Fahrenheit 9/11

  • Hat den neuen Moore-Film schon jemand gesehen?


    'Fahrenheit 9/11' übersteigt die 100-Millionen-Dollar-Marke


    Dokumentarfilm «Fahrenheit 9/11» hat einen neuen Rekord aufgestellt. Am Wochenende übersprang der Streifen in Nordamerika als erster Dokumentarfilm die 100-Millionen-Dollar-Marke.


    Seit dem Kinostart Ende Juni spielte «Fahrenheit 9/11» nach Studioangaben insgesamt 103,3 Millionen Dollar (85,1 Millionen Euro) ein. Oscar-Gewinner Moore wertete den kommerziellen Erfolg als Zeichen für den wachsenden Bedarf von Dokumentarfilmen. Er bezeichnete es als «Herausforderung» für ihn und andere Filmemacher, dem Publikum mehr Dokumentationen zu bieten.



    Die Verleihfirma Lions Gate will sich darum bemühen, den Film bis zu den US-Präsidentschaftswahlen im November in den Kinos laufen zu lassen. Moore hat sich die Abwahl von George W. Bush zum Ziel gemacht. Er zeigt in seinem ironischen Film die Veränderungen in den USA nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und dem Beginn des Irak-Krieges. US-Präsident Bush stellt er darin als Kriegstreiber und Versager im Kampf gegen den Terrorismus hin. Eine DVD-Version des Films soll noch im Oktober auf den Markt gebracht werden.


    «Fahrenheit 9/11» startet an diesem Donnerstag mit 200 Kopien in den deutschen Kinos. Das ist nach Verleihangaben die bislang höchste Startauflage eines Dokumentarfilms in Deutschland. Anders als die meisten Dok-Filme sei Moores mit der Goldenen Palme von Cannes ausgezeichnetes Werk nicht nur in kleineren Programmkinos, sondern auch in den großen Multiplexen und Kinozentren zu sehen.


    Im Hof des Berliner Schlosses Charlottenburg werden zu einer Open-Air-Voraufführung bereits am Mittwoch mehr als 1000 Zuschauer erwartet, darunter zahlreiche Prominente. US-Regisseur Moore («Bowling for Columbine») selbst kommt allerdings nicht. Er fahre zu keiner Filmpremiere im Ausland, erklärte er. Jeder Tag im Ausland fehle ihm für seinen Kampf gegen die Wiederwahl von US-Präsident George Bush, daher habe er sich selbst ein Reiseverbot auferlegt.


    Quelle: lycos.de

  • Fahrenheit 9/11: Feldzug gegen George W. Bush
    veröffentlicht: 26.07.04 - 09:31


    Michael Moore ist kein Freund von US-Präsident George W. Bush. Daraus macht der Amerikaner kein Geheimnis. Er drehte einen Film über den Mann im Weißen Haus. Moore will mit "Fahrenheit 9/11", eine Mischung aus Dokumentation, Satire und Agitprop, eines verhindern: die Wiederwahl von George W. Bush.


    Wenn im Spätherbst die USA ihren Präsidenten wählen, dann sprechen ein Mann und sein Film ein gewichtiges Wort mit bei der Entscheidung von Millionen: Michael Moore und "Fahrenheit 9/11". Der Streifen könnte weltpolitische Bedeutung erlangen, wenn Amtsinhaber George W. Bush die Wahl gegen seinen demokratischen Herausforderer John F. Kerry verlieren sollte. Die Resonanz auf Moores neues Werk in den Vereinigten Staaten ist jedenfalls sensationell.


    Als erster Dokumentarfilm spülte "Fahrenheit 9/11" 100 Millionen Dollar in die US-Kinokassen. Das ist für einen Dokumentarstreifen ein bis vor kurzem noch unvorstellbarer, nie zuvor gekannter kommerzieller Erfolg. Doch der dicke Riese aus Flint im Bundesstaat Michigan ist seit seinem Oscar-Triumph für "Bowling for Columbine" sowie dem Hauptpreis des diesjährigen Filmfestivals in Cannes der politisch einflussreichste Filmemacher der westlichen Welt. "Fahrenheit 9/11", ab dem 29. Juli in den deutschen Kinos zu sehen, ist die gnadenlose Abrechnung mit einem Mann im Weißen Haus, den Moore verabscheut und aus seiner Position verjagen will.


    Beim amerikanischen Publikum dürfte diese Abrechnung ihre Wirkung nicht verfehlen. Filmisch allerdings fällt Moores Film deutlich ab gegenüber "Bowling for Columbine". Vereinten sich bei jenem Streifen Satire, Polemik und Information noch im besten Sinne unterhaltsam und aufklärerisch zugleich, so dominiert in dem neuen Film zu penetrant die Absicht, den verhassten Texaner auch mit fragwürdigen Methoden ins Zwielicht zu rücken. Bush soll sogar als Politkrimineller entlarvt werden. Doch wirkt der Film gerade deshalb überladen, und zu lang geraten ist er auch.


