HSV-Handballern droht der Zwangsabstieg

  • HSV-Handballern droht der Zwangsabstieg
    Die Zukunft der HSV-Handballer hängt weiter an einem seidenen Faden: Die Hamburger konnten bis Mittwochabend, wie ursprünglich von der Handball-Bundesliga (HBL) gefordert, noch keine testierte Bilanz zum 30. Juni 2004 vorlegen. Die HBL verlängerte die Frist um 48 Stunden. Bis zum Freitag (24.00 Uhr) muss die Bilanz sowie eine positive Fortführungsprognose über die weitere finanzielle Machbarkeit (HBL) vorliegen, sonst droht den Hanseaten sogar der Zwangsabstieg. Die HBL hat angekündigt, bis Weihnachten die Strafe für den HSV zu verkünden. Ein Punktabzug ist nach derzeitigem Stand die Mindeststrafe.


    November-Gehälter nicht bezahlt
    "Die schlechte Nachricht ist, dass wir die November-Gehälter noch nicht bezahlt und die Bilanz noch nicht vorgelegt haben", sagte Vereinspräsident Heinz Jacobsen. Ob die Bilanz am Freitag tatsächlich bei der HBL eingereicht werden kann, ist sehr fraglich. Eine Zukunft mit dem bisherigen wirtschaftlichen Träger Omni Sport GmbH scheint aussichtslos. Die Omni Sport ist mit mehr als zwei Millionen Euro verschuldet, Geschäftsführer Winfried Klimek sitzt in Lübeck wegen Verdacht des Betruges in Millionenhöhe in Untersuchungshaft. "Wir haben ganz klare Richtlinien. Wenn ein Verein Insolvenz anmeldet, ist er der erste Absteiger. Alles andere wäre eine Bestrafung für die, die solide arbeiten", bestätigte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. Die Eröffnung eines Insolvenzverfahren bedeutet allerdings nicht die Einstellung des Spielbetriebes. "Und das ist auch gut so. So hat Magdeburg für das Heimspiel am 26. Dezember gegen den HSV schon alle Karten verkauft", meinte Bohmann.


    Club erwägt Klage gegen HBL
    "Die gute Nachricht ist, dass wir ein Treffen mit Sponsoren und Freunden hatten. Dort waren die Signale eindeutig. Man wird uns unterstützen, wenn sich der HSV Hamburg neu aufstellt", meinte Jacobsen. Wie diese Umstrukturierung aussehen könnte, ließ der Clubchef allerdings offen. Sollte die Omni Sport Insolvenz anmelden, erwägt der HSV eine Klage gegen den folgenden Zwangsabstieg. Denn nach dem Zivilrecht muss ein Sanierer zumindest die Chance bekommen, das insolvente Utrnehmen wieder auf Kurs zu bringen. Und das ginge fast nur in der Bundesliga. "Ich kann die Einschaltung anderer Rechtsinstanzen nicht verhindern", sagte Bohmann. Jacobsen ist nun dabei, die rechtlichen Grundlagen zu prüfen.


    Das wäre natürlich von Vorteil für die HSG. Damit wäre nach unten noch etwas Luft

  • Finanz-Chaos
    HSV Hamburg droht Punktabzug


    Neuss (rpo). Sportlich läuft es rund bei den Handballern des HSV Hamburg, doch finanziell drückt die Hanseaten der Schuh: Trotz neuer Negativ-Schlagzeilen tanzen die Handballer des HSV Hamburg in der Bundesliga, im DHB-Pokal und im Europacup noch auf allen drei Hochzeiten. Damit zeigen die Spieler, die derzeit auf ausstehende Gehälter warten, eine profihafte Einstellung.


    "Man kann uns auch zwölf Punkte abziehen, das ist mir egal. Es geht nicht darum, ob die Spieler ihr Gehalt eine Woche früher oder später bekommen. Wichtig ist, dass es eine Lösung gibt. Die Mannschaft hat jedenfalls einen unglaublichen Charakter. Ich selbst beschäftige mich bis zur letzten Sekunde mit Hamburg", erklärte Trainer Bob Hanning nach dem 29:23-Heimsieg gegen den VfL Pfullingen.


    Punktabzug droht


    Cup-Finalist und Supercup-Gewinner HSV hatte nicht, wie mit der Handball-Bundesliga (HBL) am Freitag vereinbart, eine testierte Bilanz ihres wirtschaftlichen Trägers Omni Sport GmbH & Co. KG vorlegen können. Zudem trat Wilfried de Buhr nach nur acht Wochen als Omni-Treuhänder mit sofortiger Wirkung zurück. Der amtierende Omni-Geschäftsführer Wilfried Klimek sitzt seit dem 3. Dezember wegen Betrugsverdachts in Untersuchungshaft.


    Ein sofortiger Lizenzentzug für Hamburg ist nicht zu erwarten, dafür droht dem Verein nun ein Punktabzug wegen Verstoßes gegen die Lizenz-Auflagen von bis zu acht Zählern. Sollten die mit mehr als zwei Millionen Euro verschuldeten Hamburger den Spielbetrieb einstellen, stünden sie als erster Absteiger fest. Ihre bislang ausgetragenen Spiele würden dann mit null Punkten und Toren gewertet. Als bislang einziger Bundesligist hatte der OSC Rheinhausen im Dezember 1996 mitten in der Saison den Spielbetrieb eingestellt.


    HSV kann noch "Herbstmeister" werden


    Dazu erklärte Bernd-Uwe Hildebrand, Manager des SC Magdeburg und Liga-Vorstand der HBL in den Kieler Nachrichten: "Wenn die Wirtschaftsprüfer feststellen, dass der HSV keine positive Zukunftsprognose hat, wird dem Verein die Lizenz entzogen und er steht als erster Zwangsabsteiger fest."

  • HSV gibt noch lange nicht auf


    Hamburg/München - Der HSV Handball kämpft weiter ums finanzielle Überleben. Wie nach dem 29:23-Erfolg des Supercup-Gewinners im Bundesliga-Heimspiel gegen den VfL Pfullingen bekannt wurde, wird es am Mittwoch zu weiteren Gesprächen kommen.


