Helau 2009

  • ...und mal wieder ein bissken historisches Futter zum Thema "Karneval" von mir
    aus meinem Buch über Bräuche in Düsseldorf und Umgebung.
    Wer will, kann dazu auch auf meine Seiten gucken, was die Presse geschrieben hat:


    http://www.thomas-bernhardt-im-web.de/43130/62722.html


    VIEL SPASS BEIM LESEN und natürlich auch beim Karneval an diesem Wochenende!!!!


    Karneval / Fastnacht / Aschermittwoch



    Vom „Geistervertreiben“ bis zum „Zoch“ im Mai
    Bevor das kirchliche Fasten und das ausschweifende Feiern in unserer Region zum Karnevals-Brauchtum führten, standen natürliche, urmenschliche und heidnische Rituale als Paten bereit. Die dunkle Jahreszeit ging ihrem Ende zu, der Frühling nahte. Böse Geister wurden mit bösen und hässlichen Masken vertrieben, Lärm und Gejohle machte allen Mut und den Dämonen Angst und schnelle Beine. Um Haus, Hof und Felder vollends fürs ganze Jahr von den Geistern zu befreien, legte man sich Felle oder Strohbüschel um, das sollte noch mehr abschrecken. Diese Leidenschaft sich zu Verkleiden hat sich bis heute wohl noch erhalten.
    Bei den Kulturen des Mittelmeerraumes lassen sich ähnliche Feste, die meist mit dem Erwachen der Natur im Frühling in Zusammenhang stehen, nachweisen: In Ägypten feierte man das ausgelassene Fest zu Ehren der Göttin Isis, die Griechen veranstalten es für ihren Gott Dionysos und die Römer weihten es ihrem Gott Saturn und nannten die Festtage die Saturnalien.
    Aus dem 3. Jahrtausend v.Chr. gibt es eine Überlieferung, wo zum ersten Mal das Gleichheitsprinzip bei ausgelassenen Festen praktiziert wird -- und es ist bis heute ein charakteristisches Merkmal des Karnevals: Eine altbabylonische Inschrift aus dem gibt Kunde davon, dass unter dem Priesterkönig Gudea ein siebentägiges Fest gefeiert wurde und zwar nach Neujahr als symbolische Hochzeit eines Gottes. Die Inschrift besagt: “Kein Getreide wird an diesen Tagen gemahlen. Die Sklavin ist der Herrin gleichgestellt und der Sklave an seines Herrn Seite. Die Mächtige und der Niedere sind gleichgeachtet.”
    Zurück ins Rheinland: Eine erste „Karnevalsgesellschaft“, so spekulieren jene, die gerne schon ganz früh karnevalistische Wurzeln in unserer Gegend entdeckt haben wollen, tauchte 1381 unter dem Namen „Geckenorden“(„geselscap van den gecken“) auf. In dieser Organisation ließ Graf Adolf von der Mark (später durch Heirat „von Kleve“) aus der Umgebung Freiherren, Grafen und Ritter bei Zusammenkünften eine gemeinsame Bekleidung, mit einem Gecken-Abbild daran befestigt, tragen. Außerdem sollte genügend Platz für Scherz und Freude bei regelmäßigen Treffen sein. Hintergrund dafür mag nicht nur die Rheinische Frohnatur gewesen sein, sondern auch der Gedanke daran, dass es zunehmende innerdeutsche Streitigkeiten gab, die durch solch unterhaltsame Zusammentreffen vielleicht ungeschminkter ausgesprochen und thematisiert werden konnten. Sicherlich sollte auch der Besitzstand der einzelnen Vereinigungsmitglieder gesichert werden. Vielleicht klingt auch ein wenig die Rolle des Hofnarren an, der ja als einziger die Wahrheit hinausposaunen durfte… Dieser Gedanke ist bei der Bevölkerung sicher dankbar aufgenommen und noch weiter ausgebaut worden. Büttenreden, Lieder und auch die Hoppeditz-Reden haben da eine ihrer Wurzeln.
    In einem Schreiben von 1440 gibt Herzog Gerhard (1437-1475) die Weisung, das Schloss „schönstens und bestens für den Fastelovend herzurichten“, damit wieder ein „Ereignis des Jahres“ daraus wird, das eine höchst willkommene Abwechslung zu eintönigen Tagen auf den Burgen im bergischen Umland bietet.
    Im 15. Jahrhundert kamen die Herzöge besonders gerne zur Fastnachtszeit auf das Schloss nach Düsseldorf, „um dort die Tage in zahlreicher Gesellschaft bei Tanz und Schmaus zu verleben“. Das wird 1585 bei der Hochzeit von Jakobe von Baden und dem Jungherzog Johann Wilhelm noch getopt mit fast unbeschreiblichem Prunk eines Maskenzuges, der aber im Juni gelegen, nichts mit Karneval zu tun hatte, sondern nur die Verliebtheiten in einen „Mummenschanz“ aufzeigt. Später dann, im Jahre1697, wird von Schwerttänzen seitens Düsseldorfer Metzger vor dem Hofe Jan Wellems (1658-1716) berichtet, was belegt, dass auch die einfache Bevölkerung nicht nur ihre Kunstfertigkeiten zeigen wollte, sondern auch am Karneval aktiv teilnahm und mit einbezogen wurde. Schon bei Herzog Gerhard sollen solche Schwerttänze, bei dem der „Winter geköpft“ wurde, damit der Frühling kommen kann, aufgeführt worden sein. Jan Wellems Gemahlin Anna Maria berichtete ihrem Onkel ausführlich von großartigen Maskenfesten und Narretei, die nicht nur zur Karnevalszeit stattfanden. Am Burgplatz und in angrenzenden Gassen schlich sich ums ein oder andere Mal Jan Wellem gut verkleidet unters heitere Narrenvolk. Häufig verkleidete sich das Regentenpaar auf Maskenbällen auch gemeinsam als Gastwirte und bedienten die Gäste. Im 1696 eröffneten ersten Opernhaus an der Mühlenstrasse gab es „Karnevalsopern“, die aber nur so hießen, weil sie an Karneval aufgeführt wurden. „Alt und jung ergötzte sich jubelnd an harmloser Mummerei“ schreibt 1921 Stadtarchivar Friedrich Lau kurz und knapp zum Thema „Anfänge des Karnevals“ in einem kleinen Abschnitt. Das Fastnachtstreiben trug bis ins 18. Jahrhundert familiäre Züge, man kannte sich von Angesicht zu Angesicht in der noch kleinen Stadt. In den Nachbarschaften und bei den Bewohnern einzelner Straßen fanden „Fastnachtszusammenkünfte“ statt. Aber alles eben nicht so ausschweifend, wie schon Ende des 18. Jahrhunderts in der Alten Kanzlei oder in der Flingerstraße. Von Ausschreitungen waren diese Feste aber auch nicht verschont, was zu Verboten von „unziemlichen Kostümen“ und das „Mitführen von Waffen und Stöcken“ führte. Die „Gulich und bergische wochentliche Nachrichten“ gaben 1781 eine Karnevalsbeilage heraus, die sehr humorvoll gewesen sein muss und noch einmal unterstreicht, dass Karneval schon lange ein großes Volksfest in Düsseldorf war.