    Denn Moore will eine ganze Menge in zwei Stunden Laufzeit packen: Dass Bush durch Wahlmanipulation ins Amt gekommen ist, vor dem verhängnisvollen 11. September 2001 eine Nullnummer war, bei Bekanntgabe des Terroranschlags völlig verwirrt schien, danach skrupellos auf Repressionskurs ging, mit Vizepräsident Dick Cheney und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld in undurchsichtige Geschäfte mit den Saudis und dem Bin-Laden-Clan verwickelt war, mit dreisten Lügen den Irak-Krieg provoziert hat und ohne Bedenken junge Frauen und Männer aus den ärmsten Schichten der Gesellschaft in Bagdad und anderswo ins Feuer schickt.


    Es gibt einige, aber leider nicht viele entlarvende Szenen in dem Film. So zum Beispiel, wenn Bush auf einem Galadinner der amerikanischen Reichen und Mächtigen den Anwesenden zuruft: "Einige nennen Euch Elite. Ich nenne Euch meine Basis." Oder wenn Moore zeigt, wie Rekrutierungsoffiziere in Paradeuniform vor einem Supermarkt der ärmeren Bevölkerung arbeitslose Farbige für den Dienst in den Streitkräften zu ködern versuchen. Andererseits vermag gerade diejenige Episode kaum zu überzeugen, die der Filmemacher als besonders charakteristisch für Bushs Unfähigkeit erachtet: Nämlich die Minuten, in denen der Präsident beim Besuch einer texanischen Schulklasse von der Attacke aufs World Trade Center erfährt.


    Moore gefährdet Bush und die eigene Glaubwürdigkeit


    Der Präsident ist sichtlich irritiert, ja desorientiert, aber er bleibt noch bei den Kindern. Die Bilder lassen einen Mann erkennen, der nicht so recht weiß, wie er auf das Ungeheuerliche reagieren soll. Moore wertet das negativ. Man kann Bushs Reaktion aber auch so verstehen, dass er krampfhaft versucht, Panik und Aktionismus zu vermeiden. Gewiss ist der derzeitige Machthaber im Weißen Haus keine Lichtgestalt. Aber gerade diese Tatsache sollte nicht dazu verleiten, es sich allzu einfach mit dem Kampf gegen George W. Bush zu machen.


    Für deutsche Betrachter, die halbwegs aus den Medien informiert sind, bietet der Film wenig Neues, auch wenn manche Bilder hier zu Lande noch nicht zu sehen waren. Wie in "Bowling for Columbine" gibt es witzige Einschübe und einige verblüffende Fakten. Doch überwiegt purer Agitprop. Moore will Bush weghaben, und dafür ist ihm jedes Mittel recht. Es könnte sein, dass er seinem Land und der Welt damit einen Gefallen erweist.


    Gleichwohl verlässt man "Fahrenheit 9/11" mit einem gewissen Unbehagen. Zumal am Schluss mit dem Leid von Müttern, die ihre Söhne im Irak verloren haben, mächtig auf die Emotionspauke gehauen wird. Michael Moore ist eine Gefahr für Bush. Aber Moore ist auch in Gefahr, seine Glaubwürdigkeit mit allzu suggestiven Bildmontagen und allzu gewagten Spekulationen einzubüßen. Selbst im Kampf gegen das 'Böse' ist nicht jedes Mittel recht. Der US-Präsident, Dick Cheney und Co. bieten Angriffsflächen genug, um auch seriöser die Welt davon überzeugen zu können, dass sie alle bald in den Ruhestand geschickt werden sollten.


    (Quelle: RP-Online)

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  • Zitat

    Anders als die meisten Dok-Filme sei Moores mit der Goldenen Palme von Cannes ausgezeichnetes Werk nicht nur in kleineren Programmkinos, sondern auch in den großen Multiplexen und Kinozentren zu sehen.



    HOHOHO !!!


    "bowling for columbine" habe ich mit Dee in ddorf noch verzweifelt gesucht und sind erst in einem winzigen kino im japanviertel fündig geworden, da die großen wie uci und ufa nichts besseres zu tun hatten, als sämtliche ihrer kinos für 2 mainstream filme zu reservieren !
    ... aber jetzt ist moore ja ein oskargewinner und zum glück läuft ja gerade nicht der 258 teil von "star wars" oder "herr der ringe", sodaß auch die besucher der mainstreamkinos jetzt mal ihr hirn ein wenig anstrengen müssen um sich einen etwas geistreicheren film anzutun :D

  • Ja, der läuft ab heute u. a. im Ufa-Palast am Hauptbahnhof ... hat jemand Lust? ;)


    Tägliche Vorstellungen um: 14:15, 17:15, 20:15 und 23:00 Uhr

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  • schauen wir dann einfach montag abend... da kann ich mehr sagen... hab morgen meinen ersten arbeitstag, und weiss nicht wie das abgeht... sag dann aber morgen nochmal bescheid, ok?? Je nachdem wie kaputt ich bin können wir ja dann auch in die 23 uhr vorstellung gehen, mal sehen...


    Was ist mit den anderen, wer geht noch mit?? :)