Kinder ein Armutsrisiko?

  • "Der Tagesspiegel" vom 31.01.2002
    Arm und armselig
    Kinder- und Jugendbericht der Regierung


    "Jetzt haben wir statistisch schwarz auf weiß, was wir vorher auch schon wussten: Kinder zu haben, das ist Luxus. Kinder bedeuten in unserer Gesellschaft ein Armutsrisiko, nicht nur für sozial schwächere Schichten, sondern bis in die Mittelschichten hinein. Das belegt der 11. Kinder- und Jugendbericht. Als einzig frohe Botschaft verkündet Familienministerin Christine Bergmann, dass die Situation sich gegenüber 1998 nicht weiter verschlimmert habe. Welch ein Erfolg für eine Regierung, die angetreten ist mit dem Versprechen, eine kinderfreundlichere Politik zu machen! Abgesehen von der Erhöhung des Kindergeldes - und die war nicht gerade üppig - hat sich die Koalition wenig einfallen lassen. Kindergeld hilft eben wenig gegen die Hauptursache der Verarmung: Vor allem allein Erziehende und Frauen bekommen Beruf und Kinderbetreuung nicht unter einen Hut. Viele verlieren den Job, gleiten ab in die Sozialhilfe. Man kann Ministerin Bergmann schwerlich widersprechen, wenn sie mehr Kindertagesstätten, eine bessere und eine kostengünstige Kinderbetreuung fordert. Dies sei das beste Mittel gegen die Verarmung von Familien. Bleibt nur die Frage, warum die Regierung, in der diese Ministerin sitzt, nicht mehr dafür getan hat. Oder soll beim nächsten Kinder- und Jugendbericht wieder als einziger Erfolg gelten, dass die Situation sich nicht weiter verschlimmert hat?" (zit. nach http://www.dr-lindner.de/Kinderarmut.html)


    Aber reicht es aus im Rahmen der sog. "Generationengerechtigkeit" durch irgendwelche Umverteilungsmaßnahmen oder auch durch mehr Betreuungsangebote den traditionellen Familientypus zu fördern? Reicht es aus, die Arbeitslosigkeit zu senken, wenn doch die Zahl der Niedriglohneinkommen die Armutsgrenze von 50% unter dem deutschen Durchschnittseinkommen kaum übersteigt? Müssen die Kinder den Preis der Globalisierung zahlen?
    Was sagt ihr?

    "Wir haben gelernt, wie Fische zu schwimmen. Wir haben gelernt, wie Vögel zu fliegen. Aber wir haben nie gelernt, wie Schwestern zu leben."

  • So ist das, anstelle die Alleinerziehenden zu entlasten, wird stufenweise der Haushaltsfreibetrag abgeschafft und zusätzlich wurde den besserverdienenden noch ein zusätzlicher Freibetrag (Betreuungsfreibetrag) eingeführt, den normale Arbeitnehmer nihct in Anspruch nehmen können, aber dafür wurde ja das Kindergeld erhöht. Sozialverträglich hat unsere Regierung nicht gerade gehandelt, wo sie sich doch selber im Namen so schimpft.

    Beschwer dich nicht über die Ungerechtigkeit des Lebens, sondern über deine UnzuläNglichkeit, sie zu beheben :D
    Ich sah eine Sternschnuppe und wünschte mir was, aber erfüllen tat es sich nicht oder noch nicht?

  • Natürlich zahlen die KInder den Preis für alles was wir so treiben.
    Daher denke ich muß dringend eine neuen funktionierendes Schulkonzept geschaffen werden. Eines, dass auf die Bedürfnisse der Eltern und der Kinder reagiert. Es muss die Möglichkeit geben, dass Kinder auch nach der Schule noch sinnvoll betreut werden.
    So etwas wird in Holland schon länger erfolgreich umgesetzt.
    Aber die Bildungspolitik in Deutschland ist ja eine Katastrophe mit Tradition.

