TuS empfängt Düsseldorf zum Duell der Aufsteiger
(HOK). Am Samstag (19.15 Uhr, Kreissporthalle) gilt es für den TuS N-Lübbecke darum, sich im Duell der Aufsteiger gegen die HSG Düsseldorf für die Hinspielniederlage zu revanchieren. Die HSG braucht indes noch einige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt und spekuliert auf einen Erfolg in Lübbecke.
Es ist wahrlich nicht leicht, Spitzenhandball in der Landeshauptstadt Düsseldorf zu etablieren. Die HSG, in der letzten Saison souverän als Tabellenerster der zweiten Liga Süd aufgestiegen, hat mit lediglich 900 Zuschauern den mit Abstand schlechtesten Besucherschnitt in der Bundesliga.
Dabei ist die Mannschaft um Spielertrainer Nils Lehmann noch gut im Rennen im Kampf um den Klassenerhalt und bietet teilweise durchaus attraktiven Handballsport. Mit zwölf Punkten befindet sich die HSG in Schlagdistanz zum rettenden 15. Tabellenplatz und hat angesichts des Spielplans durchaus eine realistische Chance, sich für ein weiteres Jahr in der Belle Etage zu qualifizieren. Die letzten beiden Heimspiele gegen Pfullingen (28:27) und Wetzlar (29:23) wurden gewonnen. Umso erstaunlicher, dass zu diesen Spielen kaum mehr Zuschauer kamen, als in unseren Breiten zu einem Oberligaspiel. Manager Frank Flatten kämpft seit Jahren um Anerkennung des Handballs in Düsseldorf. Leider mit eher mäßigem Erfolg.
Wie schon erwähnt, die Mannschaft hätte wesentlich mehr öffentlichen Zuspruch verdient, als sie derzeit erfährt. Dass die HSG Handball spielen kann, musste der TuS im Hinspiel leidvoll erfahren, als im Duell der Aufsteiger die Lübbecker beim 24:27 in der Sporthalle Ratingen eigentlich nie eine Chance zum Sieg hatten.
Dreh- und Angelpunkt im Düsseldorfer Spiel ist Mittelmann Michael Hegemann, der mit über 150 Treffern auf Rang sieben der Torjägerliste liegt. Viele Experten hatten „Hege“ zugetraut, in der Bundesliga Fuß zu fassen, doch von der Konstanz der guten Leistungen, die Hegemann zeigte, waren auch sie überrascht. Nicht von ungefähr rückte Hegemann daher in den Kreis der Nationalmannschaft auf und spielte im Januar eine gute Weltmeisterschaft in Tunesien. Der Regisseur der HSG war eine der wirklich positiven Erscheinungen im DHB-Trikot bei den Welttitelkämpfen.
Beinahe zwangsläufig prasselten auch die Angebote der Konkurrenz für Hegemann auf die HSG Düsseldorf ein. Letztlich entschloss sich der 28-Jährige zu einem Wechsel zum VfL Gummersbach, wo er hoffte, unter seinem alten Trainer Richard Ratka spielen zu können. Kurz nachdem der viel beachtete Transfer über die Bühne gegangen war, trennten sich Ratka und der VfL…
Neben Michael Hegemann bilden der Isländer Alexander Petersson (RR) und Sven Hertzberg (RL) den Stamm-Rückraum der HSG. Petersson hat sich nach größeren Verletzungsproblemen zuletzt immer besser in die Liga eingefunden. Er ist ein schneller und wendiger Linkshänder, dessen Stärken eindeutig in der Offensive liegen. Ein wenig erinnert Petersson in seiner Spielweise an Stephane Stoecklin. Hegemann und Petersson sind auch die torgefährlichsten Spieler unserer Gäste, deren Stärke die mannschaftliche Geschlossenheit ist.
Im Hinspiel hat Kreisläufer Robert Heinrichs (er verlängerte seinen Vertrag) einiges Kopfzerbrechen bereitet. Auch auf den Außenpositionen ist die HSG mit den ehemaligen Flensburgern Robert Runge, Stefan Schröder (wechselt nach Hamburg) und Frank Berblinger gut besetzt.
Im Tor steht der Litauer Almantas Savonis, der an einem guten Tag jeden gegnerischen Angreifer zur Verzweiflung bringen kann. Savonis kam über Magdeburg und Rostock nach Düsseldorf und ist dort ein Leistungsträger.
Mit dem spielstarken Jens Sieberger (RM), Markus Mani Michaelsson Maute (RL) und Jörg Schürmann (Kreis) stehen der HSG noch einige Alternativen zur Stammformation zur Verfügung.
Nils Lehmann, in der zweiten Hälfte der Saison 97/98 für den TuS Nettelstedt aktiv gewesen, hat das Amt des Spielertrainers inne. Der ehemalige Nationalspieler stabilisiert die Deckung und wird während seiner Einsatzzeiten von Co-Trainer Jörg Siegert auf der Bank vertreten.
Das Spiel wird für den TuS alles andere als ein Selbstläufer werden. Düsseldorf ist eine unangenehm zu spielende Mannschaft, die es fast immer schafft, ein einheitliches Niveau zu halten und auf Schwächephasen des Gegners lauert, die sie gewöhnlich eiskalt ausnutzt.
Quelle: http://www.tus-n-luebbecke.de/