NRW-Premiere in der Black Box: "Der Tag des Spatzen"

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    In der Black Box des Filmmuseums, Schulstraße 4, feiert am Dienstag, 25. Mai, 20 Uhr, "Der Tag des Spatzen" seine NRW-Premiere. Regisseur Philip Scheffner und Drehbuchautorin Merle Kröger werden anwesend sein und anschließend für ein Werkstattgespräch zur Verfügung stehen.


    "Der Tag des Spatzen" ist ein politischer Naturfilm: Am 14. November 2005 wird im holländischen Leeuwarden ein Spatz erschossen, nachdem er 23.000 Dominosteine bei den Vorbereitungen des Fernsehspektakels "Domino Day" umgeworfen hat. In Kabul stirbt ein deutscher Soldat in Folge eines Selbstmordattentats. Das Nebeneinander der Schlagzeilen wird zum Anlass für Regisseur Philip Scheffner, sich – mit den Methoden der Ornithologie – auf die Suche nach dem Krieg zu machen. In Deutschland, nicht in Afghanistan.


    Scheffner beobachtet seit seinem achten Lebensjahr Vögel. Ornithologie und Militär verbanden sich bei ihm bereits in der Kindheit; während er 1974 im Familienurlaub an der Ostsee in Naturschutzgebieten seine ersten Vogelaufnahmen auf Super-8 bannt, dröhnen Flugabwehrraketen vom nahe gelegenen Truppenübungsplatz über der Bucht und untermalen so die Szenen unberührter Natur. "Der Tag des Spatzen" ist für Scheffner eine Auseinandersetzung mit der Gesellschaft, in der er lebt. Vom Krieg ist wenig zu spüren – er ist weder sichtbar noch eindeutig zu verorten. Der Film versucht herauszufinden, wie und an welchen Punkten sich Brüche in der scheinbar friedlichen Oberfläche auftun. Momente, an denen die Schnittstellen zwischen zivilem Leben und militärischem Einsatz verschwimmen.


    Im April wurde dem Film der Klaus-Wildenhahn-Preis der 7. Hamburger Dokumentarfilmwoche verliehen. Der Eintritt beträgt 6,50 Euro auf allen Plätzen, ermäßigt 4,50 Euro.