Düsseldorf als "Stabilitätsinsel"

  • Düsseldorf als "Stabilitätsinsel"


    Noch nie standen in Düsseldorf so viele Büros leer: 820 000 Quadratmeter können zurzeit nicht vermietet werden. Das sind doppelt so viel wie 2002, mehr als vier Mal so viel wie 2001. Rekordzahlen, die der weltweit operierende Makler Wulff Aengevelt gestern bei seiner Marktanalyse verkündete. Er sieht "einen kräftigen Verdrängungswettbewerb in der Stadt." Schwer zu vermitteln seien Immobilien, bei denen die technische Ausstattung zwar stimmt, nicht aber das Umfeld. So glaubt Aengevelt, dass ein Drittel der ungenutzten Büros, ob an der Berliner Allee, Oststraße oder am Seestern nicht mehr zu vermieten sind. Was soll damit geschehen? "Irgendwann werden die abgerissen." Auch für die Bürohäuser vor dem Hauptbahnhof sieht der Experte kaum eine Zukunft. "Wenn Sie auf den Vorplatz treten, dann glauben Sie doch nicht, dass sie in der Landeshauptstadt sind."


    2003 war ein doppeltes Rekordjahr. Denn scheinbar unbeeindruckt von der Marktlage wurden so viele neue Büros gebaut wie nie: 250 000 Quadratmeter in nur 12 Monaten, in denen das Benrather Karree ebenso wie das Gebäude der Ärztekammer an der Terstegenstraße (beide über 55 000 Quadratmeter) bezogen wurden. Dasss Aengevelt Düsseldorf im Wettbewerb mit anderen Städten immer noch als "Stabilitätsinsel" sieht, liegt in erster Linie an der Zahl der Vermietungen: Für 262 000 Quadratmeter (vier Prozent der insgesamt 5,5 Millionen Quadratmeter Bürofläche) wurden neue Mieter gefunden. Und während in Berlin und Frankfurt die Preise schon kräftig gefallen sind, seien die Mieten hier stabil: zwischen 11 Euro an der Grafenberger Allee und 22 Euro rund um die Kö.


    Zu wenig Wohnungen


    Teuer (und im Gegensatz zu Büros auch knapp) bleibt das Angebot an Wohnungen. Nur 700 neue Mietobjekte wurden im vergangenen Jahr fertig - 2000 hätte die Stadt gut gebrauchen können. Groß ist die Nachfrage nach Eigentum, vor allem der luxuriösen Art. Für Häuser und Wohnungen in der Spitzenkategorie sind die Preise eher noch weiter geklettert (Wohnungen kosten bis zu 4 300 Euro pro Quadratmeter). Fazit: "Menschen mit mittlerem Einkommen können ihren Wunsch nach Eigentum zurzeit kaum erfüllen."


    Spitzenpreise muss auch der Einzelhandel zahlen - zumindest wenn er an die Top-Adressen der Stadt ziehen will: Flinger Straße, Schadowstraße und selbstverständlich die Kö, wo die Mieten zwischen 80 und 200 Euro pendeln. Im Einzelfall werden dort auch schon mal 500 Euro pro Quadratmeter verlangt - und bezahlt. Dabei gilt nicht mal die gesamte Kö als "top", sondern nur das Kernstück zwischen Schadow- und Steinstraße. Kunden mögen oft nicht ein paar Schritte weiter gehen.


    Überhaupt ist deren Verhalten schwer einzuschätzen. So haben es Zentren wie Sevens und Stilwerk schwer, weil potenzielle Käufer offensichtlich nicht gern in obere Stockwerke steigen. Die Immobilien-Experten: "Dieses Problem haben die Schadow Arkaden nicht. Sie funktionieren auch deshalb gut, weil man sie als Abkürzung nutzen kann."
     
    (Quelle: NRZ)

  • Die Stadt baut erneut auf Eigeninitiative! Nachdem die Landeszuschüsse zur dringend notwenidigen Renovierung der Düsseldorfer S-Bahnhaltestellen ersatzlos gestrichen wurden, greifen die Düsseldorfer selbst zum Pinsel:


    Grau raus, Farbe rein


    Das kann ja heiter werden. Das ist demnächst auch Bedingung. Bunt, bunter - Düsseldorf. Die Bürger sollen´s richten. Damit es richtig wird - und nicht schrill allen auf den Wecker geht - wollen Oberbürgermeister Joachim Erwin und die lokale Maler- und Lackierer-Innung für die Feinarbeit sorgen: Wer Spaß daran hat und ebenso das Geld dafür, kann sich jetzt an einem Wettbewerb beteiligen und der eigenen Hausfassade, Garagentoren oder Schulgebäuden eine fröhliche Note geben.


    Auch die Bundesbahn, in der Stadt Nr.1 in Tristesse, soll für das Projekt gewonnen werden. Erwin: "Die S-Bahnhöfe schreien nach Farbe!" Notfalls wollen Innung und Erwin die Bahn animieren, ihre Grau-in-Grau-Architektur den Lehrlingen des Berufsbildungszentrums quasi als Arbeitsfläche zu überlassen. Möge diese Übung gelingen...