Endzeit-Stimmung

  • Handball: Die Schlinge zieht sich weiter zu


    Manager Frank Flatten glaubt bei der HSG Düsseldorf nicht mehr an das Wunder.


    Düsseldorf. Das 29:36-Debakel gegen den TuS Nettelstedt-Lübbecke hat bei der HSG Düsseldorf tiefe Spuren hinterlassen. An den Klassenerhalt in der Handball-Bundesliga glaubt nun selbst Berufs-Optimist Frank Flatten nicht mehr. „Es gibt nichts Schlimmeres, als die Karten aus der Hand zu geben, wie es die Mannschaft in dieser Saison schon mehrfach gemacht hat.
     
    Nun sind wir auf die Schützenhilfe anderer Klubs angewiesen“, sagt der Manager zwei Tage nach der Pleite gegen die Westfalen, die den Klub in eine fast ausweglose Situation gebracht hat. „Ich gehe nicht davon aus, dass wir den Klassenerhalt schaffen.“
     
    Dem Erstligisten droht ein tiefer Fall, denn ein Abstieg ist wohl gleichbedeutend mit dem vorläufigen Ende für den Profi-Handball in Düsseldorf. Sponsoren wie die Stadtsparkasse (ca. 150 000 Euro Jahresvolumen) knüpfen ihr Engagement an die Erstklassigkeit. Etliche Spielerverträge werden hinfällig, wenn Düsseldorf absteigt.
     
    Bei diesem Thema hat sich Frank Flatten einen Maulkorb angelegt, vorläufig. „Ich möchte jetzt nicht, dass andere Vereine Kontakt mit den betreffenden Spielern aufnehmen. Das würde noch mehr Unruhe in die Mannschaft bringen“, sagt Flatten.


    Zu wenige Führungsspieler, zu viele Söldner im Team


    Der Manager muss sich im Nachhinein den Vorwurf gefallen lassen, dass er die falschen Leute verpflichtet hat. „Man denkt, man ist personell besser aufgestellt als in der vergangenen Saison, und dann passiert so etwas“, sagt der 42-Jährige. Er bezieht sich auf Björn Navarin (31) und Max Ramota (29), die nach Verletzungen die Erwartungen nicht erfüllen konnten.
     
    „Die Mannschaft hat zu oft Kinder und Zigeuner gespielt“, sagt Flatten überaus kritisch. „Die einen wissen manchmal nicht, was sie tun, die anderen ziehen weiter.“ Das heißt, die HSG hat zu wenige Führungsspieler und zu viele Söldner im Team.
     
    Präsident Erwin Schierle sieht es ähnlich. „Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist mit dem Teamgeist der Vorjahre nicht zu vergleichen“, sagt der 58-Jährige. „Zweimal haben wir den Klassenerhalt knapp geschafft. Aber irgendwann muss es schief gehen.
     
    Wenn nicht in dieser, dann in der nächsten Saison. Das kann man bei diesem Etat vorhersehen“, sagt Schierle, der sich zu seinem weiteren Engagement bei der HSG nach dem Spiel gegen Gummersbach äußern will. „Dann werde ich mehr dazu sagen“, sagt Schierle, der als Förderer der HSG großen Anteil am Wiederaufstieg hatte. Ohne seine finanzielle Hilfe würde das Finanzgerüst zusammenbrechen.


    Quelle: WZ Newsline

  • Die Tore sind das Problem
     
    HANDBALL-BUNDESLIGA. Die NRZ ging Ursachen für die sportliche Misere der HSG auf den Grund: Schwach in Angriff und Abwehr.
    Die Zeit zum Scherben kehren ist momentan knapp. Ohnehin werden die Handballer der HSG erst zum Saisonende nach passenden Antworten auf die Kernfrage suchen, wie es zu der prekären sportlichen Situation kommen konnte. Vor dem Saisonfinale in der Bundesliga am Samstag und dem Spiel beim VfL Gummersbach droht der Mannschaft um Spielertrainer Nils Lehmann sogar der direkte Absturz in die Zweitklassigkeit. Die NRZ ging den Gründen für die akute Abstiegsgefahr der HSG nach.