    Tschökes, Euer Stadtführer


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  • ...und hier der zweite Teil:
    Während der Besatzungszeit 1795 bis 1801 untersagten die Franzosen Maskeraden auf den Straßen grundsätzlich, Maskenbälle in den Häusern aber nicht. Es wurde üblich, dass jeder Maskierte sich eine Erlaubniskarte kaufen musste. Die Einnahmen davon dienten sozialen Zwecken, wie dem Armenhaus. Das war auch in den kommenden Jahren so ähnlich geregelt.
    Davon ließen sich die Düsseldorfer aber nicht ihren Spaß an der Freud’ verderben. Und selbst, wenn sie keinen Stüber für die Maskenbälle sich leisten konnten gab es genug Ausweichmöglichkeiten sich zu verlustieren. An den Fastnachtstagen durften Gast-, Wein- und Kaffeestuben sogar die ganze Nacht über geöffnet haben!
    Mit großer Freude stellte das neu entstandene Carnevals-Comité 1825 fest: „Unser Volksfest – denn so muß man unseren diesjährigen Karneval nennen – war durch Kraft und Einheit schnell zu Stande gekommen. Mit Ueberraschung verbreitete sich der Plan unserer Festlichkeiten durch die Stadt; eine menge Theilnehmer erbot sich theils zu kriegerischen, theils zu diplomatischen und bürgerlichen Rollen; alle Uebrigen zeigten ihre rege theilnahme durch baare Geldbeträge oder, was noch dankenswerther war, durch freiwilliges Herleihen ihrer Wagen und Geschirre, so dass also in diesen Faschingstagen ein Gemeinsinn, eine Gesammtkraft geweckt und gezeigt wurden, die nicht zu den gewöhnlichen gehören und daher ein ruhmwürdiges Andenken verdienen.“ Was da so freudig resümiert wurde, war der erste Düsseldorfer Rosenmontagszug, ein Ritterturnier auf dem Carlsplatz und das gesamte närrische Treiben im Karneval des Jahres 1825.


