Neue Wochenmärkte in Düsseldorf

  • Düsseldorf entdeckt den neuen Markt


    20 gibt es schon, zwei weitere sind geplant: Wochenmärkte sind beliebt wie nie. Wobei ein Preisvergleich durchaus lohnt.


    Willkommen am neuen Markt. So heißt es demnächt in Holthausen und Grafenberg die Stadt plant in den beiden Stadtteilen jeweils neue Wochenmärkte, die laufenden Nummern 21 und 22. Damit setzt sich ein Trend fort: Düsseldorf entdeckt den Wochenmarkt (wieder). Ganze acht Märkte wurden in den vergangenen elf Jahren eingerichtet.


    Wobei die Konkurrenz von Supermärkten und überdachten Einkaufszentren mit eingebautem Spaßfaktor nicht eben klein. Zumal die fliegenden Händler mit einem strukturellen Problem gegen Discounter-Konkurrenz ankämpfen muss: "Die Preise sind in der Regel höher als im Supermarkt", sagt Peter Philippen vom Amt für Verbraucherschutz und Herr über Düsseldorfs Märkte. Dafür können die Händler mit ganz anderen Pfunden wuchern: "Die Qualität der Waren ist häufig besser. Außerdem kümmern sich die Händler oft besser um Waren und Kunden."


    Der Stadtteilmarkt: Der absolute Klassiker, wie das Beispiel Oberkassel zeigt. Auf dem Barbarossaplatz stehen dienstags und freitagsdie Buden von neun Händlern.


    Im Angebot ist die ganze Palette an frischem Obst, Gemüse, Fleisch oder Brot. Aber auch einiges Exotisches findet sich an den Ständen. Wie die mediterrane Spezialitäten von Maryan Shahmoraei: Taubenei große Oliven, Peperoni oder Schafskäsepaste mit Kräutern, Knoblauch und Peperoni.


    "Die machen mein Mann und ich selbst, nach einem Familienrezept". Auch an japanische Kunden wird geacht: Für sie gibt es Wachteleier, ein Schild mit japanischen Schriftzeichen zeigt, wo die Spezialität zu haben ist.


    Der Bauernmarkt: Frisches aus der Region haben Bauern und Gärtner auf dem Bilker Friedensplätzchen dienstags und freitags im Angebot. "Kurze Wege vom Feld auf den Tisch", sagt Verbraucherschutz-Dezernentin Charlotte Nieß-Mache. Und weil am Niederrhein weder Bananen noch Kiwis noch Kumquats gedeihen, dafür aber Kappes, Kirschen und Himbeeren, wird man Südfrüchte, auf dem Friedensplätzchen, vergebens suchen.


    Der Ökomarkt: Auf dem Schadowplatz (dienstags und freitags) ist alles aus ökologischem Anbau. Das prüft der Verbraucherschutz nach. "Wir kontrollieren aber eher die Hersteller, als die Händler. So gelangt schadhafte Ware gar nicht erst auf den Markt", erklärt Nieß-Mache.


    Die überdachten Märkte: Die festen Marktbuden auf dem Kirchplatz in Unterbilk sind in der Woche täglich geöffnet. Die Pavillions sollen an den Münchner Viktualienmarkt erinnern, ähneln aber eher denen des privatisierten Carlsplatz-Marktes. Das Besondere sind die Imbiss-Stände zur Kirche hin. Marktchef Philippen weiß, warum sie sich dort, marktuntypisch, angesiedelt haben: "Das liegt an der WestLB. Viele Banker verbringen ihre Mittagspause auf dem Kirchplatz." Auch ein Attraktion für manche ist der Pferdemetzger den es ebenfalls auf dem Carlsplatz gibt.


    Bleibt die Frage, was der Spaß auf den Märkten kostet. Dabei dürfte mancher sein blaues Wunder erleben: So kostet ein Roggenbrot auf dem Barbarossaplatz mit 2,95 Euro genau so viel wie auf dem Ökooder Bauernmarkt. Bei Geflügel sieht die Sache freilich anders aus: Hähnchenbrustfilet gibt es im eigentlich als teurer verschrieenen Oberkassel für 9,90 Euro/Kilo.


    Auf dem Ökomarkt am Schadowplatz kostet die Flattermänner gleich zehn Euro mehr. Öko hat eben seinen Preis. Etwas weniger tief müssen Kunden in die Tasche greifen, wenn sie auf Qualität aus der Region zurückgreifen. Die Ladung Hühnchenfilets aus Wegberg gibt es im Kilo für 9,40 Euro. Wer die Augen aufhält, muss am neuen Markt nicht unbedingt Geld verlieren.


    Quelle: wz-newsline.de