    Abwehr: Bereits zum dritten Mal musste Trainer Nils Lehmann sein Comeback als spielender Abwehrchef geben, weil das vorhandene Personal den Ansprüchen im Handball-Oberhaus nicht gewachsen war. Bezeichnend: In 18 der bislang 33 Saisonpartien kassierte die HSG 30 oder mehr Gegentore. Und das, obwohl mit Almantas Savonis einer der besten Torhüter der Liga zwischen den Pfosten steht.


    Lehmann platzte der Kragen


    Verständlich, dass selbst einen ansonsten eher ruhigen Mann wie Lehmann angesichts dieser Zahlen der Kragen platzte. "Jörg Schürmann wird von den Teamkollegen nicht akzeptiert, Max Ramota ist zu oft verletzt und Nikos Kokolodimitrakis ist wie die gesamte Abwehr einfach viel zu lieb", lautete der verbale Rundumschlag des Trainers an sein Trio aus dem Defensivzentrum. Geändert hat sich bis heute nichts. 36 Gegentore vor eigener Kulisse zuletzt gegen Abstiegskandidat TuS Nettelstedt-Lübbecke waren der schonungslose Beleg. Auch Lehmann selbst musste seine Leistung bei den letzten drei Partien gegen Wetzlar, Melsungen und Nettelstedt kritisch hinterfragen.


    Angriff: Die Schuld am derzeit mit 145 Minustreffern schlechtesten Torverhältnis der Liga, trägt zumindest statistisch gesehen die Offensivabteilung. 835 "Buden", rund 25 Tore im Schnitt, sind Liga-Negativwert.


    Die Ursache allein im launischen und mannschaftsintern stark polarisierenden Torjäger Alexandros Vasilakis zu suchen, wäre falsch. In der vergangenen Saison war der Grieche mit 206 Treffern bester Feldtorschütze der Bundesliga und die personalisierte Lebensversicherung der HSG im Abstiegskampf. In dieser Spielzeit konnte der 27-Jährige an diese Form bislang nicht anknüpfen, traf in 28 Partien lediglich 131-mal ins gegnerische Netz.


    Schwerwiegend ist die Personalie "Björn Navarin". Mit der Vita eines der besten deutschen Torjäger der vergangenen Jahre aus Pfullingen zur HSG gewechselt, entpuppte er sich vom ersten Einsatz an als (zu) gut bezahltes Sorgenkind. Navarin ist hinter Vasilakis Top-Verdiener der HSG.


    Auswärtsschwäche: Kaum eine andere Mannschaft ist in fremden Hallen so gerne gesehen wie die HSG. In 15 der bislang 16 Auswärtsspiele kamen die Düsseldorfer über den Status eines Punktelieferanten nicht hinaus. Lediglich bei Schlusslicht Hildesheim, das mit einem Punkt die schlechteste Auswärtsmannschaft der Liga ist, zitterten sich die Blau-Gelben zu einem 24:23-Sieg.


    Glück: Fehlende Fortune ist zwar keine Entschuldigung für sportlichen Misserfolg. Dennoch war die Glücksgöttin den Handballern bislang nicht gerade wohl gesonnen. Vor allem die gutklassigen Leistungen gegen die Top-Teams der Liga aus Lemgo (32:34), Gummersbach (27:28 ), Kronau (26:28 ) und Flensburg (31:32) wurden am Ende nicht belohnt. "Glück muss man sich auch erarbeiten", betonte Trainer Nils Lehmann fast wöchentlich. Ein guter Rat für das Saisonfinale gegen Gummersbach.
     
    Quelle: NRZ Online

  • Schierle: "Natürlich lassen wir alle diesen, unseren Verein nicht hängen"


    Am Samstag, Anwurf: 15 Uhr, ab 14.50 Uhr live bei HBL.TV, gastiert die HSG Düsseldorf in der Kölnarena und trifft im letzten Meisterschaftsspiel der Saison 2006/2007 auf den VfL Gummersbach. Die Niederlage gegen den TuS N-Lübbecke von Samstag ist inzwischen verdaut, hinter den Kulissen führt Manager Frank Flatten seit Montag Gespräche. Am gestrigen Mittwoch trafen sich Manager Frank Flatten und Präsident Erwin Schierle zum erneuten Gedankenaustausch. Dabei stellte Schierle bei einem möglichen Abstieg zwar seine Präsidentschaft in Frage, versichterte aber, dass er als Sponsor dem Verein erhalten bleiben wird, damit dieser nach Möglichkeit den sofortigen Wiederaufstieg schafft.