    Zum ersten Mal wurde dem Karnevalstreiben ein fester Rahmen gegeben und der „organisierte Karneval“ begann auch gleich einen Rosenmontagszug auf die Beine zu stellen, an dem auch viele bekannte Künstler sich beteiligten wie Andreas Achenbach, Carl Gehrts, Norbert Burgsmüller oder Wilhelm Camphausen. Ferdinand Freiligrath oder Hoffmann von Fallersleben dichteten Karnevalslieder. Überhaupt ist die Beteiligung des Künstlervereins „Malkasten“ eine enorme Bereicherung des Düsseldorfer Karnevals gewesen. Die „Malerredouten“, die Fastnachtsscherze und die Maskenfeste inmitten herrlichster Dekorationen waren „Sterne am Himmel des Karnevals“! Die „Feste des Karnevals in einer höheren Sphäre“ sind bis in unsere heutigen Tage sehr beliebt.
    Der erste Rosenmontagszug mit dem „Held (Prinz) Karneval“ soll von einer „unermesslichen Zahl“ von Zuschauern bejubelt worden sein. Selbst Blinde hätten sich durch die Straßen führen und den Zug sich beschreiben lassen.
    Am Dienstag danach gab es dann auf dem Carlsplatz das berühmte Fastnachtsspiel. Berühmt deshalb, weil davon ein kolorierter Kupferstich von E. Thelott und H. Stilke gemacht wurde, der immer wieder gerne zur Bebilderung damaliger Karnevalfeste auf dem Carlsplatz herangezogen wird. Das Spiel bestand aus einem Ritterturnier, wo mit einer Lanze nach dem Ring gestochen wurde. Es war, wie der Rosenmontagszug ein Ereignis, dem viele Menschen aus Nah und Fern beiwohnten und „Volksmassen“ zogen an diesem Tage noch lange freudig feiernd durch die Altstadtstraßen.
    Im darauffolgenden Jahr dann dieser Auszug aus einer Bekanntmachung: „.3. Gewaltsames Eindringen in Häuser und Läden, Beleidigungen oder Redereien aus streitsüchtiger Absicht, Verletzung der Ehrbarkeit und guten Sitten durch Aeußerungen oder Gebaerden sind den maskirten Personen strenge untersagt.“
    Tja, und immer wieder wurde das ausschweifende Feiern der Düsseldorfer und vieler Besucher, die extra nach Düsseldorf zum Karnevalfeiern kamen, in geordnete Bahnen gelenkt. Auszug aus der Städtischen Polizeiverordnung von 1880:
    „1. Die Maskeraden auf den Straßen und öffentlichen Plätzen sind nur an 3 Carnevalstagen erlaubt…Alle maskierten Personen, die auf den Straßen oder Bällen und an sonstigen der öffentlichen Lustbarkeit gewidmeten Orten, zu welchem dem Publikum der zutritt gegen Eintrittsgeld gestattet ist, erscheinen, sind verbunden, sich mit einer Polizeikarte, welche auf verlangen der Polizeibeamten denselben jederzeit vorzuzeigen ist, zu versehen. Diese Karten sind auf einen Tag gültig und können gegen eine zur Armenkasse fließende gebühr von 25 Reichs-Pfennig pro Karte auf dem Polizeibeamte sowie bei jedem exekutiven Polizeibeamten in Empfang genommen werden.“
    Aus der Flut von sich jetzt bildenden Karnevalsvereinen im 19. Jahrhundert sind nur sechs übrig geblieben: Allgemeine Verein der Karnevalsfreunde von 1829, Düsseldorfer Radschläger (1880), Tonnengarde Niederkassel (1887), Große Karnevalsgesellschaft/Kaffeepöttche (1890), Düsseldorfer Bürgerwehr (1892) und Närrisch Welthus (1893). Büttenredner und Liederdichter sollen bei den Sitzungen kostenlos aufgetreten sein und ein Ehrentrunk aus dem vergoldeten Pokal, eine Ehrenmütze des Vereins oder ein Orden waren die einzige Entlohnung, aber auch große Anerkennung.
    Im Jahr 1906, als kein Rosenmontagsumzug stattfand, muss wohl die Bevölkerung in Düsseldorf trotzdem in großer Feierlaune gewesen sein, denn wieder mal hieß es von oben herab verordnet: „Verboten sind Verkleidungen sowie Verteilung von bildlichen Darstellungen….welche gegen die Religion oder gute Sitten verstoßen…Gegenstände der öffentlichen Achtung herabwürdigen oder das Anstandsgefühl verletzen.“ Konfettiwerfen und Papierschlangen auf den Straßen war ebenso reglementiert wie laute Misstöne mit Tröten oder ähnlichem Lärmwerkzeug. Aber wie immer zu dieser Zeit war die Alleestraße (heute Heinrich-Heine-Allee) rappelvoll mit Herren in feinem Zwirn, verkleideten Kindern, Damen mit großen Hüten und dem wachsamen Augen der Polizei.
