Düsseldorf muss Kredit aufnehmen - wirtschaftliche Schuldenfreiheit ist Vergangenheit

  • Düsseldorf muss 90 Millionen Euro Schulden aufnehmen


    Die Haushaltslage im Rathaus spitzt sich rasant zu. Nachdem im Januar ein kurzfristiger Kredit bei der Messe Düsseldorf aufgenommen werden musste, folgt jetzt erstmals seit vielen Jahren einen Millionenkredit bei einem Geldinstitut. Anlass sind unerwartet hohe Rückzahlungen bei der Gewerbesteuer und aufgebrauchte Reserven. Die Stadt sei nicht mehr liquide genug, um anstehende Überweisungen zu tätigen, heißt es in der Rheinischen Post. Daher habe Kämmerin Dorothée Schneider bei einer nicht genannten Bank einen Kredit in Höhe von 90 Millionen Euro aufgenommen, befristetet bis November 2016. Eine Abstimmung im Stadtrat war dafür nicht notwendig, da Schneider von ihrer vom Rat erteilten Ermächtigung zur Sicherung der Liquidität Gebrauch machte.


    Bei der Opposition ist die Empörung groß. Laut der CDU habe Oberbürgermeister Geisel die Stadtfinanzen nicht im Griff. Man forderte einen generellen Kassensturz. Die FDP trägt den befristeten Kredit vorerst mit, setzte aber gleichzeitig ein Ultimatum: Bis zum 15. September müsse ein konkretes Konzept vorliegen, wie Liquidität von 300 Millionen Euro geschaffen werden kann. Andernfalls steige die FDP aus der Ampel aus.

  • [quote="Rheinische Post"]Die Ursache für den Engpass sind demnach unerwartet hohe Rückzahlungen bei der Gewerbesteuer: Seien im gesamten vergangenen Jahr 155 Millionen Euro fällig gewesen, seien es in den ersten beiden Monaten 2016 bereits 109 Millionen Euro, so Schneider. "Dieser Effekt ist ungewöhnlich und in anderen Städten nicht zu beobachten." [/quote] Wie kommt das denn bitte zustande? 8| ?(
  • Düsseldorf in der Kreditversuchung


    Die Landeshauptstadt hat bei Banken hohe Bonität und erhält Nullzins-Angebote. Schulden zu machen wird dadurch reizvoller. Ein mit null Prozent verzinster Kredit, wie ihn Düsseldorfs Kämmerin Dorothée Schneider gerade in Höhe von 90 Millionen Euro zur Sicherung der Liquidität und mit Laufzeit bis November aufnimmt, ist kein einmaliges Angebot. Wegen der Strafzinsen, die Banken an die Europäische Zentralbank (EZB) zahlen müssen, wenn sie ihre Tagesgelder dort bunkern (0,3 Prozent pro Jahr), ist es für sie vorteilhafter, Geld wegzugeben, ohne Zinsen zu verlangen. Den Zuschlag hat, so ist zu hören, die HypoVereinsbank bekommen. weiter lesen auf rp-online.de