    Noch am gleichen Tag tagt in Magdeburg auch der Vorstand der Handball-Bundesliga (HBL).


    Bilanz nicht eingereicht


    Die Norddeutschen hatten nicht, wie mit der HBL abgesprochen, am Freitag vergangener Woche eine testierte Bilanz ihres wirtschaftlichen Trägers Omni Sport GmbH & Co. KG vorlegen können. Das bestätigte der HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann am Samstag gegenüber Sport1.


    Zudem trat Wilfried de Buhr nach nur acht Wochen als Omni-Treuhänder mit sofortiger Wirkung von seinem Posten zurück.


    Der noch amtierende Omni-Geschäftsführer Wilfried Klimek sitzt seit dem 3. Dezember wegen Betrugsverdachts in Untersuchungshaft.


    Hanning kämpferisch


    Ein sofortiger Lizenzentzug für die Hamburger ist nicht zu erwarten, dafür droht der Mannschaft von Trainer Bob Hanning ein Punktabzug von bis zu acht Zählern.


    "Man kann uns auch Punkte abziehen, das ist mir egal. Es geht auch darum, ob die Spieler ihre Gehälter eine Woche früher oder später bekommen. Wichtig ist, dass es endlich eine Lösung gibt. Die Mannschaft hat jedenfalls einen unglaublichen Charakter. Ich selbst beschäftige mich bis zur letzten Sekunde mit Hamburg", sagte der Coach zur aktuellen Situation beim HSV.


    Als bislang einziger Bundesligaklub hatte der OSC Rheinhausen im Dezember 1996 vorzeitig das Handtuch geworfen. Der OSC stand seinerzeit schon zum Jahreswechsel als erster Absteiger fest.


    Nun gegen Gummersbach


    Ungeachtet der finanziellen Krise findet auch das nächste Heimspiel des HSV am Dienstag gegen Rekordmeister VfL Gummersbach (20 Uhr) in der ColorLine-Arena statt.


    Gegen Vorkasse in Höhe von 24.000 Euro öffnet die große Mehrzweckhalle ungeachtet noch ausstehender Mietschulden aus den vergangenen Monaten ihre Pforten. Eine ähnliche Lösung wird auch für das Gastspiel der HSG D/M Wetzlar am 29. Dezember (20 Uhr) in der Hansestadt angestrebt.


    Also HSG-Management für die nächste Saison: GmbH & Co. KG gründen, Schulden machen, gute Spieler vom Markt kaufen und los gehts. Wichtig: den Verband ordenlich verhumpsen, dann klappst schon und vielleicht fliegts ja auch nicht auf. Und wenn, na ja, dann haben wir ja die GmbH & Co. KG und da haftet eh keiner ausser......, ja wer denn. So wird Handballgeschichte geschrieben. :D

  • Donnerstag, 23. Dezember 2004


    Höchststrafe gegen den HSV
    Handball: Die Bundesliga pocht auf ihre Statuten, dem Klub droht das Aus. Acht Punkte Abzug.


    Von Achim Leoni


    Hamburg/Hannover - 30 Minuten Zeit hatte der Vorstand der Handball-Bundesliga (HBL) der Delegation aus Hamburg eingeräumt, ihr Anliegen vorzutragen. Es wurden mehr als vier Stunden. Als sich schließlich kurz nach 17 Uhr die Türen des Konferenzraums im "Holiday Inn" Hannover öffneten, war HSV-Manager Dierk Schmäschke, Vizepräsident Fritz Bahrdt, Wirtschaftsprüfer Jens Lingthaler, Fußball-Aufsichtsrat Jürgen Hunke und Klubmäzen Andreas Rudolph (HSC Home Supply + Care) die Anspannung anzumerken. Mit diplomatischen Mitteln hatten sie vor den Ligavertretern für den Handballstandort Hamburg gekämpft, hatten Finanzpläne vorgelegt, Paragraphen gewälzt und an die Solidarität appelliert. "Wir haben alle Register gezogen", so Hunke.


    Doch den erhofften Durchbruch konnte die Abordnung nicht nach Hamburg melden. "In einigen Punkten konnte Übereinstimmung erzielt werden, in Grundsatzfragen war dies nicht möglich", mußte Schmäschke zerknirscht einräumen. "Die Situation ist nicht leichter geworden." Im Klartext: Die Liga ist nicht bereit, dem HSV in den entscheidenden Punkten entgegenzukommen. Wegen Verstößen gegen die Lizenzbestimmungen wurde der Supercupsieger wie erwartet mit der Höchststrafe von acht Punkten Abzug belegt: vier, weil Mietschulden an die Color-Line-Arena nicht ausgewiesen wurden, weitere vier, weil eine in den Auflagen geforderte testierte Bilanz des wirtschaftlichen Trägers Omni Sport nicht vorgelegt wurde. Zudem wurden 15 000 Euro Geldbuße verhängt.


    14 Tage hat der HSV Zeit, um vor dem Sportgericht Einspruch einzulegen. Doch weit schwerer als diese Bestrafung wiegt für den Verein, daß die Liga in einem anderen Punkt keine Entscheidung fällen mochte: "Eine Änderung unserer Satzung ist nicht verhandelbar", stellte der HBL-Vorsitzende Bernd-Uwe Hildebrandt klar. Damit schwindet die Hoffnung, daß der HSV auch bei einer Insolvenz der mit 2,3 Millionen Euro verschuldeten Omni Sport oder bei einem Wechsel der Spielbetriebsgesellschaft in der Bundesliga verbleiben kann.


    Einen entsprechenden Plan hatte die Gesandtschaft unterbreitet. "Was der HSV vorgelegt hat, ist weit weniger, als wir erwartet hatten", so Hildebrandt. Zwar benannten die Klubvertreter mögliche Investoren, die bei der Gründung einer neuen Spielbetriebsgesellschaft bereitstünden; doch einen Wirtschaftsplan für die kommenden Monate blieb der Klub schuldig.


