Google Maps zeigt Düsseldorf ... zum Teil

  • Ich verstehe das Problem nicht. Alle Beschwerden über Big Brother / Überwachung gehen doch ziemlich an der Sache vorbei. Was genau kann Google denn böses mit den Bildern machen?


    Geschichten wie diese, daß jemand nach dem Tod seiner Frau besoffen im Garten fotografiert und weltweit verspottet worden sei können ja wohl irgendwo nicht ganz stimmen, es sei denn der Mann hat im Garten ein deutlich leserliches Schild aufgepflanzt, das über seine speziellen Umstände aufklärt.
    Nach wie vor kann man problematische Bilder ohnehin entfernen lassen. Bei anderen Diensten wie flickr, wo teilweise absichtlich hochauflösende Fotos von unwissenden Passanten geschossen werden die dann zum Teil auch noch per Geotagging auffindbar sind ist mir das nicht bekannt.


    Auf der anderen Seite finde ich Streetview nicht nur "mal ganz nett" um 'ne entfernte Stadt virtuell zu begehen, sondern wirklich auch praktisch wenn man eine Adresse in der eigenen Stadt aufsuchen will, in deren Umgebung man sich nicht auskennt. Mittels Streetview kann man sich die Fahrstrecke mit ein paar Klicks so einprägen als sei man sie schonmal in echt abgefahren.


    In ferner Zukunft werden die Bilder dann auch noch interessant sein denn schließlich verändern sich viele Dinge. Ich hätte es jedenfalls interessant gefunden, Düsseldorf um 1900 / 1950 virtuell begehen zu können, auch mit Blick auf die kulturellen Merkmale.

  • Wenn jemand beim Pinkeln gegen die Hauswand fotografiert wurde, kann er dieses Bild auch löschen lassen ;)


    So lassen Sie Ihr Foto aus Google Street View löschen
     
    Googles Fotostreifzüge durch deutsche Städte machen Schlagzeilen. Der Fotowagen macht Momentaufnahmen. Vielleicht im falschen Moment, den man lieber vergessen möchte. Wie die Pinkelei gegen Nachbars Hauswand letzten Samstag in aller Frühe. Solche Bilder kann man entfernen lassen. Wir sagen, wie. [...]


    http://www.derwesten.de/nachri…news-72753287/detail.html

  • Ich verstehe das Problem nicht. Alle Beschwerden über Big Brother / Überwachung gehen doch ziemlich an der Sache vorbei. Was genau kann Google denn böses mit den Bildern machen?


    z.b. könnte sowas bei kreditvergaben, versicherungsangelegenheiten oder bewerbungen zur entscheidungsfindung beitragen.

  • Bei einigen Unternehmen sind Personalchefs extrem informationshungrig und sammeln alles, was sie über einen Bewerber im Internet erfahren können. Deshalb werden Leute ja auch gewarnt daß sie ihre Profile in sozialen Netzwerken vor einer Bewerbung "reinigen" sollten. Unvorteilhafte Fotos von lange zurückliegenden Parties können einen sonst die Anstellung kosten.


    Da ist es halt auch wahrscheinlich, daß ein Personalchef / Kredit- / Versicherungsagent sich auch die Adresse eines Bewerbers in Streetview ansehen wird, um herauszufinden in welchen Verhältnissen er so lebt (Proll / Yuppie).


    Das ist theoretisch richtig, aber in der Abwägung mit Sicherheit zu vernachlässigen. Welcher Personalchef weiß denn nicht automatisch beim Blick auf die Postleitzahl, welches Stadtviertel zu den gehobenen / verkommenen Gegenden gehört? In wievielen Fällen würde so eine Diskriminierung tatsächlich das Zünglein an der Waage sein?


    Die Vorteile für die normalen Nutzer liegen da imho doch um einiges drüber.

