Endlich mal etwas erfreulich neues vom Benrather Bahnhof:
Runter vom Abstellgleis
Die seit Jahrzehnten geforderten Verbesserungen für den Benrather Bahnhof sollen jetzt endlich umgesetzt werden. "Der Durchstich bringt den Durchbruch" heißt das Motto. Endlich reifen Pläne, eine direkte Verbindung vom Benrather Bahnhof zur Paulsmühle zu schaffen.
Bislang führt der einzige Weg vom Bahnhof ins "abgeschnittene Viertel" durch die "Angströhre", die 200 Meter entfernte Unterführung, die gerade erst mit Farbe und Leuchtröhren kosmetisch aufpoliert wurde. Im kommenden Jahr will die Stadt die "große Lösung" in Angriff nehmen. Direkt am Bahnhof soll es den "Durchstich" geben, wahrscheinlich in Form eines etwa 70 Meter langen und 2,6 Millionen Euro teuren Fußgänger- und Radlertunnels zur Paulsmühle. Hinzu kommen könnten ein freundlich gestalteter Bahnhofsvorplatz und eventuell ein Kreisverkehr. Bereits in diesem Jahr soll auf der "anderen Seite" ein Park-and-Ride-Platz für rund 200 Autos und Fahrräder entstehen. 1,2 Mio. EUR liegen dafür bereit. So will man Düsseldorfs drittgrößten Bahnhof (nach Hauptbahnhof und der Flughafenstation) mit täglich 9000 Fahrgästen und 264 haltenden Zügen vom Abstellgleis manövrieren.
Dennoch gibt es weiterhin Defizite. Zwar investierte die Bahn vor zwei Jahren 130 000 Euro für neue Bänke, Papierkörbe und einen frischen Anstrich des Hauptgebäudes. Trotzdem ist es im Bahnhof dreckig und düster, es existiert weiterhin kein behindertengerechter Zugang zu den IC-Gleisen. "Wir begrüßen die Pläne der Stadt. Über den Einbau eines weiteren Fahrstuhls müssen wir verhandeln", formuliert Bahnhofs-Manager Jörg Seel-meyer vorsichtig. Auch sei man bemüht, für die seit zwei Jahren leer stehende Gaststätte einen neuen Pächter zu finden. "Wir wollen dort eine Art Event- und Kulturcenter aufbauen und haben mit einigen Interessenten bereits verhandelt", sagt Seel-meyer. Einer davon war Manes Meckenstock. Der Künstler machte aber schnell einen Rückzieher, weil ihm die von der Bahn geforderten Investitionen (insgesamt sind mehr als 100 000 Euro nötig) aus eigener Tasche als utopisch hoch erschienen.