    Statt aufmunternder Worte bekam die Delegation so den geballten Zorn der Liga auf den inhaftierten HSV-Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter Winfried M. Klimek zu hören, der die Lizenztricksereien zu verantworten hat. Vor allem die kleinen Vereine - sie wittern Wettbewerbsnachteile - sind nicht bereit, den HSV aus der Verantwortung zu entlassen.


    "Der Dialog mit der Liga hätte früher beginnen müssen", bemängelt Hunke, "jetzt geht es darum, die wirtschaftlichen Risiken abzuwägen." In die marode Omni Sport - sie konnte zuletzt weder Gehälter noch Hallenmiete aufbringen - will niemand investieren. Nun geht es darum, die Insolvenz bis Saisonende hinauszuzögern und damit den Zwangsabstieg zu verhindern. Noch liegt trotz der Ausstände nach Auskunft von Klimeks Bevollmächtigtem Hans-Eckhard Tribess kein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gegen die Omni Sport vor. Allerdings sei noch kein HSV-Vertreter an ihn herangetreten. "Ich sähe eine Lösung", so der Lübecker Anwalt, "aber dafür muß man aufeinander zugehen."


    Sollte nicht kurzfristig Rettung in Sicht sein, droht der Ausverkauf der Mannschaft. Die Gille-Brüder, zwei der Stars, hatten ihre Vertragsverlängerung von einer klaren Perspektive noch vor Weihnachten abhängig gemacht, wollen aber vorerst abwarten.

  • Handball: Fünf Personalien offen


    Hamburg - Noch ist längst nicht absehbar, ob es für die HSV-Handballer über das Spiel am Sonntag (16 Uhr, Color-Line-Arena) hinaus eine Zukunft gibt, aber im sportlichen Bereich sind die Planungen schon in der Endphase. Bis zum 20. Januar will sich Trainer Bob Hanning festlegen, mit welchem Personal er in die nächste Bundesligasaison geht. "Ein früherer Termin wäre sinnlos, solange ich Budget und Bedingungen nicht kenne."


    Sollte die Insolvenz des wirtschaftlichen Trägers Omni Sport und damit der Zwangsabstieg vermieden werden können, "dann wollen wir den Kern der Mannschaft erhalten", sagt Manager Dierk Schmäschke. Bei sieben Profis laufen die Verträge aus, nur zwei, Bertrand (26) und Guillaume Gille (28 ), können sich des uneingeschränkten Wohlwollens ihres Trainers sicher sein. Doch die französischen Brüder werden heftig von anderen Vereinen umworben. Wird ihnen nicht bis Mitte Januar eine Perspektive geboten, droht ihr Weggang - und damit der Zerfall der Mannschaft.


    Wahrscheinlich ist die Trennung von Jon Belaustegui (25). Der Spanier ist mit durchschnittlich 5,0 Toren je Spiel erfolgreichster HSV-Schütze, konnte allerdings nur in elf von 17 Bundesligaspielen eingesetzt werden. Schon in der Vorsaison fiel Belaustegui vor allem durch seine Verletzungsanfälligkeit auf. Jetzt liegt ihm ein Vertragsangebot des spanischen Topvereins Ciudad Real vor. "Ich will Reisende nicht aufhalten", sagt Hanning. Allerdings müßte die Omni Sport der Vertragsauflösung zustimmen, und deren Geschäftsführer Winfried M. Klimek sitzt weiterhin wegen Betrugsverdachts in Untersuchungshaft.


    Für kommende Saison hat Hanning ohnehin einen anderen Linkshänder eingeplant. Mit Sloweniens Jungstar Vid Kavticnik (20/Velenje) ist man sich über einen Wechsel weitgehend einig.


    Ob die Torhüter Goran Stojanovic (38 ) und Steffen Reider (32), Kapitän Thomas Knorr (33) sowie Andreij Siniak (32) bleiben, ist ungewiß. Stojanovic (16 Einsätze, 195 Paraden) gehört fraglos zu den sportlichen Stützen als Topverdiener, aber auch zu den größten Kostenfaktoren. Letzteres läßt sich von Teilzeitprofi Reider nicht behaupten, was für seinen Verbleib spricht.


    Knorrs Bonus ist, neben der Schwartauer Herkunft, daß er auf fast jeder Position einsetzbar ist - ein Malus sein fortgeschrittenes Alter. Siniak, als Regisseur manchmal genial, zeigte sich in der Abwehr zuletzt von seiner schwächeren Seite.


    Angesichts der prekären Personalsituation könnte es aber auch kurzfristige Verstärkung geben. Schmäschke: "Wir prüfen, ob wir uns einen jungen Spieler ausleihen können." HA


    erschienen am 31. Dezember 2004 in Sport - Hamburger Abendblatt

  • HSV macht "ganz wichtigen Schritt"


    Hamburg/München - Die Trennung von Winfried Klimek ist vollzogen, der HSV Handball hat einen weiteren wichtigen Schritt Richtung Rettung gemacht. Eine dem Bundesligaverein nahe stehende Person hat die verbliebenen 70 Prozent Anteile des wirtschaftlichen Trägers Omni Sport GmbH von der Klimek-Investmentgesellschaft "P & S Equity" für einen symbolischen Betrag von einem Euro gekauft, berichtet das "Hamburger Abendblatt".


    Klub kontrolliert nun 100 Prozent der GmbH
    Geschäftsführer der "P & S" ist Wilfried de Buhr, der beim HSV vor wenigen Wochen hingeschmissen hatte. Die restlichen 30 Prozent der Firma gehörten bereits dem HSV e. V. Damit kontrolliert der Klub jetzt 100 Prozent der GmbH.


