Große Rauchwolke über Düsseldorf: Feuer in Flüchtlingsunterkunft

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    [b][size=14]Großbrand in Flüchtlingsunterkunft in Düsseldorf[/size][/b]

    Über dem Norden Düsseldorfs ist noch immer eine große Rauchwolke zu sehen. Wie die Feuerwehr Düsseldorf mitteilt, handelt es sich um einen Vollbrand in einer Flüchtlingsunterkunft in der Messehalle. Rund 70 Feuerwehrmänner sind im Einsatz. Immer wieder rasen Einsatzfahrzeuge durch die Straßen der Stadt. Offenbar konnten alle Bewohner rechtzeitig evakuiert werden, so dass es nicht zu Personenschäden kam.

    Bei der Einrichtung handelt es sich um die zentrale Aufnahmestelle von NRW. Sie fungiert sozusagen als Drehkreuz für das Bundesland. Hier werden die Flüchtlinge registriert und später auf die einzelnen Kommunen verteilt. In der Regel bleiben die Flüchtlinge hier nur zwei Tage bis maximal zwei Wochen.

    Die Messe Düsseldorf, in deren Hallen gerade die weltgröße Druckermesse "drupa" stattfindet, ist laut einem Sprecher selbst nicht betroffen. Auch der Flugbetrieb am Düsseldorfer Flughafen wurde durch die riesig Rauchwolke nicht beeinträchtigt, heißt es. Der Bevölkerung wird empfohlen, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

    Zu den Ursachen ist noch nichts bekannt. Wir halten euch auf dem Laufenden!
  • UPDATE, 07.06.16, 16:15 Uhr


    Inzwischen steht fest, das Halle 18, ein ehemaliges Lager der Messe in dem die zentrale Flüchtlingsuntekunft des Landes NRW untergebracht war, beim heutigen Vollbrand komplett zerstört wurde.


    24 Menschen wurden bei dem Großbrand verletzt. Die meisten erlitten Rauchgasvergiftung. Insgesamt waren in der Halle 282 Flüchtlinge untergebracht. Sie werden nun per Bus in andere Wohnheime gebracht.


    Zwar ist die Ursache weiterhin unklar, jedoch berichten verschiedene Medien darüber, dass noch während der Löscharbeiten zwei Flüchtlinge durch die Polizei festgenommen wurden. Bei ihnen handelt es sich den Ermittlern zufolge um Verdächtige des Brandgeschehens.


    Zwar ist der Brand seit 14 Uhr unter Kontrolle, allerdings können die Löscharbeiten laut der Feuerwehr noch Stunden dauern.


    Video von Benedikt Geuer, aufgenommen vom Rheinbad:


  • UPDATE, 08.06.16


    Polizei ermittelt wegen schwerer Brandstiftung gegen sechs Flüchtlinge


    Noch während der Löscharbeiten führte die Polizei am Rande des Geschehens sechs Männer in Handschellen ab. Laut Polizei Düsseldorf hatten sich nach ersten Ermittlungen Hinweise auf die Tatverdächtigen ergeben, die alle Bewohner der Unterbringungseinrichtung waren. Zudem hatten sich andere Bewohner eindeutig geäußert. Die Verdächtigen und Zeugen wurden noch am Dienstag im Polizeipräsidium vernommen. Ein Anschlag von außen könne jedoch ausgeschlossen werden, so ein Sprecher. In der Unterkunft, in der ausschließlich allein reisende Männer leben, hatte es bereits in der Vergangenheit Konflikte gegeben, so zum Beispiel am 21. Mai, als ein Fall von Brandstiftung "mit geringem Schaden" gemeldet wurde. Der oder die Täter konnte aber nicht ermittelt werden.Die Ermittlungen dauern an.

  • UPDATE: 09.06.2016



    Ermittlungen wegen Brandstiftung laufen - 8 Verdächtige festgenommen


    RP: Den Tathergang untersucht eine 34-köpfige Ermittlungskommission. Die Polizei hatte nach dem Brand sofort ein Großaufgebot eingesetzt, bis zu 350 Beamte waren bis in den späten Abend im Einsatz. Ermittler befragten Flüchtlinge, Helfer und andere Zeugen. Dabei ergaben sich schnell Hinweise, dass eine Gruppe aus Nordafrikanern mit dem Brand in Verbindung steht. Acht Verdächtige wurden festgenommen. Zwei sind jetzt in U-Haft, auch gegen die anderen wird weiter ermittelt. Zu Details über die Täter wollte sich die Staatsanwaltschaft nicht äußern. Man will die Angaben zu Namen, Alter und Herkunft noch überprüfen. Einer der Beschuldigten, die wieder freigelassen wurden, ist als Intensivtäter bekannt. Mindestens einer der Verdächtigen hatte sich als Syrer ausgegeben; dass das nicht stimmt, wurde bei der Wahl des Dolmetschers klar. Die Männer, die anders als viele Mitbewohner im Fastenmonat Ramadan das Essen nicht einschränkten, wollten wohl eine Verlegung in eine bessere Unterkunft erzwingen. Die Anklage gegen die beiden Hauptverdächtigen lautet auf besonders schwere Brandstiftung.