Belebter Kokurrenzkampf zwischen CPD (Düsseldorf) und Bread andButter (Berlin)

  • Düsseldorf-Kampagne in Berlin


    Die Imagekampagne der Modemetropole am Rhein läuft seit Donnerstag auf vollen Touren. Bereits in der Nacht zu Dienstag wurden im gesamten Stadtgebiet die Motive mit dem Slogan "Düsseldorf - Beste Adresse für Fashion, Fun & Future" großflächig plakatiert.


    Seit Donnerstag fahren nun die mobilen Werbeflächen vor den Veranstaltungsorten der Berliner Modemessen (Messegelände, Spandauer Kabelwerk, Pirellihallen, Potsdamer Platz) auf und ab. Und auch in den Szenelokalen der Bundeshauptstadt führt auf Grund von 50.000 verteilten Postkarten derzeit kein Weg an Düsseldorf vorbei.


    "Düsseldorfs Präsenz in der Hauptstadt ist momentan unübersehbar", so Hans Werner Reinhard, Unternehmensbereichsleiter Kommunikation der Messe Düsseldorf, am Donnerstag zufrieden bei einem Besuch in Berlin fest.


    Quelle: rp-online.de


    Sehr ordentlich! :D

  • Die NRZ mit einer Bestandsaufnahme. Kann sich die Modehauptstadt Düsseldorf gegen Berlin behaupten? der Kampf wird offen ausgetragen:


    Euphorie schon verflogen?


    Berlin kann´s besser. Sagen die Berliner. Das Publikum sei internationaler, die Umgebung originell, die Stimmung heiter, das Geschäft mit der Mode einfach super. Das Selbstbewusstsein scheinbar auch: "Die Düsseldorfer CPD ist doch nur noch von regionaler Bedeutung", tönte soeben Norbert Tillmann, Macher einer der Berliner Modemessen "Premium". Also haben wir´s ausprobiert. Sind an der Spree durch "trendige" Hallen geschlendert, haben jede Menge "coole" Klamotten gesehen, konnten uns vor lauter Party-Einladungen kaum entscheiden - und haben viel Zeit verplempert bei den langen Wegen zwischen sechs (!) verschiedenen Messe-Standorten. Immer der Frage auf der Spur: Sieht so die Konkurrenz aus, vor der sich Düsseldorf fürchten muss?


    Eins vorweg: Die Entwicklung in Berlin ist rasant. 2001 ging die "Bread & Butter", die Modemesse für die Jungen, mit gerade mal 60 Ausstellern an den Start. Dadurch ließen sich die Manager der Igedo nicht beunruhigen. Heute, nur vier Jahre später, bevölkern 550 Firmen das alte Siemens Kabelwerk in Spandau. Im Schatten dieser Erfolgsgeschichte entwickelte sich auch die "Premium" für hochwertige Mode, die in den letzten Tagen 450 Aussteller an zwei attraktive Orte lockte: in einen stillgelegten Tunnel unter dem Potsdamer Platz und einen knappen Kilometer entfernt in ein ehemaliges Postlager.


    Beide Messen können sich auf die Wirkung alter Fabrikarchitektur verlassen. Und (vor allem bei der "Bread & Butter") auf die Phantasie der Turnschuh-Generation. Kein Messestand gleicht dem anderen, erlaubt ist, was auffällt. Da dient schon mal ein Zaun aus gläsernen Bierkrügen als Standumrandung, nebenan röhrt ein Plastikhirsch auf Kunstrasen, da werden Einkäufern mit rosa Zuckerwatte die Geschäfte versüßt. Und obendrein wirkt auch so manche Ware recht provokativ: Schwarze T-Shirts zeigen das Konterfei von bösen Jungs mit Maschinengewehr, daneben Spitzenkleidchen für die Nymphchen dieser Welt.


    Viele Designer, für die Düsseldorf bisher im Zentrum der Modelandschaft lag, folgten dem Ruf nach Berlin. Oder präsentierten ihre Kollektionen in beiden Städten. Was zunehmend schwierig wird, da beide Städte soeben zeitgleich ihre Messen über den Laufsteg schickten. "Das bedeutet, dass wir zwei Musterkollektionen brauchen und doppeltes Personal", schimpft die Designerin Anja Gockel. Heißt: Mehrkosten von 50 000 Euro. Ob sie in einem halben Jahr wieder nach Berlin geht, hat sie noch nicht entschieden. "Mein Eindruck ist, die Euphorie vom letzten Mal ist schon verflogen."


    Berlin oder Düsseldorf (oder beide) - das bleibt auch für die Top-Designerin Anett Röstel eine offene Frage. "In Berlin haben wir gute Geschäfte gemacht und neue Kunden dazu gewonnen. Aber Düsseldorf kann ich mir einfach nicht wegdenken." Andere haben sich schlicht aufgeteilt. So präsentierte "Strenesse Blue" diesmal die neue Kollektion bei einem spektakulären Konzert am Potsdamer Platz. Und ließ das Show-Spektakel in Düsseldorf ausfallen.


    "Cinque"-Marketingfrau Steffi Konrad konnte in Berlin "mehr internationale Einkäufer" ausmachen. Doch den Show-Room in Düsseldorf wird das Unternehmen "auf jeden Fall behalten." Für andere Firmen ist Berlin kein Pflaster. Branchen-Riese Steilmann kündigte gestern an: "Wir bleiben in Düsseldorf. Für uns ist die CPD ein Muss."


    Zumal ihnen am Rhein mittlerweile immer öfter geboten wird, womit sich Berlin so rühmt: eine entspannte Atmosphäre. Da können sich gestresste Einkäufer in marrokanischem Ambiente die verspannten Schultern massieren lassen und dazu einen Pfefferminztee trinken oder im Fahrsimulator nachspüren, wie sich ein Formel-1-Pilot bei 300 Stundenkilometern fühlt.


    Vor die Tür lockt (Berlin lässt grüßen) eine Wüstenoase mit viel Sand, Liegestühlen, orientalischen Sitzkissen und vegetarischem Cous-Cous. Da sage noch einer, die Düsseldorfer denken nur ans Business.


    Quelle: NRZ

  • Berlin könnte durchaus Aufwind bekommen wenn Düsseldorf seine Kernkompetenzen weiter vernachlässig!


    Hat die Stadt kein Herz für junge Designer?


    MODE. Verband wünscht sich mehr Engagement für den modischen Nachwuchs: Türen öffnen und Hilfestellung leisten. Finanzielles Sponsoring blieb bislang aus. [...]


    http://www.derwesten.de/nachri…news-22824325/detail.html


    Hier dachte ich bisher, dass man den Bereich fördern würde, aber dem scheint nun doch nicht der Fall zu sein.