RP bietet extremen Rechten politisches Forum

  • Rheinische Post bietet extremen Rechten politisches Forum
    04.11.2009


    Zur heutigen Ausgabe der Rheinischen Post erklärt der Vorsitzende der
    Fraktion DIE LINKE im Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf, Frank
    Laubenburg:


    Es ist unerträglich, dass die „Zeitung für Politik und christliche
    Kultur“ einem ausgewiesenen extremen Rechten ein Forum für seine
    Äußerungen bietet.


    In der heutigen bundesweiten Ausgabe der Rheinischen Post darf Björn
    Clemens den §130 StGB („Volksverhetzung“) als Beispiel einer
    „gesetzlich verankerten Herrschaft der Minderheiten“ bezeichnen, die
    „in Sonderheit Angehörige nichtchristlicher Religionsgemeinschaften“
    meine.


    Mit der Neufassung des § 130 StGB wurde im Sommer 1960 auf eine Serie
    antisemitischer Straftaten, darunter Brandanschläge auf Synagogen, und
    Justizskandale, reagiert. So hatte im Frühjahr 1957 ein ehemaliges
    SD-Mitglied einen jüdischen Kaufmann beleidigt und voller Stolz
    hunderte Morde an Juden in der NS-Zeit bekannt, im gleichen Jahr wurde
    vom Hamburger Oberlandesgericht der Verfasser einer antisemitischen
    Hetzschrift freigesprochen.


    Dass es in der Rheinischen Post möglich ist, die strafrechtliche
    Bekämpfung des Antisemitismus als „gesetzlich verankerte Herrschaft
    der Minderheiten“ zu bezeichnen“, ist schlichtweg unfassbar.


    Auch die dummbatzige Neonazi-Mär, dass „insbesondere Moslems
    Vergünstigungen genießen, wenn sie Rechtsbrüche begehen“, kann Clemens
    in der Rheinischen Post verbreiten.


    Kein Problem hat die Rheinische Post zudem damit, sich von Clemens in
    seinem Leserbrief auch „für die klaren Worte zum Thema
    Minderheitenterror“ in einem RP-Artikel danken zu lassen. Wächst da
    zusammen, was zusammen gehört?


    Clemens, ehemaliger stellvertretender Bundesvorsitzender der
    Republikaner, trat nicht nur für Wahlabsprachen mit NPD und DVU ein,
    er tritt auf zahlreichen Veranstaltungen der extremen Rechten und
    Neonazi-Aufmärschen als Redner auf.
    Das alles ist bekannt und belegt – wohl auch der „Zeitung für Politik
    und christliche Kultur“.