Altstadt-Linie auch nach der Fertigstellung der Wehrhahnlinie?

  • Zumindest wenn es nach dem Verkehrsclub Deutschland geht. Dieser hat die Idee hervorgetragen, dass die 706 und die 715 auch nach der Inbetriebnahme der unterirdischen Bahnhöfe durch die Altstadt fahren. Denn die aktuelle Situation, in der beide Linien dort vorbeifahren, ist sehr gut angenommen worden. Beide Linien sind stark frequentiert und rentieren sich, weswegen eine Verdrängung auf die Berliner Allee nicht ideal wäre. Vorgeschlagen wird unter anderem auch eine Trassenführung über die Maximilian-Weyhe-Allee, die ich sehr interessant finde. So könnte man die Bahnen aus der direkten Altstadt heraushalten und trotzdem eine gute Verbindung schaffen. Gleichzeitig, so VCD, kann eine zusätzliche Haltestelle am Ratinger Tor errichtet werden, wodurch die Ratinger Straße, die speziell am Wochenende sehr belebt ist, besser angebunden wird.


    Dazu ist eine Idee, dass die 706 nicht parallel zur U-Bahn fährt, sondern in Richtung Hafen abfährt, wodurch (endlich) Medienhafen und Altstadt direkt verbunden werden können. Das wäre eine sehr gute Idee, wie ich finde. Wenn das realisierbar ist, eine wirklich gute Sache. Schade eigentlich, dass die Heinrich-Heine-Alle U-Bahn-Station NF8U-Wagen erfordert, die Türen an beiden Seiten hat. Sonst könnte man die Bahnen einfach in die Tunnel mit einführen.


    Zur Info, dient beispielsweise dieses *.pdf

  • Zitat

    ADFC Düsseldorf / VCD Düsseldorf: "Nach der Eröffnung der U-Bahn Wehrhahnlinie sollen die verbleibenden Straßenbahnlinien 715 und 706 auf die Berliner Allee abgedrängt werden, d.h. Fahrgäste aus Derendorf / Pempelfort, von der Berliner Allee u. aus Teilen von Oberbilk müssen dann umsteigen, um in die Altstadt (Heinrich-Heine-Allee bis Graf-Adolf-Platz) zu kommen. Dabei werden künftig immer mehr ältere Menschen umsteigefreie Verbindungen dringend brauchen."


    Oha, diese Planung war mir noch garnicht bekannt 8| das ist in der Tat ziemlich daneben!


    Aber ich hab die vorgschlagene, neue Streckenführung ohne Jan-Wellem-Platz noch nicht verstanden. Kannste das mal auf einer Karte zeigen?

  • Der VCD hat ´ne Visualisierung dazu erstellt, die ich mal mit Hilfe von google maps nachgezeichnet habe (bessere Sichtbarkeit). Besonders interessant finde ich die neue Haltestelle Ratinger Tor, die sicherlich ´ne gute Frequenz erreichen würde. Die Frage ist nur, wie genau man die Straßenbahn über die Heinrich-Heine-Allee führen kann. Aber der VCD sagte dazu schon aus, dass man notfalls den Individualverkehr ein wenig beschneiden muss. Im Prinzip ist das ja auch der Mut, der in Düsseldorf fehlt. Man möchte zwar gerne irgendwo eine eigenständige Trasse für Schienenverkehr haben, aber am liebsten nicht auf Kosten einer Autospur. Dabei kann man ohne Stärkung des ÖPNV den Autoverkehr nicht nach und nach verdrängen...


    http://maps.google.de/maps/ms?…397&spn=0.039825,0.077162

  • Wie in einem Artikel von DerWesten beschrieben, werden bald die oberirdischen Straßenbahnen entfernt, sodass lediglich die Bahnen des alten Innenstadttunnels (U74 - U79) und die Bahnen der Wehrhahnlinie (U71 - U73) an der Heinrich-Heine-Allee halten. Die 715 und 706 werden nach aktuellem Stand der Planungen tatsächlich über die Berliner Allee geführt und somit aus der Altstadt herausgedrängt.


    Was an sich schon sinn macht, wenn man bedenkt, dass man einen Tunnel baut, um eben die Straßenbahnen aus der Altstadt zu entfernen, ist auf der anderen Seite ein Ärgernis speziell für Oberbilk, aber auch Unterrath (hab' bestimmt noch wen vergessen). Denn diese Stadtteile werden zu großen Teilen nach Eröffnung der Wehrhahnlinie benachteiligt.


    Überhaupt wäre der Idealfall, dass 706 und 715 durch ein paar Veränderungen in der Bebauung in den Tunnel mit eingeführt werden. Wobei das zwangsläufig bedeuten würde, dass man weitere NFXXU bestellen müsste, da man ja beidseitige Ausstiege benötigt. Da frag ich mich grad übrigens wieder...aus welchem Grund war die Station Heinrich-Heine-Allee nicht zu bauen wie die anderen Wehrhahnlinienbahnhöfe?

