F:O:A 2012 Bericht

  • Hey Ho...ihr Lieben ...das war ein schönes Festival ...aus dem Namless Magazin ein Bericht vom Chris


    Das Flingern Open Air ist ein komplettes DIY Festival, welches von Herrn Fred Kurasch - von uns nur noch liebevoll "König“ genannt - ins Leben gerufen wurde. Was soweit geht, dass selbst seine Frau ihn mit "seine Majestät" ansprechen muss - allerdings mit einem zwinkernden Auge. Ein Mann welcher sich seit vielen, vielen Jahren, mehr als aktiv, bemüht die lokale Musikszene zu bereichern. Ein Mann für den das Miteinander statt Gegeneinander oberste Priorität hat. Ohne den Hauch an Gedanken auch nur einen Cent verdienen zu wollen reißt er sich immer wieder aufs neue den Arsch auf. Nach einer Woche Aufbauhilfe kann man das mehr als fett unterstreichen. Ein Mann der mehr für die Nachwuchsförderung tut als es Kulturbeauftragte der Stadt Düsseldorf in den letzten Jahren oder gar Jahrzenten geschafft haben. Liebe Stadt Düsseldorf: Scheißt auf scheinheilige Contest Geschichten und gebt das verballerte Geld lieber in die Hände des Königs. Hier wird es gerecht verteilt so das alle etwas davon haben.


    Natürlich hatten wir alle im Vorfeld auch leichte Bauchschmerzen. So ein Projekt kostet Geld. Und wenn man an der Basis aktiv mitwirkt bekommt meiner einer erst mal mit, wie viele kleine versteckte Posten immer wieder auftauchen aber ziemliche Finanzlöcher aufreißen. Im letzten Jahr gab es mit der Gema Rechnung letztlich auch ein nicht schmales Minus. Ein Minus welches dem Privatmann ganz schön in die Scheiße reiten kann. Da hilft dann auch kein riesiges Herz mehr. Das FOA muss es aber geben. Es ist wichtig für unsere Stadt. Das dachten sich auch ein paar Musiker die daraufhin auf Solikonzerten spielten aber auch Menschen die noch nie auf einer Bühne standen, sich aber für die Idee und den Traum des Königs, für einige Tage teilweise echt wund gearbeitet haben. Das Flingern Open Air funktioniert nur, weil es doch viele Leute gibt, die trotz der vielen Arbeit ihre Freude daran haben etwas zu bewegen. Ein Festival auf die Beine zu stellen, welches vom Charme her seines gleichen sucht. Das klingt jetzt nach einem Werbebrief, ich habe aber selbiges auch schon gesagt als ich mit painwords 2011 selbst auf der Bühne stand. Das was hier abläuft, so stelle ich mir den DIY Gedanken vor und daher macht es einfach Spaß dort zu helfen wo man helfen kann.


    Ich hebe meinen Hut vor so vielen Menschen: Thekencrew, Technik, Helfer, Bühnencrew, und und und. Alle arbeiteten für Lau - und das, um den Gast ein geiles Wochenende zu bieten. Natürlich gibt es auch viele kleine Dinge die zu bemängeln sind. Aber nochmal: Das ist DIY!! Wir haben hier keine Profis am Werk. Es sind alles Amateure deren Lohn letztlich ein Danke ist und sie sich drüber freuen. Ach, ich könnte Bücher schreiben mit Schwärmereien. Es war einfach großes Kino was geleistet wurde - Punkt.


    Machen wir einen Schnitt und gleiten in das andere "Ich" hinein - dem "Ich" als Festivalbesucher. Das Wetter war am Freitag, so wie eigentlich die ganzen letzten Tage, ziemlich unberechenbar. Es tat einem in der Seele weh am Donnerstag noch in Freds Gesicht zu sehen, während wir dachten wir saufen jetzt ab. Zum Einlass aber gab uns die Sonne ein gutes Festivalgefühl. Musikalisch gab es ein schönes buntes Programm. Den Anfang machten die Jungs von Dangerous to life. Es war zwar noch recht leer aber die Band machte einen guten Job mit ihrem Pop-Punkrock für die Eröffnung der beiden kommenden Tage. Auch Lovecrime versorgten die Anwesenden mit einer guten Portion Rock´n´Roll - eine sehr sympathische Band, die einen zeitlosen Sleece Hardrock spielt. Übrigens spielen diese im November im Tube in Düsseldorf mit meiner neuen Band Kopfecho. Schrecklich diese versteckten Werbebotschaften, oder?


