Den Italienern ihren Nuttenzwerg, den Deutschen ihren Googleberg

  • :pinch:

    Zitat

    Auf 324 der 393 Seiten der Dissertation wurden bisher plagiierte Stellen gefunden. Dies entspricht 82.44%. Es sind nun 891 Plagiatfragmente aus über 120 verschiedenen Quellen mit zusammen 8.061 von insgesamt 16.325 Zeilen der Arbeit dokumentiert. http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/GuttenPlag_Wiki


    Aber Leider sind natuerlich andere wichtige Themen durch die Affaere in den Hintergrund getretten:
    Gorch Fock, das Bombardement bei Kundus. Wie viel der Waffensystem die gerade in Nordafrika benutzt werden sind Importe aus Deutschlad? Lesenswert ist auch der "Schattenbericht Kindersoldaten 2011"

  • Ich habe mir heute die Frage gestellt, wie lange Berlusconi im Amt geblieben wäre, wenn er in Deutschland Politiker wäre, ich Tippe auf höchstens 2 Tage.


    Umgekehrt wäre zu Gutenberg wahrscheinlich auch in Italien schneller geflogen , zu ehrlich.

    Man sagt niemand ist Perfekt, doch ich war schon immer ein Aussenseiter !
    P.S. ich bin Bi-Radikal[size=14][size=14] I like Linux :-)

  • WDR: "Schon wieder muss ein FDP-Politiker seinen Doktor-Titel abgeben. Nach Silvana Koch-Mehrin und Jorgo Chatzimarkakis nun auch ein Bundestagsabgeordneter aus Grevenbroich. Bijan Djir-Sarai wurde der Titel aberkannt. Das hat die Uni Köln mitgeteilt. Denn der 35-Jährige habe wissenschaftliche Zitierpflichten in erheblichem Umfang nicht hinreichend beachtet."


    8|

  • Vielleicht wiederhole ich mich,


    aber wenn jeder der einen Dr. Prof. Ing. oder Bachelor absolviert hat sich einer Prüfung unterzieht, wird das Ergebnis erschreckend sein.
    Nur bei einem Otto Normal Studierten ist das Interesse an dem Zustandekommen des Abschlusses eher gering, nur bei Personen die im öffentlichen Interesse stehen wird das auf die Goldwaage gelegt.


    Was ich an solchen Diskussionen vermisse ist, was haben Politiker mit Erschwindelten Abschlüssen für Ihr Amt getan ?
    War ein bestimmter korrekter Abschluß Voraussetzung für ein Amt ?


    Natürlich ist Betrug um ein Ziel zu erreichen nicht Korrekt, aber wer hat in seinem Leben noch nie seinem Erfolg nicht ganz korrekt nachgeholfen ?


    Daher meine Meinung, wenn ein Politiker am Pranger steht für wichtige Dinge und nicht für so was wie Abschlüsse.
    #Für mich zählt die Leistung die jemand in seinem Job bringt.

    Man sagt niemand ist Perfekt, doch ich war schon immer ein Aussenseiter !
    P.S. ich bin Bi-Radikal[size=14][size=14] I like Linux :-)

  • Aloha,


    für (politische) Ämter braucht man oft keinerlei (Hochschul-)Abschlüsse, doch wenn eine Zitatsammlung ohne ordentliche Quellenangaben die Doktorarbeit stellen, ist das nicht akzeptabel – egal bei wem. Der eine wird erwischt, der andere nicht. Man kann Nichterwischte halt nicht verurteilen und denen nix aberkennen. Doch wer nach höheren Weihen strebt, muss damit leben, dass sein Vorleben durchforstet wird und klug genug sein, sich dbzgl. zu wappnen. Wer dafür zu dämlich ist, verdient seinen politischen Untergang. Speziell so ein überkandideltes Unschuldslamm. Gilt auch für sonstige abtextende Bratzen - man kann die Quellen nennen, wenn einem selbst schon nix einfällt.


    Btw. ich mag die Quellenangaben - die Urheber ehren, von denen man sooo viel lernen darf...


