Aus nach sieben Jahren: Hafen-Club mk-2 macht dicht

  • wenn man das hier liest könnte man fast denken, dass ddorf eine elektro/house etc hochburg ist. :-) ich werde bei solcher musik irgendwann immer so aggro :) . naja, für die kurzentschlossenen:


    Samstag 12.01.08 ab 21:00 Uhr im hintrehof www.linkes-zentrum.de
    Krawallelectro präsentiert Versus Party Nr. 7
    Electronic Noise Close To The Limit By The VS DJ-Crew, Special Live-Battle Performace By Yuki Tendo vs ++99



    ich glaub, wenn man vor ein paar jahren eine bessere öpnv infrastruktur gebastelt hätte, würde es da jetzt mehr konzerte und clubs geben. da ich aber nicht auf läden wie mk2 stehe weine ich auch keine träne.


    Und ich stehe mehr auf das hier, deswegen fällt der Verlust vom MK2 auch nicht schwer ! :D



    ja, schon um einiges besser.

  • bei der Musik brauch ich Aspirin :!: oder ein paar :bier: ;)


    bis jetzt haben sich ja nur 2 Leute positiv gegenüber House/Electro ausgesprochen, übertreib mal nicht 8|


    das Dus eine Househochburg ist, hört man oft - von Aussenstehenden allerdings


    vielleicht bringt man das gerne mit dem angeblichen Schickimickiimage von Dus in Verbindung, da würde manche Houselounge ganz gut passen - zumindest in den Köpfen der Leute - die Wahrheit sieht bekanntlich anders aus


    zum Glück bin ich in einen Alter wo man nicht jeden Fr 22:00 - So 24:00 auf der Rolle ist und keine Suizidgedanken bekommt wenn der Lieblingsclub schliesst - ich weiss allerdings nicht was ich vor 10 Jahren gemacht hätte ;)

  • ich hab am anfang gedacht das es neben der altstadt die zweite partymeile wird, nur etwas gehobener. das war ja wohl nix.....


    Die Entwicklung ist wirklich bedenklich - gerade bei dieser Geschwindigkeit. Damit schmilzt die Club-Szene in Düsseldorf weiter zusammen. Wird mal wieder Zeit für positive Meldungen auf diesem Sektor...

  • hab früher immer gedacht - wenn ich die Völklinger lang gefahren bin - das die alte alte Halle vor dem jetzigen Mr. Wash sicher eine super Location gewesen wäre für eine große Erlebnisgastronomie oder sowas wie das damalige Mudia Art....aber nix....:-(


    PS: wie wars beim Boarden ? wo warste denn jetzt ?

  • [grundsatzdiskussion]


    Hallo zusammen,


    die "Club-Szene" im Hafen war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Aus folgenden Gründen:


    Infrastrukturelle


    • Die Rheinbahn hat es in all den Jahren nicht verstanden den Fahrplan entsprechend der Club-Landschaft im Hafen zu gestalten. Nur ein weiteres Indiz dafür, dass die Stadt wenig Interesse an derartiger Nutzung der Gebäude hat. Monkeys Insel ist nur das prominenteste Beispiel.


    • Gerade wegen der fehlenden Verbindungen ist der Medienhafen einfach zu weit ab vom Schuss. Abbhilfe schaffte da auch nicht eine Hafenbrücke für Coffee-To-Go-Trinker. Von Anfang an, seit bekannte Stadtentwicklungspläne für das Areal umgesetzt wurden, hätte man eine vernünftige Anbindung umsetzen müssen. Nur wurde dieser Gedanke erfolgreich verdrängt.


    Konzeptionelle


    • Eine gesunde Szene wächst aus kleinen Strukturen zusammen und kann nicht mit drei Party Tempeln herbeigezwungen werden. Ständig wechselnde Programme, Motto-Parties oder Sonderveranstaltungen lassen ein erfolgreiches Grundkonzept vermissen. Ähnlich wie beim Auflegen. Es tanzt keine Sau, wenn nach jedem Lied die Musikrichtung geändert wird. Kleine, wenige, Locations in der Altstadt machen es vor, wie es gehen kann: Anaconda ist sicherlich das bekannteste Beispiel. Auch die zahlreichen, klassischen Kneipen zeigen, dass man die Bude mit einem soliden Grundprogramm voll bekommt. Es muss nur ehrlich wirken und sympatisch sein. Niemand braucht offene Türen erst ab 23 Uhr oder eine Tür-Maut jenseits der 10,- EUR für eine Party, die dann von 0:30 bis 2 Uhr rockt und danach einschläft.