    Neuer Geschäftsführer
    Das Geschäft ist ein wichtiger Zug auf dem Weg zur Rettung: Winfried M. Klimek, immer noch wegen Betrugsverdachts in Untersuchungshaft, wird als Geschäftsführer der Omni Sport abberufen werden. Der neue Gesellschafter, der nur mit der anteiligen GmbH-Einlage von 17.500 Euro haftet (für die übrigen 7500 Euro haftet der HSV), dürfte eine Person seines Vertrauens als starken Mann als Geschäftsführer der Omni Sport benennen.


    Runge zufrieden
    Damit scheint ein eigener Insolvenzantrag des wirtschaftlichen Trägers, der laut Statuten der Handball-Bundesliga (HBL) den Zwangsabstieg bedeuten würde, ausgeschlossen. "Das war ein ganz wichtiger Schritt zur Rettung des Bundesliga-Handballs in Hamburg", sagte HSV-Anwalt Claus Runge der Zeitung.


    Anwälte arbeiten an Insolvenzantrag Dritter
    Währenddessen bereiten die HSV-Anwälte, so schreibt das "Abendblatt" weiter, einen "Insolvenzantrag mehrerer Gläubiger gegen die übergeordnete Omni Sport KG vor, deren Verbindlichkeiten auf mehr als zwei Millionen Euro beziffert werden. Für diese Schulden stehen die Kommandisten Klimek, Wolfgang Hopp und die Klimek-Firma Gemini in der Verantwortung".


    Michael Schwartz

  • Handball: HSV-Präsident Rudolph verteilt Aufgaben


    Hamburg - Der HSV Hamburg spricht ab sofort nur noch mit zwei Stimmen: der des Präsidenten Andreas Rudolph für die geschäftlichen Angelegenheiten und der von Trainer Bob Hanning für alles, was die sportlichen Belange betrifft. Mit dieser Maßgabe versucht Rudolph den zuletzt ausufernden Informationsfluß beim Handball-Supercupsieger unter Kontrolle zu bringen.


    "Es geht darum, die internen Abläufe zu optimieren", erklärte Rudolph nach dem gestrigen Treffen mit seinen Präsidiumskollegen Fritz Bahrdt (Stellvertreter) und Jens Lingthaler (Schatzmeister), Manager Dierk Schmäschke sowie den Rechtsbeiständen Claus Runge und Thomas Poullain. Bei Pizza und Salat wurden in Rudolphs Wohnung in Harvestehude die kommenden Aufgaben verteilt. Poullain soll in Kürze die Geschäftsführung der verschuldeten Spielbetriebsgesellschaft Omni Sport antreten - die erforderlichen Genehmigungen für den Verkauf der Anteile des inhaftierten Winfried M. Klimek an den HSV-Freund Frank Spillner standen bis gestern allerdings ebenso aus wie der angekündigte Insolvenzantrag gegen die Omni Sport.


    Poullains Wirtschaftsprüfer-Kollege Lingthaler (beide Mönning & Partner) will derweil die Zwischenbilanz der Omni Sport für das vierte Quartal 2004 vorbereiten, die bis Sonnabend beglaubigt bei der Handball-Bundesliga eingehen muß. "Ich gehe davon aus, daß wir die Frist einhalten", gab sich Rudolph optimistisch. Manager Schmäschke, den Rudolph bei Amtsantritt zu Weihnachten noch als Sprachrohr installieren wollte, soll künftig teamintern und bei der Sponsorenbetreuung wirken.


    Bis 20. Januar, spätestens aber Ende kommender Woche müssen laut Rudolph schriftliche Bekenntnisse von Stadt und Sponsoren vorliegen, wenn das Projekt erhalten bleiben soll. Noch haben die HSV-Macher nichts in der Hand - und von offizieller Seite wohl auch nichts zu erwarten. "Wir haben großes Interesse, den Handball hier zu erhalten, aber den Geschäftsbetrieb muß der HSV selbst lösen", sagt Sportamtsleiter Hans-Jürgen Schulke. Seine Behörde könne lediglich bei der Vermittlung von Kontakten behilflich sein.


    Die Mannschaft nimmt derweil am Freitag das Training wieder auf, mit Leichtathletikcoach Oliver Voigt wird vor allem an der Kondition gefeilt. Bis 24. Januar will Trainer Hanning alle offenen Personalien klären. Für 31. Januar ist die Teilnahme am Blitzturnier in Haderslev (Dänemark) geplant, für das auch Flensburg-Handewitt gemeldet hat. leo

  • HSV-Handballer starten


    Hamburg - Die HSV-Handballer beginnen heute ihre Vorbereitung auf den Bundesliga-Wiederbeginn am 11. Februar gegen Wallau-Massenheim. Weil die Halle Frankfurt-Höchst belegt ist, wollen die Hessen die Partie auf 6. April verschieben. HSV-Trainer Bob Hanning lehnt dies ab. Wolfgang Gütschow, Berater von HSV-Star Pascal Hens, hat derweil Insolvenzantrag gegen die HSV-Spielbetriebsgesellschaft Omni Sport gestellt. Laut Klubpräsident Andreas Rudolph wird ein testierter Quartalsbericht der Omni Sport fristgemäß bis morgen bei der Handball-Bundesliga (HBL) eingericht. Am 24. Januar will Rudolph, der noch etwa 700 000 Euro auftreiben muß, ein Gespräch mit dem HBL-Vorstand führen. HA

  • Schade, dass man im Zusammenhang mit dem HSV nicht von sportlichen DIngen sprechen kann. Denn sportlich ist die Mannschaft ja gut, aber andererseits hat man auch viel Geld ausgegeben, um gute Leute kaufen zu koennen und sie anderen Vereinen "weggenommen". Insofern wuerde ich mich freuen, wen es noch den Zwangsabstieg gibt.

    Bei Vorbildern ist es unwichtig, ob es sich dabei um einen großen toten Dichter, um Mahatma Gandhi oder um Onkel Fritz aus Braunschweig handelt, wenn es nur ein Mensch ist, der im gegebenen Augenblick ohne Wimpernzucken gesagt oder getan hat, wovor wir zögern.


