Verkauf der Stadtwerke Düsseldorf

  • Zitat

    ... weil dann leider nie eine echte Alternative zur Auswahl antritt ...


    Eben! Soll man die Stadt eher eine Hock anvertrauen? :rolleyes: ;)


    Zitat

    Original von bartotainment
    also ehrlich gesgt ist für mich alles eine gute alternative, was nicht von den schwarzen, braunen oder gelben zur wahl aufgestellt wird!...na gut die GANZ-roten sind auch keine wahl...


    Oke, damit wissen wir was du wählst ;)

  • Es gibt einen zweiten Bieter:

    Zitat


    Streit um Stadtwerke-Anteile spitzt sich zu


    Der Streit um den Verkauf von Stadtwerke-Anteilen wird immer komplizierter: jetzt wollen auch die Krefelder Stadtwerke den 25%-Anteil an den Stadtwerken Düsseldorf kaufen. Für 361 Millionen Euro wollen die Krefelder zuschlagen.Also für den gleichen Preis, der auch bei EnBW im Gespräch ist. Dieses Angebot hat das Unternehmen in einem Brief an OB Erwin unterbreitet, sagte uns die Sprecherin der Krefelder Stadtwerke, Dorothée Winkmann. Die Stadt signalisierte allerdings schon: "EnBW ist für uns der bessere Partner". Indessen wurde bekannt, daß drei CDU-Politiker krank sind und nicht zur Ratssitzung erscheinen können. Weil die SPD erst kurz vor der Sitzung entscheiden will, ob auch sie auf entsprechende Stimmen verzichtet, ist die schwarz-gelbe Mehrheit für den Verkauf zur Zeit akut gefährdet.


    Quelle: Antenne Düsseldorf


    BTW: in der heutigen Print RP stand ein kleiner Bericht, nach dem der Ordnungsdienst in allen städtischen Gebäuden Kontrollen bei Mietern durchführt: wer die Unterschriften-Aktion unterstützt wird aktiv daran gehindert. So musste ein Bilker Goldschmied ein Unterstützungsplakat aus seinem Schaufenster entfernen. Unglaublich sowas...


    Gestern abend überschritt die Zahl der Unterschriften gegen einen Stadtwerkeverkauf übrigens die 50.000er Grenze.

  • Zitat

    Original von SCHoSCH
    BTW: in der heutigen Print RP stand ein kleiner Bericht, nach dem der Ordnungsdienst in allen städtischen Gebäuden Kontrollen bei Mietern durchführt: wer die Unterschriften-Aktion unterstützt wird aktiv daran gehindert. So musste ein Bilker Goldschmied ein Unterstützungsplakat aus seinem Schaufenster entfernen. Unglaublich sowas...


    Gestern abend überschritt die Zahl der Unterschriften gegen einen Stadtwerkeverkauf übrigens die 50.000er Grenze.


    OB Erwin setzt sich doch gerne über Gesetze und die Verfassung der BRD hinweg ... :rolleyes:


    Benennen wir doch dann Düsseldorf in Erwintown um ;)

  • Das schreibt RP online dazu ...


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    STADTWERKE KREFELD BRINGEN SICH INS SPIEL
    Über 52.000 Unterschriften gegen Verkauf
    veröffentlicht: 13.12.05 - 15:42, akt.: 13.12.05 - 15:47,
    Autor: Maike Schulte


    Düsseldorf (dto). Am Tag sechs des Bürgerbegehrens gegen den geplanten Verkauf weiterer Stadtwerke-Anteile an den Energiekonzern EnBW freuen sich die Initiatoren über eine positive Bilanz. 52.459 Unterschriften haben sie bis zum Dienstagvormittag ausgezählt. „Wir schätzen aber, dass bereits 80.000 Leute unterschrieben haben“, erklärt Klaus Schörnich vom Betriebsrat der Stadtwerke. Weitere Unterschriften sollen am Mittwoch bei einer Kundgebung auf dem Burgplatz gesammelt und im Rathaus übergeben werden. Unterdessen haben sich auch die Stadtwerke Krefeld in den Streit eingeschaltet und Kaufinteresse signalisiert.
    [...]


    http://www.rp-online.de/public…today/news/aktuell/165984

  • Kein Kommentar :D


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    DREI KRANKE CDU-RATSMITGLIEDER
    Platzt Stadtwerke-Verkauf im Rat?
    veröffentlicht: 14.12.05 - 10:14


    Düsseldorf (dto). Bei der Ratssitzung am Donnerstag steht einiges auf dem Spiel. Auf der Tagesordnung: Der Verkauf der Stadtwerke-Anteile an die EnBW. Doch drei Krankheitsfälle in der CDU-Fraktion sorgen im Vorfeld für Wirbel. Damit sich die Mehrheitsfälle im Rat nicht ändern, ist es Usus, dass eine gleiche Anzahl politischer Gegner sich der Stimme enthält. Doch genau dies hat die SPD nicht vor. Damit könnte die schwarz-gelbe Mehrheit für den Verkauf kippen.
    [...]


    http://www.rp-online.de/public…today/news/aktuell/166074


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    Wahrscheinlich wird dann wohl eher der ganze Termin platzen und vertagt.