    "Sicherlich ist es nicht schön, sich am letzten Spieltag einer unmöglich erscheinenden Aufgabe stellen zu müssen", so Frank Flatten. "Die Trauben beim VfL Gummersbach hängen verdammt hoch. Wir hoffen in dieser Situation natürlich auch auf die Schützenhilfe von Hildesheim und Magdeburg, die gegen unsere direkte Konkurrenten spielen." Während der TuS N-Lübbecke zu Hause gegen Eintracht Hildesheim gewinnen muss, würde der HSG Wetzlar ein Unentschieden gegen den leicht favorisierten Gegner aus Magdeburg reichen.


    "Ich habe mit Vertretern beider Mannschaften gesprochen und bin davon überzeugt, dass sich sowohl Magdeburg als auch Hildesheim voll rein hängen und alles geben werden", so Flatten weiter. "Wetzlar und Lübbecke stehen gewaltig unter Druck, schließlich steigt eine der Mannschaften direkt ab, wenn sie verliert. Und dieser Druck muss auch von beiden erst einmal verarbeitet werden." Sowohl der Präsident als auch der Manager sind davon überzeugt, dass die HSG, so man die Relegation bestreiten muss, die sich bietende Chance auf den Klassenerhalt mit beiden Händen ergreifen wird und dann auch die Bundesliga erhält.


    "Mein Herz hängt an der HSG Düsseldorf", so Erwin Schierle. "Hier wurde seit Jahren sehr gute Aufbauarbeit geleistet, was sich hier in den letzten Jahren getan hat verdient Respekt und Anerkennung. Natürlich lassen wir alle diesen, unseren Verein nicht hängen." Manager Flatten fügt an: "Erwin Schierle kämpft seit Jahren für unsere HSG. Und wenn wir diese Saison weiter Gas geben, wird sich manches Thema gar nicht stellen. Wir wollen nun zuversichtlich in die nächsten Tage schauen und dann wird sich zeigen, was zu tun ist. Auch für eine zweite Liga wären wir vorbereitet, wichtige Sponsoren haben mir diese Woche signalisiert, dass die Unterstützung auch für eine Zweite Bundesliga gilt. Wir werden unser Werk fortsetzen, welches wir mühsam geschaffen haben. Und am Samstag drücken wir alle Hildesheim und Magdeburg die Daumen, wer weiß..."


    Drei Fragen an Frank Flatten:


    Frank Flatten, wie beurteilen Sie die Situation vor dem letzten Spieltag? Die HSG spielt in Gummersbach, Wetzlar zu Hause gegen den SC Magdeburg und Lübbecke empfängt Hildesheim.


    Frank Flatten:
    Ich hoffe sehr, dass die Entscheidungen sportlich richtig fallen werden. Ich denke, dass der SC Magdeburg auch in Wetzlar noch einmal alles geben wird. Auch bin ich mir sicher, dass Hildesheim sich in Lübbecke mit einer ordentlichen Leistung aus der Bundesliga verabschieden will. Für uns hängen die Trauben in der Kölnarena sicherlich nicht nur hoch, sondern sehr sehr hoch, vor allem, wenn man daran denkt, wie die Mannschaft sich in dieser Spielzeit auswärts präsentiert hat. Wir haben sicherlich vor dem letzten Spieltag eine schlechte Ausgangssituation, da wir es selber nicht mehr richtig in der Hand haben. Wir haben noch eine Chance die Relegationsspiele am 9. und 13. Juni zu erreichen. Die Chancen auf den direkten Klassenerhalt schätze ich leider geringer ein. Und solange werden wir alle weiter in eine Richtung gemeinsam arbeiten.


    Wie sehen die Planungen für die kommenden Wochen aus?


    Frank Flatten:
    Ich werde sicherlich meine Planungen so gestalten, dass sie sinnbringend sind. Ich bitte im Moment aber davon abzusehen, Fragen über die Planungen zu stellen. Am Samstag entscheidet sich alles weitere, diese sportliche Entscheidung werden wir alle erwarten, aber auch abwarten. Dann werden wir wissen, welche Informationen für alle wichtig sein werden.


