Neuer Kontrollwahn der Altstadt

  • Stirbt die Altstadt bald aus?


    Die Düsseldorfer Altstadt ist als „längste Theke der Welt“ eine weltweit bekannte Ausgehmeile und das Markenzeichen der Stadt Düsseldorf. Nun gab es Beschwerden von Anwohnern, die sich von der Geräuschkulisse belästigt fühlen. Das Ordnungsamt geht mit einer bisher unbekannten Härte gegen Altstadtwirte vor – und verbietet Lautsprecher in den Außenbereichen. Warum dies der Anfang vom Ende einer ungezwungenen Ausgeh-Kultur ist. weiter lesen auf duesseldorfer-altstadt.com

  • Es werden mich alle dafür hassen


    nein, nicht alle X(


    PRO Altstadt
    PRO Fortuna und DEG
    PRO Lokalpatroitismus


    Deine deutlich zunehmenden (frustriert wirkenden) linken Postings nerven gewaltig,
    mich zumindest.


    Aber macht ja nix. Wenns mal nicht politisch ist,
    biste in Deinen Statements echt okay :P

  • So ein Quatsch. Warum sollte die Altstadt aussterben. Vor 6 Jahren gab es sogar noch eine Sperrstunde von 5-6 Uhr und das OSD war im Bezug auf den Lärm ein viel größeres Problem als jetzt. Da ging es nämlich darum, wie laut die Musik in den Läden sein darf. Ständig wurden DB Messungen durchgeführt, wir dürften damals im Poco Loco eine Zeit lang 90 dezibel nicht überschreiten. Das Baby Love musste schliessen, weil es den Nachbarn zu laut war und im People konnten am Ende keine Konzerte mehr stattfinden.


    Warum das Verbot von Lautsprechen im Außenbereich so ein Welle auslösst, kann ich nicht nachvollziehen.

  • Mahlzeit!


    Man sollte Anwohnern (und das nicht etwa nur in der Altstadt) ebenfalls „jönne könne“, sowat wie Nachtruhe wär schön.


    Die ach so unbeschwerte Ausgehkultur bedeutet in diversen Stadtvierteln (und nicht nur in der Altstadt) gern allsommernächtliche Dauerspektakel bis weit nach 22 Uhr (oder open end). Müssen sämtliche genervte Anwohner ständig OSD und Polizei rufen, weil einige Wirte und deren Gäste gesetzliche Ruhezeiten nicht akzeptieren wollen. Außenlautsprecher die man laut plärren lässt sind schlicht eine Unsitte / Unverschämtheit und nicht etwa Altstadtkultur.


    Netterweise steht man auch nach Kneipenschluss noch in Bier-, Wein- oder sonstiger Laune herum, schwatzt gern in Grüppchen nicht gerade leise noch ein oder zwei Stündchen. Aufsteigende Rauchschwaden dürften nicht nur empfindliche Nasen sommernachts nerven. Also dürfen die Anwohner schön die Fenster dicht machen, statt die Bude nachts endlich einige Stunden abzukühlen zu lassen. Was man an laut keifenden privaten Telefonaten angetrunkener Feierlustiger unfreiwillig mitanhören muss, spottet oft jeder Beschreibung. Viele der lieben Altstadtbesucher verkrümeln sich bei eigenem Ruhebedürfnis in Wohnviertel, wo bereits gegen 19, 20 oder 21 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden. Heutzutage muss man jederzeit „woanders“ (da, wo man selbst nicht wohnt) lärmen und tanzen können. Auch wenn man sonst nie tanzt, so muss es am Karfreitag ganz unbedingt und aus Prinzip demokratischen Selbstverständnisses natürlich sein?


    Andererseits kämpft man dafür, dass alle Religionen ganz allgemein berücksichtigt werden sollen – bis auf die hier offenbar kulturell seit Hunderten von Jahren ansässige. Ich steh zwar auch nicht auf Religion/en, aber auf gewisse Traditionen einschl. gesetzlicher Ruhezeiten. Diese und stille Feiertage darf man auch für eigene Ruhezeiten nutzen – idealerweise zu gesetzlich feststehenden Zeiten und Datum (inner Stille chillen). Lässt sich also planen. Man muss nicht zwangsweise auf musikalischen Lärm verzichten, es gibt praktischerweise so wat wie Kopphörer für den Ohrenschmaus.