  • Ich bin für einen Verkauf der Stadtwerke.
    Es bleiben 25,1 % bei der Stadt, damit kann diese weiterhin eine Kontrollfunktion ausüben.


    Von den 50Mio € Gewinn, bekommt die Stadt wieviel???
    Lieber das Geld nehmen, die Stadt entschulden und mit den gesparten Zinsen in Investitionsprojekte für die Wirtschaft und in die Ausbildung. Das ergibt in der Summe in ein paar Jahren mehr als die jährlichen abgeführten Gewinne.


    Was ist denn die Motivation der Gewerkschaft dagegen zu sein?
    Volkswirtschaftliche oder betriebliche Ziele?
    Sprich wirtschafltiche Gesundung der Stadt oder Mitgliederwerbung?

  • Zitat

    Es bleiben 25,1 % bei der Stadt, damit kann diese weiterhin eine Kontrollfunktion ausüben.


    Genau das bezweilfe ich! EnBW, mit dann nahezu 50%, könnte die Stadt bei unangenehmen Entscheidungen doch einfach in die Tasche stecken.


    Zitat

    Von den 50Mio € Gewinn, bekommt die Stadt wieviel???


    Eben das will ich auch wissen. Ich will Aufkläörung und nicht blind vertrauen. Erst wenn ich überzeigt bin stimme ich für einen Verkauf.


    Zitat

    Lieber das Geld nehmen, die Stadt entschulden und mit den gesparten Zinsen in Investitionsprojekte für die Wirtschaft und in die Ausbildung.


    Gerne! Leider wiegt jedoch der gesparte Zins durch Entschuldung nicht den Gewinn der Stadtwerke ab. Sofern es da andere Kalkulationen gibt sollen diese bitte öffentlich präsentiert werden.


    Zitat

    Was ist denn die Motivation der Gewerkschaft dagegen zu sein?
    Volkswirtschaftliche oder betriebliche Ziele?
    Sprich wirtschafltiche Gesundung der Stadt oder Mitgliederwerbung?


    Ich bin garantiert kein Gewerschaftsfanatiker, halte diese Institutionen meist für hinderlicher als sie sinnvoll sind. In diesem Fall möchte ich schlichtweg ausreichend informiert werden. Ich befürchte ein 'schnelles Geschäft' das im Nachhinein weniger positiven Nutzen bringt als OB Erwin zugeben will.

  • Ich mache mal ein paar Milchmädchenrechnungen auf, da ich keine genauen Internas habe.


    Wenn die Stadtwerke linear 50 Mio € Gewinn machen und die Stadt ca. 50% Anteile hat, dann wird die Stadt bei voller Ausschüttung ca. 25 Mio € pro Jahr bekommen. Schön!


    Nimmt die Stadt jetzt die 361 Mio € und der Betrag wird mit ca. 10% verzinst, dann wären dieses jährlich 36 Mio €. Schöner!


    Wenn man das Geld aber investiert, dann, so besagt jede Investitionsformel, wird diese Investition mit allen nachgeschalteten Nachfolgeinvestitionen mit dem Faktor 3 genommen. Das bedeutet, nimmt man 100 Mio € und investitiert diese, so sind dies ein Sonderkonjunkturprogramm der Region von ca. 300 Mio €; berücksichtigt dabei noch die neuen Arbeitsplätze, die höheren Steuereinnahmen und weniger Sozialausgaben, so kommen ca. 75% der Ausgaben bestimmt wieder zurück. Supi..


    Wirtschaftlich und wegen des Saldi der Arbeitsplätze sollte man die 361 Mio statt der 200 Mio € sofort nehmen.


    Schauen wir mal in der Gegend rum. Die Ruhrstädte sind pleite, haben höhere Ausgaben wie Einnahmen und die meisten sitzen auf Ihren Stadtwerken. Statt sich mal Luft zu verschaffen, die Schulden zu drücken und die wichtigsten Investitionen zu tätigen, sitzen alle auf dem Tafelsilber!
    Tafelsilber ist für schlechte Zeiten da und nicht um Parteigefährten mit Jobs abzusichern! Aber das gilt wohl als sozialer und gerechter.
    Wenn Düsseldorf 2009 schuldenfrei sein sollte und weiter so prosperiert, dann sprudeln auch in 2009 die Steuereinnahmen noch, so dass diese freien Gelder dann wieder für schlechte Zeiten angelegt werden können.


