Sozialticket für Düsseldorf

  • Obdachlosen-Verband:?Rheinbahn rechnet Sozialticket teuer?


    Vertreter des Obdachlosen-Magazins ?fiftyfifty? haben die Kritik der Rheinbahn am Sozialticket zurückgewiesen. ?Die Rheinbahn jongliert mit Zahlen, die völlig aus der Luft gegriffen sind?, erklärte ?fiftyfifty?-Streetworker Oliver Ongaro. Das Nahverkehrs-Unternehmen hatte Zahlen aus Dortmund genommen und damit errechnet, dass es rund sechs Millionen Euro kosten würde, wenn das Sozialticket in Düsseldorf eingeführt würde. Fakt sei aber, dass die Verkehrsbetriebe Dortmund ihre Fahrgastzahlen um 7,1 Prozent und ihre Erlöse um 12,3 Prozent steigern konnten, sagte Ongaro. ?Wieder wird auf dem Rücken der Armen eine Neiddebatte ausgetragen und unnötige Angst vor hohen Sozialabgaben geschürt.?


    Rheinische Post
    Di, 02.02.2010, Seite: Nr.17




    Auch dazu der Leserbrief zum Artikel "Sozialticket kostet Millionen" vom 30.1.2010
    von Holger Kirchhöfer (Mitarbeiter der Altstadt-Armenküche und Koordinator des Initiativkreis Armut in Düsseldorf www.ik-armut.de)


    Mit großem Ärger habe ich die Aussagen von Rheinbahnsprecher Herrn Schumacher zum VRR-Sozialticket gelesen. Hier werden Zahlen in den Raum gestellt, um ein dringend notwendiges Sozialticket teuer zu rechnen und damit zu torpedieren.
    Düsseldorf wäre mit doppelt so vielen Abonnenten wie in Dortmund zu rechnen, so Schumacher. Dabei ist aber die absolute Zahl an Berechtigten (Arbeitslose, Sozialhilfebezieher, usw.) in Düsseldorf nicht höher als in Dortmund. Darüber hinaus haben die Verkehrsbetriebe in Dortmund während des Jahres der Einführung des Sozialtickets 2008 ihre Fahrgastzahlen um 7,1% und ihre Erlöse um 12,3% steigern können. Letztlich wird dann noch das Kölner Sozialticket vier Euro zu hoch angegeben.
    Da kommt die Frage auf, ob die Rheinbahn an zusätzlichen Kunden und Fahrgästen gar nicht interessiert ist. In Düsseldorf geht es dabei um etwa 60.000 arme Menschen, die laut Berechnungen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales gerade mal 11,49 Euro im Monat für den Nahverkehr zur Verfügung haben. Damit kann knapp dreimal im Düsseldorfer Stadtgebiet hin und zurückgefahren werden. Geben sie mehr aus, weil z.B. ein unerwarteter Arzttermin oder ein plötzliches Vorstellungsgespräch in einem anderen Stadtteil wahrgenommen werden muss, droht am Ende des Monats das Geld für die Mahlzeiten nicht mehr zu reichen. Dies würde Herrn Schumacher auch persönlich erklärt werden können, wenn er diejenigen, denen ein Sozialticket die notwendige Mobilität ermöglichet beispielsweise in einer Beratungseinrichtung für Arbeitslose, in einer Wohnungslosentagesstätte oder in der Armenküche besuchen würde.
    Was er auch erfahren würde ist, dass mit solch einem Ticket auch vielen von denjenigen geholfen wäre, die für sog. Schwarzfahren, Vergehen in Höhe von wenigen Euro, von der Rheinbahn angezeigt werden und dafür sogar ins Gefängnis müssen. Darüber wurde am 23.1. in dieser Zeitung bereits berichtet ("Schwarzfahrer mit zwei Haftbefehlen gesucht").
    http://www.rp-online.de/duesse…Millionen_aid_813511.html

  • eigentlich kann man nur hoffen, das diese ganze Sozialticket-debatte nur eine mittelfristige Diskussion ist.
    Langfristig sollte der ÖPNV in ganz Europa eher komplett steuerfinanziert sein.
    Dann zahle ich lieber einen Prozentpunkt mehr Mehrwertsteuer und kann dafür alle Nahverkehrsmittel kostenlos nutzen (Europaweit)


    - 1 Prozent mehr Mehrwertsteuer spült je nach Ausgangsbasis rund acht Milliarden Euro in die Staatskassen
    -Die Rheinbahn machte 2004 einen Umsatz von 255 Millionen Euro, ist also nur ein Krümel in den 8 Milliarden Euro, und selbst wenn es nicht 1,0 Prozent mehr werden sollten, sondern 1,5 Prozent, wäre es immer noch ein Gewinn find ich !
    (http://www.vrr.de/de/global/ue…ernehmen/00126/index.html)


    jo, sehe ich ähnlich.


    aber vor 10-15jahren wärste noch als übelste kommunist betitelt worden. :D

  • Das Sozialticket soll kommen: Zahlt die Stadt die Zeche?


    Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) will die Einführung eines Sozialtickets zum 1. Juni 2011 am Freitag beschließen. Das haben CDU und Grüne, die über eine Mehrheit in der Verbandsversammlung verfügen, am Dienstag angekündigt. Bei Andreas Hartnigk (CDU) hält sich die Begeisterung dafür in Grenzen. Der Aufsichtsratschef der Rheinbahn sagt klipp und klar: „CDU und Grüne haben im VRR vereinbart, dass es durch das Sozialticket keine Mehrkosten für Nahverkehrsunternehmen und Kommunen geben darf.“ Das Land müsste also tief in die Tasche greifen. Weil aber auch dort das Geld knapp ist, würde Hartnigk ein Scheitern des Sozialtickets keineswegs wundern – vermutlich 2012, weil dann das Ticket erstmals ein volles Jahr gelten könnte. Und: Es komme darauf an, wie viele Berechtigte das Ticket wirklich buchten. weiter lesen auf wz-duesseldorf.de

  • "4,5 Millionen Euro an jährlichen Zusatzkosten auf das Verkehrsunternehmen zu"


    Wer kann mir das erklären ? 4,5 Millionen welche Kosten sollen das sein ?
    Und überhaupt warum muss das Ticket so teuer sein ? 22,50 Teuro ?
    Solidarität ,Flagge zeigen, zusammenrücken ,mal auf einen Teil der Gewinne verzichten wäre doch mal in den jetzigen Zeiten angebracht.

  • Sozialticket kommt später


    Das Sozialticket des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr kann nicht wie geplant im Juni eingeführt werden. Die Landeszuschüsse von 30 Millionen Euro jährlich reichen für das vorgesehene Modell mit Wochen- und Monatskarten nicht aus. Andere Lösungen, wie Mehrfachtickets, müssen erst von den politischen VRR-Gremien beschlossen werden. Sollten sie das Gremium problemlos passieren, könnten die Alternativ-Tickets noch im Herbst eingeführt werden.

  • Nachfrage nach Sozialticket steigt


    Das Sozialticket ist während des Winters immer beliebter geworden. Nach einem Bericht von Verkehrsdezernent Stephan Keller wurden zum Start der neuen Monatskarte im November 3.840 Tickets verkauft, im Dezember waren es 6.585 und im Januar 7.620. Allerdings ca. 18.000 Personen in Düsseldorf berechtigt ein Sozialticket in Anspruch zu nehmen, wissen meist aber nichts über diese Möglichkeit. weiter lesen auf duesseldorf-wirtschaft.de