Boston jubelt - Afghanistan weint

  • Selbstverständlich bin ich froh das man die Terroristen erwischt hat , der ganz Terror mit Bomben ist ja an Feigheit kaum zu überbieten.



    Ich möchte aber hier Konstantin Wecker zitieren :
    Quelle ist aus einem sozialen Netzwerk


    Liebe Freunde,
    es ist furchtbar, wenn Menschen durch einen Bombenanschlag verletzt werden oder ums Leben kommen. Es ist entsetzlich, wenn ein 8 jähriger Junge durch eine Bombe aus dem Leben gerissen wird. Das Leid der Eltern, Verwandten und Freunde ist unbeschreiblich.
    Ich würde mir wünschen, man würde auch über andere Kinder, die durch Bomben, Tretminen, Granaten und Gewehrschüsse ums Leben kommen, ebenso ausführlich berichten. Das wird dann gerne - wie vor kurzem wieder in Afghanistan - als Kollateralschaden entpersonalisiert. Das kling dann so:
    „Bei einem Nato-Luftangriff im Osten Afghanistans sind nach Angaben der Provinzregierung zehn Kinder und eine Frau getötet worden. Der Sprecher des Provinzgouverneurs, Wasifullah Wasifi, sagte am Sonntag, bei dem Bombardement seien am Samstag auch mehrere Menschen verletzt worden.“ (dpa vom 7.4.2013)
    Sehr viel ausführlicheres habe ich dann nicht mehr gelesen.
    Ich bitte mich nicht misszuverstehen - ich beschwere mich hier nicht über die Berichte über die Bombenanschläge in Boston! Mir fällt nur ein Ungleichgewicht in der allgemeinen Berichterstattung auf, das einem irgendwann das Gefühl gibt, afghanische (und andere) Kinder seien weniger wertvoll als westliche.



    Und das macht einen doch ziemlich traurig. Ich habe die Tage noch durch Zufall ein schreckliches Video gesehen über Tote ,zerstümmelte kleine Kinder aus Syrien die verdammt nichts dafür können das die Welt immer bekloppter wird.

  • Das ist tatsächlich ein ziemlich bescheidener Umstand, der sich auch bei jeglichen anderen Tragödien zeigt, wenn bspw. nach einem Flugzeugabsturz über die Anzahl deutscher Opfer berichtet wird. Die Angehörigen erfahren durch diese oberflächliche Information ohnehin nichts bzw wissen durch persönliche Quellen Bescheid. Wo liegt hier eigentlich die Relevanz?


    Mir erscheint es - nachdem ich jetzt etwas genauer darüber nachdenke - so zu sein, dass bei westlichen Anschlägen speziell individuelle Perspektive der Opfer in den Fokus gestellt wird, während bei Attentaten in muslimischen Ländern, die durch westliche (Kriegs-)Intervention geschieht, die Perspektive der verfehlten Politik und ggf die individuelle Perspektive der Täter in den Vordergrund rücken. Dabei sind es vor allem Kritiker westlicher Regierungen (insbesondere der USA), die diese Sichtweise aufgreifen - wikileaks z.B.. Insofern erscheint es mir auf den ersten Blick wahrlich so als wenn die westliche Welt der Dreh- und Angelpunkt ist, der wichtiger ist als alles andere. Egal ob positiv oder negativ: Im Zentrum steht der Westen und seine Ziele wie Handlungsweisen.

  • Im Zentrum steht der Westen und seine Ziele wie Handlungsweisen

    und Ängste . Ich glaube auch das hier ganz offen mit unseren geheimen Ängsten gespielt wird.
    Geht eine Bombe in westliche Ländern hoch ist der Gedanke nahe "Das kann uns auch passieren " anderseits, wen interessiert es wenn im Kongo , Syrien , Afghanistan eine Bombe hochgeht ? Niemanden ...passiert das in Amerika kommt sofort ein hochoffizelles Statement " Das ganz Deutschland in Trauer ist und alle mitleiden!"


    Kinder aus Syrien, Afghanistan oder aus Kenia sind, so scheint es ,weniger Wert als ein westliches Kind. Der Aufschrei der Politik und /oder der Deutschen Bevölkerung hält sich stark in Grenzen. :(

    Der Wert eines Kindes
    ...schlimm ,ganz schlimm.

  • Das Problem ist eine verzerrte Sichtweise.


    Ein Angriff von Westlichen Soldaten wo auch immer scheint legitim zu sein, das diese ja von Demokratischen NAtionen durchgeführt wird meist auch noch mit Genehmigung der Uno was das ganze noch mehr rechtfertigen soll.


    Das dabei unschuldige mit getötet werden wird billigend in Kauf genommen weil es doch für eine "gerechte" Sache ist.


    Terrorismus wird von Gruppen durchgeführt die gegen Demokratie und auch gegen Religionsfreiheit sind und somit gegen uns.
    Daher scheint ein solcher Angriff auch wenn im Gegensatz zu Militärisch geführten Angriffen weniger Sterben, das ganze schlimmer und vor allem als
    Kriminell.


    Natürlich sind Terroranschläge feige aktionen von gestörten Gruppen oder Personen, aber die Presse sollte mal die Leute Fragen die bei einem Millitärarangriff Angehörige oder Kinder verloren haben, wie gerecht sie diesen Finden.

    Man sagt niemand ist Perfekt, doch ich war schon immer ein Aussenseiter !
    P.S. ich bin Bi-Radikal[size=14][size=14] I like Linux :-)