    Gesellschafts-Maskenbälle, Kostümfeste, Tanz und vielfältigste Unterhaltung gab es in Restaurants, größeren Sälen (z.B. Tonhalle, Apollo), Hotels und zahlreichen „Bierpalästen“. Zu dem bunten Narrenvolk gesellten sich Drehorgelmänner, Harmonika- oder Mandolinen-Spieler und die beliebten „7-Brüder-Kapellen“. Das waren Blaskapellen, die damals nur zu Karnevals- und Kirmestagen spielen durften. Sie brachten manche Lokale oder Säle ganz spontan zum schunkeln. Gerangel um Zuschüsse für den „Zoch“ oder Kirchliche Vereine, die das Familienglück bedroht sahen, machten es den Karnevalisten in der Zeit bis zum 1. Weltkrieg doch immer wieder schwer, weiter Rosenmontagszüge zu veranstalten. Aber tatkräftige Düsseldorfer, besonders wieder die „Malkasten“-Künstler, ebneten dem närrischen Treiben weiterhin den Weg. Die Krisenzeiten der Weltkriege und der Nachkriegsjahre überschreibt Alfons Houben in seinem Buch „3 x Düsseldorf Helau“ so: „Man tat nur so, als ob man ausgelassen wäre“ oder „Beim Karneval ließen die neuen Herren den Holzhammer noch in der Tasche“. Weitere Überschriften sind “Bald nach dem Krieg wieder Jeck“ oder „Es ging nicht immer alles fröhlich zu.“ Fehlte eine führende und organisierende Hand, dann fiel auch schon mal ein Zug aus, in akuten Kriegsjahren wurde es behördlicherseits verboten sich karnevalistisch zu betätigen. „Humoristische Abende“ oder hier und da mal ein Ball sollten den Karneval auf geringer Sparflamme aufrecht erhalten. Es ging sogar soweit, dass Karneval verpönt war und dafür in diversen Unterhaltungsstätten ein „schrankenloses Vergnügungsleben herrschte“. 1928, 1929 und 1930 taten sich aber wieder Heimat- und Karnevalsvereine zusammen, die Künstlerschaft und das federführende Presse- und Verkehrsamt der Stadt, um „wohlgelungen gelobte“ Züge auf die Beine zu stellen. Der Zug im Jahr 1929 wurde mit großer Spendenfreudigkeit der Bevölkerung unterstützt und bei 18 Grad minus schunkelten sich alle herrlich warm! In den 1930er Jahren ging die Anpassung zugunsten der NS-Bewegung schleichend voran und manch ein Zeitgenosse wunderte sich, dass das NS-Regime nicht „mit dem Holzhammer zu Werke ging“. Ja es ging sogar soweit, dass man dem Karneval nach Kräften helfen wollte, wo er doch viele Jahre des Kampfes um Zuschüsse hinter sich hatte. Ein Zitat in einer Heimatzeitschrift: „So können wir in freudiger Erwartung zu neuen Taten rüsten, in kämpferischer Liebe zu Heimat, Volk und Führer!“ Diese Haltung gegenüber den Karnevalisten fand aber nicht nur Befürworter oder Mitläufer, sondern auch entschiedene Gegner und das auch bei Vereinsvorständen. Bilder von Hitler, Göring oder Goebbels, die noch an der Wand hingen bei Büttenreden oder anderen Karnevalsveranstaltungen, mussten für diese Zeit entfernt werden. In diesen Zeiten sind auch vermehrt Damensitzungen zu registrieren und sogar ein Amazonenkorps hat sich gegründet. Die Frauen emanzipierten sich im Karneval relativ beachtlich. Einer der führenden Köpfe der Karnevalisten, Leo Statz, wurde 1943 wegen seine ablehnende Haltung gegen das Regime und trotz vieler eindringlicher Gnadengesuche am Allerheiligentag hingerichtet. Ihm ist eine karnevalistische Verdienstmedaille gewidmet. Nach zaghaftem Wiederbeginn des Karnevals fand 1949 wieder ein „Zoch“ statt, ganz Düsseldorf sang und lachte.
    In den 1950er Jahren schlichen sich auch immer wieder politisch heikle Themen in die Gestaltung der Wagen und Fußgruppen ein, was aus Bonn einige Rüffel einbrachte. Hinter den Kulissen der Karnevalisten ging es auch nicht immer friedlich zu und es gab so manche Vereinsaustritte oder Neugründungen und harsche Kritik am Charakter der Karnevalssitzungen. Verkommen zu „Schaustellungen rein repräsentativen Charakters“ böten dieser nur noch eine Plattform zum „Erzählen von faulen Witzen“. Das fröhliche Treiben auf den Straßen hat nachgelassen und sich mehr in die Häuser und Säle verzogen. Dort aber sollen nahezu „paradiesische Zustände“ geherrscht haben.
    Im Jahre1990 gab es etwas ungewöhnliches im Winterbrauchtum: ein Rosenmontagszug im sonnigen Mai! Der Orkan „Vivian“ zwang aufgrund seiner Zerstörungskraft kurzfristig den „Zoch“ abzusagen und zu verlegen.




