Bäckerei-Sterben in Düsseldorf

  • Die Tage ist mir aufgefallen, dass es nur noch wenig klassisch urige Bäckereien gibt, wie ich die aus meiner Kindheit in Erinnerung habe. Schuld daran ist sicher auch mein Einkaufsverhalten.
    Zack mal eben zum Discounter und so ganz nebenbei auch das Brot mitgenommen. Billig ,aufgetaut und frisch aus dem Automaten gebacken. Falls jetzt einer sagt : „Kamps und Co“…. das sind Bäckereien die nicht meiner Vorstellung entsprechen. Vor vielen Jahren war ich Stammkunde in einer Bäckerei da konnte man schon morgens um 4 Uhr in die Backstube gehen und warme Brötchen oder Brot kaufen. Die Frau an der Theke kannte meinen Namen, wusste auch immer was aus unserem Viertel zu erzählen.
    Wenn ich es mir recht überlege, müsste ich jetzt eine kleine Himmelsfahrt unternehmen um in einer Bäckerei, wie ich sie mir vorstelle, Brötchen oder Kuchen zu kaufen. Es ärgert mich, am meisten ärgere ich mich über mein Einkaufsverhalten. Natürlich sind die kleinen Bäckereien etwas teurer, dafür bekomme ich frische und leckere Ware und nichts Aufgetautes/Aufgewärmtes.
    Ich habe so das Gefühl das wir ein schleichendes Bäckereien Sterben haben was ich sehr bedaure. Also ..kauft mal wieder beim Bäcker…. Richtigen Bäcker ,mit Thekenplausch und frischer Ware sonst verschwindet der Rest an " Traditionellen Bäckehandwerk " auch noch. ...

  • Es kommt wahrscheinlich darauf an in welchen Stadtteil man lebt. Ich kann nur für Flingern sprechen und hier werden die Bäckereien immer weniger.Viele sind jetzt an Discounter angeschlossen,bzw...machen da ihr Geschäft ...erst bei Rewe einkaufen und vorne im Eingangsbereich Brötchen kaufen.


    Hier noch ein kleiner Artikel aus dem Stern : http://www.stern.de/wirtschaft…iebe-bedroht-1899671.html


    "Durch die zunehmende Zahl an Backstationen in Supermärkten und bei Discountern kämen Bäcker im direkten Umfeld unter Druck. Die Hälfte der Verbraucherausgaben für Brot und Backwaren erfolgten bereits im Lebensmittelhandel. Zu den 15 000 Backstationen in Supermärkten und Discountern könnten binnen 2 bis 3 Jahren etwa 10 000 hinzukommen."

  • Jupp, da gebe ich Dir Recht @Freddy! Ist leider so und da werden noch mehr dicht machen. Im Supermarkt ist es für viele einfach billiger und bequemer. Hier in der Nähe habe ich auch nur noch Terbuyken und Kamps....


    P.S. bei den Metzgereien sind es leider noch viel schlimmer aus! :S

  • Aber gerade diese Fillialbäcker alá Kamps, Behmer, Schüren, Stadtbäcker, Oehme, Busch, Winkels und wie se nicht alle heißen sind doch Teil des Problems. Neben den dollen "Backvollautomaten" in den Discountern, backen auch diese Verkaufsstellen ihre industriell vorgefertigten Teigrohlinge nur noch in der Filliale auf. Echtes Handwerk findet da doch kaum noch statt. Einfach weil es billiger ist und die Kunden es mit sich machen lassen.


    Ein wirklich trauriger Trend, gerade im Hinblick auf die Qualität. Letztens lief auf ZDF Zoom eine interessante Doku zum Thema "Was ist drin in unserem Brot?" (o.ä.). Als die erklärten, was neben Backtriebmittel, Farbstoffen, Auftriebergänzungsstoffen etc. in den Broten verbacken wird, wurde mir echt anders. Schlimm was wir so bendenkenlos in uns hineinfuttern.


    Auf der Bilker Allee habe ich letze Woche per Zufall noch einen ECHTEN Bäcker gefunden. Der hatte großartige, individuelle Brötchen aus einer echten Backstube. Die sahen nicht nur leckerer aus als der genormte Sch**** sondern schmeckten auch nach was :thumbup: Ansonsten fällt mir jetzt nur ein Bio-Bäcker auf der Nordstraße und das Bastians am Karlsplatz ein.

  • es ist aber nicht so, daß prinzipiell backwaren aus maschinen schlechter sind als die handgemachten.


    Naaaaaja, mit "backwaren aus maschine" meinst du die Fabrikware die nur noch warmgemacht wird? Was meinst du was genau bei diesem, auf Gewinnmaximierung genormten Zeug drin ist? Richt: alles was wenig kostet und maximal gut aussieht. Mit echter Qualität im Sinne einer gesunden Ernährung hat das doch nichts mehr zu tuin - auch wenn alle Zugaben geseztlich völlig ok sein sollen.


    Ich möchte mein Brötchen gern auschließlich aus natürlichen Zutaten, ohne Beimischung irgendwelcher Konservirungsstoffe, künstlicher Triebmittel und Farbmittel. Dafür zahle ich dann gerne auch etwas mehr, weil nicht nur besser schmeckt sondern auch gesünder ist.

  • Ok, jetzt Wassereis und ein Grundnahrungsmittel wie Brot miteinander zu vergleichen - das hinkt etwas oder? ;)


    Worauf ich hinaus wlolte: vielen ist nicht bewusst das die Ware die sie beim Bäcker kaufen eigentlich aus der Fabrik kommt und inhaltlicher Müll ist. Ob jetzt beim Backautomaten oder in der Filiale gekauf - beides Mist. Das hat für meinen persönlichen Geschmack nichts mit Konditionierung zu tun denn dann würde ich ja freiwillig nur noch in diese Läden rennen und das "echte" Brot links liegen lassen. Bei mir ist es aber genau anders herum!

  • So ist das in dieser zunehmend bequemlicheren Zeit... Klar, keiner von uns hätte ein ernsthaftes Problem damit, einen Extraweg zu laufen und 4 cent mehr für ein "echtes" Brötchen zu bezahlen. Aber wenn man halt schomal drin ist, im Aldi, dann nimmt man halt schnell ne Tüte Brötchen mit.
    Qualität ist nicht bequem, ob bei Nahrungsmitteln, Werkzeugen oder Möbeln. Lieber schnell beim Ikea rein, den Kleiderschrank mitgenommen und zu Hause innerhalb von 30 Minuten auf die Beine gestellt. Der wackelt zwar etwas und passt nicht ganz dahin, wo er hin sollte, aber beim Schreiner dauert es halt länger und kostet mehr. Ich glaube das Thema hatten wir mal in einem Beitrag vom Fred...

  • Es gibt noch Hinkel, Schüren am Zoo + auf der Nordstraße, Herkules auf der Ulmenstraße, Behmer in Bilk + auf der Nordstraße.
    Die backen alle noch selber, Busch auf der Oststraße ist auch super, bei denen weiss ich es aber nicht.
    An noch mehr "freie" Bäcker oder Filialen von früher die vor Ort backen kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern und ich bin jetzt Ende 30.

  • Mein Problem ist tatsächlich ..dieser „kleine Extra Weg“ Parkplatzsuche inkl., weil es keine Bäckereien in meiner Nähe gibt, wie ich sie mir vorstelle.
    Beim richtigen Bäcker ein Brot holen oder andere Leckereien sind bei mir eher Zufallseinkäufe, wenn ich da gerade in der Nähe bin, mir eine Bäckerei zufällig den Weg kreuzt. Ich denke über die Qualität der Backwaren beim Discounter, oder Aktiengesellschaften wie Kamps sind wir uns einig. Gewinnmaximierung geht auf Kosten der Qualität und wahrscheinlich auch auf meine Gesundheit, besser ist es ... wenn ich nicht weiß, welche chemischen Gifte da verarbeitet werden.
    Da wundert man sich das die Bevölkerung immer älter wird ... bei der Menge an Konservierungsstoffen und anderem Zeug die wir täglich unseren Körper zuführen. Kein Wunder ... (schwarzer Humor).


    Was mich, wie schon beschrieben ärgert ... richtig ärgert, ist ... jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen, die Bäckereien sind verschwunden und kommen auch nicht mehr wieder und das nur aus dem Grund der Bequemlichkeit. Ein schleichender Prozess, den ich nicht bemerkt habe. Ich bin da voll auf den Zug der Bequemlichkeit und Schnelllebigkeit aufgesprungen. :thumbdown:

  • Oh man, jetzt bekomme ich Hunger...


    Es gibt immer mehrere Wahrheiten. So bin ich der Meinung, wenn es hier speziell um die Gesundheit gehen sollte, dass selbst der Bäcker der morgens um 04:00 den Teig nochmals knetet nicht das "perfekte" Brötchen backen wird.
    Die Konservierungsgeschichte oder gar Genmanipulation beginnt schon im Saatgut aus welchen das Mehl stamm.. Chemisch bereinigtes Leitungswasser... usw usw..


    Ich wuchs in der Ferne auf.. in einer sehr ländlichen Gegend auf einem Bauernhof.. und da kann ich daheim Omas Backrezept für Brötchen noch tausend Mal anwenden.. mit den Zutaten werden sie immer noch nicht so schmecken wie ich sie als Kind kannte.


    Ich finde es schade, dass solche "Läden" verschwinden nicht wegen der Güter, Geschmäcker o.ä. sondern wegen dem Abbau an Arbeitsplätzen auf dem Markt. So standen früher mal im Schichtdienst 2-3 Bäcker in den hinteren Räumen und kneteten Brötchen.. formten Brote um den zahlreichen Kunden die Wünsche zu erfüllen. Und man habe halt ein gewisses Volumina an Personal benötigt.. Heute?
    Heute sitzen nur wenige Menschen hinter einer ganzen Bäckerei-Lieferung.


    Aber so ist nun Mal der Lauf unserer Konsumgesellschaft
    Wer will schon kleine Brötchen backen?
    Die Mieten und Steuern steigen
    Die Zutaten und Energiekosten werden teurer


    Da bestelle ich auch lieber die günstige "Fertigware" zum aufbacken,
    verzichte auf einen Teil meiner Räumlichkeiten
    und spare nicht nur an dem Personal was ich nicht mehr benötige sonder mache noch evtl. Gewinn


    Dagegen anzukommen, damit der kleine Bäcker nicht ausstirbt wird man leider nicht schaffen
    Doch ist es der Wille der zählt und eben die persönliche Einstellung wo mit man sich besser Fühlt und womit nicht
    So streike ich zB bei Nestle-Produkten auch wenn ich nicht weiß ob der Schokoriegel den ich bei Aldi mit anderen Namen und
    Hersteller erworben haben, evtl von dem Konzern abgewandelt wurde.


    Und Evtl. hat man bei diesem Thema hier doch noch sein eigenes Rezept gefunden
    um (für sich) die leckersten Brötchen der Welt zu schaffen ;)


    LG

  • Ich lese hier schon seit geraumer Zeit mit und habe mich nun endlich mal angemeldet, da mir "Essen" als Thema (und nicht als Stadt) am Herzen liegt.


    Ich sehe die Situation nicht so problematisch, vielleicht weil ich im Umkreis von 9oo m Brot von mindestens vier verschiedenen Handwerksbetrieben kaufen kann, oder weil ich ab und zu auch Brot beim industriell herstellenden Bäcker kaufe. Discounterzeug schmeckt mir aber im Großteil der Fälle nicht.


