Bildungsstreik in Düsseldorf

Längst überfällig diese Protestwelle! Das massive Press-Echo der letzten Tage lässt auf schnelle Reaktionen aus der Politik hoffen!

Hui...

Bildungsstreiks weiten sich aus: Polizei räumt besetze Gesamtschule

Die Bildungsstreiks weiten sich aus: Am Mittwochmorgen wurde die Düsseldorfer Hulda-Pankok-Gesamtschule von rund 40 Schülern besetzt. Im Rahmen der bundesweiten Bildungsstreiks war dies die erste Schulbesetzung Deutschlands. Die Polizei räumte die besetzten Räume. weiter lesen auf rp-online.de

An der heinrich heine uni geht's munter weiter: Der Hörsaal 3D ist seit 14:14 Uhr besetzt!

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Jo super Ding wird das, da muss doch dann mal was von den oberen Herren kommen...

Bin zwar hier an der FH und zahle (noch) keine Gebühren aber Bachelor/Master Programm ist echt scheiße umgesetzt worden...

Also ich unterstütze das auf jeden Fall

Hier die offizielle Pressemitteilung der Hörsaal-Besetzer

Düsseldorf brennt

Hörsaal an der Heinrich-Heine-Universität besetzt

Im Anschluss an eine Vollversammlung heute Mittag haben wir, 400 Studierende von Heinrich-Heine-Universität und FH Düsseldorf, beschlossen, den Hörsaal 3D in der Philosophischen Fakultät zu besetzen. Die Besetzung steht im Kontext des Bundesweiten Bildungsstreiks und der gestrigen Demonstration.

Wir haben auf unserer Versammlung die zentralen Forderungen des Bildungsstreiks nochmals bekräftigt. Wir sind für die Soziale Öffnung der Hochschulen, Abschaffung von Bachelor/Master in der derzeitigen Form, Demokratisierung des Bildungssystems und die Verbesserung der Lehr- und Lernbedingung.

Die Stimmung unter den zahlreich erschienen Studierenden war euphorisch. Besonders die Solidaritätsbekundung von der seit Montag besetzten Hochschule Niederrhein und die Nachricht von der Besetzung der Hulda-Pankok-Gesamtschule Düsseldorf sorgte für Begeisterung. Unmittelbar nach dem Ende der Versammlung gründeten sich diverse Arbeitsgruppen, die nun den weiteren Ablauf der Besetzung planen. Thematisch befassen sich diese AGs sowohl mit Programm- und Kulturplanung, der Diskussion zur inhaltlichen Vertiefung und Konkretisierung unserer Forderungen als auch mit der Versorgung der Besetzerinnen und Besetzer.

Wir solidarisieren uns mit den Schülerinnen und Schülern der Hulda-Pankok-Gesamtschule und den Studierenden der national und international Hörsaalbesetzungen. Mit unserer Besetzunge haben wir uns den Freiraum genommen, unsere Vorstellungen von einer besseren, solidarischeren Bildung zu entwickeln und wollen dadurch unseren Forderungen Nachdruck verleihen. Das Rektorat und die Politik müssen sich endlich bewegen. Eine Störung des Lehrbetriebs ist nicht geplant. Dabei laden wir alle ein konstruktiv mitzuwirken.

Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Per Email sind wir unter presseag.besetzunghhu@gmx.de zu erreichen.

Mit freundlichen Grüßen,

Pressegruppe der BesertzerInnen von 3D.

Weitere Infos unter http://duesseldorf-brennt.blog.de

Die RP berichtet:

Bildungsstreik Hautnah: "Meine Nacht im Hörsaal"

Während Uni-Rektor Hans Michael Piper durch China reist, haben sich seine Studenten in der Philosophischen Fakultät eingenistet. Sie halten Hörsaal 3D rund um die Uhr besetzt. Wir zeigen den Bildungsstreik nach Mitternacht: mit Schlafsäcken, Gitarren und Kaffee vom Studentenwerk. weiter lesen auf rp-online.de

Universität geht auf Besetzer zu

Zwei Stunden versuchte das Rektorat, den Bildungsstreit mit den Studierenden zu schlichten. "Uns sind in vielen Punkten die Hände gebunden", erklärte Prorektor Lutz Schmitt. Hinter den Kulissen aber scheint die Uni bereits darüber nachzudenken, das Bachelorstudium umzubauen. weiter lesen auf rp-online.de

ich kann und muss die studenten unterstützen. als ich noch im studium war, wurde die studiengebühr eingeführt; da ich ich nicht der schnellste (im studium) war, habe ich sie auch mehr oder minder sofort zu spüren bekommen.

nun ja was habe ich davon gemerkt? die uni zu k... wurde zur rauchfreien uni und vor jedem, wirklich jedem auch noch so kleinen neben-eingang standen nun jeweils links und recht zwei nirosta-aschenbecher. für kopierpapier war zeitgleich kein geld vorhanden mal abgesehen von dem gestühl im saal etc.

ich bin weder rechts noch links, aber viele sachen in der brd laufen falsch und in der "politischen öffentlichkeit" wird so getan, als ob man fortschritte machen würde

Eben! Ich find's klasse das sich da enblich was rührt, auch wenn sich verhältnismäßig wenige Studenten beteiligen Das hängt allerdings ebenfalls mit den aktuellen Strukturen zusammen: protestieren die Studenten an Zeiten an denen Sie bei Pflichtvorlesungen erscheinen müssten, bekommen Sie Fehlzeiten aufgebrummt und riskieren den optimalen Ablauf ihres weiteren Studiums. In *öln zum Beispiel bekamen die Studenten gerade mal 2 Stunden Zeit sich zwischen den Vorlesungen demonstrativ zu äußern. Das hält viele von den Protesten ab.

