Anschlag auf die Londoner U-Bahn

  • Und dann gleich 2 x innerhalb einer Woche. Nach wie vor bewunderswert ist aber die professionalitaet, mit der die Polizei, Nachrichtendienste, Feuerwehr usw das alles bewaeltigen. Und die Art, wie die Londoner damit umgehen.



    Stichproben halte ich Grundsaetzlich fuer richtig, sie schlafen aber irgendwann wieder ein. Ich habe keine Ahnung, wie man den Typen beikommen kann.

    Bei Vorbildern ist es unwichtig, ob es sich dabei um einen großen toten Dichter, um Mahatma Gandhi oder um Onkel Fritz aus Braunschweig handelt, wenn es nur ein Mensch ist, der im gegebenen Augenblick ohne Wimpernzucken gesagt oder getan hat, wovor wir zögern.


    Erich Kästner

  • Ich glaube die Londoner verlieren ihre Art gerade. Es heißt die gemütlichen Bobbies tauschen dort gerade ihre Knüppel gegen Maschinenpistolen ein, mit denen sie dann über die öffentlichen Plätze stolzieren.


    Sind das dann eigentlich noch Polizisten oder ist das schon Militär? Die Terroristen werden jedenfalls sicher beeindruckt sein und ganz schnell weglaufen.


    Das alte Europa (Danke Rumsfeld) sollte da lieber ganz ruhig bleiben. Amerika kann man ja bereits vergessen, die Amis haben so eine enorme Angst, vermischt mit ihrer großmäuligen Hinterwäldler-Überheblichkeit, daß sie ihre vielbeschworene Freiheit selbst zerstören. (symbolisch dafür finde ich übrigens den "Freedom-Tower" am "Liberty-Plaza". Der erste Entwurf war asymmetrisch und ähnelte der Freiheitsstatue, der neue Entwurf ist nur noch ein Klotz mit abgeschliffenen Kanten, nachdem alle Sicherheitsbedenken bearbeitet wurden)


    In Deutschland bemüht man sich ja auch mittlerweile zu betonen "daß wir auch ganz eindeutig zum Gefahrenraum" gehören. Da fühlen sich ein paar Leute wohl besonders toll, wenn sie sich in direkter Bedrohung wähnen. Dann können die den mutigen Kerl raushängen lassen. Tatsache ist: Wir waren nicht am Irak-Krieg beteiligt und in Afghanistan benehmen die Deutschen sich sehr vernünftig (oder, heinulilo?). Deutschland ist kein bißchen mehr oder weniger gefährdet als 2000 / 2002.


    Der Terror blüht im Moment in vielen Ländern auf, aber nirgends ist es wirklich eine unbegreifliche Überaschung. Und die Gegenmaßnahmen sind so blöd und verlogen, daß man fast zugeben müßte, daß sich der relativ geringe Aufwand seitens der Terroristen voll gelohnt hat.


    ...und apropos "ganz schnell weglaufen": Wenn ich jetzt in London wäre würde ich jede zu schnelle Bewegung vermeiden. Sonst kriegt man schnell in aller Öffentlichkeit von zivilen Polizisten 5 Schüsse in den Kopf, nur um sicherzugehen. Ein tolles Gefühl.

  • in Afghanistan benehmen die Deutschen sich sehr vernünftig (oder, heinulilo?)


    Im Moment benehmen sie sich noch ganz vernuenftig und haben auch erin ganz gutes stanting hier. Das wird sich aber aendern, sollte die ISAF sich intensiver in dem Krieg gegen die Taliban beteiligen. Hier in Kabul ist ja alles relativ ruhig, wir duerfen aber nicht vergessen, dass Anfang des Jahre das Camp in Kunduz beschossen wurde, mit Toten und Verletzten. Und auch das ISAF Camp hier in Kabul wird immer mal beschossen. Also, so ganz ruhig ist es hier auch nicht. Und die, die die Attentate ausgefuehrt haben, sind auch nicht einverstanden damit, dass hier die ISAF ist.


    Und wenn ich mir heute vorstelle, dass in London jemand vor der Polizei wegaleuft, vielleicht noch Richtung U Bahn oder so, dann wuerde ich als Polizist in der momentanten SItuation auch schiessen. Was ist denn, wenn der Mann tatsaechlich ne Bombe dabei hat und die dann zuendet ? Dann reden alle ueber das "versagen" der Polizei.



    Und was die "Ueberraschung" angeht: Das englische Buerger moslemischen Glaubens so etwa durchfuehren, ist fuer mich schon Ueberraschend.

    Bei Vorbildern ist es unwichtig, ob es sich dabei um einen großen toten Dichter, um Mahatma Gandhi oder um Onkel Fritz aus Braunschweig handelt, wenn es nur ein Mensch ist, der im gegebenen Augenblick ohne Wimpernzucken gesagt oder getan hat, wovor wir zögern.


    Erich Kästner