Ein starkes erstes Viertel reichte den ART Düsseldorf Magics heute nicht, um sich gegen die favorisierten Schwelmer Baskets zu behaupten. Vor allem gegen Ende der Partie schlichen sich zu viele Fehler ein, und die Baskets konnten das Spiel schließlich doch noch deutlich für sich entscheiden.
Erste Schwierigkeiten gab es durch den starken Zuschauerandrang schon beim Einlaß, wo sich vor allem an der Kasse für vorbestellte Karten eine lange Warteschlange bildete. Ca. 900 Zuschauer wollten das Spitzenspiel an der Rückertstraße sehen, davon rund 300 Schwelmer Fans. Diese konnten dann auch den ersten Lautstärketest vor Spielbeginn routiniert für sich entscheiden. Leider sollte sich an diesem Mißverhältnis auch im Laufe der Partie wenig ändern. Auf Nachfrage des nimmermüden Hallensprechers äußerte sich Manager Kolja Bathow jedoch begeistert über die rund 70 Magics-Fans, die ihr Team beim letzten Auswärtssieg in Münster lautstark unterstützt hatten. Der heutige Gegner wäre eindeutig Favorit und auf allen Positionen gefährlich.
Es folgte die von vielen Fans bereits mit Spannung erwartete Mannschaftsvorstellung. Diesmal gab es ein kleines Indoor-Feuerwerk bei abgedunkelter Halle, untermalt von einigen Wunderkerzen in den Reihen der Zuschauer und natürlich dem schon bekannten "A Kind of Magic" von Queen. Selbstverständlich waren die Cheerleader "Magic Angels" Teil der Show. Leider fehlte zur gut vorbereiteten Show wieder etwas die Unterstützung der Fans.
Das erste Viertel begannen beide Teams recht nervös, mit einigen Turnovers auf beiden Seiten. Nach 3 Minuten stand es 9:8, nach 7 Minuten 13:15. Während dieser Zeit konnte Neuzugang Jussi Kumpulainen durch einige starke Rebounds gefallen. Forward Jef Tomesch trug u.a. durch zwei 3er zum 24:19 Endstand des 1. Viertels bei. Bei Schwelm zeigte vor allem Antwine Williams eine gute Übersicht und kam mehrmals nach geschicktem Anspiel entlang der Grundlinie unter dem Korb frei zum Erfolg.
Die Magics starteten sehr vielversprechend ins zweite Viertel, Schwelm leistete sich einige Ballverluste und Fehlwürfe, die die Düsseldorfer per Fastbreak mit sicheren Punkten bestrafen konnten. So kamen die Magics nach ca. 2:45 Minuten mit 29:22 zur bis dahin höchsten Führung und Schwelms Coach Torsten Daume nahm seine erste Auszeit. Einen kleinen Bruch bei den Magics gab es anschließend, als Robert Shepherd beim Stand von 31:24 zur Mitte des Viertels einen 3er sicher versenkte, die 24-Sekunden-Uhr aber kurz zuvor abgelaufen war. Kurze Zeit später stand es plötzlich 31:30, der zwischenzeitlich stark spielende Schwelmer Center Marcus Kück hatte dazu seinen Teil beigetragen. Das Spiel war gekippt und die Baskets konnten ihrerseits mit einigen Fastbreaks punkten. Nach einem wichtigen 3er von Jef Tomesch nahm Magics-Coach Scott Galloway die fällige Auszeit. Durch einen 3er von Kai-Uwe Kranz konnten sich die Magics noch einmal auf 38:34 absetzen aber nach einigen zweifelhaften Foulentscheidungen gegen Düsseldorf gegen Ende des Viertels, ging es schließlich beim Stand von 40:38 in die Halbzeitpause.
Im dritten Viertel gelang den Magics zunächst nicht viel. Daß aber auch die Baskets zu diesem Zeitpunkt nicht voll konzentriert waren, zeigte Williams nach 2:30 Minuten mit einem eindrucksvoll auf den Ring gedonnerten Dunkingversuch. Nach 4 Minuten stand es 44:44. In der Folge lief dann bei den Magics nicht mehr viel zusammen, entweder man leistete sich Fehlpässe oder die 24 Sekunden wurden verspielt. Einzig Robert Shepherd konnte in dieser Phase durch zwei 3er noch gegenhalten.
Während der Düsseldorfer Auszeit beim Stand von 52:57 starteten die Düsseldorfer Fans ungeachtet des Spielstandes einige "La Ola"-Versuche, die aber zumeist im VIP-Bereich der Mitteltribüne oder spätestens im Schwelmer Fanblock versandeten - offenbar passte dies nicht ins Schwelmer Jubel-Konzept. Das Viertel endete 56:59.
Gleich zu Beginn des 4. Viertels kassierte Forward Robert Sarovic sein viertes Foul, wie zuvor bereits Sasa Zivanovic und Panu Majala, so daß die Magics etwas in Foul-Trouble gerieten. Es folgte eine Reihe von Fehlern der Magics, Einzelaktionen mißlangen und nach 3 Minuten stand es 60:69. Zwischenzeitlich kamen die Düsseldorfer durch zwei erfolgreiche Freiwürfe von Marin Petric noch einmal auf 65:73 heran. Aber spätestens als Robert Sarovic 3 Minuten vor dem Ende der Partie mit 5 Fouls auf die Bank mußte, kurz nachdem er noch einen 3er versenkt hatte, war klar, daß dieses Spiel für die Magics nicht mehr zu gewinnen war. Die üblichen taktischen Fouls brachten keinen Erfolg, obwohl die Baskets sich an der Freiwurflinie nicht allzu sicher präsentierten. Im Angriff gelang einfach nichts mehr - zu viele unüberlegte Aktionen scheiterten.
Nach 40 Minuten konnte sich die "Wilde Horde", so ein Plakat der Schwelmer Fans, über einen 73:87 Auswärtssieg freuen.
Nach der Partie hatte ich noch kurz die Gelegenheit, mit Panu Majala zu sprechen (mit offizieller Genehmigung von Kolja Bathow, dafür nochmals vielen Dank). Mangels Diktiergerät kann ich dies hier nur sinngemäß wiedergeben:
Auf die Frage nach dem Zustand seines vor nicht allzu langer Zeit operierten Knies konnte Panu zunächst einmal Entwarnung geben: er hat keine Beschwerden mehr, es wird von Tag zu Tag besser. Dennoch muß es noch nach jedem Spiel gekühlt werden.
Für den Ausgang des Spiels sieht er die Verantwortung klar bei den Magics selber, man habe zu viele Fehler gemacht, die Systeme nicht sauber durchgespielt, viele falsche Wurf- und Paßentscheidungen getroffen und am Schluß durch unüberlegte Einzelaktionen das Spiel verloren. Eine generelle Nervosität des Teams konnte er aber nicht erkennen.
U. a. um das Spiel besser auf Neuzugang Jussi Kumpulainen zuzuschneiden, wurden einige neue Spielzüge gespielt, die derzeit noch nicht optimal funktionieren. Dies war auch ein Grund, warum es diesmal weniger 3er-Versuche zu sehen gab, als z. B. beim Saisoneröffnungsspiel gegen Leverkusen. Panu sieht das Team aber auf einem guten Weg und Jussi könne der Mannschaft sehr helfen.
Ein Videoclip vom Spiel folgt, sobald BIG mit dem Schneiden fertig ist ...