Blutbad im Keller: Mann tötet Freundin

  • An der Eintrachtstraße fielen gestern mehrere Schüsse. Eine Frau brach tot zusammen. Die Polizei nahm den mutmaßlichen Täter fest.



    Die Eintrachtstraße ist nicht gerade das, was man in Düsseldorf als begehrte Wohngegend bezeichnen würde. Doch die Nachbarschaft unter den fast ausschließlich ausländischen Bewohnern stimmt. Umso fassungsloser stehen sie gestern Nachmittag vor dem Haus Nummer 10, können kaum glauben, was sich hier vor wenigen Minuten abgespielt hat. Der arbeitslose Paul M. soll im Keller des Hauses seine Lebensgefährtin Magdalene L. mit mehreren Schüssen quasi hingerichtet haben. Die Frau hatte keinerlei Überlebenschance, "sie war auf der Stelle tot", erklärt Polizeisprecher André Hartwich. Zunächst waren die alarmierten Polizisten von einer größeren Schießerei ausgegangen, Anrufer hatten gemeldet, dass der mutmaßliche Schütze erst aus dem Haus gekommen und dann wieder hineingelaufen war.


    Vor Ort stellt sich schnell heraus, dass es sich wohl um ein Beziehungsdrama handelt. Der mutmaßliche Täter sitzt seelenruhig in seiner Wohnung im ersten Stock, als die Polizisten hereinkommen. "Er hatte die Waffe noch bei sich", berichtet André Hartwich. Der stark angetrunkene massige Mann lässt sich widerstandslos festnehmen.


    Magdalene L. stammt aus Ghana, sie war seit einigen Jahren mit M. liiert, der der Polizei in Oberbilk durch diverse Gewalttaten in betrunkenem Zustand gut bekannt ist. Zwei weitere Afrikaner stehen vor dem Haus, die Polizei vernimmt sie noch an Ort und Stelle. "Ich habe den Täter noch aus dem Keller kommen sehen", sagt einer der Männer. Sie sind mit einem Lieferwagen vorgefahren was sie abtransportieren wollen, verräten die beiden Ghanaer nicht. Ein Nachbar: "Paul hat mir vor zwei Wochen erzählt, dass seine Freundin mit 21 000 Euro abgehauen sein soll. Er hatte damals sogar die Polizei gerufen. Vielleicht hat er sie hier überrascht, als sie Sachen aus dem Keller holen wollten."


    Auf ihren Nachbarn, der einen Menschen getötet haben soll, lassen die Bewohner der Eintrachtstraße nichts kommen. "Das ist ein netter Mensch, immer freundlich, immer hilfsbereit. Der hat immer gegrüßt. Ich hab den vor zwei Stunden noch beim Einkaufen getroffen", sagt ein Mann, dessen Mutter im selben Haus wohnt wie Paul M. Ein anderer Nachbar schildert die andere Seite des Mannes: "Er hat immer viel getrunken, hat sich die Bierflaschen am Kiosk geholt. Der ist dann wohl durchgedreht."



    Quelle: WZ