  • Ich habe gerade noch ein paar Informationen gefunden: Und zwar wird es keine Direktanbindung der 706 und 715 an die Altstadt geben. Das dürfte mittlerweile immer deutlicher werden - wenngleich es wohl lediglich die Stadt und die CDU (Hartingk) sind, die sich vehement dagegen aussprechen.


    So wird in einem *.doc-Dokument (im Rahmen eines Vorlage der Stadt zum Thema ÖPNV - Straßenbahn- und Stadtbahnnetz nach Inbetriebnahme der Wehrhahn-Linie) dargestellt, dass die Altstadtlinie nicht realisierbar sei.


    Interessant ist dabei speziell die Datei, die Abbildungen aufweist, um zu verdeutlichen, warum es nicht geht.
    Dabei fällt mir direkt auf, dass die Varianten 1 und 2 (woher auch immer die kommen mögen) ohnehin großer Schwachsinn sind. Die Variante 3 hingegen, wird näher beleuchtet, aber abgelehnt. Begründungen:


    1. Auf der Kaiserstraße müsste der Hofgarten beschnitten werden, um eine dritte Invidivualverkehrstrasse zu erhalten. Dabei frage ich mich: Weswegen? Man hat dort aktuell Straßenbahnschienen, die einfach genutzt werden können. Was für einen Sinn machen denn vier Straßenbahnschienen nebeneinander? Denn drei IV-Spuren sind aktuell da und die vorhandenen Gleise werden ja ohnehin von der 706 und 715 genutzt - nur dass sie nicht aus der Altstadt kommen, sondern durch den Hofgarten fahren.


    2. Auf der Maximilian-Weyhe-Alle müsste ebenfalls der Hofgarten beschnitten werden, da man dort Gleise errichten müsste. Ist nachvollziehbar. Andererseits ist die Frage, ob man die Straßenbahnen nicht einfach auf der Straße platziert. Ist natürlich nicht ideal, aber es stellt sich ja ohnehin die Frage, wie genau die Maximilian-Weyhe-Allee nach Fertigstellung des Kö-Bogens überhaupt noch genutzt wird. Denn zumindest vom Norden aus gesehen, ist die Nutzung des Tunnels möglich, wenn man nicht gerade nach Oberkassel möchte. Ansonsten stellt sich da allgemein noch die Frage, weswegen eine West-Nord-Verbindung zur Entlastung der Maximilian-Weyhe-Allee nicht genutzt wurde, sodass auf Dauer der Hofgarten auch in diesem Teil hätte zusammengeführt werden können. Aber gut. In jedem Fall sehe ich eine Straßenbahnführung auf der Straße nicht als zu problematisch an. VCD und einige Politiker ja ebenfalls nicht.


    3. Das Problem des neuen Haltepunktes Ratinger Tor ist der Bahnsteig an sich. Dieser benötigt Platz. Dafür müssten Parkplätze und Bäume sowie für 50 Meter eine Fahrspur weichen. Bzgl. der Bäume ist kein Gegenargument zu bringen - außer dass woanders dafür welche gepflanzt werden könnten. Zumal ja auch andere Fällungen - selbst im Hofgarten - nicht das Problem für die Stadt darstellte ^^


    Bzgl. der Parklpätze könnte man aber zwischen den Bäumen auf der rechten Seite (Nord-Süd-Richtung) neue errichten. Der Bürgersteig ist dort sehr breit. Insofern nicht das Problem. Und auch die kurzzeitig verengte Fahrspur erachte ich nicht als problematisch, da aus Oberkassel kommend zwei Spuren vorhanden sind. Eine als Linksabbieger, eine geradeaus. Insofern kommt von Norden ohnehin nur eine Spur in diese Richtung und die Aufteilung erfolgt dann eben etwas später. Dei angegebenen 50 Meter sind dabei nicht wirklich viel.


    4. Bei der Haltestelle Heinrich-Heine-Alle wird die Begründung nun aber ganz abenteuerlich. Anstatt die bestehenden Haltepunkte weiterhin in gewohnter Art zu nutzen, wird argumentiert, dass man ja eine neue Haltestelle für die Nord-Süd-Richtung erstellen müsste. Insofern ist das ein sehr seltsames Argument.


    Ich halte die Argumente gegen eine Altstadtlinie nicht für stichhaltig. Einzig die Begründung, dass man ja gerade eine U-Bahn baut, damit oberirdisch eben keine Bahnen mehr fahren, ist ein Argument, dass nachvollziehbar ist. Dann stellt sich aber gleichzeitig die Frage, weswegen man kein passendes Konzept entwickelt hat, um alle Altstadtlinien unterirdisch laufen zu lassen.