    Ich mache es jetzt noch platter. München hat sich mit den olympischen Spielen 72 eine komplette andere Struktur verpasst. Seitdem boomt die Stadt, vorher war es eine müde Millionenstadt.
    Düsseldorf kann gerade in der jetzigen Zeit, wo in einem der wichtigsten Industrieländer der Welt nicht mehr viel geht, eine wirtschaftlich und gesellschaftlich führende Rolle übernehmen. Und dass auf Jahrzehnte!
    Und daher finde ich den Verkauf gut. Nur eines hätte noch besser sein können. Der Verkauf der Stadtwerke vor ein paar Jahren. Dann hätten wir bisher bereits einiges an Zinsen gespart (auch davon kann man Kindergärtenplätze bauen und Speisungen vornehmen).


    P.S. Tafelsilber: Man kann auch wahlweise Stadtsparkasse oder Flughafen verkaufen. Da sind die Stadtwerke aber die bessere Wahl!
    P.S. 25,1%: Das ist eine Sperrminorität und damit kannst Du nicht umgestimmt werden.


    Politik: Sicherlich ist es nicht die feine Art, erst zu lügen und dann die Stadtwerke zu verkaufen. Aber mit der Erinnerung der, in meinen Augen sehr verlogenen, David gegen Goliath Kampagne, verstehe ich die Vorgehensweise vom OB, wenn auch ich diese nicht gutheisse.


    Und wahrscheinlich trifft vieles über die Geltungssucht des OB zu. Aber wer ist denn der Wihlem-Marx-Haus?


    So, und wo sind jetzt die Leute mit den richtigen Formeln und Infos?

  • Zitat

    Original von wilde13
    Nimmt die Stadt jetzt die 361 Mio € und der Betrag wird mit ca. 10% verzinst, dann wären dieses jährlich 36 Mio €. Schöner!


    Zeig mir die Bank/Anlagemöglichkeit die 10% Zinsen abwirft! ;) Sowohl die 25 Mio. Gewinnausschüttung, als auch dein Rechenbeispiel der Zinsgewinne halte ich für ... naja ... unrealistisch ;) Liest sich klasse, aber ist eben eine Milchmädchenrechnung.


    Zitat

    Tafelsilber ist für schlechte Zeiten da und nicht um Parteigefährten mit Jobs abzusichern!


    Da sind wir uns absolut einig. Gegen einen Verkauf der RWE-Aktien z.B. habe ich nichts. Ein lukratives Unternehmen aber auf diese Art zu verkloppen ist für mich nicht schlüssig. Der allgemein herrschende Aufsichtsrat-Klüngel gehört ohnehin abgeschafft.


    Zitat

    Wenn Düsseldorf 2009 schuldenfrei sein sollte und weiter so prosperiert, dann sprudeln auch in 2009 die Steuereinnahmen noch, so dass diese freien Gelder dann wieder für schlechte Zeiten angelegt werden können.


    Genau das bezweifle ich. Ich möchte nicht nur einen hübschen Entschuldungsplan, sondern auch einen Plan für die Zeit danach. In guten Zeiten wird schnell vergessen das es auch schlecht gibt. Erwin bleibt schlicht und ergreifend viele Antworten schuldig.


    Zitat

    Düsseldorf kann gerade in der jetzigen Zeit, wo in einem der wichtigsten Industrieländer der Welt nicht mehr viel geht, eine wirtschaftlich und gesellschaftlich führende Rolle übernehmen. Und dass auf Jahrzehnte!


    Auch da sind wir einer Meinung. Düsseldorf spielt kulturell und wirtschaftlich schon jetzt eine der ersten Geigen. Diese Position auszubauen und zu stärken muss Ziel der Lokal-Politik sein. Dann aber bitte auf ausreichend demokratischer und argumentativer Basis und nicht aufgrund irgendwelcher Annahmen.


    Zitat

    P.S. 25,1%: Das ist eine Sperrminorität und damit kannst Du nicht umgestimmt werden.


    Das hieße also, dass auch zum jetzigen Zeitpunkt, EnBW die Stadt an Entscheidungen hindern könnte?