    ...aus dem Buch "...immer wieder sonntags" -- Bräuche in und um Düsseldorf, Sutton-Verlag


    Vill Spass an der Freud'!


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  • ..jetzt ein paar Begriffe


    (Alt-)Weiberfastnacht
    Seinen Ursprung soll dieser ausgelassen gefeierte Donnerstag in Bonn-Beuel gehabt haben.
    In Köln soll es im Mittelalter „Pfaffenfastnächte“ gegeben haben, wobei es in Nonnenklöstern hoch hergegangen sein soll. 1729 waren verkleidete Nonnen „voller Lust“ mit Feiern, Tanzen und Springen tagsüber beschäftigt und nachts, wenn die Äbtissin schlief, wurde bei Kaffee und Tee Karten oder Dame gespielt. Aber schon im 14. Jahrhundert sollen in Städten die Ehefrauen aus „ratsfähigen Familien“ zu einem eigene Festmahl mit Tanz eingeladen worden sein. Witwen, Jungfrauen und auch Freudenmädchen wurden ab und zu als Gäste begrüßt. Nach vielen Jahren haben die Frauen solche Feierlichkeiten selbst in die Hand genommen und dabei auch spezielle Zeremonien festgelegt. Dazu gehörte auch das befristete Recht, den Herren der Schöpfung zu befehlen.