    Erich Kästner

  • Kassensturz morgen
    Handball: HSV stimmt Spielverlegung zu


    Hamburg - Andreas Rudolph, der Präsident der HSV-Handballer, bekam gestern von Trainer Bob Hanning eine Einkaufsliste überreicht. Inhalt: etwa 15 Namen. "Das sind alles Spieler, die ich gern haben würde", so Hanning. In konstruktiver Atmosphäre, berichteten beide später, habe man das sportliche Konzept für die kommende Bundesligasaison abgesprochen, Einzelheiten will Hanning am Donnerstag bekanntgeben. Rudolph: "Wir sind uns in allen Punkten einig."


    Ob der Wunschzettel indes noch einmal hervorgekramt wird, ist ungewiß. Dem HSV fehlt immer noch ein hoher sechsstelliger Betrag, um den Spielbetrieb bis Saisonende sicherzustellen. "Die Termine mit den Sponsoren sind abgearbeitet. Wir haben viele Zusagen, von einigen steht allerdings eine verbindliche Zusage noch aus", so Rudolph, der noch immer aus eigener Tasche für die Liquidität seines Klubs sorgt. So konnten zuletzt fällige Lizenzgebühren an die Bundesliga (HBL) und den europäischen Verband gezahlt werden, obwohl die HSV-Spielbetriebsgesellschaft Omni Sport GmbH insolvent ist. Als deren Geschäftsführer ist am Freitag der Rechtsanwalt Thomas Poullain (Mönning & Partner) notariell berufen worden, zudem wurde ein testierter Geschäftsbericht der Omni Sport für das vierte Quartal 2004 fristgerecht an die HBL versandt.


    Morgen will Rudolph einen Kassensturz vornehmen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Spätestens am kommenden Montag will der Präsident allen Spielern und Mitarbeitern verbindlich Auskunft darüber geben, ob und unter welchen Bedingungen der Spielbetrieb fortgesetzt werden kann. Unabhängig davon droht dem Supercup-Sieger weiter der Zwangsabstieg für den Fall, daß das Insolvenzverfahren gegen die Omni Sport vor Juli eröffnet wird. Der vorläufige Insolvenzverwalter Gideon Böhm versicherte zumindest, "die umfangreichen Bemühungen des Herrn Rudolph so weit als möglich zu unterstützen".


    Unterdessen hat der HSV der Verlegung des nächsten Bundesligaspiels bei der SG Wallau-Massenheim zugestimmt. Die Hessen hatten darum gebeten, weil die Ballsporthalle Frankfurt-Höchst am ursprünglichen Termin 11. Februar belegt ist. Der neue Termin steht noch nicht fest. leo

  • Dienstag, 25. Januar 2005
    HSV-Handball: Die Rettung


    Hamburg - Der Unternehmer Andreas Rudolph liebt die freie Rede. Der HSV-Handball-Präsident Andreas Rudolph hielt sich gestern Wort für Wort an sein Konzept. Die Sätze, die er vorlas, werden in die bisher kurze Vereinsgeschichte eingehen. Rudolph verkündete die Rettung des Bundesligaklubs: "Die Sanierungsmaßnahmen der Verantwortlichen des HSV sind abgeschlossen. Die finanziellen Grundlagen für die Restsaison und besonders für die Spielzeit 2005/2006 sind gelegt." Die Ära Winfried Klimek sei damit endgültig beendet. Der hatte den Verein und dessen wirtschaftlichen Träger Omni Sport an den Rand des Ruins geführt.


    Ein Monat Arbeit, Verhandlungen mit Gläubigern, Partnern, der Stadt und Sponsoren stehen hinter Rudolph und seiner Crew Hamburger Persönlichkeiten, die dem Vortrag des Präsidenten mit ihrer Anwesenheit zusätzliches Gewicht gaben. Und das ist die Bilanz der Aktivitäten: Für die laufende Saison fehlen noch 350 000 Euro. Den Finanzbedarf bis zum 30. Juni ordnete Rudolph auf 2,1 bis 2,4 Millionen Euro ein. 800 000 seien zusätzlich akquiriert worden, zudem kaufte der Präsident persönlich verpfändete Sponsorengelder von 750 000 Euro von der Bodenseebank, Klimeks Hausbank, frei.


    Die Budgetlücke für die nächste Serie bezifferte Rudolph bei einem geplanten Etat von 4,5 Millionen Euro auf gut eine Million. Der HSV kalkuliert mit einem Zuschauerschnitt von 6200 (Preis pro Karte: 12 Euro). "Die Fehlbeträge müssen mit solider Arbeit aufgebracht werden", forderte er weiteres Bemühen von sich und seinen Mitstreitern. Daß er im Notfall erneut in die eigene Tasche greifen würde, stritt Rudolph nicht ab, "der Verein darf aber nicht von einer Person abhängig sein, sonst hat er langfristig keine Überlebenschance".


    Vertrauensbildend haben sich die Maßnahmen bereits erwiesen. Der (Sponsoren-)Club 50 hat nach kurzer Zeit 17 Mitglieder, der Großverein HSV will künftig eine engere Zusammenarbeit mit den Handballern pflegen. Das rechtliche Konstrukt bereitet HSV-Anwalt Claus Runge vor.


    Auch die Spieler bleiben - und alle sind mit Gehaltseinbußen zwischen 10 und 20 Prozent einverstanden. "Wir hatten hervorragende Verträge und haben deshalb kein Problem, dem Verein entgegenzukommen", sagte Kapitän Thomas Knorr. Die Franzosen Bertrand und Guillaume Gille verlängerten bis 2008 plus Option auf ein weiteres Jahr, Knorr bis 2007. Einigkeit besteht mit Pascal Hens, Torsten Jansen und den Trainern Bob Hanning und Christian Fitzek. Nur Jon Belaustegui (zurück nach Spanien) wird den Verein definitiv zum Saisonende verlassen. Der Kader soll mit Nachwuchsspielern bis zu 18 Mann aufgestockt, Hochkaräter wie der Slowene Vid Kavticnik (21) geholt werden. Rudolph: "Wir können in Hamburg nur bestehen, wenn wir Spitzenhandball anbieten."


