BIG Jetzt weiß ich wessen Kolonne das gestern am Burgplatz war
Großer Empfang für Moskauer OB Luschkow
Wenn Oberbürgermeister Jurij Luschkow mit Eskorte durch seine Stadt donnert, braucht er mit Hindernissen nicht zu rechnen. Polizisten riegeln alle Straßen zeitig ab.
Bei seinem dritten Besuch in Düsseldorf erlebte der mächtige Mann von der Moskwa, dass man auch im dicht besiedelten Düsseldorf aufs Gas treten kann. Geführt von Streifenwagen und Motorrad-Polizisten ("Weiße Mäuse") legte die Kolonne der schwarzen (und geliehenen) Staatskarossen den Weg vom Flughafen in die City im Rekordtempo zurück. Luschkow, dessen Flugzeug verspätet war, musste Zeit aufholen. Das stramme Programm ließ eine kleine Siesta im Präsidentenzimmer des Steigenberger Parkhotels nicht mehr zu. Das in zehn weiteren Zimmern untergebrachte Begleitkommando drängelte schon.
Begegnung mit Erzbischof Longin. Der verspricht sich von Luschkow Hilfe bei der Suche nach einem Grundstück für den Bau einer russisch-orthodoxen Kirche samt Kommunikationszentrum in Düsseldorf (siehe Bericht auf dieser Seite). Begegnung mit dem Stadtrat im Rathaus. Themen: Arena, Hafen, Kunstaustausch.
Ein Gläschen Saft im Jan-Wellem-Saal und ab zur Messe. Für die Chefs des Ausstellungsunternehmens ist Moskau der Auslandsplatz Nummer 1. Gerade erst hat Düsseldorf auf dem neuen Ausstellungsgelände ein eigene Halle eröffnet. Messechef Willi Giese will nicht nur seine Leitmessen (wie die "medica") nach Russland exportieren. Luschkow, ohne dessen Unterschrift in der Hauptstadt nichts geht, ist sehr interessiert daran.
Der Abend gehörte Dr. Hans-Joachim Körber, dem Chef der Metro AG. Die Gruppe macht im Osten, bis nach China, Riesengeschäfte. Allein in Moskau hat die Handelskette drei große Läden.
Wo zieht man einen Rheinischen Abend auf? Die Wahl fiel, ungewöhnlich genug, auf den Kaufhof an der Kö. Der machte gestern Abend ein bisschen früher dicht als sonst und verwandelte in Windeseile seinen Supermarkt in einen gastlichen Empfangsraum. Luschkow, der zwar in einem feudalen Palast residiert, mag es gern handfest. So war er plötzlich umgeben von russischen Produkten, die die Metro nicht etwa exklusiv für ihren Gast aufgebaut hatte. Diese Produkte haben ihren Markt, denn: In der Großregion Düsseldorf haben sich mittlerweile 500000 Russen niedergelassen.