    Der Begriff Karneval
    Im 17. Jahrhundert formte sich aus dem italienischen „carne vale“ unser heutiges „Karneval“. Übersetzt heißt das so viel wie „Fleisch, lebe wohl“. Nach Angaben der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hängt dies wiederum mit dem Kirchenbegriff für den „Sonntag vor der Fleischenthaltung“ zusammen und dieser wurde mit „Domenica ante carnes tollendas“ tituliert. Der Begriff „Fastnacht“ sagt ja auch nichts anderes, als dass in der Nacht vor dem Fasten noch kräftig gefeiert wird. Wie wir wissen, geschieht dies nicht nur an einem Abend oder in einer Nacht sondern eine ganze Jahreszeit lang, nämlich in der „5. Jahreszeit“!
    Eine andere Quelle sieht die Wurzel des Begriffs „Karneval“ in der Bezeichnung für die farbenprächtigen Schiffskarren, die bei den Römern in Umzügen zum Wiederbeginn der Schifffahrt mitgeführt wurden: „carrus navalis“ hießen diese. Den Aschermittwoch, der zu „Fleisch, lebe wohl“ passen würde, kannten die Römer vor der Übernahme des Christentums als Staatsreligion nicht.



    Düsseldorf „Helau“!
    Woher der Narrenruf kommt, liegt ein wenig im Dunkeln und mancher sieht eine Verballhornung des kirchlichen „Halleluja“ darin oder den niederrheinischen Hirtenruf „Helo“. Der Jubel- und Freudenruf germanischer Stämme – Helava, Helau und Halav – sollen auch ein Ursprung sein. 1833 fand nach einem Maskenspiel auf dem Burgplatz abends, wie es heißt, die “Verlobung des Hanswursten unter Helau und Habuh mit Anna Dorothea Petronella Weichbusen” gefeiert.
    Erklärungsversuche gibt es genug. Manche vermuten hinter dem “Helau” eine Abwandlung des Anrufs “Hallo”, der englisch ausgesprochen - “hällou” - dem Schlachtruf der Narren noch näher kommt. Andere bringen das Wort mit “Hellblau” oder “Halbblau” im Gegensatz zu Ganzblau (Zustand) in Zusammenhang. Ebenso zweifelhaft wie diese Deutungen dürfte jene sein, die “Helau” vom alten Ruf “Hol-über” ableitet, mit dem “Spätheimkehrer” nach dem Besuch - nicht nur - karnevalistischer Veranstaltungen die Fähre von der anderen Rheinseite heranholten.




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    Viel SPASS EUCH ALLEN!!!

  • soso...mit ihren freundinnen...klingt gut! :P


    ...was is denn so der kostümtrend dieses jahr??? ich glaube ja, das klassische mario und luigi kostüm war noch präsenter als die jahre zuvor, oder was meint ihr???


    und, viel wichtiger, als was seid ihr dieses jahr selber verkleidet?

  • hahahaha...fettnapf!!! :D


    ansonsten ist aber auch das bischof´s kostüm in diesem jahr wohl ein großer renner, zumindest sind mir alleine auf´m weg in die stadt bestimmt fünf bischöfe begegnet!!!


    ich gehe dieses jahr als gameboy...das war vielleicht ne arbeit!!!

  • Echt??? Mir kam es eigentlich voller als letztes Jahr vor!!!


    Mir auch! Wir hatten jedenfalls mächtig viel Spaß! :thumbsup: Ich war als Mallorca-Urlauber unterwegs.


    Inflationär häufig hab ich Sträflinge und Piraten gesehen *gäääähn* Dafür besonders cool: eine täuschend echt kaputte Amy Winehouse :thumbup:


    BTW auch laut Antenne waren gestern mehr Leute in der Alstadt als im Vorjahr. Und das trotz dieses zum abend hin äußerst bescheidenen Wetters.