    Wie geht es für Sie weiter?


    Frank Flatten:
    Fünf Jahre lang habe ich für die HSG gekämpft und alles gegeben – dies möchte ich auch weiterhin tun. Aufgeben gibt es für mich nicht. Wir haben noch eine theoretische Chance und solange wir diese haben, werden wir alle wie bisher weiter arbeiten. Dies zählt auch für die Mannschaft. Ich selber stelle mir Fragen erst dann, wenn ich eine Frage zu entscheiden habe. Nun führe ich erst einmal einige Gespräche und dann wollen wir am Sonntag weiterschauen.


    Den Weg den die HSG seit Jahren gegangen ist, war steinig und mit vielen Hindernissen – aber er ist kontinuierlich gerader geworden. Wir haben in Düsseldorf ein Fundament gegossen – wir verfolgen ein Ziel und ich sehe derzeit noch keinen Grund dieses Ziel aus den Augen zu verlieren. Wir haben uns viele Freunde des Sports erarbeitet, vielleicht gewinnen wir alte Freunde bald wieder zurück. Wir geben der Jugend in Düsseldorf ein gutes Vorbild ab und das alles wollen wir fortsetzen. Nun brauchen wir Glück!


    Quelle: http://www.handball-world.com/…ws.php?GID=1&auswahl=9149

  • Nun ist es klar: Düsseldorf ist abgestiegen.


    Nächste Saison heißt es dann 2. Liga - ist ja auch nicht schlecht. Ich hoffe nur, dass das Management die Fehler der letzten beiden Jahre erkennt, sich neu aufstellt und eine sympathische Mannschaft zusammen bekommt. Dann bin ich auch gerne wieder als Zuschauer dabei. Schade, dass die viele Arbeit von Herrn Flatten & Co. in dieser Saison kein Früchte getragen hat, sie waren auf einem guten Weg, in Düsseldorf den Handball populärer zu machen. In dieser Saison - speziell die Rückrunde - hat meiner Meinung nach ein großer Teil der Mannschaft kläglich versagt. Auch ein resoluter Trainer hätte mehr Erfolg erzielen können als das unrühmliche "Dreigestirn".


    Also, auf gehts. Ein oder zwei Jahre zweite Liga und dann der Wiederaufstieg in die erste Liga. Bis dahin sind die Konkurrenten Wetzlar und Nettelstädt auch weg. ;-)

  • Auch wenn ich kein Handball-Fan bin, finde ich es sehr schade, dass mal wieder ein Verein aus Düsseldorf zweitklassig wird. Ich denke durch die WM ist die Sportart sicherlich auch in unserer Stadt bekannter und beliebter geworden, umso mehr schmerzt jetzt sicherlich auch der Abstieg.
    Ich drücke dem Team die Daumen und hoffe das sie bald wieder in der 1. Liga mitspielen.

  • Zitat

    Original von Chris Moore
    Auch wenn ich kein Handball-Fan bin, finde ich es sehr schade, dass mal wieder ein Verein aus Düsseldorf zweitklassig wird....


    Ich drücke dem Team die Daumen und hoffe das sie bald wieder in der 1. Liga mitspielen.


    100% Zustimmung! :(

  • HSG - Ende eines Traums


    (RP) Zum dritten Mal nach 1990 und 1996 sind die Düsseldorfer Handballer in die Zweite Liga abgestiegen. Ein Großteil der Mannschaft will zusammenbleiben und den direkten Wiederaufstieg schaffen.


    Nils Lehmann blickt ins Leere. Um ihn herum jubeln die Anhänger des VfL Gummersbach. Der Handball-Verein aus dem Bergischen hat in der Köln-Arena den Einzug in die Champions League geschafft. Im letzten Saisonspiel. Überall liegen Luftballons in Weiß und Blau herum - den Farben des VfL. Es ist laut. Es ist eigentlich kein Platz für Trauer. Doch Lehmann, der Spielertrainer der HSG, bleibt auf der Bank sitzen. Er hat mit seinem Klub mit 29:37 verloren. Düsseldorf ist damit in die Zweite Liga abgestiegen. „Das ist eine bittere Erfahrung, aber wir sind hingefallen und werden wieder aufstehen“, sagt der 38-Jährige. „Ich hoffe, dass ich weiter mit dabei bin.“