    Der Vorstand der Handball-Bundesliga (HBL), der gestern im Hamburger Airport-Hotel tagte, nahm die neue Entwicklung des HSV, die Rudolph erläuterte, mit Wohlwollen, aber auch Skepsis zur Kenntnis. "Das Bemühen ist anzuerkennen, die Vergangenheit ist damit aber nicht getilgt", sagte der HBL-Vorsitzende Bernd-Uwe Hildebrandt (SC Magdeburg). Ein genaues Urteil sei erst möglich, wenn verläßliche Daten vorlägen. Bis zum 10. März muß der HSV seinen wirtschaftlichen Rahmenplan für 2005/2006 einreichen.


    Die sich aus den HBL-Statuten ergebene Gefahr eines möglichen Zwangsabstieges des HSV wegen Eröffnung des Insolvenzverfahrens gegen die Omni Sport vor Saisonende sei aber ausgeräumt, sagte Rudolph. Die Geschäfte der hochverschuldeten Klimek-Gesellschaft führt jetzt HSV-Anwalt Thomas Poullain. Dessen Kanzlei Mönning & Partner stellte gestern einen Gläubiger-Insolvenzantrag gegen die Omni Sport, weil Hens-Berater Wolfgang Gütschow seinen aus Kostengründen zurückgezogen hatte. "Wir sollten jetzt alles unter unserer Kontrolle haben", hofft Poullain. rg


    Anm.: Hallo Düsseldorfer Wirtschaftsbosse: So wird es gemacht und der Handball unterstützt. Warum seid ihr nicht zu sowas auch nur annähernd fähig???????

  • Mittwoch, 26. Januar 2005
    HSV-Handball: Mitglieder gesucht


    Hamburg - Nach dem Kraftakt der finanziellen Sanierung der HSV-Handballer arbeitet Präsident Andreas Rudolph (49) mit seinem Team an neuen und effektiveren Vereinsstrukturen. Grundsäulen sollen Mitgliederwerbung (100 bisher, 1000 in diesem Jahr, 10 000 bis ins Jahr 2010), der "Club 50" (Mindestbeitrag pro Saison 10 000 Euro), der "Club Silver" (5099 Euro) und der Freundeskreis (1099 Euro) werden.


    Die wirtschaftlichen Aktivitäten werden nach der Trennung von der Omni Sport (Insolvenzantrag läuft) zum 30. Juni 2005 in eine GmbH ausgelagert, die vom Verein mehrheitlich kontrolliert und von Manager Dierk Schmäschke geführt werden soll. Die Gesellschaft hat laut Businessplan rund 2,5 Millionen Sponsorengelder zu akquirieren, das Merchandising zu entwickeln, zusätzliche Werbeflächen bei TV-Spielen zu verkaufen und damit rund 75 Prozent des künftigen Etats zu decken. Die Geschäfte wird ein siebenköpfiger Aufsichtsrat kontrollieren, dem Michael Grollmann (SwissLife Cooperations) vorsitzen will. Das Gremium beruft den Präsidenten.


    Weil Spieler und Trainer auf bis zu 20 Prozent ihres bisherigen Gehaltes verzichten, wird die Mannschaft künftig vom 7000. Zuschauer an - gestaffelt von 50 bis 70 Prozent bei mehr als 9000 Besuchern - an den über dieser Zahl liegenden Eintrittsgeldern beteiligt.


    - Eine Entscheidung über den Einspruch des HSV gegen den Abzug von acht Pluspunkten wegen Verstoßes gegen die Lizenzauflagen soll Anfang März von der Handball-Bundesliga (HBL) erfolgen. Rechtsanwalt Andreas Thiel, der ehemalige Nationaltorhüter, erstellt für die HBL ein Gutachten. HSV-Anwalt Claus Runge strebt eine vorzeitige Einigung an. Ziel: Halbierung der Strafe.


    - Der Vorverkauf für das Europapokal-Hinspiel (Achtelfinale) gegen das spanische Topteam Ademar Leo´n am 5. März, 19 Uhr, in der Color-Line-Arena hat begonnen. Der HSV rechnet mit einer ausverkauften Halle.


    - Das DHB-Pokal-Viertelfinale gegen die SG Flensburg-Handewitt am 15. Februar in der Sporthalle Hamburg (Krochmannstraße 55) ist ausverkauft. Das Spiel wird um 20 Uhr live im DSF übertragen.


    - Das Bundesligaspiel gegen die HSG Düsseldorf wurde auf den 27. Februar um 16 Uhr in die Sporthalle Hamburg verlegt.

  • 2.02.2005
    HSV-Handball will jetzt neue Spieler kaufen


    Hamburg - "Auf Grund der zahlreichen Verletzten werden wir reagieren und uns noch in dieser Woche um neue Spieler bemühen", sagte Bob Hanning, der Trainer der HSV-Handballer, nach Rücksprache mit Präsident und Mäzen Andreas Rudolph. Die Wechselfrist endet am 15. Februar. Beim Turnier in Apenrade hatte sich Andreij Siniak im Finale gegen den dänischen Tabellenzweiten Aarhus GF (19:25) die Mittelhand gebrochen. Der Weißrusse fällt mindestens vier Wochen aus. Weil sich zudem die Rückkehr von Jon Belaustegui (Knöchel) um weitere drei Wochen verzögert, der Zeitpunkt des Comebacks von Pascal Hens (Wade) unklar ist und auch Talent Sebastian Opderbeck (Oberschenkel) ausfällt, soll die Mannschaft kurzfristig verstärkt werden. Mit dem Pokal-Viertelfinale gegen Flensburg-Handewitt (15. Februar, 20 Uhr, Sporthalle Hamburg) und dem Europapokal-Achtelfinale gegen Léon (5. März, 19 Uhr, Color-Line-Arena, und am 12. März, 18 Uhr, in Léon) stehen in den nächsten Wochen die wichtigsten Saisonspiele für den HSV an. Positiv: Der Franzose Bertrand Gille (Bänderriß) stieg gestern wieder ins Mannschaftstraining ein.