    Ein bisschen chilliger aber nicht ruhiger wurde es dann mit Funkverkehr. Top Musiker in ihrer eigenen 30 minütigen Klangwelt. Langsam wurde es auch etwas voller und das bunte Treiben hatte Spaß mit Funk. So richtig Stimmung kam dann aber doch erst mit Kurz und Bündig auf. Musikalisch ein krasser Schnitt. Genau das ist aber das Feine - alles kommt zusammen. Auch der aufkommende gute dicke Regenguss konnte die Band nicht bremsen ihr Ding gut durchzuziehen. Punk kennt keinen Regen!!
    Ende Teil 1
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  • Den Preis für die bekloppteste Band bekommt aber Vollkommen Egal - positiv bekloppt. Sie sorgten nicht wenig dafür, dass vor der Bühne im Regen kräftig gefeiert wurde. Spielten selbst erst am Samstag doch machten Party als ob es was zu feiern gäbe - gab es ja auch: Das FOA 2012. Das berechtigte Freitag Highlight kam aber noch mit Players Union. Reggea in seiner geilsten Form. Eine Band welche garantiert schon auf manch anderen Bühnen stand in diesem Genre. Alle geschätzten 150-200 Menschen befanden sich vor der Bühne und tanzten sich den Sommer herbei. Kein Regen. Ein lauer Sommerabend und diese grandiose Band. Danke für dieses Feeling an diesem Abend.
    Ich denke, es war ein gelungener Freitag mit doch noch Luft nach oben von den Zahlen her. Aftershow-Party gab es auch noch reichlich auf der Geländeranch. Viele gute Gespräche, viel lachen und vielleicht 1-2 Bier zuviel. Vollkommen Egal performten noch ihre Backstreet Boys Coverversion "FOA ALLRIGHT“, bevor es im Freibad ins ziemlich kühle Nass ging.


    Eine Nacht auf kaltem, harten, Stein später, ging es am Samstag auch schon recht früh wieder los. Bereits um 14 Uhr sollten Banana Pilots loslegen. Das wurde aber jetzt schon nicht eingehalten, da ein - wiedermal fetter Regenguss - über uns zusammenbrach. Beschweren? Nein! Denn es sollte eine Solonummer an diesem Tag von Petrus bleiben. Ansonsten hatten wir herrlich sommerliches Wetter zu vermelden. Mit ca. einer halben Stunde im Verzug legten dann aber die Piloten los. Immer wieder mal was von gehört aber nie Live gesehen. Sehr geiler rotziger Punkrock der drei Jungs. Wow - gefällt mir mal wieder so richtig gut. Jetzt kommt ein brutaler Schnitt: Werbung:


    Banana Pilots, Big Eden, Kopfecho am 11.08.2012 im Session Club in Düsseldorf. WERBUNG ENDE!


    Auch Diagnose D konnten Pluspunkte sammeln. Nicht nur, weil diese recht neue Band sich viel für ein Miteinander einsetzt und einen guten DIY Gedanken in sich trägt, auch musikalisch eine gute Nummer. Irgendwo zwischen Punkrock und Deutschrock, ohne das Gefühl zu bekommen es tausendmal gehört zu haben. Der Mann am Mikrofon hat auch eine gute Stimme. Diagnose D haben jetzt kürzlich (gestern) wohl auch ein sehr gutes Ding als Support für Fahrlässig abgeliefert.


    Der Platz war bereits jetzt schon sehr gut gefüllt mit jung und alt, bunt und friedfertig - so wie man es sich wünscht.


    Es folgten die Wasserratten von Vollkommen Egal. Auch der Preis für das hässlichste aber genialste Merch geht an sie. Grün Schwarze Wollmützen mit Bommel. Wenn Vollkommen Egal gut drauf sind ist es pures Entertainment ihnen auf der Bühne zuzuschauen. Und sie waren gut drauf. Trotz von Sonnenbrillen verdeckten Augenringen als Resultat des vorherigen Abends.