    Und die Zukunft? Ich wette, dass das 3001 spätestens mittelfristig das zeitliche segnen wird. Wie Chris schon sagte, ist die einzige Fahne, die dort noch weht, die der Milchbar. Um so einen riesen Laden aber wirtschaftlich zu betreiben reicht das hinten und vorne nicht. Das 3001 ist ab Februar so ziemlich die einzige Anlegestelle im Hafen, wenn es ums Feiern geht. Da werden sich die potentiellen Besucher einmal mehr überlegen, ob eine Taxi-Fahrt in den Hafen lohnt, hatte man früher wenigstens Alternativen, sollte es einem in dem einen Club nicht gefallen haben.



    Die Gefahr für den Hafen besteht darin, dass aufgrund fehlender Gastronomie - und eben dem kaum noch präsenten Nachtleben - kaum noch eine Menschenseele vorbei schauen wird. Die Mittelmäßige Architektur reicht nicht, um Besucher anzuziehen. Schaut man auf die andere Seite der Gehry-Bauten sieht man, was kleine Lokale und Restaurant im positiven Sinne anrichten. Da ist Leben auf der Strasse.
    Auch wenn im Medienhafen ein paar stylomatische Showrooms eingerichtet werden würden, was bringt es? Anlaufadressen für Insider, Geschäfte-macher - das wars.



    Lösungen
    Nahverkehr (wie wäre es mit einer Hafen-U-Bahn), autentische Märkte (Fischmarkt), Cafés, Restaurants, Bars. Einfach eine Meile, wo abends auch noch andere Lichter leuchten als die der Straßenlaternen. Andernfalls wird es ein Museum mit Dauerausstellung. Ersetzt den Kurator, bitte.


    Grüße
    Nico


  • Meine Rede (s.o.)


    Grüße

  • Als ich diesen Artikel bei rp-tonight gelesen hab, ist mir doch glatt die Galle hoch gekommen. Ich respektiere Kay Schlossmacher und was er aus der Harpune gemacht hat, aber mit folgender Aussage liegt er für mich weit von der Realität entfernt:

    Zitat

    „Natürlich ist es traurig, wenn Clubs schließen“, so Kay Schlossmacher. „Doch vielleicht gab es in Düsseldorf einfach zu viele Angebote, die sich derselben Zielgruppe bedienten.“ Dazu kommt die Konkurrenz aus den umliegenden Städten. „Man könnte auch sagen, dass sich das Nachtleben gesund geschrumpft hat.“


    Zuviele Angebote für die selbe Zielgruppe? Selbst wenn es so wäre, in *öln z.b. funktioniert das einwandfrei. Konkurrenz belebt doch das Geschäft.Das 3001, mk2 und die Harpune hatten nie die selbe Zielgruppe. Das 3001 legte immer Wert auf die großen Namen der internationalen DJ Szene, die Harpune war bekannt für härte, undergroundige Klänge, weit ab vom Mainstream und das Mk2 kochte irgendwie immer seine eigene Suppe. Ob Black Music, House, 80 iger Jahre oder DJ Contests, es war immer für Abwechslung gesorgt.
    Zum Thema gesund geschrumpft, was haben wir denn jetzt noch für Alternativen? Ich möchte jetzt nicht auf jeden Club einzeln eingehen, aber wenn ich das mal so zusammen zähle, haben wir noch 2-3 vernünftige Clubs. Hallo, wohne ich auf dem Land oder in einer Großstadt? :thumbdown:


    Zitat

    Jochen Hülder und seine Geschäftspartnerin Nadja Hummer vom mk-2 beurteilen die Lage ähnlich. Ihrer Meinung nach werden durch die Schließung an der Kaistraße bestehende Clubs wie etwa das in unmittelbarer Nachbarschaft liegende 3001 gestärkt.


    Bestehende Clubs gestärkt? Im Mk2 läuft schon seid Ewigkeiten nichts mehr außer dem 10 nach 8 Club. Am Wochenende war der Laden dicht. Verteilen wir als 0 Besucher auf die anderen Clubs, macht laut Adam Riese immer noch genau so viele wie vorher.


    Komisch nur. Immer weniger Clubs, was eigentlich bedeuten würde, dass noch bestehende Clubs mit einem starken Besucherzuwachs rechnen müssen. Genau das passiert aber nicht. Irgendwas läuft hier ganz falsch. ?(