    Anm.: Wie macht man das? ?( Auf der einen Seite kein Geld, pleite oder insolvent? ?( Dann neue Spieler kaufen? ?( Irgendwas machen wir da falsch. :(:(:(:(:(

  • 5.02.2005
    Die Bundesligamänner des HSV haben einen neuen Sponsor. Das Unternehmen ISW GmbH aus Kölln-Reisiek bei Elmshorn steigt bis Ende der Saison 2007/2008 mit einem sechsstelligen Betrag pro Spieljahr ein. Am Dienstag (19 Uhr, Sporthalle Wandsbek) spielt der HSV gegen das Regionalligateam des AMTV.

  • HSV nimmt acht Punkte Abzug hin


    Handball: Hamburger einigen sich mit der Bundesliga außergerichtlich - keine Geldstrafe.


    Hamburg - Der HSV Hamburg hat den von der Handball-Bundesliga (HBL) im Dezember ausgesprochenen Abzug von acht Pluspunkten zu Saisonende akzeptiert. Im Gegenzug hebt die HBL die verhängte Geldstrafe von 15 000 Euro auf. Auf diesen Kompromiß, der nur noch formal durch das Schiedsgericht abgesegnet werden muß, haben sich die Rechtsbeistände beider Parteien verständigt. Damit rutscht der HSV in der reellen Tabelle mit nun 19:11 Zählern vom fünften auf den achten Platz ab. Die Kosten des Widerspruchsverfahrens übernimmt zu zwei Dritteln die Liga?(, zu einem der HSV.


    Der HBL-Vorstand hatte mit der Strafe zwei Verstöße des HSV gegen die Lizenzbestimmungen geahndet. Vier Punkte waren aberkannt worden, weil der wirtschaftliche Träger des Vereins, die inzwischen insolvente Omni Sport GmbH & Co. KG, im Lizenzantrag 320 000 Euro Mietschulden an die Color-Line-Arena unterschlagen hatte. Weitere vier Punkte hatte den HSV das Ausbleiben einer testierten Jahresbilanz der Omni Sport gekostet.


    HSV-Rechtsbeistand Claus Runge (Rommel & Runge) hatte dem Einspruch zwar "gute Chancen" eingeräumt und vor allem formale Fehler geltend gemacht. Allerdings hatte Präsident Andreas Rudolph hinter den Kulissen frühzeitig signalisiert, daß man sich mit dem Punktabzug abfinden werde.


    Offenbar soll das Tischtuch zwischen Klub und Liga nicht noch weiter zerschnitten werden. Denn in einer weit existentielleren Angelegenheit könnte der HSV noch darauf angewiesen sein, daß die HBL Gnade vor Recht ergehen läßt: Sollte das Insolvenzverfahren gegen die Omni Sport noch vor Juli eröffnet werden, stünde der Supercup-Sieger formal als erster Absteiger fest. Mit der "Mea culpa!"-Geste hoffen die in der Liga wenig wohlgelittenen HSV-Handballer nun verspielten Kredit zurückzugewinnen.


    Um in ähnlichen Fällen künftig unabhängiger agieren zu können, will die HBL die Lizenzvergabe ändern. Künftig soll eine Kommission aus HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann, dem Schweriner Wirtschaftsprüfer Siegfried Friedrich sowie - im Rechtsbedarfsfall - dem Anwalt und Ex-Nationaltorhüter Andreas Thiel die Spielgenehmigungen erteilen. Der HBL-Vorstand, der sich aus Vereinsvertretern zusammensetzt, soll dagegen keinen Einblick in die Unterlagen der Konkurrenten mehr haben.


    Für das Final-Four-Turnier um den DHB-Pokal der Männer am 16./17. April loste Color-Line-Arena-Geschäftsführer Uwe Frommhold gestern in Hamburg folgende Halbfinalbegegnungen aus: SG Flensburg-Handewitt - HSG Nordhorn, Frisch-Auf Göppingen - THW Kiel. Die Anwurfzeiten stehen noch nicht fest.


    von Rainer Grünberg, Achim Leoni
    erschienen am 18. Februar 2005 in Sport / Hamburger Abendblatt

  • Zitat

    Anm.: Wie macht man das? Auf der einen Seite kein Geld, pleite oder insolvent? Dann neue Spieler kaufen? Irgendwas machen wir da falsch.



    Das verstehe ich auch nicht. Und ich finde, auch dafuer muesste der Verein ausgeschlossen werden. Denn offensichtlich wird hier immer noch mit gezinkten Karten gespiel. Wir aus Duesseldorf kennen ja das Problem, ich denke da an unsere erste 1.Liga-Saison aus TURU Duesseldorf. Ich glaube, da ist viel gemauschelt worden.

    Bei Vorbildern ist es unwichtig, ob es sich dabei um einen großen toten Dichter, um Mahatma Gandhi oder um Onkel Fritz aus Braunschweig handelt, wenn es nur ein Mensch ist, der im gegebenen Augenblick ohne Wimpernzucken gesagt oder getan hat, wovor wir zögern.


    Erich Kästner

  • 12. März 2005 www.sport1.de
    Einigung im Streit HSV vs. HBL


    München - Die Einigung ist da, der Punktabzug bestätigt:


    Der HSV und die Liga-Vereinigung HBL haben sich im Falle des Protestes der Hanseaten gegen den Punkteabzug wegen Lizenzverstößen am Freitagabend außergerichtlich geeinigt.


    "Die Handball-Bundesliga und der HSV Handball haben sich außergerichtlich darüber geeinigt, dass dem Bundesligisten in der laufenden Spielzeit acht Punkte abgezogen werden. Die Handball-Bundesliga verzichtet auf die Zahlung einer zusätzlichen Geldstrafe", heißt es in einer Pressemitteilung. (Wie sehen Sie die Situation um den HSV? Jetzt im Handball-Forum diskutieren!)


