 500 Wohnungen geplant (davon 40 sozial gefördert!), dass ist bei diesem riesigen Bauprojekt auf 3,8 Hektar Fläche aber verschwindend wenig :(

  • Die Flächenaufteilung wurde auch kommuniziert. Quelle ist wiedermal die Homepage der Landeshauptstadt.

    Anders ausgedrückt:
    Wohnungsfläche gesamt: 52,500 qm, wenn man die Kategorie Wohnen und Arbeiten als Wohnraum deklariert. Andere Flächen betragen insgesamt 61,725 qm. Insofern ist das zumindest ´ne halbwegs paritätische Aufteilung. Andererseits wäre ein derartiges Hochhaus meines Erachtens auch als Wohngebäude vorstellbar, indem hier komplett der Hochwertige Wohnbereich eingelassen wird. Die ÖPNV-Verbindung ist schließlich sehr gut, man ist in der City und hat ´nen sehr guten Blick, das neue Zentrum von Oberbilk - der Oberbilker Markt inkl. angrenzenden Gebieten wie B8 etc. ist nah.


    Positiv wäre das nur dann, wenn man für derartige Neubauten (wie auch Kö-Blick, GAP15, Kö-Bogen, DreiEins, Medienhafen etc.) andere Bürobauten, die einfach nicht mehr zeitgemäß sind, abreißt oder umfunktioniert. Denn ich gehe stark davon aus, dass neuartige Bürobauten in dieser Art und Weise schnell vermietet werden. Zwar hat Düsseldorf Büroleerstand. Aber dieser ist im Normalfall auch sowas von unmodern, ineffizient oder sogar halbwegs heruntergekommen. Denn auch Büroraum muss gewissen Kriterien genügen. Insofern muss die Politik sich überlegen, inwiefern man als Ersatz für derartige Neubauten, andere Leerstände für den Umbau/ Neubau attraktiver machen kann.


    Daneben ist es schade, dass der Großteil des neuen Geländes für hochwertiges Wohnen konzipiert ist, während konventionelles Wohnen wieder ´ne Randbemerkung ist...Aber auch das könnte mit in die zuvor postulierte Forderung gesetzt werden!

  • Herrlich. So gut hab ich mir die Entwürfe der Bürobauten garnicht vorgestellt. Die Wohnbebauung hinkt in der geplanten Form tatsächlich und passt nicht zu den Entwürfen von Mayer. Auf der anderen Seite ist ein bisschen Kontrast ja auch garnicht verkehrt. Thumbs up. Gibts nen Übersichtsplan mit dem man sich die Lage der einzelnen Gebäude besser vorstellen kann? Die Illustration machts einem nicht ganz leicht...

  • Herrlich. So gut hab ich mir die Entwürfe der Bürobauten garnicht vorgestellt. Die Wohnbebauung hinkt in der geplanten Form tatsächlich und passt nicht zu den Entwürfen von Mayer. Auf der anderen Seite ist ein bisschen Kontrast ja auch garnicht verkehrt. Thumbs up. Gibts nen Übersichtsplan mit dem man sich die Lage der einzelnen Gebäude besser vorstellen kann? Die Illustration machts einem nicht ganz leicht...

    Ich hab´s mal in google maps so aufgemalt, wie ich´s verstanden habe. Der ENTWURF dürfte in dieser Art gedacht sein. Eingezeichnet ist auch der Neubau der KiTa sowie des kleinen neuen Blocks sowie die Moskauer Straße, die (meines Wissens nach) an die Oberbilker Entlastungsstraße anschließen soll. Was genau mit dem Rest der alten Bahntrasse passiert, weiß ich leider nicht...


    EDITH MEINT: Kleine Aktualisierung der Karte. Jetzt ist die bald der Vergangenheit angehörende Durchgängigkeit der Kölner Straße in Richtung Worringer Platz eingezeichnet ;)