    Ein sonst selten mitleidloses
    Ahörnchen

  • Diese ganze Diskussion artet in der Gesellschaft meines Erachtens ziemlich aus und lenkt von wichtigen Themen (Finanzkrise z.B.) ziemlich ab. Dennoch mein Statement - auch aus persönlichem Anlass, da man es immer - wie man es macht, falsch macht - selbst zu viele Quellen machen einen als Student schon verdächtig, wenngleich man alles selbstständig erarbeitet hat und viel Zeit investieren musste, um Themen, die auf den ersten Blick spannend erscheinen, aber auf den zweiten Blick recht komplex sind zu erfassen. Der Dank für die viele Recherche - auch in englischsprachiger Literatur: Misstrauen :!: Aber nun gut...


    Bei zu Guttenberg dürfte die Sache relativ klar gewesen sein. Er hat sehr viele Fehler gemacht und viel zu viel unnachgewiesen kopiert. Bei der guten Frau Schavan scheint dies allerdings in dieser Form bei Weitem nicht gegeben zu sein. Stattdessen werden ihr auf schavanplag verschiedene Dinge vorgeworfen: Mal habe sie eine Originalquelle angegeben, obwohl sie lediglich die Sekundärliteratur nutzten würde. Auf der anderen Seite gibt es Kritikpunkte, dass sie eine Quelle zitiert hätte, obwohl der Text zuvor schon woanders erhoben wurde - es wurde also nicht die Originalquelle zitiert...ja was denn nun? Mir drängt sich der Eindruck auf, als wenn mittlerweile praktisch jede Arbeit als Plagiat erkannt werden könnte, wenn man nur genügend lange sucht. Irgendwann wird man schon ein Haar in der Suppe finden.


    Mir passiert es beispielsweise schon einmal, dass ich irgendwo etwas lese und beim späteren Schreiben zum ähnlichen Inhalt denke: "Wow, gute Formulierung" Später fällt dann auf, dass es so in der Art in einem Buch schon stand, weil ich es eben so schon einmal gelesen und im Kopf hatte. Das hat allerdings mit Absicht rein gar nichts zu tun.


    Über allem steht übrigens noch die Erkenntnis: 85 % einer Arbeit besteht immer aus der Rezeption bereits bestehender Gedankengänge. Man kann diese ausformulieren, erweitern, kritisieren oder vergleichen. Aber ohne sie kommt man nicht aus. Solange aber die Quelle genannt wird, sollte man nicht auch noch darauf herumreiten, ob nun das Originalzitat genutzt wurde oder nicht...

  • Und schwupps ist der Titel weg. Mich persönlich stören dabei insbesondere auch die ganzen Beiträge und Kommentare vieler Foristen über die ständige Plagiiererei aller Politiker (Übertreibung ;))


    Im Endeffekt beruht 90 - 95% wissenschaftlicher Arbeit auf reiner Reproduktion, die sich lediglich durch die Zusammenstellung verschiedener Erarbeitungen in einen neuen Kontext unterscheidet.


    Solange das korrekt zitiert ist, auch absolut kein Problem. Inwieweit das bei Schavan nicht der Fall ist? Keine Ahnung, ich weiß es nicht! Ich habe lediglich einige Beispiele auf dem Aufdeckungsblog gesehen (übrigens ein trauriger Mensch, der jahrelang nur versucht ein -angebliches-Plagiat aufzudecken), dass mal vorgeworfen wird, dass die Originalquelle nicht gelesen wäre, aber daraus das Zitat sei. Weiterhin gab es die Kritik, dass bei einem anderen Zitat eben nicht die Originalquelle zitiert worden sei. Es wäre lediglich die Sekundärliteratur angegeben worden, obwohl jemand früher es schon beschrieben hätte. Ganz im Ernst: Was soll sowas? Wie man es macht, ist es verkehrt!? Logik?


    Übrigens kommt es häufig vor, dass man Bücher mit passenden Sätzen sieht, dann nach dem Autor des indirekten Zitates sucht und dabei teilweise unterschiedliche Quellen findet. Im Endeffekt zieht sich somit die unsaubere Zitierweise weiter fort. Aber ist das dann mein Fehler? Mein Fehler, dass ich nicht für eine einzige Quelle zig Stunden an Zeit opfere, um zu recherchieren, ob der Urheber des indirekten Zitates nicht vielleicht doch nicht der erste ist, der es geschrieben hat? Dann kann ich eigentlich nie eine Arbeit fertigstellen, da diese Unsicherheit immer vorhanden wäre.


    Ganz davon abgesehen, habe ich inzwischen den Eindruck, dass akademische (Aus-)Bildung mittlerweile auch von den Universitäten nicht mehr allzu ernst genommen wird. Idealerweise verwendet man für eine Hausarbeit möglichst wenige Quellen, da einem sonst vorgeworfen wird, man habe seine Arbeiten nicht eigenständig verfasst.


    Vielleicht kennt ja jemand diese Situation und bewertet deswegen diese ganze Geschichte um Schavan doch ein wenig anders. Ich bin gespannt, wann bzw. ob auch eine zweite Sichtweise in den Medien dargestellt wird.


    Die Sichtweise, in der es um die Universitäten als quasi-diktatorischem System geht, welches nach eigenem Gutdünken über Erfolg und Misserfolg von Studenten entscheiden kann - und das ist nicht auf Notengebung bezogen, sondern die geschlossenen Systeme der Entscheidungsverfahren in derartigen Gremien. Ich denke, dass hier gewaltige Missstände herrschen, die durch Machtspiele, Machtausnutzung und ich denke auch Angstverhältnisse geprägt sind.

  • Aloha und Guten Morgen!


    Hier haben Profs der Uni Düsseldorf das Ganze geprüft und es sich bei dem Procedere bestimmt nicht leicht gemacht. Waren eben offenbar nicht nur Flüchtigkeitsfehler. War eben nicht nur „ein armer Mensch“, der Plagiatsaufdeckung zu seinem Lebensinhalt macht.


    Frag bei der Uni selbst nach – ggf. mit nem offenen Brief – wie strittige oder sich widersprüchliche Quellenangaben in Zukunft zu handhaben sind. Im Sinne der Ordnung und Rechtssicherheit wissenschaftlichen Arbeitens. Vor zwei Jahrzehnten hab ich selbst – für nen popeligen Artikel in nem reinen Abo-Blättchen für Privatleute – nach der Quelle (Standardwerk) forschen müssen (damit ich kein Zitat eines Zitierenden, der bereits verstorben war, zitieren muss) und gestaunt, dass dies nicht einmal dem Presseonkel eines großen Verbandes bekannt war. Auch über die Fernleihe der Stadtbüchereien war das Werk nicht zu bekommen.


    Die Uni Düsseldorf hat mir schnell helfen können, statt bei Zoologie (Genetik / Behavior) riet man mir zum Fachbereich Psychologie und genau dort fand ich es auch.


    Wenn du – trotz der heutigen Möglichkeiten im Web – den Zitatursprung nicht entdeckst, oder dir die Quelle unbekannt ist, könnte ein „Gedächtniszitat“ helfen. Oder die Anmerkung, dass der Ursprung gewisser Zitate (deiner Ansicht) nach bislang nicht geklärt wurde. Wie gesagt, wie Rechtssicherheit bei strittigen oder widersprüchlichen Quellen erlangt werden kann, müssen die Universitäten überlegen.


    Einstweilen bleiben der Dame Schavan noch die diversen h.c. Über zu Guttenberg hat sie sich seinerzeit nicht nur heimlich geschämt.


    Wer schwere Kost mag (die zudem vielfach religiös behaucht ist), kann sich selbst n Bild über die Texte und Plagiatsvorwürfe zu der Dissertation machen.


    Beispiel siehe hier:
    http://schavanplag.wordpress.com/category/bauernopfer/


    Warten wir ab, ob Gerichte entscheiden müssen.


    „Mutti“ wird Hochdroben imma einsamer. Wie tragisch


    Liebe Grüße
    Ahörnchen (die erste Außenmission war heut Morgen sehr matschelig und die zweite folgt sogleich)

  • Schön, dass es noch Personen gibt, die an die Redlichkeit von Universitäten glauben. Ich für meinen Teil habe jeglichen Respekt - zumindest vor dieser einen Universität verloren, nachdem eine selbstverfasste Arbeit als Täuschungsversuch geahndet worden ist. Außerdem ist die beschriebene Plag-Seite nur eine Internetquelle - aber nicht Teil des richtigen Verfahrens - wenngleich natürlich öffentlich massivster Druck erstellt wird.


    Aber naja...bestreiten will ich nicht, dass Schavan unsauber gearbeitet hat (Absichtliche Plagiate unterstelle ich ihr nicht). Aber wen wundert das, wenn es keine einheitlichen Richtlinien gibt? Der eine Dozent kritisiert, dass man nicht die Originalquelle angeben würde, sondern mit "zitiert nach" arbeitet, der nächste kritisiert, man habe die Originalquelle angegeben, aber sicherlich nicht gelesen...ja was denn nun?

  • Nuu, wer hindert dich, andere Quellen zu nennen??? Warum tuste dat nicht? Ich bin n ziemlich altes Hörnchen ohne Schulabschluss (mit zwölfi anno 1971 war bei mir Schluss mit gymnasialer Bildung – nicht mehr hingegangen – es gibt anderes im Leben). Bin nicht dafür zuständig alles zu vergegenwärtigen – mach uns doch schlau, wenn du kannst. Das ist nämlich ganz und gar nicht einfach. Habs selbst getestet.
    Vergiss nicht, dass die Dame Schavan nicht irgendwer ist sondern aktuell Bundesbildungsministerin und einst eben jenen Titel für ihre Dissertation wählte – hat sie jemand gezwungen? Und gab sie nicht selbst Richtlinien heraus – wobei mir der Titel dazu nicht im Gedächtnis ist.


    Ganz genau, ich (und auch andere) erwarte von der Uni / Unis allgemein ganz klare Richtlinien!!!! Her damit!
    Ansonsten Uniwechsel?

  • Mein Problem: Ich soll zu viele Quellen genutzt haben. Es wurde bei der ganzen Lithanei bzgl. des Themas kein Wort von "Plagiat" gesprochen, sondern lediglich angemerkt, dass ich die Arbeit nicht verfasst haben könnte - im Sinne: Zu viele Quellen, kann man nicht lesen, unmöglich als Student - zumal im gleichen Zeitraum noch eine zweite umfangreiche Arbeit bei einem anderen Dozenten abgegeben wurde.


    Ausführliche Beschreibungen über die Vorgehensweise: Ignoriert!
    Ausführliche Beschreibungen über die Herkunft der Literatur: Ignoriert!
    Ausführliche Beschreibung über die Chancen von Google Books (schnelle & effiziente Recherche sowie Nutzung von oftmals schwer zugänglichen Titeln: Ignoriert!


    Das größte Problem: Der Status meines Dozenten. Ich werde diesen hier jetzt nicht veröffentlichen, aber es handelt sich um ein hochrangiges Mitglied der Uni. Wer aus der Uni würde sich schon gegen ihn aussprechen? Wer glaubt einem Studenten seine Unschuld, wenn der erfahrene, langjährige & für die Universität so wichtige Mensch sagt, dass es einfach nicht möglich sei so etwas abzugeben? Blöderweise sind es ja schließlich keine Behauptungen bzgl. eines Plagiats oder Copy + Paste aus dem Internet. Das wäre meines Erachtens ja an Tatsachen zu klären: Gibt es Stellen, die kopiert wurden? Wie viele liegen ohne Quelle woanders vor? Ist die Arbeit in Teilen schon veröffentlicht gewesen? Das alles kann ich negieren, da faktisch alle meine geschriebenen Absätze mit Fußnoten enden. Habe mir angewöhnt, möglichst alles zu zitieren, da ich persönlich einfach nicht möchte, dass mir Plagiate zugeschrieben werden. Entsprechend kommen einige Arbeiten dann leider auch in die Richtung "Namedropping".


    Welche Dinge soll ich zitieren? Muss ich einen im Fach bekannten Begriff wie bspw. homo sociologicus von Ralf Dahrendorf zitieren oder zählt es als bekannter Begriff? Wo fängt ein Plagiat an und wo endet die allgemeine Nutzung von Begriffen?
    Ich habe einst z.B. eine Arbeit über "geschlechterstereotypische Segregation" im Berufsleben verfasst. Diesen Begriff hatte ich so noch nie irgendwo gelesen und mir selbst erdacht. Müsste jetzt jemand, der eine ähnliche Idee hat, diesen Ausdruck zitieren (mal angenommen meine Arbeit wäre veröffentlicht worden) oder ist das nicht zitierungswürdig? Es fehlen hierbei einfach die Richtlinien. Ähnlich wie bei der Frage: Was mache ich mit einem direkten Zitat in einer Sekundärliteratur. Soll die Originalquelle genannt werden oder die Sekundärliteratur. Oder beides?


    Zurück zu meiner Problematik: Plagiat wird mir nicht vorgeworfen, sondern die Nicht-Erstellung meiner Arbeit. Wo kann das an Fakten festgemacht werden? Es wirkt vielmehr als Möglichkeit ohne Beweise Täuschungsversuche durchzusetzen! Wenn zwar mit Begründung aber ohne Beweise eine Arbeit als Täuschungsversuch deklariert werden kann, ist es für mich kein demokratisches System, sondern erinnert auf Grund von Willkür und gezeigtem Caesarismus (Daumen hoch, Daumen runter) an ein diktatorisches System, indem gewisse Personen Ihre Interessen durchsetzen können ohne dass ihnen Grenzen gesetzt sind. Und dadurch ist es möglich, dass Studenten zu Ghostwritern ihrer selbst werden.


    Dazu kommt noch, dass die geschlossenen Systeme der Universitäten wohl auch durch die außenstehende Judikative nicht gebrochen werden. Denn irgendwo hate ich letztens gesehen, dass vllt. 2 % von derartigen Fällen überhaupt geführt werden...


    Insofern liegen hier eindeutige Misstände vor, die aufgedeckt und angegangen werden müssen. Es geht dabei nicht darum, irgendwelchen Plagiierern Tür und Tor zu öffnen, sondern Gerechtigkeit und Demokratie in die Universitäten zu bringen. Außerdem müssen zwingend klare Regeln her, die auch und insbesondere durch die Universitäten auch vermittelt werden müssen. Ich kenne BWL-Studenten, die bis zur BA-Arbeit KEINE Hausarbeit schreiben müssen. Ich kenne andere Studenten auch von geisteswissenschaftlichen Fächern, bei denen es ähnlich war und die deswegen in der BA-Arbeit fast keine Zitate genutzt hatten und folgerichtig erneut eine Arbeit schreiben mussten.


    Meine erste Arbeit war in Retroperspektive auch ziemlich scheiße. Doch mit jeder Arbeit wurde nicht nur der Stil, die Zitierung etc. besser, sondern es wuchs auch die Erfahrung im Umgang mit der Literaturrecherche, der Formatierung etc. Entsprechend ist es für Studenten unumgänglich Hausarbeiten schreiben zu müssen, um die wissenschaftliche Arbeit zu lernen. Denn anders geht es nicht. Dazu im ersten Semester ein Kurs wie das geht und vieles würde sich bessern.


    PS: War Schavans Doktorarbeit nicht auch ihre erste Arbeit?

  • Puh, Ray, das ist aber ne trockene, harte Schnitte für n frühen Sonntagmorgen! 8o *draufrumkau :grillen:


    Lass mir etwas Zeit zum Aufessen und verdauen. Madame Schavan ist zurückgetreten…


    Frau Dr. Schavan hatte einige Jahre Zeit, diese miteinander verwobenen Missstände und deren offenbar jahrzehntelanges Dümpeln im Unbekannten (für den nichtstudierten Normalbürger) selbst aufs Tapet zu bringen um sie zu (ver)ändern. Tat sie aber nicht, nicht einmal als die „Einschläge“ näher kamen. Stimmt, soviel ich weiß war diese Dissertation ihre erste Arbeit.


    Doch gerade aufgrund des hohen Amtes hätte sich Schavan für klarere Richtlinien engagieren müssen. Auch aufgrund der Aberkennung der Titel anderer, hätte es im „Gebälk“ ihres Oberstübchens knacken müssen. Soviel Überblick und Interesse nämlich darf, ja muss das „gemeine Volk“ von den Ministern und Bundesministern in der Sparte „Bildung“ / „Hochschulbildung“ verlangen!


    Wenn es nicht möglich ist, oder aussichtslos erscheint, dass eine nicht akzeptierte Arbeit aufgrund diffuser oder nicht zutreffender Begründungen vonseiten der Uni gerecht(er) bewertet wird, muss es eine oder mehrere Kontrollinstanzen oder Schlichtungsstellen geben, die diese Arbeit (anonymisiert) bewertet. Bekanntlich beginnen die Bewertungsprobleme von Arbeiten inzwischen bereits in der Grundschule. Vielleicht gibt’s schlicht zu viel Spielraum in Sachen Bewertung auf Grundlagen, die längst überholt sind. ?(


    Was der eine oder andere in denkbar kurzer Zeit lesen, verinnerlichen, bewerten und aufbereiten kann, sowie Schlussfolgerungen ziehen und dies alles auch noch zu „Papier bringen“, mag der eine oder andere nicht nachvollziehen können (wie z. B. „Zettelkasten-Doktorväter“ Copyright by Ahörnchen). Aber kann und darf man dann entscheiden, das sei nicht möglich? Denken und Umsetzen ist stark von der jeweiligen Person abhängig, da Menschen individuell und keine Maschinen sind und auch nicht so funktionieren.


    Gib „geschlechterstereotypische Segregation“ bei Google ein… ist nicht! Ohne Anführungszeichen schon, eben „noch“ nicht als eigenständiger Begriff. „Ghostwriter seiner selbst“ fiel mir dazu auch ein. :wacko:


    Es erscheint, als brächten überkommene Maßstäbe und hoheitlicher Cäsarismus zu viele Studenten in eine Bredouille, die dem Normalmenschen unverständlich ist und die dann zu Recht als Hochnäsigkeit empfunden wird (mir fiel das im Gymnasium auf, hat sich offenbar nichts dran geändert, wobei Neid oder soziale Stufen keine Rolle spielten; entstamme der sogen. Bildungsschicht).


    Fragestellung: An wen wenden sich Studenten mit solchen Sorgen und berechtigten Überlegungen, welche Instanz ist dafür zuständig? Ist es möglich, die Arbeit anderweitig vorzulegen? Ein vorbereitender Kurs sollte eigentlich der Uni selbst wichtig sein. Was sagen die Kommilitonen dazu? Was der AStA? Oder ist die Gestaltung des Campus wichtiger?


    Inzwischen wird auch angemerkt / diskutiert, ob nicht die damaligen Doktorväter näher unter die Lupe genommen werden müssten, aufgrund ihrer Versäumnisse. Das Wühlen in der Vergangenheit scheint wichtiger als eine Veränderung der aktuellen Situation. Es lenkt so schön von der diesbezüglichen Ignoranz ab. Überarbeitung des Status Quo ist weniger einfach als die Suche nach Plagiaten, die man anderen überlässt und selbst die Griffelchen in Unschuld wäscht.


    Mir kommt es inzwischen so vor, als würde die IHK bei Prüfungskriterien und Bewertungen deutlich sorgfältiger vorgehen als eine Universität. Was natürlich auch an der übersichtlicheren Aufgabenstellung liegt.


    Liebe Grüße
    Ahörnchen, das grübelt