Aus Liebe zur HSG: Spieler retten ihren Verein vor Insolvenz!

  • Aus der heutigen NRZ :



    Aus Liebe zur HSG: Spieler retten ihren Verein vor Insolvenz!



    Eine eingeschworene Truppe: Spieler und Trainer der HSG stärken ihrem Verein den Rücken und wollen geschlossen in die 1. Bundesliga aufsteigen. (Foto: Helmut Müller)



    2. HANDBALL-BUNDESLIGA / Die Ratka-Truppe verzichtete auf 30 Prozent ihrer Gehälter um den Klub vor dem finanziellen "Aus" zu bewahren. Hauptsponsor wird immer noch gesucht.



    Aufatmen beim Handball-Zweitligisten HSG: Durch einen Treueschwur haben die Akteure des Tabellenführers ihren Verein vor einer möglichen Insolvenz bewahrt. Bereits im August erklärte sich das Team samt Trainer Richard Ratka aufgrund der prekären Wirtschaftslage zu einem Gehaltsverzicht von 30 Prozent für die laufende Saison bereit. Dies gab Manager Frank Flatten erst gestern zu.



    "Vor Saisonbeginn ereilten uns gleich mehrere Tiefschläge. Im Juli und August hatten sich drei Sponsoren unerwartet vollständig von ihrem Engagement zurückgezogen", schilderte Flatten die prekäre Situation. Ohne weitere finanzielle Unterstützung hätten diese Einschnitte für die HSG im Januar 2004 zur Anmeldung der Insolvenz geführt!



    Bereits im Sommer wurde die Mannschaft von HSG-Präsident Erwin Schierle über die angespannte Wirtschaftslage informiert: "Aufgrund der finanziellen Situation mussten wir der Mannschaft vor Saisonbeginn bekannt geben, dass der Verein für jeden Spieler bei einem möglichen Wechsel eine sofortige Freigabe erteilen würde. Letztlich musste sich die Vereinsführung darüber klar werden, ob sich Handballsport unter professionellen Bedingungen in einem Umfeld wie Düsseldorf dauerhaft erfolgreich etablieren kann." Die Antwort auf diese Frage lieferten die Spieler, welche mit einem eindeutigen "Ja" antworteten.



    Eine derartige Identifikation mit einem Club wie die der HSG-Spieler sucht man im Profisport meist vergebens. Neben sportlicher Klasse, die bislang mit der Tabellenführung und dem Einzug ins Viertelfinale des DHB-Pokals belohnt wurde, haben die Rather Handballer zudem ihr Herz am rechten Fleck.



    Dieser Einsatz wurde seitens der Düsseldorfer Wirtschaft jedoch nicht honoriert. Seit Saisonbeginn stehen die Blau-Gelben ohne Haupt- und Trikotsponsor da, was insbesondere die langfristige Bindung der HSG-Leistungsträger gefährdet.



    "Das familiäre Verhältnis innerhalb der HSG zwischen Spielern und Verantwortlichen entschädigt für vieles! Alle Spieler werden für den Aufstieg kämpfen, aus Liebe zur HSG", setzte der Torgarant Michael Hegemann gestern erneut ein Ausrufezeichen hinter den mannschaftlichen Schulterschluss.

  • Ja, so ist das bei uns. Und es macht tierrisch Spaß, die Jungs zu unterstützen. Da ist keiner abgehoben, jeder ist normal geblieben. Und wenn mal einer den großen Macker spielen will, wird er schnell zurückgeholt.


    Und morgen holen wir uns die letzten Punkte zur Herbstmeisterschaft.


    Schosch, das haste gut gemacht.

    Bei Vorbildern ist es unwichtig, ob es sich dabei um einen großen toten Dichter, um Mahatma Gandhi oder um Onkel Fritz aus Braunschweig handelt, wenn es nur ein Mensch ist, der im gegebenen Augenblick ohne Wimpernzucken gesagt oder getan hat, wovor wir zögern.


    Erich Kästner