  • endlich eröffnet mal wieder jemand ein diskussionswürdiges Thema und ich bin im Dauerstress.. :( 
    .
    Vielleicht finde ich heute Abend mal die Zeit, etwas zu schreiben...

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  • ja, wem sagst du das, Kalla!! Wann hört die Lernerei mal wieder auf!


    Zum Thema:
    Was haltet ihr von dem Modewort "Generationengerechtigkeit"?
    Sind nun die Alten reich und die Kinder arm? Oder wird einfach nur die Kluft zwischen arm und reich immer größer? Immerhin leben wir in einer der reichsten Industrienationen?
    Hängt das alles mit dem demografischen Wandel zusammen? Und wollen die Neo-Liberalen nur den Sozialstaat nach und nach abschaffen?

    "Wir haben gelernt, wie Fische zu schwimmen. Wir haben gelernt, wie Vögel zu fliegen. Aber wir haben nie gelernt, wie Schwestern zu leben."

  • Zitat

    Original von Estrella
    ja, wem sagst du das, Kalla!! Wann hört die Lernerei mal wieder auf!


    Zum Thema:
    Was haltet ihr von dem Modewort "Generationengerechtigkeit"?
    Sind nun die Alten reich und die Kinder arm? Oder wird einfach nur die Kluft zwischen arm und reich immer größer? Immerhin leben wir in einer der reichsten Industrienationen?
    Hängt das alles mit dem demografischen Wandel zusammen? Und wollen die Neo-Liberalen nur den Sozialstaat nach und nach abschaffen?


    .
    Die Gefahr, dass sich die "Schere" zwischen arm und reich weiter öffnet, besteht sicherlich. Aber ich denke nicht, dass es mit den "Neo-Liberalen" zusammenhängt. Dein erwähnter demographischer Aspekt spielt sicherlich eine große Rolle. Dieser Wandel trägt dazu bei, die bisherige Vollkaskomentalität zu begraben. Allerdings ist das Problem der Neuverteilung der Lasten in der Tat noch nicht zuflriedenstellend geklärt.
    Aber - das hat auch sicherlich niemand ernsthaft erwartet. Unsere Mühlen mahlen langsam...
    .
    Zur Not warten wir, bis Onorien 2014 das Ruder in die Hand nimmt.. ;)

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  • Zitat

    Original von Kalla
    Die Gefahr, dass sich die "Schere" zwischen arm und reich weiter öffnet, besteht sicherlich. Aber ich denke nicht, dass es mit den "Neo-Liberalen" zusammenhängt. Dein erwähnter demographischer Aspekt spielt sicherlich eine große Rolle. Dieser Wandel trägt dazu bei, die bisherige Vollkaskomentalität zu begraben. Allerdings ist das Problem der Neuverteilung der Lasten in der Tat noch nicht zuflriedenstellend geklärt.
    Aber - das hat auch sicherlich niemand ernsthaft erwartet. Unsere Mühlen mahlen langsam...
    .
    Zur Not warten wir, bis Onorien 2014 das Ruder in die Hand nimmt.. ;)


    Nein, die Liberalen können sich den biologischen Faktor argumentativ nur sehr nützlich machen. Sie sind natürlich nicht dafür verantwortlich. Und was die Vollkaskomentalität angeht, dann frage ich mich, wer denn bis jetzt am meisten in die Kassen zahlt. Das sind doch bestimmt nicht die Selbstständigen oder die Beamten. Und die, die wenig haben, können sich ohnehin nicht großartig privat absichern. Es ist tatsächlich eine Frage der Neuverteilung. Aber nicht zwischen den Generationen, sondern innerhalb der Generationen, oder!?

    "Wir haben gelernt, wie Fische zu schwimmen. Wir haben gelernt, wie Vögel zu fliegen. Aber wir haben nie gelernt, wie Schwestern zu leben."

  • Zitat

    Original von Estrella


    Nein, die Liberalen können sich den biologischen Faktor argumentativ nur sehr nützlich machen. Sie sind natürlich nicht dafür verantwortlich. Und was die Vollkaskomentalität angeht, dann frage ich mich, wer denn bis jetzt am meisten in die Kassen zahlt. Das sind doch bestimmt nicht die Selbstständigen oder die Beamten. Und die, die wenig haben, können sich ohnehin nicht großartig privat absichern. Es ist tatsächlich eine Frage der Neuverteilung. Aber nicht zwischen den Generationen, sondern innerhalb der Generationen, oder!?


    .
    Natürlich innerhalb der Generationen..! Nur so geht es überhaupt.
    Aber, die Selbständigen mit den Beamten jetzt in einem Atemzug zu nennen, ist nicht fair.
    Das der Beamte von Sozialversicherungen so gut wie befreit ist, ist sicher überdenkenswert. Der Selbständige jedoch trägt ein hohes Maß an unternehmerischen Risiko und fällt z.B. bein Arbeitslosengeld (falls er mal Pleite geht) raus aus dem sozialen Netz. Kann man ihm verdenken, dass er die private (egoistischere) Absicherung favorisiert..?? Ich glaube nicht.
    Um auf Deine Ausgangsfrage zurück zu kommen, die die Problematik der Mütter aufwarf, die der Sozialhilfe anheim fallen, so meine ich immer noch, dass man Müttern ein Gehalt zahlen sollte. Die Erziehung eines Kindes, und zwar so, das dort ein Mensch heranwächst, der über soziale Werte verfügt, ist sehr verantwortungsvoll. Dies wird nicht genug honoriert.
    Sicher, das wirft automatisch die Frage nach der Finanzierung auf. Aber zum einen würde ja Sozialhilfe eingespart werden und zum anderen käme dieses "Gehalt" ja wieder in den Wirtschaftskreislauf.
    Hier sollten Experten mal ein vernünftiges, finanzierbares Konzept erstellen.

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  • Zitat

    Original von Kalla
    Aber, die Selbständigen mit den Beamten jetzt in einem Atemzug zu nennen, ist nicht fair.
    Das der Beamte von Sozialversicherungen so gut wie befreit ist, ist sicher überdenkenswert. Der Selbständige jedoch trägt ein hohes Maß an unternehmerischen Risiko und fällt z.B. bein Arbeitslosengeld (falls er mal Pleite geht) raus aus dem sozialen Netz. Kann man ihm verdenken, dass er die private (egoistischere) Absicherung favorisiert..?? Ich glaube nicht.


    Ich wollte dich nicht persönlich angreifen. War nur ein Beispiel zur Verdeutlichung.
    Aber es geht ja nicht um Egoismus, sondern darum, dass (wenn von "Generationengerechtigkeit" die Rede ist), die Einzahler, die potentiell immer weniger werden, was ohne Frage ja auch an der hohen Arbeitslosigkeit liegt, eine fragwürdige Rente bekommen, wenn nicht die Nachrücker theoretisch (bei der demografischen Entwicklung) noch mehr zur Kasse gebeten werden. Wir haben ja jetzt schon ne Menge relativ armer alter Leute (v. a. armer Frauen).


    Zitat

    Um auf Deine Ausgangsfrage zurück zu kommen, die die Problematik der Mütter aufwarf, die der Sozialhilfe anheim fallen, so meine ich immer noch, dass man Müttern ein Gehalt zahlen sollte. Die Erziehung eines Kindes, und zwar so, das dort ein Mensch heranwächst, der über soziale Werte verfügt, ist sehr verantwortungsvoll. Dies wird nicht genug honoriert.


    Ganz genau! Nicht immer nur sparen, sparen, sparen v. a. nicht auf dem sozialen und dem Bildungssektor!


    Zitat

    Sicher, das wirft automatisch die Frage nach der Finanzierung auf. Aber zum einen würde ja Sozialhilfe eingespart werden und zum anderen käme dieses "Gehalt" ja wieder in den Wirtschaftskreislauf.
    Hier sollten Experten mal ein vernünftiges, finanzierbares Konzept erstellen.


    Das ist richtig. Es wäre schon mal ein riesiger Schritt, wenn die Arbeitslosigkeit gesenkt werden würde.

    "Wir haben gelernt, wie Fische zu schwimmen. Wir haben gelernt, wie Vögel zu fliegen. Aber wir haben nie gelernt, wie Schwestern zu leben."

  • scheint ja mal wieder ein interessanter Thread zu sein.
    Hallo ihr beiden.


    Ich denke das Problem liegt noch viel tiefer in unserer Gesellschaft verankert. In meinen Augen befinden wir uns zur Zeit in einer Dilemma-Situation aus der wir uns nicht befreien können.


    Wir leben in einem kapitalistischen Weltsystem das sich nicht durch freien Handel mit Gütern und Dienstleistungen auszeichnet, sondern vor allem durch die ungehinderte Bewegung von Finanzkapital.
    Dieses Kapital fließt dorthin, wo es die größten Profitchancen sieht. Da das Kapital einen enormen Nutzen mit sich brigt, konkurrieren die Länder darum es anzulocken und an sich zu binden. Das Bemühen attraktive Bedingungen für das Kapital zu schaffen, rangiert vor allen anderen gesellschaftlichen Zielsetzungen. Mittlerweile ist die Fähigkeit des Staates, für das Wohl seiner Bürger zu sorgen, erschüttert worden durch die Fähigkeit des Kapitals, hinderliche Steuersätze und Arbeitsbedingungen mittels Abwanderung zu umgehen. In England und der USA, wo die Sozialversicherungs- und Arbeitsgesetzgebung stark reformiert wurde, kann man diese Entwicklung gut beobachten. Diese Länder werden vom Kapital bevorzugt, während Länder wie Frankreich und wir hier in Deutschland das nachsehen haben. An sich stellt unser Sozialsystem ja einen unglaublichen Wert dar, den es in gewisser Art und Weise zu bewahren gilt. Die Frage die ich mir stelle ist die, ob dies überhaupt möglich ist? Ich glaube nicht.
    Wir sind viel zu sehr mit dem kapitalistischen System verwoben. Die ganze Wirtschaft (Globalisierung, Gewinnmaximierung) gründet sich auf diesem System, nur die Politik (Parteienklüngel, Machterhaltung) hat sich nicht weiterentwickelt. Wir (als Gesellschaft) können es doch gar nicht ertragen als Individuum weniger zu haben, dafür aber einen Sozialstaat. Daher wird uns gar nichts anderes übrigbleiben als mit dem Abbau des Sozialsystems anzufangen, ob es uns passt oder nicht. Das kapitalistische Weltsystem hält uns gefangen und entweder wir spielen das Spiel mit oder verlassen das Spielfeld.

  • Zitat

    Original von supersvend
    Das kapitalistische Weltsystem hält uns gefangen und entweder wir spielen das Spiel mit oder verlassen das Spielfeld.


    Ganz genau, aber müssen wir das Spiel wirklich um den Preis der Solidarität mitspielen? Wollen und können wir die gravierenden Konsequenzen (wie z. B. Marginalisierung, Obdachlosigkeit, Kinderarmut usw. usf.) national sowie international in Kauf nehmen? Es könnte GEWALTIGE Folgen haben und der 11. September war auf der internationalen Ebene vielleicht nur der Anfang.


    Eben hab ich in den Nachrichten gehört, dass das Bruttoinlandsprodukt im letzten Quartal tatsächlich nicht mehr gewachsen ist. Stagnation statt Wachstum - bei der selben Politik. So kann das nicht weitergehen.

    "Wir haben gelernt, wie Fische zu schwimmen. Wir haben gelernt, wie Vögel zu fliegen. Aber wir haben nie gelernt, wie Schwestern zu leben."

  • Zitat

    Original von Estrella
    Ganz genau, aber müssen wir das Spiel wirklich um den Preis der Solidarität mitspielen? Wollen und können wir die gravierenden Konsequenzen (wie z. B. Marginalisierung, Obdachlosigkeit, Kinderarmut usw. usf.) national sowie international in Kauf nehmen? Es könnte GEWALTIGE Folgen haben und der 11. September war auf der internationalen Ebene vielleicht nur der Anfang.


    Ja, müssen wir weil bei der großen Mehrheit der Bevölkerung die Solidarität aufhört wenn der Nachbar einen größeren Wagen fährt als man selbst.
    Gerade in unserer Generation kann ich die Solidarität als Grundwert nicht mehr finden.
    Jeder will doch erst einmal seine erste Million machen bevor er an Solidarität oder Gemeinnützigkeit denkt.

  • Ich finde auch, dass es wichtig ist, dass Familien in Deutschland mehr gefördert und unterstützt werden sollten. Nimmt man als Europäischen Vergleich einmal Dänemark, muss man feststellen, dass dort die Geburtenrate wesentlich höher ist, als in Deutschland. Dies hängt wohl unter anderem mit der Möglichkeit zusammen, dass dort beide Elternteile einen Beruf ausüben können. Dort gibt es schon für Kinder bis 3 Jahren Betreuungseinrichtungen, die die Eltern entlasten. Ich bin zwar persönlich eher dafür, dass die eigene Familie sich so stark wie möglich um die Erziehung des eigenen Kindes kümmert, allerdings ist dies bei der momentanen wirtschaftlichen Schwäche, wohl mit nur einem berufstätigen Elternteil sehr schwer. Die Kindergelderhöhung war natürlich schon mal ein Anfang, steht aber in keinerlei Verhältniss zu dem, was reel für eine sinnvolle Erziehung ausgegeben werden muss. Der demographische Wandel führt über kurz oder lang zum Niedergang des jetzigen Sozialsystems, aber das eigentliche Problem ist, immer noch, dass die Regierung keine guten Alternativen aufweist. Sieht man sich zum Beispiel die Rente an, so ist es einfach nur ein Witz was man rausbekommt (wenn überhaupt noch). Wenn man dasselbe Geld in eine Private Rentenversicherung anlegt, die das Geld nunmal nicht umlegt, sondern anlegt, dann ist man erstaunt, welche Summn man dort alleine garantiert bekommt. (Plus Rendite, die natürlich nicht garantiert wird)
    Kommen wir zu den Kindern zurück. Es sind auch vielfach die Kosten, die nebenbei immer mehr erhöht werden. Kommt ein Kind heutzutage in die Schule, wierden Materialien längst nicht mehr alle gestellt, sondern neben Schulbüchern muss man inzwischen auch Kopierkosten etc. zahlen und ist am besten noch in einem Förderverein.
    Ich selber wünsche mir in meinem Leben mindestens 2 Kiner, doch momentan wäre dies finanziell für mich mit Sicherheit nicht zu schaffen. Also muss ich mich dem Kapitalismus anpassen und doch reich werden. :)

  • ich glaube, dass supersvend es trocken, nüchtern und illusionslos, aber richtig zum Ausdruck gebracht hat.
    Das fehlende Sozialverständnis geht schon "im Kleinen" flöten.
    Das ist sicherlich traurig, aber Fakt. Von daher verweise ich auf eines meiner früheren Postings, wonach wir uns vom Sozial-Vollkasko-Staat verabschieden werden (müssen..?)
    Allerdings glaube ich, dass wir immer noch eine soziale Marktwirtschaft betreiben werden. Eine Grundsicherung wird sicherlich erhalten bleiben. So weit läßt sich das Rad nicht mehr zurück drehen. Aber, viele kleine, uns liebgewonnene "Leckerlies" werden künftig aus privater Tasche bezahlt werden müssen.
    .
    Allerdings, supersvends letztem Satz möchte ich widersprechen. Es ist wie beim Fußball. Nicht nur mitspielen oder das Feld verlassen - nein, ich kann auch versuchen, mein Spiel dem Gegner aufzuzwingen..!
    Damit will ich sagen, dass die Chance für eine sozialverträgliche Mittelposition immer noch gegeben ist.
    Aber, damit wären wir wieder beim Thema Reformen ..! Erinnert Ihr Euch?? Das hatten wir nämlich schon mal und dabei festgestellt, dass die Reformbereitschaft angesichts eigener, parteipolitischer Interessen, nicht sonderlich groß ist. Entweder eine(r) packts endlich an oder wir müssen in der Tat auf die Machtergreifung Onoriens warten.. ;)

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  • Ich selber bin mir beim Thema Kinderarmut gar nicht so sicher, ob der Staat da wirklich zu wenig tut. Kann es nicht sein, daß die Eltern sich da aus der Verantwortung ziehen? Persönlich kenne ich einige Frauen und auch Männer, die alleinerziehend sind und sich um ihren Nachwuchs Vollzeit kümmern. Dies heißt natürlich Unterhalt und/oder Sozialhilfe. Allerdings kommen sie alle ganz gut klar. Kinderarmut heißt ja nicht, wir können dieses Jahr nicht nach Mallorca! Wenn das Geld, daß für die Kinder vom Staat zur Verfügung gestellt wird, auch für diese sinnvoll genutzt wird, dann glaube ich ehrlich, daß es sehr wohl reichen kann. Kinderarmut ist nicht zuletzt ein soziales Problem, daß von den Elternteilen selbst verschuldet ist. Es gibt meiner Meinung nach einfach viel zu viele Eltern, die den Beitrag von 2,5 € pro Woche für ein Kindergartenfrühstück für zuviel halten, aber 2 Schachteln Zigaretten am Tag konsumieren. Da geht mir die Hutschnur hoch!!!

  • dieses Beispiel mit dem Kindergarten kann ich gut nachvollziehen. Ist bei uns ähnlich.
    .
    Aber, wenn im "Kleinen" schon die Prioritäten" derart falsch gesetzt werden, was soll dann "Global" zu erwarten sein.. :(

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  • Zitat

    Original von syxala
    Ganz richtig lieber Kalla, wie im Kleinen so im Großen! Also wird das nie was! :( Wenn nur jeder seine kleine Welt in Ordnung halten könnte :rolleyes: Ich glaube dann würde es gehen!


    .
    ich bin eigentlich immer noch guter Hoffnung. Nur, es ist keine kurzfristige Angelegenheit.
    .
    Wir müßten bereits jetzt unserer Zukunft, nämlich unseren Kindern, die entsprechenden Werte mit auf den Weg geben. Es muß eine "andere" Generation heranwachsen..
    Okay, besser konnte ich es jetzt nicht ausdrücken..

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  • Zitat

    Original von syxala
    Werte? Zeit, Liebe und Fürsorge!!! Glaube mir, dann kommen die Werte von ganz alleine :]


    .
    Zeit - Liebe und Fürsorge - das kann manchmal schwer miteinander vereinbar sein. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede.
    .
    Aber, das allein ist es ja nicht. In einer Gesellschaft, in der das Wort Egoismus mittlerweile einen hohen Stellenwert hat, müssen auch noch andere Dinge "auf`s Gleis" gebracht werden.
    .
    Ich stimme Dir zu, die Basis wird schon in der Familie geschaffen, so denn der Begriff Erziehung dort kein Fremdwort ist. Aber - die Rahmenbedingungen müssen vom Staat kommen. Ohne entsprechende Lastenverteilung wird aus finanziellen Nöten heraus schon ein fiktiver Eingriff in die "Wertevermittlung" vorgenommen.
    .
    Es gibt da noch einiges auf den Weg zu bringen.
    .
    Okay syxala. Würde ja noch gerne ein wenig mit Dir plaudern. Aber leider fordert mein Schreibtisch sein recht.. :( 
    .
    Dir und natürlich auch allen anderen schöne Karnevalstage..
    .
    Man liest sich..

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