Am Mittwoch fällt der letzte Rest des Rheinstadions

  • Beim Rückbau des Düsseldorfer Rheinstadions, an dessen Stelle bis August 2004 eine moderne Multifunktionsarena entsteht, fällt jetzt auch das letzte Stück der alten Tribünenkonstruktion - die mehr als 250 Meter lange Nordkurve. Am Mittwoch, 6. November, 16.45 Uhr, werden die verbliebenen 26 Binder gesprengt, die die Dachkonstruktion tragen. Insgesamt mehr als 100 Kilogramm Sprengstoff sollen den letzten Rest niederlegen.


    Am 12. September waren bereits die West- und Osttribüne gesprengt worden. In der Zwischenzeit ist eine neue Wasserleitung mit einem Meter Durchmesser fertig gestellt worden, die bisher unmittelbar im Bereich der Nordtribüne verlief. Damit kann nun auch die Nordtribüne fallen. Die Betonreste werden vor Ort zerkleinert und vom Düsseldorfer Hafen aus per Schiff in die Niederlande transportiert. Hier findet das Material Verwendung beim Straßen- und Deichbau.


    Das Gelände rund um das Rheinstadion wird im Vorfeld der Sprengung am Mittwoch weiträumig abgesperrt. Bilder von der Sprengung sind wieder über das Internetangebot der Stadt Düsseldorf unter http://www.duesseldorf.de zu sehen. Sie werden geliefert von einer Web-Kamera, die auf dem Dach der Messehalle 6 (Rheinhalle) steht. Hier lassen sich bereits seit einigen Monaten die Bauarbeiten genau verfolgen.

  • Stockum wehrt sich gegen die Arena


    Norden hat sich Widerstand gegen die Arena und die Messe-Erweiterung formiert: Morgen, so kündigen die Gegner an, werden sie mehr als 100 Einwendungen beim Planungsamt einreichen - pünktlich zum Ende der Auslegung des Bebauungsplans. Danach wird geklagt. Dass sich die Grundsteinlegung der Arena verzögert, glaubt OB Erwin indes nicht.


    Im Januar soll der Bau beginnen - aber genau dies will die Bürgerinitiative "Stockum wehrt sich" verhindern. "Wir werden mehr als 100 verschiedene Einwendungen beim Amt einreichen", erklärt Vorsitzender Günther Ruben, der bereits mit der "Entdeckung" von zwölf uralten Bäumen auf dem Baugrundstück von sich reden machte. "Wenn die bearbeitet sind, steht uns der Klageweg offen. Wir wollen ihn noch vor Weihnachten beschreiten." Schließlich geht auch Ruben davon aus, dass die Einwände abgeschmettert werden.


    Doch bis dahin kann es dauern. "Es kommt darauf an, wie schnell die Behörden die Einwände bearbeiten können", erklärt Andreas Sonntag, Fachanwalt für Baurecht. "Nachgehen müssen sie ihnen - auch wenn sie sie dann verwerfen." Die Stadt wiederum könne reagieren, indem der Rat eine "sofortige Vollziehbarkeit" des Baubeginns beschließt. Ein Beschluss, der laut Sonntag gleich zusammen mit dem Bebauungsplan gekippt werden könnte - vom Oberverwaltungsgericht (OVG). Wie wahrscheinlich das ist, dazu wollte sich der Fachanwalt nicht äußern.


    Umso mehr Entschlossenheit zeigt dagegen die Bürgerinitiative, die nach Gründung und erster Versammlung auf breiter Basis zu stehen scheint. Ruben. "Wenn ich alle Spender, Einzahler und Mitglieder zusammenzähle, sind wir 500 Leute. Uns unterstützen die Heimatvereine in Lörick und Lohausen sowie einige Initiativen im Stadtsüden." Sie alle sind gegen die Bebauungspläne - aus unterschiedlichen Ursachen.



    "Stockum wehrt sich" vor allem aus zwei Gründen: Zum einen will man die "Zerstörung ökologischer Flächen" (Ruben) nicht hinnehmen. Fast 500 Bäume müssten Messehalle und Arena weichen. Zum anderen sind sich die Gegner - dabei sind auch prominente Rechtsanwälte - sicher, dass die Arena zu einem finanziellen Desaster wird, das sie nicht mitfinanzieren wollen, während an allen Ecken gespart werden muss. Zudem bedrohten die Hallen die Wohnviertel: Gerade erst hat der Lohauser Heimatverein einen Bebauungsplan zur Erhaltung des "Blumenviertels" gefordert, um verhindern zu können, dass sich die Messe dort weiter ausdehnt.


    Stattdessen - so schlägt "Stockum wehrt sich" vor - könne sich die Messe auf das Gelände des abgerissenen Rheinstadions ausweiten. Und die Arena brauche man grundsätzlich nicht - sie könne gestrichen werden.


    Das sieht Oberbürgermeister Joachim Erwin anders: "Es kommt nicht darauf an, wieviele Einwände erhoben werden", sagte er auf Anfrage der RP. "Entscheidend ist, was sie beinhalten." Er glaubt nicht, dass Einwände darunter sind, die aufschiebende Wirkung haben werden: "Ich sehe das alles sehr gelassen."

  • ... ist die gleiche Diskussion wie mit der Startbahnverlängerung am Flughafen.
    Wenn ich mich recht erinnere, war der Flughafen bereits Anfang der 20er jahre dort, Lohausen (u.a.) haben sich erst später darum formiert - sie wußten also, was auf sie zukommt, wenn sie sich dort ansiedeln.


    Warum soll jetzt in Stockum nicht wieder ein Stadion dorthin, wenn auch schon vorher eins dort stand.


    ... zumal nicht täglich irgendwelche Groß-Events sind ...