Protest-Ticker (1)
Beirut. In einem Beiruter Frühstückscafé entzündete sich heute morgen
spontan muslimischer Protest, als ein Gast mit den Worten "Das habe ich
nicht bestellt" aufsprang, das Büro des Cafébesitzers anzündete, ein Bild
des Cafés verbrannte und anschließend darauf herumtrampelte. Wenig später
protestierten Hunderttausende in den Straßen Beiruts gegen die schlecht
organisierte Gastronomie im Allgemeinen und schwerhörige Bedienungen im
Speziellen.
Protest-Ticker (2)
Kabul. Islamische Proteste wurden gegen die Mittagszeit in Kabul laut, wo
ein Imam mit dem Fahrrad über eine Glasscherbe gefahren war und daraufhin
einen zerschnittenen Fahrradreifen wechseln mußte. Ein wütender Mob
zündete Minuten später überall in Afghanistan Fotos von Fahrrädern an und
hüpfte auf Bildern von Glasscherben herum, mehrere Fahrradläden brannten
völlig aus. Die taz in einem Kommentar: "Es muß weiterhin erlaubt sein,
Fahrrad zu fahren, sicher. Aber nicht alles, was man tun darf, sollte man
auch tun!"
Protest-Ticker (3)
Damaskus. Eine Welle der Empörung fegt heute nachmittag durch die Straßen
von Damaskus: Per SMS-Kette war in der muslimischen Gemeinde das Gerücht
umgegangen, der Mufti sei am Morgen verkehrtherum in seine Hose gestiegen,
habe diese daraufhin verbrannt und sei auf verschiedenen anderen Hosen
herumgehüpft. Überall in Syrien zündeten daraufhin gläubige Moslems ihre
Hosen an und hüpften herum, zum Teil, weil sie die Hosen vor dem Anzünden
nicht ausgezogen hatten. Die Frankfurter Rundschau äußerte dazu, Hosen zu
tragen sei zwar geschmacklos, aber man könne es nicht rundweg verbieten.