    Mein Gott...ist wieder zu viel geworden ^^

  • In einem Beitrag von CenterTV wird auf die Neukonzipierung des ÖPNV-Netzes ab Inbetriebnahme der Wehrhahnlinie eingegangen. So soll nicht nur die Linie 708 komplett gestrichen, sondern auch die Führung der 706 und 715 wie vermutet aus der Altstadt herausgenommen werden.


    Im Endeffekt wird sich durch die Wehrhahnlinie also nicht wirklich was verbessern:


    Gerresheim verliert eine Straßenbahnlinie, Düsseltal die Direktanbindung in die Altstadt auf Kosten der Direktverbindung zum Hauptbahnhof, das südliche Oberbilk die Direktanbindung an die Altstadt. Dazu werden die Umstiege von Stadt- auf Straßenbahn am Jan-Wellem-Platz zwangsläufig länger dauern. Zu allem Überfluss bringt die Wehrhahnlinie auf Grund der abgespeckten Version ohnehin nicht die Vorteile, die sie in der ursprünglich geplanten Variante hätte bringen können - sprich von der Metro bis kurz vor die Uni-Kliniken.


    Obwohl ich die Bestrebungen zum Ausbau des U-Bahn-Netzes grundsätzlich befürworte, bin ich mit den aktuellen Entscheidungen ganz und gar nicht zufrieden...


    Warum führt man beispielsweise die U71 nicht - wie hier schon mal vorgeschlagen wurde - über die Lindemannstraße und dann die 708 über den aktuellen Weg? Oder man überlegt eine Parallelverbindung zum Bahnverkehr durch das Quartier Central, damit auch dort eine direkte Straßenbahnverbindung vorhanden ist. Beispielsweise: Hamm - Bilker Kirche - Helmholtzstraße - Hauptbahnhof - Wehrhahn - Zoo - Derendorf - Heinrichstraße - Rath - ISS Dome und perspektivisch vllt. sogar doch noch Unterrath und Flughafen (falls man die Autobahnbrücke irgendwann mal erneuern/ sanieren sollte.


    Oder wie vom VCD vorgeschlagen die 706 durch Altstadt und dann zum Medienhafen?

  • Im Ratsinformationssystem der Stadt Düsseldorf kann man übrigens viele Protokolle zur Beschlusslage des neuen Stadt- und Schienennetzes ab Inbetriebnahme der Wehrhahnlinie finden. Dort einfach als Daten 21.03.12 eingeben und die *.zip-Datei herunterladen. Da finden sich unter anderem die genauen Planungen inkl. Begründung sowie Kritik von den Grünen und anderen Gruppen. So wird unter anderem kritisiert, dass die tolle Verbindung aus dem Norden in die Altstadt ermöglicht wird, die gegenüber der Führung über den Jan-Wellem-Platz deutliche Vorteile habe (es ist ja nicht nur die Altstadt, sondern auch der GAP, der erschlossen wird), während gleichzeitig ohne Kommentar die 706 und 715 aus der Altstadt verbannt werden.


    Ich bereite gerade ´ne Karte vor, um zu zeigen, wie was ab 2015 verkehren wird...Buslinien sind dabei aber ausgenommen ;)


    PS: Ist hier ´ne Umbenennung des Themas möglich? Sowas in der Art wie "Das Streckennetz ab 2015"

  • Ich bin noch nicht fertig mit dem Projekt der Straßen- und Stadtbahnlinienführung per google maps, aber den Link möchte ich schon einmal posten. Denn mir ist gerade beim Einfügen der U75 aufgefallen, dass es ja eigentlich schade ist, dass die Bereiche in Vennhausen gar nicht ans ÖPNV-System angeschlossen sind. Bei weiterer Betrachtung fällt dabei sogar auf, dass die Linie U73 eine Hufeisenform besitzt - sie hat somit Potenzial zu einer waschechten Ringlinie.


    So wäre es möglich, ab Gerresheim S die Linie zur Vennhauser Allee zu führen und anschließend beispielsweise über "Werstener Feld" und "Ickerswerder Straße" eine Führung zu schaffen, um anschließend Uni Süd noch anzubinden und an der Uni Ost den Lückenschluss zu meistern.


    Alternativ kann ich mir auch eine Führung über die Heidelberger Straße vorstellen. So könnte man die erste Verknüpfung des (nördlichen) Hassels an das Straßen- und Stadtbahnnetz schaffen und zudem mit Reisholz S und Henkel wichtige Bereiche anbinden. Zudem kann man perspektivisch auch schon den geplanten Reisholzer Großhafen einbeziehen und ihm direkt eine wichtige Verbindung bieten. Schließlich würden so viele Gebiete den Hafen ideal erreichen können. Schließlich haben wir bei der U73 nicht nur die Altstadt, sondern auch Wehrhahn S, Bilk S und Gerresheim S. Dazu käme eben noch Reisholz S.


    Edith meint: Hab´s inzwischen auch mal fertiggestellt :)