Wie würdest du dieser Entwicklung denn entgegenwirken und welche Partei geht dieses Grundproblem deiner Meinung nach am konsequentesten an? Vielleicht das Bündnis Grundeinkommen BGE?
Ja. Da wählt man praktisch keine Partei, sondern eine inhaltliche Lösung. Parteien ziehen Menschen an, die nach Macht gieren. Wo viele solche Menschen zusammen kommen, sinkt die Wahrscheinlichkeit dass Gemeinwohl gefördert wird oder es noch um die Sache geht.
Übrigens auch bei diesem Bündnis Grundeinkommen. Das einzige, was das Bündnis Grundeinkommen rettet, ist dessen klare und deutliche Aufstellung als 1-Themen-Partei:
Egal wie bescheuert die Leute auch da sind,
egal wie auch da Seilschaften zwecks Posten-Abgreifen Ellbogen ausfahren,
egal wie auch da Menschen sich was auf Posten einbilden und andere ohne oder mit niedrigeren Posten abkanzeln,
egal wie sehr der ganze Laden von einem dynamischen, aktiven Netzwerk aus idealistischen Leuten auf Augenhöhe denen's einzig und tatkräftig um die Sache geht umkippt in einen in sich gekehrten, passiven, hierachisch-autoritären Hofstaat,
am Ende des Tages ist mit einem Kreuz beim BGE klar, wofür es steht.
Es ist 'ne klare, unmissverständliche Ansage, die alle verstehen.
Bei guten Wahlergebnissen gewinnt nicht die Partei, sondern die eine inhaltliche Lösung, die sie verkörpert.
Den gleichen Bonus hat auch diese "Mehr Demokratie"-Partei, oder wie die heißt...
Also, ich habe mittlerweile die Schnauze voll von Parteien. Ich halte nix von ihnen. Ich will sie nicht wählen. Ich will nur noch Inhalte direkt wählen. Und übertragen auf das parlamentarische System in Deutschland heißt das - ironischerweise - 1-Themen-Parteien. Im parlamentarischen System in Deutschland ist eine 1-Themen-Partei ein technischer Notnagel, der einen Volksentscheid über ein Thema ersetzt.
Man kann ja wie gesagt auch "Mehr Demokratie" wählen. Ich finde das auch gut und wichtig. Immerhin würde das ja auch auf Beseitigung des Mangels an Volksentscheiden auf Bundesebene hinwirken. Darüber hinaus würde es die ganze parlamentarische Kultur so wie die in der Schweiz verändern, wo Parlaments-Parteien zwecks Vermeidung von Volksentscheiden um Konsens bemüht sind, anstatt einfach sachlich gute Anträge der Opposition abzulehnen, weil sie eben nicht von der eigenen Fraktion kommen sondern von der Fraktion von anderen.
Weil das Demokratiedefizit aber nur Folge von soziale Ungleichheit ist, bevorzuge ich erst mal, bei Wahlen ein "BGE" zu wählen.
Und sobald das Problem gelöst ist, wähle ich dann wahrscheinlich "Mehr Demokratie" oder "Tierrechte" - wobei bei letzterem nachwievor keine gute Wahl-Option vorhanden ist.