  • Ich möchte jetzt nicht auf jeden Club einzeln eingehen, aber wenn ich das mal so zusammen zähle, haben wir noch 2-3 vernünftige Clubs. Hallo, wohne ich auf dem Land oder in einer Großstadt? :thumbdown:


    wenn es doch einen notstand gibt, warum bekommt dann keiner den hoch und versucht selber was zu starten? außer dj sachse (und kollegen) damals in der höffnungshütte. musste zu machen und danach haben sie im hinterhof angefragt. jetzt läuft das da. dort gibt es am freitag glaub ich wieder ne drum&base party, oder so. lass es mal 3€ eintritt kosten. das bier für 1,50€ (0,5l).
    im spektakulum, spilles, hinterhof, porkys smoker club, solaris e.v. . wozu hat man denn so ein forum hier?
    das spilles betreiben auch super nette und offene leute. fragt doch mal das zakk. der kleine club ist super dafür. im sommer draussen. da gibt es bestimmt noch mehr möglichkeiten.
    ich mein, was macht denn mehr spass, als seine musik vom "kapitalismus" zu lösen (hatte gerade keine anderen worte) und nette partys zu veranstalten wo man keine 15€ eintritt zahlt und 2,30€ für nen bier. du bist doch dj. dir kribbelt es doch bestimmt jetzt schon in den fingern.
    aber immer zu warten bis ein neuer club auf macht, wäre mir zu doof.

  • Du glaubst gar nicht, wie viele Leute das versuchen. Die meisten Clubs können ohne Fremdveranstalter schon gar nicht mehr leben. Der Vorteil für sie liegt klar auf der Hand, sie haben fast gar keinen Aufwand und doch ne Garantie Geld zu verdienen. Floppt die Party muss der Veranstalter halt zahlen . Es kommt aber auch immer auf die Größenordnung der Parties an und welche Ziele man damit verfolgt.
    Du musst bedenken, dass ich mit dem DJing meine Brötchen verdiene und das nicht einfach nur als Hobby betreibe. Ich habe mit so kleinen Parties wie du sie beschrieben hast vor ca 7 Jahren angefangen. Klar können das super Dinger sein, aber für dich als Veranstalter springt da so gut wie nichts raus. Ich denke also schon in ganz anderen Dimensionen und es ist ja nicht so als würde ich zuhause untätig rumsitzen. Zur Zeit bin ich bei der Planung von 3 Events, die auch regelmäßig stattfinden sollen. Nur das ist alles nicht so einfach. Du musst die passende Location finden, gute Konditionen aushandeln, ein Konzept erstellen, Promotion machen, Sponsoren finden etc. Oder glaubst du, dass ehemalige Harpune, La Rocca oder MK2 Gänger jetzt ins Solaris (nichts gegen den Laden) kommen, weil ich da ne Party schmeiße?

  • also ich kann sowohl den plage als auch chris verstehen, was den hintergedanken von partyorganisation angeht!


    ich mache den kram auch seit rund sieben jahren mit verantsaltungen im spilles, in der hoffnungshuette, damenundherren und anderen off-räumen in düsseldorf und umgebung. manchmal haben wir gut abgesahnt, aber meistens eben nicht und wenn man damit tatsächlich geld verdienen will, muss man auf kommerzschuppen setzen! mittlerweile lege ich nur noch drei bis vier mal im jahr auf und dann echt nur noch zum fun, das macht mir persönlich am meisten spaß so und denke auch, dass das deejaying nichts ist, was ich mir als beruf vorstellen kann.


    ich selber organisiere fast garnichts mehr, sondern lass mich nur noch als gast-dj einladen, dann habe ich die meisten freiheiten.


    am besten haben wir noch in der hoffnungshuette verdient, da wurde für uns kommerzieller erfolg gut mit spaß und künstlerischem anspruch gepaart, aber wie erwähnt ist die ja leider passé... :(

  • Der Laden hieß nicht umsonst Hoffnungshütte. Ich war selber Stammgast und hab auch mit Freunden zusammen damals die "Sureshotz" Parties veranstaltet. Egal welches Genre in der Regel konnte man dort immer in angenehmer Gesellschaft feiern.
    Jedoch muss man auch sagen, dass der Laden trotz der oft sehr schönen Deko nur ein recht kleines Kellerloch war.


    Wenn man, wie ich auch auf Läden mit charmant-schäbigem underground-flair steht ist Düsseldorf auf jeden Fall am Start. Wenn man sich allerdings nur für eine Feierszene à la Hafen begeistern kann siehts wohl übel aus. Hier ist übrigends der Flyer zur bereits erwähnten D&B Party am Freitag im Hinterhof:


    [IMG:http://i53.photobucket.com/albums/g79/Pahricida/savagebreakz_29208.jpg]

  • hach wie geil, der saxe benutzt ja sogar noch dat olle bild für den flyer, cool :)


    ...naja, aber was wirklich vergleichbares zur huette gibt es ja leider auch nicht mehr...das vagalume is wech, das wp8 ist mir leutemäßig zu abgetörnt, das blingbling konnte man von anfang an in der pfeife rauchen...und sonst??? nix mit echtem underground...hinterhof zählt nich, is etabliert! ...und der rheinraum ist auch nur unter der erde aber nicht zwangsläufig ein geheimtipp! ;)