    Andererseits machen die Handwerksbäcker in Düsseldorf auch schon Werbung auf der Straßenbahn, letztens habe ich eine gesehen, die komplett mit Werbung für Düsseldorfer Handwerksbäcker beklebt war. Unter http://www.handwerksbaecker-duesseldorf.de/ finden sich 26 (ich hab extra nachgezählt) Bäckereien mit teils mehreren Filialen im Stadtgebiet. Man muss nur wissen wo. ;) Ich wundere mich selbst immer wieder, wo einen doch z.B. das Hinkel-Küken anlächelt.


    Beste Grüße,


    Patty


  • dann gibt es aber noch was ... die gemüse und obst bauern haben sich selbst eine struktur und "qualitätsgebot" auferlegt.
    wenn eine kartoffel nicht die richtige form hat wird es zu tierfutter verarbeitet oder weggeschmissen. oder ein lkw voll gemüse wo die erste palette ein paar verschimmelte sachen dabei hat, wird der ganze lkw zurückgeschickt.


    sowas macht mit wütend um direkt wieder zu merken, daß ich da konsequenter sein müsste.


    Die Doku hab' ich gestern auch gesehen ! ;) 
    Ist aber wirklich gruselig !

  • Unter http://www.handwerksbaecker-duesseldorf.de/ finden sich 26 (ich hab extra nachgezählt) Bäckereien mit teils mehreren Filialen im Stadtgebiet. Man muss nur wissen wo. ;)


    Sehr cool, danke für den Link. Jetzt weiß ich wo! ;)


    Ziemlich großartig ist auch der Into-text auf der Website: "Wir befinden uns im Jahr 2012 nach Chr. Ganz Deutschland ist von Großbäckern besetzt... Ganz Deutschland? Nein! Ein von unbeugsamen Handwerksbäckern bewohntes Dorf hört nicht auf, den Eindringlingen Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die Fabrikanten, die als Besatzung in den umliegenden Städten Colonia, Duisburgunum, Mönchengladrivus und Wuppervalis liegen..." :thumbsup:

  • Ich denke es liegt nich generell an der bequehmlichkeit das wir bei Discountern bzw. SB Backshops kaufen sondern einfach auch am Preis. Früher waren wir auch net zu faul zur nächsten Backfrischen Bäckerei zu laufen. Diese liefen ja auch sehr gut da es nichts anderes gab bis irgendein Herr auf die Idee kam, Backwaren aus der Massenproduktion zu verkaufen (das ja um einiges günstiger ist). Da das deutsche Volk größtenteils aufs sparen fixiert ist laufen natürlich Discounter sehr gut und die kleinen Bäckerreien mit eigener Backstube gehen kaputt und können sich nicht mehr halten. Nun sprießen sie aus allen Ecken.
    Ich persönlich mag frisch gebackenes Brot auch um einiges lieber. Es gibt nix besseres als ein Brot von dem Verkäufer auf einem Markt (Bauernmarkt,Mittelaltermarkt) der das Brot an Ort und Stelle im Holzofen backt.
    Da reicht ein bissel Butter dazu und ich bin glücklich.
    Aber dennoch muß ich gehe ich jeden Morgen wenn ich am Ddorf HBF bin zu Back Factory direkt vor der Tür und hole mir dort einen Kaffe (ohne geht garnicht) und wenn ich schon mal da bin, nehme ich mir "Mal eben" noch ne kleinigkeit zu essen mit.

  • Etwas verwirrend die Seite handwerksbaecker-duesseldorf.de!


