Rheinbahn: "Werktags: Nachtverkehr fährt wie in der Provinz" (WZ)

  • Werktags: Nachtverkehr fährt wie in der Provinz
    In anderen Städten drehen sich die Räder nonstop, Nachtschwärmer in Düsseldorf haben das Nachsehen.


    Es gibt etwas, das die Landeshauptstadt Düsseldorf mit den meisten deutschen Kleinstädten gemeinsam hat: Wer unter der Woche nach Mitternacht mit Bus und Bahn aus der Innenstadt nach Hause fahren will, steht auf verlorenem Posten. Fast so, als würden die Bürgersteige punkt zwölf hochgeklappt, stellt die Rheinbahn ihren Betrieb ein. Was nur eine Gruppe wirklich freut: die Taxifahrer.


    Wer etwa glaubt, am Hauptbahnhof käme man auch spät noch weg, täuscht sich. Die letzten Straßenbahnen Richtung Hamm oder Mörsenbroich (708), Spichernplatz (707), Derendorf-Nord (704), Unterbilk und Neuss (709) fahren um 0.06 bzw. 0.07 Uhr. In der Altstadt sieht das nicht anders aus. Ab Heinrich-Heine-Allee fahren die letzten Züge nach Ratingen (712), Bilk (706), Unterrath (715) zwischen 0.10 und 0.20 Uhr. Die letzte Tram nach Gerresheim geht sogar schon um 23.54 Uhr. Nur die Stadtbahn-Linien fahren etwas länger.


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  • Wahre Worte aber ein altbekanntes Problem. Die Rheinbahn begründet die Fahrplanregelelung seit Jahren mit den hohen Kosten für den Fahrdienst, der nur wenigen Fahrgästen gegenüber steht. Die Nachfrage bestimmt das Angebot...


    Solange der öffentliche Nahverkehr ein reines Zuschussgeschäft für den städtischen Betreiber ist und Mehrkosten nicht über erhöhte Preise an die Fahrgäste abgegeben werden können, wird sich daran wohl auch nichts ändern. Eine Schande für eine "Metropole" :pinch:

  • steht ja doch nich nur mist in der WZ! ;)


    aber dennoch ein echt altbekanntes und immer wieder leidiges thema! selbst hier nach derendorf, was ja eigentlich nicht weit außerhalb liegt, kommt nur mit großen kenntnissen des düsseldorfer ÖPNV´s zumindest ansatzweise in die nähe seiner heimstätte...


    aber wie schosch schon richtig sagt, das rentiert sich einfach nicht für die betreiber im großen stil ein nacht-netz aufzubauen!

  • Rentabel ist der ÖPNV im allgemeinen eh nicht. RHeinbahn, KVB, BVG, etc. werden alle durch die Bank bezuschusst. Die Frage ist ob man sich den Nachtverkehr als potente Wirtschaftsmetropole nicht einfach leisten will. Während der Woche sollten die Bahnen zumindest bis 1.30h rollen. Das wäre schon mal ein Anfang und würde mir mehr bringen als ne dichtere Taktung am Wochenende.

  • Ich muss fairerweise dazu sagen, das zumindest meine Verkehrssituation hier im Dorf wesentlich besser ist, als am früher am Cityrand in NE. Okay der Vergleich hinkt ein wenig, aber dafür das ich nur 2km von der City gewohnt habe, fuhr der letzte Bus dennoh um ca 23:00 und ab 20:00 nur stündlich! Trotz Hauptverkehrstraße und Krankenhaus! Da läuft man lieber die 25 min zum HBF und nimmt dann die Bahn oder nimmt direkt Auto oder Taxi.
    Hier sinds 1min zur 708, die auch bis 0:00 oder annähernd 1:00 fährt (oft fast leer) oder 3min zur S-Bahn. Okay früher von Oberkassel/Lörick wars auch nicht soo toll und NE ist sicher nicht mit Dus vergleichbar aber mit HH, Muc oder B können wir uns sicher auch nicht vergleichen ;)

