Zwischen Wohntürmen, Nachverdichtung und Umwidmung

Wohnungsmarkt in Düsseldorf
Der Wohnungsmarkt in Düsseldorf hat enorme Herausforderungen zu meistern, MichaelGaida / pixabay / CC0 Creative Commons

Herausforderungen für den Wohnungsmarkt in Düsseldorf

Düsseldorf ist die zweitgrößte Stadt Nordrhein-Westfalens und nach Einwohnern die siebtgrößte Stadt Deutschlands. Die florierende Wirtschaft, die hervorragende Infastruktur und das umfangreiche Kultur- und Eventangebot locken seit vielen Jahren immer mehr Menschen in die Stadt. Diese neuen Einwohner mit bezahlbarem Wohnraum zu versorgen, ist eine Mamutaufgabe, der die Stadtspitze mit zahlreichen Projketen begegnet. Jedoch sind Flächen für neue Wohnungsbauprojekte im Stadtgebiet inzwischen Mangelware. Daher setzt man auf kreative Methoden wie Umwidmungen, Nachverdichtung oder moderne Wohntürme, um den steigenden Bedarf zu decken.

Wachstum in der Fläche nicht möglich

Die Lage der Landeshauptstadt ist eine Besondere. Im Norden grenzt sie an die Großstadt Duisburg, im Westen an den Rhein-Kreis Neuss und im Süden und Osten an den Kreis Mettmann. Damit ist die Stadt am Rhein vollständig von anderen Städten und Gemeinden umschlossen, die ihrerseits eine hohe Bevölkerungsdichte aufweisen. Da die Stadt somit nicht in der Fläche wachsen kann, müssen die vorhandenen 217,41 Quadratkilometer Stadtgebiet möglichst effizient genutzt werden, um möglichst vielen Einwohnern Wohnraum zu bieten und gleichzeitig Industrie und Gewerbe nicht zu verdrängen.

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Das Projekt Pandion Le Grand umfasst eine Wohn-/Nutzfläche von 14.115 Quadratmetern. 166 Wohnungen sind hier untergebracht. Foto: Pandion

Option Wohnhochhäuser

Eine Möglichkeit ist die Errichtung von Wohnhochhäusern. Auf diese Weise können viele Wohneinheiten auf vergleichsweise geringer Fläche entstehen. Jedoch schwingt bei Immobilienprojekten dieser Art immer die Gefahr einer Ghettoisierung mit. In diesem Bereich ist Düsseldorf ein gebrantes Kind. So entstand zum Beispiel Ende der 1950er Jahre aufgrund von Wohnungsknappheit der Stadtteil Garath. Für eine ca. 230 Hektar großen Fläche wurde damals das größte zusammenhängende Wohnprojekt Düsseldorfs geplant. Bis zu 8.000 günstige Wohnungen für fast 30.000 Einwohner sollten in der "Wohnstadt Garath" entstehen. Leider sorgten die Stadtplaner damals nicht für eine ausreichend breite Durchmischung der sozialen Milieus, was ab den 1970er Jahren vermehrt für Spannungen sorgte. Infolgedessen haftet dem Stadtteil in der Außenwahrnehmung bis heute mitunter ein schlechtes Image an. Zu Unrecht wie viele Garrather sagen, jedoch sind verschiedene Ghettoisierungseffekte im Stadtteil nicht von der Hand zu weisen.

Dies mag mitunter ein Grund dafür sein, warum Hausbesitzer eine neue Sicherheitssensibilität entwickeln und Wohnungen und Häuser in entsprechenden Viertlen mit einbruchsicheren Türen und Fenstern und anderer Sicherheitstechnik ausrüsten. Auf der Suche nach kompetenten Ansprechpartnern in Sicherheitsfragen wenden sie sich häufig an die Kriminalprävention der Polizei, aber auch an Schlüsseldienste, wie den Schlüsseldienst Düsseldorf. Diese verzeichnen in den letzten Jahren eine gestiegene Nachfrage nach Sicherheitstechnik bei ihren Kunden, was jedoch auch auf eine wachsende Anoynmisierung in Großstädten und die gesteigerte mediale Berichterstattung zurückzuführen sein dürfte. Denn die Polizeiliche Kriminalstatistik belegt, dass die Einbruchszahlen in Düsseldorf zuletzt deutlich zurückgegangen sind.

Quotierungsregelung, Nachverdichtung, Umwidmung

In den vergangenen Jahren waren die Düsseldorfer Stadtplaner nach allgemeiner Wahrnehmung vor allem darauf Bedacht, Wohntürme im gehobenen Preissegment zu realisieren. Beispiele dafür sind zum Beispiel das Pandion Le Grand in Derendorf oder das Projekt "Heimathafen" im Medienhafen. Jedoch versucht die Stadt gezielt einem soziale Ungleichgewicht vorzubeugen und auch einkommensschwächeren Bürgern den Zugang zu derartigem Wohnraum zu ermöglichen. Dafür wurde unter anderem das Handlungskonzept für den Wohnungsmarkt "Zukunft Wohnen.Düsseldorf" eingeführt. Kern dieses Konzepts ist eine "Quotierungsregelung", nach der insgesamt 40 Prozent der neu geplanten Wohneinheiten im öffentlich geförderten und preisgedämpften Segment realisiert werden müssen. Dadurch soll ein ausgewogenes Wohnraumangebot in allen Preissegmenten sichergestellt werden. Die Stadt bemüht sich zudem um eine effiziente Nachverdichtung in bestehenden Wohngebieten. So gibt es im gesamtzen Stadtgebiet Flächen zum Beispiel in Innenhöfen, die noch Platz für Neubauten bieten. Auch ein Recycling von Flächen und alten Gebäuden soll neuen Wohnraum erschließen. So können aus Büros durch Abriss und Neubau teilweise Wohnungen entstehen. Dafür ist jedoch je nach Beschaffenheit des Grundstücks eine Umwidmung notwendig. Dafür muss der Verwendungszweck im Flächenwidmungsplan geändert werden, was mitunter langwierig sein kann. Die Stadt ist jedoch bemüht, entsprechende Anträge für neuen Wohnraum möglichst schnell zu bearbeiten.

Kreative Ideen sind gefragt!

Insgesamt hält der Wohnungsmarkt in Düsseldorf also noch zahlreiche Herausforderungen bereit. Investoren und Planer sind aufgerufen, kreative Möglichkeiten zu finden, um weitere Wachstumspotentiale zu erschließen, die Stadt dabei aber langfristig attraktiv zu gestalten. Wie wäre es zum Beispiel mit der Münchener-Idee, Parkplätze von Supermärkten, Schwimmbädern oder dem Messegelände mit günstigen Wohnungen zu bebauen? Bei einem Modellprojekt in der Münchner City enstand ein Wohnkomplex auf Stelzen oberhalb eines Parkplatzes. Von den 111 Parkplätzen fielen durch die Maßnahmen nur 6 weg - dafür entstanden circa 100 Wohnungen in einem größtenteils aus günstigen Werkstoffen errichteten Haus darüber.

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