Ich mache mal ein paar Milchmädchenrechnungen auf, da ich keine genauen Internas habe.
Wenn die Stadtwerke linear 50 Mio € Gewinn machen und die Stadt ca. 50% Anteile hat, dann wird die Stadt bei voller Ausschüttung ca. 25 Mio € pro Jahr bekommen. Schön!
Nimmt die Stadt jetzt die 361 Mio € und der Betrag wird mit ca. 10% verzinst, dann wären dieses jährlich 36 Mio €. Schöner!
Wenn man das Geld aber investiert, dann, so besagt jede Investitionsformel, wird diese Investition mit allen nachgeschalteten Nachfolgeinvestitionen mit dem Faktor 3 genommen. Das bedeutet, nimmt man 100 Mio € und investitiert diese, so sind dies ein Sonderkonjunkturprogramm der Region von ca. 300 Mio €; berücksichtigt dabei noch die neuen Arbeitsplätze, die höheren Steuereinnahmen und weniger Sozialausgaben, so kommen ca. 75% der Ausgaben bestimmt wieder zurück. Supi..
Wirtschaftlich und wegen des Saldi der Arbeitsplätze sollte man die 361 Mio statt der 200 Mio € sofort nehmen.
Schauen wir mal in der Gegend rum. Die Ruhrstädte sind pleite, haben höhere Ausgaben wie Einnahmen und die meisten sitzen auf Ihren Stadtwerken. Statt sich mal Luft zu verschaffen, die Schulden zu drücken und die wichtigsten Investitionen zu tätigen, sitzen alle auf dem Tafelsilber!
Tafelsilber ist für schlechte Zeiten da und nicht um Parteigefährten mit Jobs abzusichern! Aber das gilt wohl als sozialer und gerechter.
Wenn Düsseldorf 2009 schuldenfrei sein sollte und weiter so prosperiert, dann sprudeln auch in 2009 die Steuereinnahmen noch, so dass diese freien Gelder dann wieder für schlechte Zeiten angelegt werden können.
Ich mache es jetzt noch platter. München hat sich mit den olympischen Spielen 72 eine komplette andere Struktur verpasst. Seitdem boomt die Stadt, vorher war es eine müde Millionenstadt.
Düsseldorf kann gerade in der jetzigen Zeit, wo in einem der wichtigsten Industrieländer der Welt nicht mehr viel geht, eine wirtschaftlich und gesellschaftlich führende Rolle übernehmen. Und dass auf Jahrzehnte!
Und daher finde ich den Verkauf gut. Nur eines hätte noch besser sein können. Der Verkauf der Stadtwerke vor ein paar Jahren. Dann hätten wir bisher bereits einiges an Zinsen gespart (auch davon kann man Kindergärtenplätze bauen und Speisungen vornehmen).
P.S. Tafelsilber: Man kann auch wahlweise Stadtsparkasse oder Flughafen verkaufen. Da sind die Stadtwerke aber die bessere Wahl!
P.S. 25,1%: Das ist eine Sperrminorität und damit kannst Du nicht umgestimmt werden.
Politik: Sicherlich ist es nicht die feine Art, erst zu lügen und dann die Stadtwerke zu verkaufen. Aber mit der Erinnerung der, in meinen Augen sehr verlogenen, David gegen Goliath Kampagne, verstehe ich die Vorgehensweise vom OB, wenn auch ich diese nicht gutheisse.
Und wahrscheinlich trifft vieles über die Geltungssucht des OB zu. Aber wer ist denn der Wihlem-Marx-Haus?
So, und wo sind jetzt die Leute mit den richtigen Formeln und Infos?