  • <sarkasmus>Das Böse Internet!</sarkasmus>


    Ich sehe das wie Frank. Man kann wirklich alles verteufeln. Die Adresse muß ich ohnehin bei der Bewerbung angeben und wenn schon ,dann muß ich an ganz anderen stellen bereinigen. Meistens sind es diverse Fotos, die man eben besser nicht ins Netz stellt und Äusserungen in Foren, die einen das Genick brechen können.

  • ^ Nur äußert sich die Person, die auf dem Schreiben als Ansprechpartner steht, auch nur sehr vage und distanziert. Google konnte bis heute die Gemüter nicht beruhigen und ist bekannt dafür auch nicht alles umsonst für seine Mitmenschen zu tun ...

  • Google konnte bis heute die Gemüter nicht beruhigen und ist bekannt dafür auch nicht alles umsonst für seine Mitmenschen zu tun ...

    Also ich nutze Google so etwa seit 2002, Gmail seit 2004 und seither auch einige der anderen Dienste wie den Reader, Maps (auch mobil), Talk, Calendar, Scholar und Video.
    Außerdem hatte ich gelegentlich schon Verwendung für deren Code-Projekte wie das WebToolkit und die AppEngine gehabt.
    Meine Kosten beliefen sich bisher auf €0.00 und es gab noch kein geringstes verdächtiges Vorkommnis bezüglich meiner Daten.


    Außerdem ist Google mit Millionen bei der Mozilla Foundation (also Firefox, grade verlängert bis 2011) und Opera beteiligt und hält alle möglichen Veranstaltungen wie den Summer of Code ab, wo begabte Programmierer finanziell gefördert und den wichtigsten Open Source Projekten zugeführt werden.


    Auch wenn Google natürlich Betriebsgeheimnisse hat, weiß man doch ziemlich genau wo Google seine Milliarden reinbekommt, nämlich mit kontextbasierter und trotzdem dezenter Werbung. Wenn Du mal nach unten scrollst siehst Du daß auch der Server der duesseldorf-community davon mitfinanziert wird.


    Dann wäre da noch die Unternehmenskultur, die ja auch recht offen und positiv sein soll. Unter den Angestellten finden sich einige bekannte Größen der freien IT-Welt, wie Vint Cerf ("Vater des Internets") und Guido van Rossum (Schaffer der Python-Programmiersprache). Donald Knuth ("The Art of Computer Programming", Schaffer u.a. von TeX) ist in Rente, steht aber in besten Beziehungen zu Google und darf deren Infrastruktur nutzen.


    Ich kling jetzt womöglich wie ein Fanboy und es bringt eh wenig solche Aufsätze im offtopic-Bereich des Düsseldorf-Forums zu schreiben aber diese grundlagenlose Mainstream-Nörgelei stößt bei mir halt sauer auf.
    So hat man auch keinen klareren Blick mehr für Dinge, die einst wirklich mal datenschutztechnisch bedenklich sein könnten und verfällt dann automatisch in ein "war doch schon immer so"-Gelalle.


    Wenn die Journalisten von "der Westen" tatsächlich den Streetview-Kamerafahrer interviewen wollten dann möchte ich auch sehen wie die demnächst bei 'ner Aldi-Kassiererin das Mikrofon hinhalten und nach 'ner Pressemappe fragen oder ein Air-Berlin Cockpit stürmen um Neuigkeiten über Fusionspläne zu erfragen.
    Tja, was haben die wohl alle zu verbergen?

  • Was soll ich dazu sagen, Frank. Absolut korrekt geschrieben 8)


    Ich habe nur eine kleine Ergänzung: Nicht zu vergessen sind hier die netten personalisierten Surf-Profile, die man mit den Google Toolbar oder jetzt auch mit dem Google-Browser hinterlassen kann. Die daraus gewonnen Daten können auch prima verkauft werden :thumbsup:


    Ich wiederhole mich mal: <sarkasmus>Das Böse Internet!</sarkasmus>


    Da ich Nutzer der ersten Stunde von Google bin und die "Risiken" sehr genau kenne falle ich zumindest schon mal nicht unter die erwähnten Nörgler - Prost :bier: