Kö Bogen und der Tausendfüßler

  • Was sagt ihr denn zur Idee, die Bahnlinien 701/715 auf den Tausendfüssler zu setzen, also NUR für den Strassenbahnverkehr zu halten. Autoverkehr durch die Tunnel (Bauabschnitt 1 und Bauabschnitt 2 auch realisiert). Weiss ja jetzt nicht die Steigung oder das Gefälle in Grad, und was die NF-Bahnen zu hochrattern können, aber eine Idee ist eine Idee. ^^


    Somit hat man eine barrierefreien Fussgängerzonendurchgang (was´n das fürn Wortmopped??), der Tausendfüssler ist erhalten...doch einen technischen oder auch optischen Nachteil hat meine Idee: Oberleitungen auf der Hochstrasse könnten das Gesamtbild etwas störren.


    EDIT: Und hiermit oute ich mich als Fan von Friedrich Tamms und Edmund Spohr! :D

  • Weil viele gegen den Tausendfüssler "haten", da er als 60er Jahre Ding veraltet, und auch die "Idee einer Autogerechten" Stadt veraltet sein soll (Soll der Tausendfüssler verkörpert haben). Finde die Klamotten aus der Nachkriegszeit spannend, die geplant wurden. :) Was ich von Herrn Tamms nicht so gut finde, ist die Tatsache dass alle Rheinbrücken im Innenstadtbereich ziemlich gleich aussehen. Gehöhrt jetzt aber nicht hierhin! :D

  • Ich persönlich fände es am idealsten, wenn die Straßenbahn - bald wohl 701, 706 und 715 - ebenfalls unterirdisch verlaufen würden - zumindest für den Bereich des Hofgartens.


    Dabei müsste der kleine Tunnel mit U-Bahnhof Jan-Wellem-Platz allerdings unter dem Bahnhof der Wehrhahnlinie liegen. Der Autotunnel liegt dagegen über der Wehrhahnlinie. Platz für die Herabführung der Straßenbahnen wäre allerdings reichlich vorhanden. Man könnte auf Dauer sogar überlegen, ob man zwischen Haltestelle Berliner Allee und Haltestelle Luisenstraße erst die Rampe errichtet, damit der Knotenpunkt Graf-Adolf-Straße und Berliner Allee entschärft wird. Dabei weiß ich allerdings nicht, ob der Bereich von der Länge her ausreichend wäre.


    Beides ist allerdings auf Grund finanzieller Belastungen ohnehin erstmal nicht absehbar.

  • Entscheidung über Abriss des Tausendfüßlers erneut vertagt


    Wie das NRW-Bauministerium bekanntgab, wird der Ministerentscheid zum Abriss des Tausendfüßler zum wiederholten Mal verschoben. Bau- und Verkehrsminister Voigtsberger möchte bis nach der Landtagswahl am 13. Mai warten und nannte als neuen Termin Anfang Juni. Eine erneute Verschiebung wurde ausgeschlossen. Zur Begründung heißt es, das mit dem Gutachten beauftragte Ingenieurbüro habe „zeitlichen Mehrbedarf für die Untersuchung der Materialproben und die Nachrechnung der Brückenstatik angefordert“.


    Die Entscheidung kommt somit ein halbes Jahr nach dem ursprünglich angekündigten Termin. Das könnte zu Problemen beim weiteren Projektablauf des Kö-Bogens führen. Vorgesehen sind für den Abriss sechs bis acht Wochenenden. Ob diese bei entsprechender Entscheidung des Ministers eingehalten werden könnten, ist unklar.

  • Tausendfüßler: Verzögerung soll viel Geld kosten


    Das erneute Verschieben des Entscheids von NRW-Bau- und Verkehrsminister Harry K. Voigtsberger (SPD) zum geplanten Abriss der denkmalgeschützten Hochstraße Tausendfüßler hat für die Stadt "Mehrkosten im sechsstelligen Bereich zur Folge". Das sagte Planungsdezernent Gregor Bonin gestern im Stadtrat. Die Mehrkosten entstehen demnach wegen Betriebs-, Personal- und Materialausgaben der im Rahmen des ersten Bauabschnitts des Kö-Bogens beauftragten Unternehmen. weiter lesen auf rp-online.de

  • Von der offiziellen FB Seite der Stadt Düsseldorf...


    Zitat

    TAUSENDFÜSSLER: Die Entscheidung ist gefallen: Der Bauminister hat den Abriss des Tausendfüßlers genehmigt. Damit bestätigt er die Einschätzung der Verwaltung zur baulichen Substanz der Hochstraße: Die Instandsetzungs-Maßnahmen, die für die weitere Nutzung des Tausendfüßlers notwendig gewesen wären, würden den Charakter des Tausendfüßlers so nachhaltig verändern, dass er seine Eigenschaften als Denkmal verlieren würde. Damit ist der Weg frei für die wichtige Entwicklung unserer Innenstand rund um den Kö-Bogen. Der Verkehr kann nun unter die Oberfläche verlegt werden, damit wird das Zusammenwachsen von Hofgarten und Königsallee und mehr Aufenthaltsqualität für die Bürger ermöglicht!


    ;( :thumbdown:

  • Ich weiß gar nicht, weswegen immer wieder auf die bauliche Substanz verwiesen wird. Entscheidend ist doch eigentlich die städtebauliche Selbstverwaltung, die nicht durch das Land tangiert werden darf. Entsprechend wurden ja immer die Chancen für einen Rechtsstreit pro Düsseldorf gewertet.


    Ich persönlich finde es gut, dass es weitergehen kann. Den Tausendfüßler benötigt man nicht. Viel wichtiger dabei: Es ist ja nicht nur der Tausendfüßler, der die Parkteile trennt, sondern speziell auch dessen ebenerdiger Teil mit drei (+ X) Spuren (bei Abfahrten).


    Bezüglich der Auflage zur umfassenden Dokumentation des Denkmals:


    Nutzt den Kö-Pavillon dafür! Das kleine aber feine Gebäude hat viel Geld gekostet und sollte somit nicht einfach wieder abgerissen werden. Stattdessen ist es sinnvoll, den Pavillon stehen zu lassen und dort die Dokumentation des Tausendfüßlers vorzunehmen. Das wäre eine Variante, die auch zur Kosten-Nutzen-Rechnung des Standes beiträgt und die Kosten weniger schmerzhaft wirken lässt.

  • Wie schon mehrfach gesagt: ich begrüße die Entscheidung pro Abriss. Wann immer es geht sollte der Verkehr in Innenstädten unter die Erde verlegt werden. Das verbessert deutlich die Qualität der Flächen, bietet völlig neue Entwicklungsmöglichkeiten und wertet das gesamte Umfeld auf.


    Das sich Voigtsberger in seiner Begründung auf die bauliche Substanz beruft, ist doch schlicht das Simpelste aller zur Verfügung stehender Argumente. Wer will die Entscheidung anfechten, wenn die notwendigen Baumaßnahmen zur Erhaltung das ursprüngliche Bauwerk nahezu beseitigt?

  • Ich bleibe dabei und halte den Kö Bogen für die grösste Bausünde in Düsseldorf seit Jahrzehnten.
    Was man jetzt schon vom KöBogen sehen kann ist bereits eine schauerliche Katastrophe und der Glas-Stahl-Beton-Einheitsbrei am Ende wird es auch nicht mehr retten...


    Mal abgesehen von meiner persönlichen Meinung -
    Was mich ja mal brennend interessiert - Weiss jemand wie Tunnelbau + Abriss "praktisch" von statten gehen sollen ?
    Will meinen -
    Reisst man den Tausendfüßler ab, dann ist der Tunnel ja kaum schon fertig.
    Mit fällt auf die Schnelle keine alternative Strassenführung für diesen Fall ein und dürfte für Monate eine absolute Katastrophe sein.

  • Was mich ja mal brennend interessiert - Weiss jemand wie Tunnelbau + Abriss "praktisch" von statten gehen sollen ? Will meinen - reisst man den Tausendfüßler ab, dann ist der Tunnel ja kaum schon fertig. Mit fällt auf die Schnelle keine alternative Strassenführung für diesen Fall ein und dürfte für Monate eine absolute Katastrophe sein.


    Die RP sagt dazu in ihrem heutigen Artikel: "Die Abrissarbeiten, aber auch die Zeit danach wird den Verkehr in der Innenstadt erheblich prägen. Wie schon jetzt wird man den Verkehr über provisorische Straßen (zeitweise einspurig) durch die Baustelle leiten, die Rheinbahn wird ihre Straßenbahnverbindung während des Abrisses komplett einstellen müssen und Umwege fahren."


    Der Abriss beginnt übrigens erst Ende Februar 2013 um das Weihnachtsgeschäft und Karneval nicht zu beeinträchtigen. Bis Mai hofft manfertig zu sein.