    Flingern Nord... Flingern Süd... die Bäckereien die da auftauchen sind überall nur nicht in Flingern , hat man jedoch einen Geistesblitz geht auf die Homepage kommt man der Sache etwas näher. Etwas unglücklich aufgemacht :( . Gehe ich auf Flingern Nord kommt da als Ergebnis „Ohligser Straße oder Ludenberger Straße in Erkrath“


    Ich denke es liegt nicht generell an der Bequemlichkeit das wir bei Discountern bzw. SB Backshops kaufen sondern einfach auch am Preis .
    Ein leidiges Thema , Handwerkskunst , Preis und der Deutsche Schnäppchenjäger. Die Geiz ist geil Generation. Bei Menschen die von Hartz4 Leben oder sonst irgendwie von Armut betroffen sind, habe ich durchaus Verständnis dafür das man den Groschen oder Cent mehrmals umdreht. Aber sonst ? 20,30,50 Cent mehr… dürfte den ,der in Arbeit steht, kaum jucken , bei zwei Brote pro Woche macht das im Monat vielleicht 3 /4 Euro mehr. (Pi x Auge)

  • Zitat

    Etwas verwirrend die Seite handwerksbaecker-duesseldorf.de!


    Flingern Nord... Flingern Süd... die Bäckereien die da auftauchen sind überall nur nicht in Flingern , hat man jedoch einen Geistesblitz geht auf die Homepage kommt man der Sache etwas näher. Etwas unglücklich aufgemacht :( . Gehe ich auf Flingern Nord kommt da als Ergebnis „Ohligser Straße oder Ludenberger Straße in Erkrath“


    Das ist wohl in der Tat etwas verwirrend. Wenn du bei den beiden Bäckereien dann allerdings auf "Mehr Informationen" klickst und dann jeweils nach ganz unten scrollst, werden alle Filialen im Stadtgebiet aufgeführt, und eben unter anderem auch einmal eine und einmal drei Filialen in Flingern.


    Da reicht ein bissel Butter dazu und ich bin glücklich.
    Aber dennoch muß ich gehe ich jeden Morgen wenn ich am Ddorf HBF bin zu Back Factory direkt vor der Tür und hole mir dort einen Kaffe (ohne geht garnicht) und wenn ich schon mal da bin, nehme ich mir "Mal eben" noch ne kleinigkeit zu essen mit.


    Zu industriell produziertem Kaffee gehört halt industriell produziertes Backwerk. Dabei gibt es doch auch hier die handwerkliche Variante in der Stadt. Und auch da gibt es keine großen Barrieren, um seinen handwerklich gerösteten und ordentlich gebrühten Kaffee zu bekommen.


    Im Übrigen glaube ich nicht, dass es primär eine Sache der finanziellen Situation ist, sich durch qualitativ hochwertige Lebensmittel zu ernähren und diese auch zu genießen. Primär hat das ganze etwas mit Bildung und Information zu tun. Dann fahre ich neben besser sogar teilweise deutlich günstiger als mit Industrieeinheitsbrei. Hinkelbrot vom Vortag zum halben Preis dürfte günstiger sein und besser schmecken, als jedwedes Selbstbedienungsbäckerbrot. Greift man im Bioladen in die Nah-am-MHD-Kiste, ist man teilweise beim Preisniveau von konventioneller Discounterware. Und Gemüse vom regionalen Bauernmarkt ist nicht nur größtenteils frischer und qualitativ hochwertiger als im Discounter, man kann auch bedarfsgerechter einkaufen und ist zusätzlich im Grundpreis häufig auf Discounterniveau.


    Es soll sich jetzt niemand angegriffen fühlen, ich möchte auch niemandem ein schlechtes Gewissen machen. Ich möchte nur aufzeigen, dass, wenn man selbst interessiert ist und sich informiert, man sich auch mit geringem Einkommen (natürlich querfinanziert durch Leute mit höherem Einkommen) qualitativ hochwertig ernähren kann.

  • Naja... an die Discountpreise kommen Bioläden nun nicht dran, da gebe ich dir unrecht.
    Schon allein für einen Liter Milch zahle ich im Bioladen mindestens einen Euro mehr.
    Und da ich höchstwahrscheinlich nicht eher sterben werde weil ich nicht in Bioläden einkaufe spare ich mir lieber das Geld. Discount heißt nicht immer schlecht. Natürlich werden deren Lebensmittel in der Massenproduktion hergestellt aber wenn ich mir im Bioladen ne Packung Fleischwurst kaufe habe ich dort genauso viel mit dem Fleischwolf klein pürrierten Scheiß drin wie bei der aussem Discounter. Aber ich muß sagen, ich kann es mir als Mittelvielverdiener nicht leisten mienen üblichen Einkauf in einem Biolade zu tätigen. (ich muß nen reichen Mann finden)
    Und natürlich könnt ich mir meinen Kaffe bei einer richtigen Hausbäckerrei kaufen, aber diese Morgens um 7 aufzusuchen da hab ich garkein bock drauf. Da bin ich froh wenn ich es schaffe mit halb geöffneten Augen nicht gegen ne Laterne zu laufen.

  • Schönen Sonntag!


    Moooment, der BAKKES liefert meiner Erfahrung nach frisches Brot (Bio) zur Birkenstraße.
    Vormals gabs dort auf der Nr. 125 über Jahrzehnte die Bäckerei Heylen. Herr Heylen fand seinerzeit leider keinen Nachfolger als er in Rente ging. Sonntags gabs bei Heylen die damals übliche Kuchenverkaufsstündchen.


    Biobrot ist zwar tatsächlich teurer, aber nicht selten ist man von ein, zwei Scheiben auch wirklich gut gesättigt. Manches ist sooo lecker, dass man nur Butter aufstreicht.
    Neben all den Filial“bäckereien“ wird auch das Selbstbacken (vereinfacht durch gute ausführliche Rezepte, Backkurse, Brotbackautomaten oder spezielle Backformen, aber auch Backmischungen) nicht weniger Leutchen eine Mitursache fürs Bäckersterben sein. Man kann den Leuten nicht verdenken, dass sie nicht unbedingt Bio kaufen wollen, aber schon gern selbst entscheiden, was sie im Brotteig haben möchten. Mancher backt auch nach Verabredung für Freunde mit oder man teilt sich hälftig zwei verschiedene Brotlaibe ;-) . Sauerteigansetzen issa nu auch nicht Weltmeistern vorbehalten.
    Das ist natürlich alles nicht so praktisch und einfach, wie seinerzeit beim Bäcker reinschneien und mit großen Augen in die Regale und Körbe zu schielen. Vortagsbrot (mein persönlicher Favorit) ist heute oft gar nicht vorhanden, weil unverkäuflich und wird zum Beheizen der Öfen benutzt. Beim Heylen hab ich regelmäßig Vortagsbrot und Restbestände der Abendbrötchen abgegriffen (esse Brötchen gern aufgebacken – sollten aber richtige Brötchen sein, keine, die nach dem Aufbacken und Aufschneiden in feine Krümelchen zerbröseln, wie die heute leider oft üblichen). Die Brötchen, die man in Filialen oder ausm Billigregal holt, sind häufig schon kurz nach dem Backen etwas gummiartig – die muss man aufbacken… mit vorgenanntem Ergebnis (das Buttern lässt die Weizenbrötchen schon zerbröseln).
    Beim Backes hat mich seinerzeit die irreführende Aufschrift auf der Eierpackung „Frei vom Käfig“ gestört, denn die Eier der Firma (Name ist mir entfallen) waren lediglich Bodenhaltungs-Eier. „Frei vom Käfig“ suggeriert aber Eier von freilaufenden Hühnern, vor allem wenn sie in einem Bioladen angeboten werden. Ist nun aber über 10 Jahre her, dass ich dort war.
    Ob der Bioladen Lindenstraße 150 noch besteht, weiß ich auch nicht – die HP ist jedenfalls nicht vorhanden. Dort habe ich seinerzeit zu recht hohen Preisen des Öfteren Brot erstanden, das unterm Streichmesser zu Krümeln zerbröselte.
    Flingern muss ich wohl erst wieder neu entdecken.


    Liebe Grüße
    Ahörnchen