Düsseldorfer fühlen sich in der Altstadt nicht mehr sicher

  • Eine Chronik der Gewalt in der Altstadt


    Viele Düsseldorfer fühlen sich angesichts des wachsenden Gewaltpotenzials nicht mehr sicher in der Altstadt. Sie meiden den Kern und beklagen zudem die "Mallorcanisierung" der Bolker Straße mit Einrichtungen wie Ballermann 6 oder Oberbayern. So überlassen sie die Straße den zahlreichen Touristen, Fußball-Fans und Junggesellenabschieden, die sich jedes Wochenende durch die engen und überfüllten Gassen drängeln. weiterlesen auf rp-online.de


    Eure Meinung?

  • Sehe ich leider auch so.
    Nur einer der Gründe, warum ich die Altstadt meide.
    Da treiben sich wirklich nur noch 98% Vollasis und Jungesellenabschiede rum.
    Gerne vergessen werden übrigens auch irgendwelche Kegelclubs oder Dorf-Vereine, die ihren Aufstieg von Kreisliga C in B in der Altstadt "feiern".
    Da brauchst Du jemanden nur falsch anschauen, schon hast Du mittlerweile einen in der Schnauze.
    Dazu dieses Ramsch-Billig-Malle-Niveau, dass meiner Meinung nach aber in der Altstadt so gewollt ist. Sonst würde man dagegen wohl was tun...
    Abgesehen vom Publikum gibt es kaum noch einen Laden, der vond er Musik her auch nur ansatzweise zu ertragen ist.
    Ich persönlich kenne keinen Düsseldorfer, der noch in die Altstadt geht. Ich denke, die hat man wehrlos an die Sauftouristen abgegeben.
    Es gibt in Düsseldorf auch einfach viele Alternativen, wie z.B. Bilk, Derendorf oder Pempelfort mit einer hohen Dichte an wirklich guten Läden.
    Aber vielleicht werde ich auch mittlerweile zu alt für die Altstadt...

  • Ich gehe ab und zu noch in die Altstadt. Dabei bin ich auf der Bolker aber eher nur Nachmittags mal, wenn Fortuna spielt und ich mir vorher noch ein leckeres Schumacher genehmige. Am Abend treibt mich da nix hin, kann einfach mit diesem primitiven Ballermannkack nix anfangen. Früher bin ich gerne ins Pretty Vacant gegangen, dass ist leider nicht mehr. Ansonsten auf der Ratinger Str. Da ist es ja noch erträglicher und das Niveau besser...


    Unsicher fühle ich mich jetzt nicht, bin aber zu später Stunde nie am Bolker Stern unterwegs.

  • Die Stadt muss sich jetzt mal Lösungen einfallen lassen. Vor ein paar Jahren mieden viele Düsseldorfer die Altstadt wegen der Ballermann-Schiene und den dadruch angezogenen Besuchergruppen. Jetzt ist die Gewalt die Ursache. Das werden auch die Leute ausserhalb unserer Stadt zu Ohren bekommen, was dem Tourismus sicherlich nicht gut tun wird. Fehlt nur noch, dass in Reisefühern vor einem Besuch der Altsadt in den Abendstunden gewarnt wird. Ich möchte gar nicht wissen, was Messebesuchern oder andere Touristen durch den Kopf geht, wenn sie nur ein leckeres Alt trinken möchten und dann auf der Bolkerstrasse landen. ;( 
    Grade älterere Menschen, etwa die Generation 50+, meiden die Altsadt abends und an den Wochenenden aus Angst, irgendwo einen drüber zu bekommen.


    Die Frage ist nur, wie löst man diese Probleme? Sorgen mehr Polizeibeamte wirklich für Besserung? Ich denke nicht. Mich würden mal die Meinungen der alteingessenen Läden wie Tante Anna oder der Brauereien interssieren. Verzeichnen diese schon spürbare Umsatzrückgänge? Wie lange wollen sie es sich noch gefallen lassen, dass die Alstadt ihren kompletten Flair verliert?
    Meiner Meinung nach muss sich die Stadt mit der Polizei, dem Ordnungsamt und den Wirten an einen Tisch setzten und ein Konzept ausarbeiten, wie man der Lage wieder Herr werden kann.

  • Das große Problem sind einfach diese "vielen" Ballermannbuden! Die ziehen einfach ein Publikum an, dass hinterher für div. Sachen verantwortlich ist und gemacht wird....