    Die Personalie Lehmann wird heute entschieden. Am Nachmittag will die HSG über ihre Pläne für die Zukunft berichten. Fest steht bislang lediglich, dass es mit professionellem Handball in Düsseldorf weitergeht. Doch noch ist völlig unklar, woher die Unterstützung für das ambitionierte Projekt direkter Wiederaufstieg kommen soll. „Wer mich kennt, der weiß, dass ich immer noch einen Plan B in der Tasche habe“, orakelt Manager Frank Flatten. „Am Ende sind wir nur an einem Tor gescheitert. Hätten wir gegen Wetzlar gewonnen, dann würden wir auch weiterhin in der Bundesliga spielen.“ So also müssen die Rheinländer zum dritten Mal nach 1990 und 1996 den Gang in die Zweitklassigkeit antreten.


    Jens Sieberger ist seit 2003 bei der HSG. Er war beim letzten Aufstieg in die Bundesliga dabei, er will jetzt auch in der Zweiten Liga in Düsseldorf bleiben. „Für ein paar Euro mehr wechsle ich nicht woandershin“, sagt er. „Wir müssen jetzt gemeinsam versuchen, den Handball in Düsseldorf wieder nach oben zu bringen. Das sind wir dem Klub, das sind wir unseren Fans schuldig.“


    Philipp Pöter sucht Trost bei seiner Freundin Nina. Pöter ist mit 21 Jahren einer der jüngsten in Reihen der HSG. Ausgerechnet er war mit elf Treffern gegen Gummersbach der beste Schütze. Die Routiniers blieben mal wieder blass. Keine Rede von Björn Navarin, der die meiste Zeit der Begegnung auf der Auswechselbank saß. Keine Rede von Alexandros Vasilakis, der seit Wochen nur Minimaleinsatz präsentierte. Keine Rede von Max Ramota, der irgendwie mal wieder verletzt war. Keine Rede von Kapitän Jörg Schürmann, der in der Defensivabteilung der HSG schon lange keine Rolle mehr spielt.


    „In der Kabine haben viele geweint. Es ist natürlich eine schreckliche Situation. Es macht doch jetzt aber überhaupt keinen Sinn, wenn wir uns gegenseitig in die Pfanne hauen“, sagt Pöter. „Wir haben als Mannschaft unser Ziel nicht erreicht. Vielleicht hätten einige noch etwas mehr Einsatz zeigen können. Aber das ist doch jetzt alles egal. Wir müssen uns eben neue Ziele stecken.“


    Quelle: http://www.rp-online.de/public…tadt/sport/aktuell/445116

  • Das Abenteuer Bundesliga ist vorbei


    Nach der 29:37-Niederlage gegen den VfL Gummersbach ist die HSG Düsseldorf abgestiegen. Der Verein will kommende Saison den Wiederaufstieg schaffen. Die Personalplanung fängt jetzt erneut an.
     
    Düsseldorf.
    Gegensätzlicher hätte dieser Nachmittag in der KölnArena nicht sein können. Vom Hallendach regnete es Tausende von Luftballons in Blau-Weiß, den Vereinsfarben des VfL Gummersbach. Fast 16 000 Zuschauer feierten den zwölffachen deutschen Meister für eine tolle Saison und die Qualifikation zur Champions League, während die Handballer der HSG Düsseldorf die wohl bitterste Stunde ihrer sportlichen Laufbahn erlebten. Nur wenige Minuten nach der 29:37 (12:22)-Niederlage gegen den VfL Gummersbach war der Abstieg am Samstag um 16.38 Uhr besiegelt. Den Weg in die Katakomben zum Duschen beschritt jeder für sich allein: stumm, fast schon lethargisch. Nur Philipp Pöter umarmte einen weinenden Fan, Robert Runge schritt gedankenverloren durch ein Meer von Luftballons. Andere hatten Tränen in den Augen, saßen zusammengekauert am Spielfeldrand.
     
