Quelle: kliksuhier
Fährt Ferrari auf Flingern ab?
Die Automeile in Flingern, ein Vorzeigeprojekt für Nordrhein-Westfalen, ist startklar. Der erste Grundstein wird am 1. Februar gesetzt, der erste Showroom soll im Herbst schon fertig sein. Mag gut sein, dass sogar die seit dem Zusammenbruch von Auto Becker heimatlose Nobel-Sportmarke Ferrari an den Höherweg zieht.
Düsseldorf und Ferrari - das passe wunderbar zusammen, meinen die Vertreter des Ressorts Glanz und Flitter in Erinnerung an jenen "Concours", zu dem der entmachtete Autokönig Helmut Becker einmal im Jahr die Kö mit roten Boliden vollstellte. Der niederländische Generalimporteur von Ferrari hat jetzt sein Interesse am Standort Höherweg signalisiert, aber noch keinen Vertrag unterschrieben.
Da sind andere Verkaufshäuser schon viel weiter: Toyota, Lexus, Renault, Nissan, Saab, Honda, Peugeot, VW, Seat und Skoda werden auf dem ehemaligen Zentralbetriebshof der Stadtwerke auf jeden Fall in Erscheinung treten. Und das unübersehbar.
140 000 Quadratmeter misst das Gelände, auf dem diverse Marken nicht nur in geschützten Räumen zu sehen sein werden. Bestandteil des von der Gottfried-Schultz-Gruppe voran getragenen Konzeptes ist ein buchstäblich grenzenloses Gebrauchtwagen-Areal. Zäune, die die Marken voneinander abgrenzen, soll es nicht geben.
Am 1. Februar macht das Autohaus Yvel den Anfang und legt den Grundstein auf einer 10 000 Quadratmeter großen Fläche. Die beiden Marken Toyota und Lexus werden zwar optisch getrennt, und dennoch mit einander durch ein größeres Bistro verbunden. 30 Toyota-Modelle und acht Lexus-Fahrzeuge werden ausgestellt. "Ich erhoffe mir von der Bündelung der Marken höhere Verkaufsanreize", sagte Yvel-Marketing-Chef Carlos Levy. Eine neue und attraktive Promenade soll potenziellen Kunden den Weg weisen.
Das gesamte Investment in Flingern wird mit 150 Millionen Euro beziffert. Allein Yvel bringt sechs Millionen für die neue Niederlassung auf. Das Toyota-Autohaus in Garath bleibt übrigens bestehen.
Alle Neusiedler blicken mit Spannung auf die Stadt. Die nämlich will ihre Kfz-Zulassungsstelle aus dem Altbau auf der Heinrich-Erhardt-Straße in einen Neubau nach Flingern verlegen. "Wir müssen die Geschichte bis spätestens 2004 gelöst haben", sagt OB Joachim Erwin. Mit einigem Wohlwollen blickt er auf seinen Liegenschaftsdezernenten Helmut Rattenhuber, der in jeder Pokerrunde eine gute Figur machen würde. Derzeit, so heißt es aus seiner Umgebung, halte er die Mietkonditionen noch nicht für optimal. Verhandelt wird mit einem Investor, der die Räume schaffen und an den ADAC, die Dekra und eben an die Stadt vermieten will. Die Autohäuser gehen davon aus, "dass die Stadt kommt".
Das klingt doch nach der seit ewigen Zeiten gesuchten Sponsorenschlange für unsere Fortuna, oder...?