    Eine Hausbrauerei wie z.B. das Schlüssel, etc. zieht ja wohl kaum diverse Chaoten an. Komisch das auf der Ratinger kaum was passiert, liegt wohl daran, dass dort ein anderes Publikum aufläuft. Halbstarke und Konsorten begnügen sich halt eher mit dem Ballermann Gedudel und freuen sich über tolle Alkohlangebote, Liter-Pitcher und Co. Das Problem ist einfach von den "Wirten" hausgemacht.


    Ach und Schlager macht halt agressiv... :D

  • Das große Problem sind einfach diese "vielen" Ballermannbuden! Die ziehen einfach ein Publikum an, dass hinterher für div. Sachen verantwortlich ist und gemacht wird....


    Richtig - und da ist halt die Frage, wie sich die Stadt gegen solche Betreiber wehren kann. Die Entscheidung, wer mit welchem Ladenkonzept in der Altstadt aufmacht, treffen aber die Vermieter und nicht die Stadtverwaltung. Und diese Vermieter interessiert vor allem eins: Möglichst hohe Miet-/Pachteinnahmen zu erzielen. Diese von JGAs finanzierten Asi-Läden können offenbar ganz gut blechen.

  • Wer Ärger sucht, ist in der Altstadt auf jeden Fall gut aufgehoben. Man muss tatsächlich nicht viel tun, um mit einem freundlichen Gruß á la "Hast du meine Mutter beleidischt?!" von seiner guten Laune befreit zu werden. Aber wie so oft ist es eine Frage des Ortes, an dem man sich aufhält. Am Burgplatz oder auf der Bolker trifft man eben häufiger auf diese Art von Besuchern, als auf der Kurzen Straße oder der Ratinger. Wer weiß, wo er suchen muss, kann auch entspannte Abende bei Altbier in der Stadt verbringen. Musiktechnisch muss man aber wirklich einen speziellen Geschmack haben oder eben woanders suchen.
    Was die Problemlösung angeht, sehe ich da leider kein anderes Mittel als eine Art Selbstreinigung. Die Altstadt wird überhäuft von Gesellschaften der unteren Niveaubereiche - sie wird als zu vermeidendes Pflaster angesehen - der Tourismus bleibt aus - Einnahmen gehen zurück - viele Läden machen dicht (leider auch der ein oder andere, den man erhalten will) - Publikum bleibt aus - man beginnt von vorne. Ist natürlich eine Rechnung auf dem Papier, die so mustergültig nie passieren wird, aber ist sehe leider wenig Hoffnung für bestimmte Ecken in der Altstadt...


  • Richtig - und da ist halt die Frage, wie sich die Stadt gegen solche Betreiber wehren kann. Die Entscheidung, wer mit welchem Ladenkonzept in der Altstadt aufmacht, treffen aber die Vermieter und nicht die Stadtverwaltung. Und diese Vermieter interessiert vor allem eins: Möglichst hohe Miet-/Pachteinnahmen zu erzielen. Diese von JGAs finanzierten Asi-Läden können offenbar ganz gut blechen.


    Naja, diese Rechnung ist etwas zu einfach wenn man sich man vor Augen hält, wer die sogenannten "Asi-Läden" betreibt. Die Gastronomen haben nämlich neben ihren Ballermann-Buden noch ganz andere Lokalitäten in der Altstadt und wenn dort die Gäste fern bleiben, macht es hoffentlich auch mal Klick.


    Ich befürchte, dass da noch ein riesiges Theater auf uns zu kommt, spätestens wenn das Andreas Quartier fertig ist und sich die feinen Herren über den Lärm auf der Ratinger Strasse beschweren.

  • In der heutigen Express ist ein Artikel, der mal wieder den Untergang der Altstadt veranschaulicht. Demnach hat das Ordnungsamt Düsseldorf den Betreibern des Till´s Elven jegliche Live Musik verboten, da sich Nachbarn beschwert haben. X( 
    Komischer weise sind es immer die kleinen Läden, die irgendwelche Lärmschutzauflagen bekommen, während auf der Bolker Strasse alles geduldet wird. Für mich völlig unverständlich.