    Die Konkurrenz im Abstiegskampf hatte gewonnen, Nettelstedt gegen Hildesheim und Wetzlar gegen Magdeburg. Das Fernduell um den Klassenerhalt hatte die HSG verloren. Statt in der kommenden Saison in der Kieler Ostseehalle oder in der KölnArena zu spielen, muss Düsseldorf ab September über die Dörfer tingeln. TV Korschenbroich, Bergischer HC, Concordia Delitzsch, TV Hüttenberg oder EHV Aue sind dann die Gegner in der Südgruppe.


    Auch die Zukunft von Nils Lehmann steht in den Sternen


    „Wenn mir das jemand vor sechs Wochen gesagt hätte – undenkbar“, sagte Nils Lehmann eine halbe Stunde nach dem Schlusspfiff. „In den nächsten Tagen werden wir über die Zukunft entscheiden, auch über meine“, sagte der 38-Jährige. Denn Lehmanns neuer Vertrag gilt nur für die erste Liga. „Wenn ich abgestiegen bin, will ich auch wieder mit der Mannschaft aufsteigen“, sagte der Ex-Nationalspieler, der nach seiner Reaktivierung zum letzten Mal für die HSG auflief.
     
    Neben Alexandros Vasilakis und Nikos Kokolodimitrakis, die in Gummersbach jeglichen Einsatz vermissen ließen, werden den Verein noch andere Spieler verlassen (müssen). Die Verträge der enttäuschenden Top-Verdiener Björn Navarin und Max Ramota sind ebenfalls auf die erste Liga fixiert.
     
    „Wir werden in den nächsten Tagen und Wochen die Weichen für die kommende Saison stellen. Das Ziel heißt ganz klar Wiederaufstieg. Wir werden uns nur ein Jahr aus der höchsten deutschen Spielklasse verabschieden“, kündigte Manager Frank Flatten an. Eigentlich wollte die Mannschaft nach dem letzten Saisonspiel den Klassenerhalt zünftig in einem Brauhaus an der Oststraße feiern. Die Stimmung war verständlicherweise arg gedrückt. Einmal wird das Team noch komplett sein, bevor sich die Wege der Spieler trennen. Die Abschlussfahrt am Dienstag führt nach Mallorca.
     
    KOMMENTAR: HSG steht am Scheideweg


    Die HSG Düsseldorf steht am Scheideweg. Der Abstieg bietet auch die Chance zum Neuanfang, falls sich Wirtschaftsunternehmen zu dem Klub bekennen und neue Sponsoren den Weg in eine erfolgreichere Zukunft ebnen. Wenn es so weitergeht wie bisher wird der Verein nie über das Mittelmaß mit dem Hang zur Zweitklassigkeit herauskommen. Es ist überwiegend dem Mäzenatentum von Erwin Schierle zu verdanken, dass die HSG Düsseldorf nicht schon längst in der Versenkung verschwunden ist. Solange der Klubchef aber zu 60 Prozent für den Saisonetat sorgen muss, kann Düsseldorf keine Handball-Hochburg werden. In den nächsten Monaten wird sich zeigen, wohin der Weg führt. Mittelmaß kommt bei den Handballfans in Düsseldorf jedenfalls nicht an.


    Quelle: http://www.wz-newsline.de/?redid=161356

  • Tränen, Trauer, Abstieg!
     
    HANDBALL-BUNDESLIGA. Nach drei Jahren im Oberhaus muss die HSG wieder den Gang in die Zweitklassigkeit antreten.


    Das Abenteuer " Handball-Bundesliga in Düsseldorf" ist vorbei. Was für die HSG vor drei Jahren mit Altbierduschen aus XXL-Gläsern bei der Aufstiegsfeier in Ratingen begann, endete am Samstagabend in der KölnArena mit nicht minder kleinen Kullertränen. Ausgerechnet an der Stelle, wo die Nationalmannschaft vor knapp fünf Monaten den golden glänzenden WM-Pokal in die Höhe streckte, erlebte die HSG den bislang schwärzesten Moment ihrer Vereinsgeschichte, hockten Trainer Nils Lehmann und seine tief betrübten Schützlinge fassungslos auf und neben der Spielerbank.


