Fortuna-Fans: Stadionverbot trotz Alibi

  • Düsseldorf (rpo). „Es ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, aber uns sind die Hände gebunden“, sagt Tom Koster. So reagiert der Pressesprecher der Fortuna auf die Tatsache, dass der KFC Uerdingen gegen einige Düsseldorfer Fans Stadionverbote ausgesprochen hatte, die nachweislich gar nicht an den Krawallen am Rande des Regionalligaspiels in der Grotenburg beteiligt gewesen waren.


    Einer der Betroffenen sei sogar auf einem Video in einem freundlichen Gespräch mit einem Polizisten zu sehen und nachweislich nicht an den Ausschreitungen beteiligt gewesen. „Ein anderer war gar nicht im Stadion, verfügt über ein stichfestes Alibi“. „Wir haben vor einigen Wochen einen detaillierten Brief an den KFC geschrieben. Wir warten bis jetzt auf eine Antwort aus Uerdingen “, erklärt Koster, der für mindestens zwei Fans „seine Hände ins Feuer legen würde“.


    Sogar die szenekundigen Beamten aus Düsseldorf und Uerdingen seien dieser Ansicht. Uerdinger Ordner hatten die beiden Düsseldorfer während des Spiels der Fortuna gegen Kleve „wiedererkannt“. Diese Partie war Wochen später nach diesem ominösen Spiel ebenfalls im Grotenburgstadion über die Bühne gegangen. Dort hatten sich Hooligans getroffen, die mit der Fanszene von Fortuna gar nicht in Verbindung stehen. Koster: „Tatsächlich hatten sich bei den Prügeleien auf dem Spielfeld einige fürchterlich daneben benommen, die in Düsseldorf noch nie jemand gesehen hatte.“


    Im „difo“, dem Diskussionsforum der Fortuna, protestieren die „Ultras 2003“ gegen „die willkürlich und zu unrecht ausgesprochenen Stadionverbote gegen drei Mitglieder von Fortunastolz“. Sieben Homepages haben ihre Portale derzeit aus Solidarität mit den „Opfern der Willkür“ geschlossen: www.fortuna-fotos.com, www.fortunastolz.de, www.tifosiduesseldorf.de, www.hypers.de, www.fortuna-videos.de, www.red-inferno-duesseldorf.de und www.ultras-duesseldorf.de.


    Von ähnlichen Problemen mit dem KFC berichten auch die Fans der Amateure von Borussia Dortmund: Sie waren in der Grotenburg von Uerdinger Anhängern angegriffen worden. Schließlich traten die Uerdinger den Rückzug an und wurden kurz von den Dortmundern verfolgt. Zu Handgreiflichkeiten war es aber nicht gekommen. Umso erstaunter waren sie, als sie nun Post bekamen, in denen fünf dreijährige bundesweite Stadionverbote ausgesprochen wurden.


    Von FALK JANNING