    Leider greift der Artikel auch die Thematik auf, die ich in meinem vorherigen Post schon angedeutet habe. So soll es schon Pläne der Stadt geben, rund um die Ratinger Strasse eine Sperrstunde ab 2 Uhr einzurichten, damit die Bewohner des neuen Luxus Komplexes nicht gestört werden. :thumbdown:

  • fulci : Selbst elektronische Musik ist dagegen noch harmlos ;)


    Die Altstadt kenne ich anders,wo man noch gemütlich ne Schweinesemmel essen konnte nach ner Rock/Alternative Party im People auf der Kurzen Straße.Die Zeiten sind wohl vorbei.Bin ab und zu im 3 Amigos,im Salon des Amateurs oder auch an der Ratinger.Sonst wie Bonecrusher geschrieben hat sind Läden in Derendorf,Pempelfort und auch Flingern interessant.Da lernt man noch nette Leut kenn und umgeht das ´Ich geh Komasaufen und f--- deine M----´Niveau ;)

  • Unsicher fühle ich mich in der Altstadt nicht, das wäre übertrieben. Allerdings meide ich Orte wie die Bolker Straße, ist einfach nicht mein Ding. Wenn Altstadt, dann z.B. die Kasematten, Orte an denen man gemütlich etwas trinken kann. Ggf. auch noch die Ratinger, insgesammt aber nur noch extrem selten. Denn es gibt in den Stadtteilen doch genug Alternativen, warum sollte man sich das Chaos und die Menschenmassen in der Altstadt freiwillig antun!?


    Von alleine wird sich da nichts ändern. Die Altstadt hat ihren Ruf längst weg. Die Vermieter verdienen sich eine goldene Nase, die Betreiber der angesprochenen Lokale ebenfalls und die Stadt selber wird daran auch nicht schlecht verdienen. Das einzige was vermutlich helfen würde, wäre eine knallharte null Toleranzstrategie seitens der Ordnungsbehörden. Mit der Zeit würden die Personen die Probleme verursachen weniger werden und die angesprochenen Lokale würde "Ihre" Gäste verlieren.

  • Also Toll fand ich die Altstadt noch nie.
    Mehr Besucher als Düsseldorfer (OK , wenn sie sich benehmen kein Problem) und auch oft Ranndale.


    Aber in den letzten Jahren ist es Schlimmer geworden und auch Nerviger.


    Früher konnte ich wenigstens irgendwo ruhig Draußen sitzen ohne das mich ein Vollgesoffener Junggesellentrump mir alle 15 Minuten auf den S*ck gegangen ist und auch andere Eventtypen nerven ungemein.


    Ich gehe inzwischen auch lieber ausserhalb der Altstadt unterwegs.

    Man sagt niemand ist Perfekt, doch ich war schon immer ein Aussenseiter !
    P.S. ich bin Bi-Radikal[size=14][size=14] I like Linux :-)


  • Mich würden mal die Meinungen der alteingessenen Läden wie Tante Anna oder der Brauereien interssieren. Verzeichnen diese schon spürbare Umsatzrückgänge? Wie lange wollen sie es sich noch gefallen lassen, dass die Alstadt ihren kompletten Flair verliert?


    Leider musste erst was ernstes passieren, bevor sich jemand dazu mal öffentlich äußert. In der heutigen RP spricht Kessel-Betriebsleiter Boris Neuhausen über die schlechte Entwicklung der Altstadt und das Fernbleiben einiger Gäste am Wochenende.


    Schlimmer finde ich aber die eigentliche Kernaussage des Artikels, das Schweigen der Altstadtwirte zum Thema Rockerkrieg. Das die Hells Angels in der Altstadt vertreten sind (in welcher Form auch immer) ist ja nichts neues, aber warum werden von dem Lions Club Bandidos-Mitglieder als Türsteher eingestellt? Als Provokation? Das der Club Betreiber nicht weiß, wen er sich da vor die Tür stellt, würde ich persönlich nicht vermuten.

  • Ich denke mal das die ganze Altstadt fest in der Hand dieser Gruppen ist. Da wird auch die Politik und die Polizei nichts dran ändern, zumindest auf kurzfristige Sicht. Es ist ja schon normal, dass erst nachdem etwas passiert ist reagiert wird. Dann wird das Thema ein paar Wochen in den Medien durchgekaut und dann ist wieder Ruhe bis zum nächsten Vorfall. Sehr traurig sowas aber halt Alltag hier in Deutschland...


    Da bleibt dem intelligenten Bürger halt nichts anderes übrig als diese Viertel zu meiden....

  • Diese von JGAs finanzierten Asi-Läden können offenbar ganz gut blechen.