    Ihre Feuertaufe auf dem Flingern Open Air hatten Who´Z Reggie. bestanden. Sah man ihnen nicht an, dass das hier das erste Konzert der Band war. Erfrischend mal wieder knalligen Crossover geboten zu bekommen. Das dürfte nicht der letzte Auftitt gewesen sein.
    What Else?! wurde dem König von Starbooker Martin Zalewski ans Herz gelegt. Sehr geile Aktion auch von dem Scream it out loud Veranstalter eine CD Box mitzubringen mit kostenlosen Silberlingen von allerhand geilen, nicht nur lokalen, Bands. Wo gibt es so etwas noch? Zurück zur Band die einen flotten amilastigen Punkrock spielte, welche ich aber nur bedingt mitbekommen habe. Aus der Entfernung aber war es geile Hintergrundbeschallung für die Ohren.


    So richtig die Post ab ging bei den lokalen Stars der Input Kinks: Hardcore, Crossover, Punk... irgendwie von allem etwas. Mal so, mal so. Sie wussten das hier ein Großteil auch wegen ihnen da war und dementsprechend wurde die Bühne abgerissen. Die Input Kinks haben alle Erwartungen erfüllt. Ebenso wie der Cashbar Club, die den 70s Punkrockstyle schön am Leben halten. Ich persönlich hab ja die das "Thresenlied“ Cover von der Terrorgruppe abgefeiert. Schicke Musik und der blicke auf ein super gefülltes Gelände mit jeder Menge lachenden Menschen... Gänsehaut.
    Die Bestätigung meiner Aussage: Düsseldorf braucht so ein Festival. Genau so wie es ist. Ein Familientreffen, wo jeder willkommen ist. Jeder!!!!! Außer Nazipack sowie GEMA und GEZ Mitarbeiter, wo es auch einen netten Aushang zu gab.


    Zwischenzeitlich wurde auch noch die "Miss Airbrush" gekürt. Ich habe jetzt leider keinen Plan grad zwischen welchen Bands genau. Geile Bilder von einem Airbrush Künstler, welcher auf dem FOA-Gelände Schuhe, Shirts und Menschen besprühte. Gewonnen hat "Sex Idol" Volker. Hieß er so?? (Nachtrag: Nein, er hieß Holger!) Hat sich jedenfalls ein ganzes Bauch-Tattoo airbrushen lassen. Mit viel Verspätung - aber dennoch zufrieden - ging es langsam auf die Zielgerade zu. Und da wurde nochmal richtig was geboten.
    Adligate fegten mich einfach nur weg. Mit offenem Mund stand ich da und dachte nur: WOW! Metalcore auf so hoch professioneller Basis. Ich war begeistert. Mit mir auch ein paar hundert mehr. Genauso wie Voodoma. Nochmal Metal. Etwas mehr Midtempo und Gothrock für die, ebenfalls geschätzten, 400-500 Menschen am inzwischen dunklen Abend.


    Ich habe soviele geile Bands an diesem Wochenende gesehen. Bands weit weg vom Mainstream und einer Qualität die sich vor manchen Großen in keinster Weise verstecken muss. Den, leider zu kurzen, Abschluss machte noch Leonard London. Ich muss ja gestehen, dass ich im Vorfeld meine kleinen Witze über den Namen gemacht habe. Hört sich halt irgendwie an wie ein Star aus einer billigen Pornoproduktion. Nun, rein optisch würden sich sicherlich einige Frauen wünschen er wäre einer. Aber auch ich war am dahinschmelzen. Er stand da mit seiner Gitarre und einer so geilen rauchigen Stimme und beschenkte den noch Anwesenden einen wunderschönen Abschluss des Flingern Open Airs 2012. Leider musste er aber nach 20 Minuten aufhören. Das Ordnungsamt hatte höflich darum gebeten. Bei fast 2 Stunden Verzögerung kann man da aber nicht einmal gegen wettern.


    Was bleibt noch zu sagen? Ein tolles Wochenende gehört nun auch der Vergangenheit an. Viele tolle Stunden verbracht und viele tolle Menschen kennenlernen dürfen. Ich denke der König ist so zufrieden wie sein Volk. So eine Monarchie ist schon echt ok.
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