Im besetzten Hörsaal in Düsseldorf ist für heute Mittag Gesprächen mit Uni-Rektor Piper geplant. Der hatte schon am WE angekündigt, den Hörsaal räumen zu lassen, sollten die Studenten ihn auch nach den Gesprächen weiter besetzen.

Ich bin mal gespannt!

Hier eine kurze Zusammenfassung des heutigen Treffens mit Rektor Piper aus der NRZ:

Laut Piper darf bis Dienstag weiter gestreikt werden, am Mittwoch müsse er den Lehrbetrieb aber allen Mitteln durchsetzen. Wenn nötig wird der Hörsaal 3D also dann von der Polizei geräumt.

Piper kündigte eine Überprüfung der Bachelor- und Masterstudiengänge zwecks Verbesserung der Studiengänge an. Zudem sollen durch eine Studie über Bachelor-Studenten die Berufsperspektiven nach ihrem Abschluss und damit das Bachelor-Studium bewertet werden. Piper stimmte den Streikenden ausdrücklich zu, dass Bildung in Deutschland unterfinanziert ist. Eine Abschaffung der Studiengebühren und der Anwesenheitspflicht, wichtige Forderungen der Streikenden, habe der Rektor allerdings strikt abgelehnt, bedauerte eine studentische Sprecherin.

Hier eine Stellungnahme der Studentenschaft zur gestrigen Dikussion mit Rektor Piper von http://duesseldorf-brennt.blog.de/

Nichts sagende Lippenbekenntnisse

Gestern noch mit Bildungsminister Pinkwart auf Chinareise – am Tag danach gibt er vor mit den StudentInnen der Heinrich-Heine-Universität solidarisch zu sein. Heute, Montag, 23. November 2009, kam der Direktor der Universität in den seit sechs Tagen besetzten Hörsaal 3D. Ausgemacht war eine gemeinsame Diskussion um 13 Uhr, was von Seiten des Rektorates bestätigt wurde. Überraschender Weise hielt sich der Rektor nicht an diese Vereinbarung und traf zu einer Zeit ein (10 Uhr), in der alle StudentInnen an Pflichtseminaren teilnehmen. Es war ihm lieber nur mit den 50 Besetzern zu sprechen, anstatt sich der gesamten Studierendenschaft zu stellen.

Um 13 Uhr musste er 600 unzufriedenen StudentInnen Rede und Antwort stehen. Zunächst präsentierten die StudentInnen unter großem Beifall ihre Forderungen: I. Soziale Öffnung der Hochschule, II. Abschaffung des Bachelor / Master Systems in der derzeitigen Form; III. Demokratisierung der Hochschule; IV. Verbesserung der Lehr- und Lehrinhalte.

Die Statements des Rektors waren nichts sagende Lippenbekenntnisse: Auch er wünsche sich bessere Lehr- und Lerninhalte, aber wie das genau aussehen soll, dass sagte er nicht. „Ihr studiert noch unter guten Bedingungen in der Zukunft wird das viel enger werden“, sagte er ehrlich und frisch aus der freundschaftlichen China-Reise mit Pinkwart zurückgekehrt. Konkret Druck auf die Politik ausüben, das stehe nicht in der Kompetenz eines Hochschulrektors. „Ich würde mir auch wünschen, keine Studiengebühren an der Uni zu erheben, aber das entscheiden die Parlamente auch“. Er entschuldigte sich für den Mangel an Transparenz, wo Studiengebühren eingesetzt würden. Das sollte sich ändern, vor allem mit der neuen Hompage. Zur Entschuldigung gab er zwei Beisiele für die Verwendung von Studiengebühren an der Heine-Uni: Neue Geräte für die Medizin und neue Geräte für die Naturwissenschaften. Es könnte ja nicht sein, dass Düsseldorf technisch zurück läge.

Er bot an, eine Kommission / Studie zur Überprüfung der Master- und Bachelor-Studiengänge einzurichten, wodurch er jedoch die Verantwortung von sich zurück wies. Er stimmte den StudentInnen zu, dass zu wenig Geld für die deutsche Bildung zur Verfügung gestellt würde - allerdings zeigte er keine Bereitschaft, die Studierenden in konkreten Aktionen zu unterstützen. Er stellte klar, dass am Mittwoch die Besetzung definitiv beendet sein - wird unter Anwendung der ihm zustehenden rechtlichen Mittel.

Aktuelle Meldung aus dem Hörsaal 3D...

"Düsseldorf wird geräumt. Lautstarke Proteste!"

Die Polizei ist mit 18 (!) Mannschaftswagen vor Ort!

Und teilweise auch verständlich, die Aktion des Rektors.
Warum schaffte man es nicht, trotz Protest Vorlesungen stattfinden zu lassen?
Haben andere Unis doch auch geschafft...

Immerhin lief die Räumung freidlich und ohne große Zwischenfälle ab, Sie wurde allerdings leicht verzögert, weil sich ein Besetzer auf einen zwei Meter hohen Vorsprung zurückgezogen hatte und nur mit Hilfe einer Leiter heruntergeholt werden konnte  Bilder davon und der Räumung gibt's jetzt u.a. bei wz-newsline.de

und ich wette (wie oben versucht zu beschreiben) an den tatsachen ändert sich nichts