    Mein Mitleid mit den Feierlustigen hält sich daher in Grenzen. Hat man das Glück, dass die naheliegende Kneipe genau die Mucke spielt, die man ohnehin schätzt, mags noch angehen, sozusagen ideale Sounds zum Entschlummern. Doch was ich mag, müssen all meine Nachbarn noch lange nicht gut finden – und werden von Kneipenmucke im Nachtschlaf gestört.


    Es gibt kein Recht andere Menschen rund um die Uhr dauerzubeschallen – die eigenen Rechte werden dort eingeschränkt, wo sie die Rechte anderer einschränken.


    Die Altstadt wurde so oft totgesagt, das ist längst nicht mehr wahr. Inwieweit sie aber durch all den angesammelten Kommerzmüll längst zur nahezu nicht mehr erkennbaren Altstadt-Feiermeile verkommen ist, darf jeder für sich selbst entscheiden. Allein diese Beleuchtung am Riesenrad – dat hat doch nix mit Altstadtkultur zu tun, sondern mit dem Unvermögen warmweiße LEDs zu installieren. Knöppe op de Augen? Riesenrad ansonsten schön.


    Es issa sowat von fürchterlich für die überarbeitete 25plus Generation, dass sie überhaupt keine Freiräume hat, wo sie doch so hart im Büro arbeitet. Und natürlich will die keine Kettenläden, da würde man doch niemalnicht selbst einkaufen oder essen.


    Na, Bonecrusher warum gleich abreißen? Man könnte den „Neubauten“ ggf. ein gescheites Altstadtgepräge (wenigstens den Fassaden) angedeihen lassen. Dass die netten kleinen Läden allmählich verschwunden sind, hat viele Gründe u. a. mangelhaftes Interesse der Einheimischen dort einzukaufen, keine Geschäftsnachfolger für Läden, die sich grad noch so über Wasser halten konnten, gestiegene Mieten / Nebenkosten.


    Das ging einst allenthalben mit den Grillbuden, Steakhäusern, Metzgereien und Bäckereien los und zieht sich in sämtlichen Orten fort über alle Bereiche (Lebensmittel, Schuhgeschäfte, Pizzerien, Apotheken, Optiker, Tanken usw.). Überall nur Filialen, die letztendlich bereits bestimmen, was wir überhaupt kaufen können, weil bzw. wo es keine Bäcker, Metzger, Gemüseläden und Boutiquen in Inhaberregie mehr gibt.


    Wir selbst (speziell die Youngsters) überlassen durch unser Kaufverhalten den Bigplayern, wie Wohnen und Leben (täglicher Bedarf) gestaltet wird. Die einstigen Einzelhändler sind nicht durch Konkurrenz der Filialisten entschwunden, sondern an unserem Desinteresse für echtes Handwerk mehr zu bezahlen. Viele können das zudem nicht, da die Gewinne unserer Wirtschaftskraft sich eher nicht auf den Konten des Durchschnittsmenschen niederschlagen und um Mindestlöhne gerangelt wird. Bin schon gespannt auf die kommenden Spargelpreise und ggf. faire Bezahlung der Erntehelfer (aus Woanders).


    Auffallend ist, dass man heute allgemein längst nicht mehr von „sozialer Marktwirtschaft“ sondern lediglich von „Marktwirtschaft“ spricht.


    Bezüglich der Altstadt darf man aber fragen, wer dieser lärmenden Feiersüchtigen und der Gastronomen wohnt dort tatsächlich – womöglich straßenseitig? Hörgeschädigte?


    Wäre es gar sinnvoller, sämtliche Gebäude komplett zu gewerblichen Läden umzubauen? Wohnen verboten? Würde vermutlich bald so belebt sein, wie andere Fußgängerzonen und Gewerbegebiete – oder auch nicht.


    Éin sogen. „Einzelhandelsbasiertes Stadtteilmarketing“ hab ich im Web nur für Flingern und Oberbilk gefunden, ob so etwas auch für die Altstadt gibt? k. A.


    Bis denne...


    Ahörnchen