    Mit dem Schlusspfiff der im Vorfeld zu erwartenden 29: 37-Pleite am letzten Spieltag gegen den turmhohen Favoriten VfL Gummersbach begannen die wohl längsten, schier nicht enden wollenden, fünfeinhalb Minuten, in denen die Spieler auf die Resultate der Konkurrenz warteten. Manager Frank Flatten ließ die Handydrähte nach Wetzlar und Nettelstedt glühen. Nur wenn zumindest einer der beiden patzte, bestand noch Hoffnung. Im Moment der bitteren Gewissheit, gingen in der KölnArena die Lichter aus, fielen hunderte blaue und weiße Luftballons aus vier großen Netzen von der Hallendecke wie blanker Hohn auf die am Boden zerstörten HSG-Spieler herab.


    Während der VfL sein Urgestein Francois-Xavier Houlet mit einem Feuerwerk verabschiedete und die Qualifikation zur Champions-League feierte, blickte Flatten zu Jörg Schürmann herüber und schüttelte den Kopf. Nettelstedt hatte Hildesheim besiegt (35:32), Magdeburg überraschend in Wetzlar gepatzt (29:30).


    Schürmanns schwerster Gang


    Schürmann, der scheidende Kapitän, schritt bei seinem sicherlich für ihn schwersten Gang ein letztes Mal vor seine Teamkollegen, senkte den Daumen und brach darauf hin in Tränen aus. Fortan gab es kein Halten mehr. Die wochenlange Anspannung, die Last und die Ungewissheit im Kampf um den Ligaverbleib brachen aus den Spielern heraus. Jens Sieberger vergoss auf der Bank sitzend hinter vorgehaltenen Händen dicke Tränen. Daneben weinte Youngster Philipp Pöter, der auch gegen den VfL wieder einmal bester HSG-Akteur war, in sein himmelblaues Handtuch.


    Es war die Zeit der starken Frauenschultern. Manager-Gattin Jasmin nahm Frank Flatten tröstend in den Arm. Spielertrainer Nils Lehmann flüchtete sich aus der bitteren Abstiegs-Realität minutenlang in die Umarmung von Freundin Daniela. Erstklassig waren in diesen Momenten nur noch die rund 50 nimmermüden Fans, die auch in der schwersten Stunde ihre Spieler mit lautstarken HSG-Rufen in die Kabine begleiteten.


    Die vagen Hoffnungen von Mannschaft und Anhängerschaft, aus eigener Kraft den Klassenerhalt noch realisieren zu können, erhielten zu Spielbeginn ganze sieben Minuten lang viel versprechende Nahrung. Doch nach Philipp Pöters Treffer vom Kreis zur überraschenden 6: 2-Führung, erlebte die fortan völlig konsternierte HSG ihr persönliches Waterloo. Mit 12:1 Toren in ebenso rekordverdächtigen elf Minuten (!) hatten die Oberbergischen ihren 2: 6-Rückstand in eine 14: 7-Führung gedreht.


    Einzig Philipp Pöter stemmte sich noch gegen die geballte Gummersbacher Übermacht, während das Rückraum-Duo Vasilakis/Makowka an diesem Abend zusammen in etwa so viel Torgefahr ausstrahlte wie eine Pfadfindergruppe auf Exkursion im Naturkundemuseum. Was immerhin noch ansehnlicher war als das, was - wieder einmal - Björn Navarin zum Besten gab.


    Die HSG steht nun vor einem Neuanfang in der 2. Bundesliga - und vor vielen unbeantworteten Fragen.


    Quelle: http://www.nrz.de/nrz/nrz.onli…ver=1&dbosserver=1&other=

  • Fazit:
    Es ist schon traurig ob der verpassten Chancen. Die Ziele waren nun wirklich nicht unerreichbar. Nur 1 Spiel mehr gewonnen, bzw. sogar unentschieden, und der Klassenerhalt wäre sicher gewesen. Der Blick auf die Tabelle zeigt das Dilemma:


    2 Mannschaften mit Punkten 17:51 als Absteiger bzw. in der Relegation. Über Platz 16 oder 17 entscheidet die Tordifferenz. Hier liegt die 2. verpasste Chance: immer auch auf das Torverhältnis achten, d.h. auch bei verlorenen Spielen sich nie aufgeben.


    3 Mannschaften mit dem sicheren Klassenerhalt mit Punkten 18:50. Ich glaube das gab es bisher noch nicht, dass 5 Mannschaften so eng zusammenliegen.