  • STADTWERKE DÜSSELDORF
    Weihnachtsgeschenk mit 90.000 Unterschriften
    veröffentlicht: 14.12.05 - 21:04, akt.: 14.12.05 - 21:09,
    Autor: Jennifer Töpperwein


    Düsseldorf (dto). Die Stadtwerke dürfen nicht verkauft werden! Das war die einheitliche Meinung am Mittwochabend auf dem Burgplatz. Mit der Kundgebung am Rhein wollten die anwesenden Vertreter und Unterstützer des Bürgerbegehrens noch einmal Stärke und Geschlossenheit beweisen. Die insgesamt 90.000 gesammelten Unterschriften, die sich gegen den Verkauf an die EnBW aussprechen, wurden im Anschluss symbolisch an das Rathaus übergeben.
    [...]


    http://www.rp-online.de/public…today/news/aktuell/166197

  • nur über eines sollte man sich auch im klaren sein. die enbw ist seinen franz. anteilseignern gegenüber verpflichtet. die wollen vor allem eine gute rendite für ihr geld sehen. daher besteht durch aus die möglichkeit, dass die enbw noch stärker auf die rendite achtet. das könnte zur folge haben, dass die energiepreise steigern, der personalabbau weiter forciert wird und das investitionen und instandhaltungen auf ein absolutes minimum beschränkt werden. das alles hätte zur folge, dass kaufkraft verloren geht und dass weniger aufträge an das örtliche handwerk und industrie vergeben werden. unter umständen gehen dadurch auch langfristig gesehen arbeitsplätze verloren. was das bedeutet braucht man wohl nicht zu erklären.


    das alles muss natürlich nicht so eintreten, kann aber. und das sollte man sich auf jeden fall vor augen halten. mir sind ehrlich gesagt keine beispiele in der branche bekannt, wo nach der privatisierung alles besser wurde.

  • In der gestrigen Ratssitzung ging es scheinbar ordentlich rund. Trotzdem:


    Stadtwerke-Anteile verkauft


    Selten sind die Emotionen in einer Ratssitzung so hoch gekocht wie gestern: Weil die Gegner eines weiteren Verkaufs von Stadtwerke-Anteilen bis zuletzt gegen den Handel zu Felde gezogen waren, schien der Verkauf zu scheitern. Hintergrund: Drei CDU-Ratsmitglieder, Alexander Fils, Karin Jäger und Hildegard Kempkes waren so schwer erkrankt, dass sie eigentlich nicht an der Sitzung hätten teilnehmen können. Damit wäre die Mehrheit von CDU und FDP verloren gewesen.


    Da aber die SPD angekündigt hatte, ein in solchen Fällen normalerweise übliches Pairing (das die normalen Mehrheitsverhältnisse durch Verzicht auf eigene wieder hergestellt hätte,) diesmal nicht praktizieren zu wollen, bat die CDU ihre Erkrankten ins Rathaus. Und tatsächlich: Die drei sichtlich Kranken kamen. Vorsichtshalber warteten aber in einem Nebenraum Rettungssanitäter und ein Notarzt - für alle Fälle. Der Notfall trat zwar nicht ein, aber immer wieder musste einer der drei nach draußen und sich erholen.


    Wurde Sekunden zuvor noch laut gestritten über die Tagesordnung, herrschte Stille im Saal, als Alexander Fils, von seiner Operation sichtlich mitgenommen, kurz vor zehn Uhr ans Rednerpult trat: Ihm sei vor drei Wochen ein gutartiges Geschwür entfernt worden, erzählt er, ein Routineeingriff. Dann habe seine Bauchspeicheldrüse ausgesetzt. Vor zwei Tagen erst habe er die Klinik verlassen. „Wir drei schauspielern nicht, wir sind wirklich krank - und hätten eigentlich mehr Respekt von Ihnen verdient.“


    Die Abstimmung lief dann am Ende so, wie geplant: CDU und FDP stimmten namentlich für den Verkauf, die anderen Parteien dagegen. Auch die Aufnahme von Verkaufsverhandlungen von Teilen der städtischen Kliniken wurde mit 43 zu 40 Stimmen beschlossen. Dass noch am Abend mit den im Rathaus wartenden Vertretern des neuen Stadtwerke-Mehrheitseigners EnBW ein Vertrag unterschrieben wurde, bestätigte OB Joachim Erwin gestern nicht.


    Das Thema Verkauf ist außerdem noch nicht völlig von der Tagesordnung: Innerhalb der nächsten sieben Tage muss der Rat nochmals zusammentreten, um über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens zu entscheiden, für das über 80.000 Unterschriften gesammelt wurden. Ein Großteil habe sich bei Stichproben als ungültig erwiesen, so Ordnungsreferent Werner Leonhardt. Die Überprüfung läuft weiter.


    Quelle: rp-online.de
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    Heißt das im Klartext, dass doch noch ein Bürgerentscheid angesetzt werden kann sofern die notwendigen Unterschriften für gültig erklärt werden?

  • Zitat

    Original von Holger
    Ungültige Stimmen können ja immer mit dabei sein, aber 13.500 gültige Stimmen sollten schon noch darunter sein.


    Das denke ich auch - bei rund 100.000 abgegebenen Unterschriften. ABER: nützt das jetzt nachträglich noch was? Unter Umständen ist doch sogar schon die Tinte unter dem EnBW-Verkaufsvertrag trocken... :(