  • ich muss gestehen ich bin ca. 2000 das letzte mal mit der rheinbahn gefahren.
    aber zu meiner wilden zeit als schüler fand ich die abfahrzeiten der rb auch mehr als bescheiden, was das wochenende und die zeit um 23 bis 2h zwischen altstadt und bilk anging.


    aber lassen wir die "kirche" mal im dorf



    Kann ich so unterschreiben.
    Man sollte sich mal ein Beispiel an München, Hamburg, Berlin oder sogar K**n nehmen wo man beinahe Rund um die Uhr ohne Probleme überall hinkommt.


    einwohnerzahlen
    münchen -> 1.326.807 ( 31. Dez. 2008 )
    hamburg -> 1.775.333 ( 31. März 2009 )
    berlin -> 3.430.545 ( 30. April 2009 )
    köln -> 995.420 ( 31. Dez. 2008 )


    düssel"DORF"
    -> 584.217 ( 31. Dez. 2008 )


    in manchen dingen ist unsere stadt einfach ein dorf und ich bin stolz darauf. mit müchen, hamburg oder berlin muss sich düsseldorf nicht vergleichen.


    essen, dortmund, kassel, dresden, und städte ähnlicher größe haben auch nicht bessere nachtfahrzeiten, was den öpnv angeht :bier:

  • Man kann nicht alleine von der Einwohnerzahl abhängig machen wie oft der ÖPNV fährt.
    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das prozentual von der gesamten Einwohnerzahl in Berlin + Co nachts mehr Leute Bahn fahren als hier.
    Selbst in Städten wie Stuttgart z.B. fahren nachts die Bahnen länger als hier.
    Die einzige Stadt die ich kenne wo es noch schlimmer ist, ist das Studentendorf Aachen.

  • Die Diskussion nimmt Fahrt auf: laut Antenne Düsseldorf wird im Stadtrat munter über dieses Thema Nachtfahrplan gestritten.


    Den Grünen geht es dabei maßgeblich um den Fahrplan unter der Woche. Kurzfristig soll die Fahrtzeit der Rheinbahn bis 1 Uhr - langfristig bis 3 Uhr verlängert werden. CDU und FDP haben vorrangig das Wochenende im Blick. Sie wollen den Nachtexpress nicht mehr nur stündlich, sondern halbstündlich fahren lassen. Bis zum Sommer soll das realisiert sein. Der Rest sei in Zeiten knapper Kassen auch eine Kostenfrage.

  • :bier: Moin,


    es geht sicher besser als heute - z.B Mitwochs oder an den Wochenende mehr und längerer Takt der Rheinbahn wäre gut - aber lassen wir tatsächlich "die Kirche im Dorf" - Düsseldorf ist Metropole und liebenswert, aber nicht Hamburg, München oder Berlin ! In der Altstadt "boxt an einem gewöhnlichen Winter Dienstag auch nicht der Papst", oder ?! Außerdem etwas sollte auch noch Geschäft für die Taxen bleiben !


    Gruß Guido

  • Schau an, schau an: im rat bewegt sich was:


    Nachts Busse und Bahnen im 30 Minuten Takt


    In Düsseldorf sollen bald an Wochenendnächten mehr Busse und Bahnen fahren. Das sieht ein Antrag von CDU und FDP für die Ratssitzung am Donnerstag vor. Demnach soll das zusätzliche Angebot zunächst ein Jahr lang getestet werden. Man müsse schließlich auch auf die Kosten schauen, so FDP-Fraktionschef Neuenhaus. Er geht von Ausgaben von 150.000 Euro aus. Drei Bus- und drei Bahnlinien sollen künftig alle 30 statt wie bisher alle 60 Minuten fahren. Wird das Angebot gut angenommen, dann könne man auch darüber reden, die Nachtexpresse unter der Woche fahren zu lassen, so Neuenhaus. Das schon jetzt zu tun, wie von der SPD gefordert, sei aber zu schnell geschossen. Laut der Rheinbahn könnte die einjährige Testphase schnell starten, möglicherweise schon im Juni.


    Quelle: Antenne Düsseldorf