Eine Stadt im Wandel - Eindrücke zur EXPO REAL 2010

  • Uff, erst jetzt — mit der Immobilien-Messe in München — wird es richtig deutlich, dass sich das Gesicht unserer Landeshauptstadt bis 2014 doch an vielen Stellen gewaltig ändern wird (nicht nur am Kö-Bogen). Seit 1986 wohne ich in Düsseldorf und kann mich, bis auf den U-Bahn-Bau in den ersten Jahren, nicht an derartig krasse Veränderungen erinnern.
    Klar, da wurde mal ein Stadion durch eine Arena ersetzt, oder eine Uferstraße unter die Erde verlegt (alle daumen hoch). Das waren aber immer stets vereinzelte (Groß-)Projekte. Was nun alles bis 2014 angemeldet ist — ist in dieser Quantität unglaublich.

    • es fängt im Kleinen an: in der ganzen Stadt wird an relevanten Stellen Flüster-Asphalt gegossen
    • historische Gas-Leuchten sollen durch LED-Pendants ersetzt werden
    • Schulen werden für viele Millionen fit gemacht (ich hoffe, das betrifft auch das Personal)
    • Fahrradweg-Lücken sollen geschlossen werden
    • der ISS-Dome bekommt endlich seine Schienen-Anbindung
    • die komplette Altstadt wird neu verpflastert und ausgestattet (Bänke, leuchten, etc.)


    • und dann die markanteren Projekte: Königskinder im Medienhafen und weitere Bebauung des Westufers
    • Belsenpark (Vodafone Campus) in Heerdt samt Umbau des benachbarten Dreiecks
    • Der ARAG-Turm am Mörsenbroicher Ei bekommt einen bunten Bruder
    • Neue Bebauung des Postgeländes zwischen Bahnhof und Capitol (teilw. mehr als 15 Etagen)
    • Fertigstellung der Bebauung des ehem. Güterbahnhofs in Derendorf (teilw. mehr als 15 Etagen)
    • der Kö-Bogen samt Tieferlegung der Hauptverkehrsachse
    • der Überflieger Richtung Hafen (jede andere Stadt hätte es bei einer Kreuzung belassen)
    • am Flughafen wird u.a. ein weiterer Hangar plus 14(!) neue Stellplätze (Flugzeuge, nicht PKW) gebaut
    • Umgehungsstraßen in Flingern und Gerresheim


    • ach ja: die Wehrhahnlinie inkl. einer komplett neuen Strecke zwischen Schlüterstraße und Ratingen mit mal eben 14 grundsanierten Haltestellen


    Ich glaube diese Liste ließe sich locker verlängern. Mehr fällt mir spontan aber nicht ein.
    Am Ende bleibt zu hoffen, dass mit diesen Projekten auch Qualität entsteht. Ob ich all diese Vorhaben gut finde weis ich nicht. Fakt ist, unser Dorf bleibt eine — wenn auch bezaubernde — Baustelle. Und wenn alles fertig ist halten wir den Rekord an öffentlichen Freitreppen. Olé.

  • Schöne Zusammenfassung ;) Ich hab den Beitrag gleich mal verselbstständigt, da er viele einzelne Themen anspricht.


    Düsseldorf befindet sich durch die ganzen Neu- und Umbauprojekte zweifellos in einem entscheidenden Wandel. Ich hoffe, dass sich unsere Stadt den gemütlichen Charme bewahren kann und nicht mittelfristig zur architektonisch sicherlich ansprechenden aber austauschbaren Glasgebäude-Hauptstadt wird. Einheitsgrau-Planungen wie zuletzt beim Altstadtpflaster lassen begründete Befürchtungen zu.


    Umso wichtiger ist es, zukünftig mehr auf die Belange und Wünsche der Bevölkerung einzugehen und nicht nur die wirtschaftlichen Argumenten zählren zu lassen. Zu viele Bürgerbeteiligungen und Anhörungen waren in der Vergangenheit simple Alibiveranstaltungen.