    Harte Strafe


    Der Klub war am 22. Dezember 2004 mit dem Punktverlust und einer Geldstrafe von 15.000 Euro belegt worden. Gegen dieses Urteil hatte der HSV fristgerecht beim ständigen Schiedsgericht Einspruch erhoben.




    Anm.: so wird Betrug salonfähig gemacht. Somit kann jeder Verein, der unter den ersten 10 Plätzen steht, den Verband bei der Lizenzvergabe bescheißen, denn es droht ja nur die "harte Strafe" von einem Punkteabzug. Dies ist ein Schlag ins Gesicht für alle Vereine, die mit einem ehrlichen Etat in den unteren Plätzen kämpfen müssen. ?( ?( ?(

  • Und so geht man dann auch noch mit Spielern um:


    Svensson nicht mehr gefragt


    Leon - Tomas Svensson war ein gefragter Mann in den vergangenen Tagen. Oft sprang der HSV-Torhüter als Dolmetscher ein, gab Interviews in fließendem Spanisch, schrieb den Fans Autogramme. Man kennt den Schweden gut, elf Jahre spielte er in Spanien, wurde mit Atletico Madrid Meister, gewann mit Bidasoa Irun und FC Barcelona sechsmal die Champions League, seine Frau ist Spanierin, kurz: León war für Svensson ein Heimspiel, was sich auch an der Quote ablesen läßt. 21 Würfe (45 Prozent) konnte er parieren, ein Weltklassewert wie schon im Hinspiel.


    In Hamburg, wo seit 2002 sein Zuhause ist, sind Svenssons Dienste dennoch nicht mehr gefragt. HSV-Präsident Andreas Rudolph hat dem 37jährigen mitgeteilt, daß man sich trennen werde, ungeachtet eines Vertrages bis 2006. Der verlor durch die Insolvenz der Spielbetriebsgesellschaft Omni Sport zwar seine Rechtskraft, doch anders als bei allen anderen betroffenen Profis wurde Svensson kein neues Angebot gemacht.


    "Man hat mich vor vollendete Tatsachen gestellt, das finde ich schade", sagt der schwedische Nationalkeeper. Zu alt, zu teuer, zu unkonstant - so die interne Kritik. Trainer Bob Hanning setzt auf Goran Stojanovic (39) sowie auf Henning Wiechers (30), der vom VfL Gummersbach kommt.


    Die Enttäuschung darüber hat Svenssons Motivation nicht geschadet. "Der Sieg bei Ademar war für unsere Entwicklung immens wichtig", sagte er. "Wir haben das Potential, einmal die beste Mannschaft Deutschlands zu werden." Svensson wird diesen Weg nicht mitgehen können. Im Sommer zieht er mit seiner Familie wohl zurück nach Spanien. Mit Portland San Antonio soll Einigung bestehen.

  • Weitere positive Nachricht für den HSV


    In einer Pressemitteilung des Oberlandesgerichtes hat sich der zuständige Richter des Insolvenzgerichtes Hamburg Frank Frind über die zukünftige Entwicklung des Insolvenzeröffnungsverfahrens der Omni Sport GmbH & Co. KG geäussert.


    Aus der Mitteilung geht hervor, dass eine Eröffnung des Insovenzverfahrens beim wirtschaftlichen Träger des HSV nicht zu erwarten ist.


    Diese Mitteilung dürfte bei Verantwortlichen und Fans nach der Erteilung der Lizent noch einmal für Jubelsprünge sorgen.


    Nachfolgend lesen Sie die Pressemitteilung des Hanseatischen Oberlandesgerichtes:


    HSV-Handball-Trägergesellschaft:


    Insolvenzverfahren wird derzeit nicht eröffnet


    Anläßlich des laufenden Insolvenzeröffnungsverfahrens der Omni Sport GmbH & Co. KG (AZ. AG Hamburg 67e IN 26/05), die wirtschaftlicher Träger des HSV-Erstliga-Handballsportes ist, erklärt das Insolvenzgericht Hamburg, Abt.67e, - zuständiger Insolvenzrichter Frank Frind -:


    „Anlässlich in der vergangenen Woche in der Hamburger Presse laut gewordener Spekulationen über die zukünftige Entwicklung des Insolvenzeröffnungsverfahrens und eines möglichen Lizenzverlustes für den Erstliga-Handballverein des HSV wegen einer angeblich drohenden Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellt das Gericht klar, dass eine Eröffnung des Insolvenzverfahrens aller Voraussicht nach nicht vor dem 1.7.2005 erfolgen kann und wird.


    Aufgabe des Insolvenzgerichtes ist es - mit Hilfe des vorläufigen Insolvenzverwalters Rechtsanwalt (RA) Dr. Gideon Böhm - festzustellen, ob ein Eröffnungsgrund (Zahlungsunfähigkeit und/oder Überschuldung) gegeben, die Verfahrenskosten gedeckt und die Sanierung des Betriebes der Gemeinschuldnerin möglich ist. Dabei ist die Masse für die Gläubiger zu sichern und zu erhalten (§ 22 Insolvenzordnung), ggf. sind Sanierungen zu ermöglichen. Die letztgenannte gesetzliche Aufgabe erfordert im vorliegenden Fall, in Abstimmung mit den Verantwortlichen der Schuldnerin und dem vorläufigen Insolvenzverwalter, den Spielbetrieb der Schuldnerin uneingeschränkt fortzusetzen, da eine übertragene, die Masse mehrende Sanierung konkret in Aussicht steht.


    Dazu hat der HSV Handball e.V. eine neue Betriebsgesellschaft gegründet, die bereits beim Ligaverband die Erstligalizenz für die kommende Saison beantragt hat. Sowohl Spielerverträge als auch neue Sponsorenverträge mit der neuen Betriebsgesellschaft sind dabei an den Erhalt der Spielklasse geknüpft und Grundlage für eine erfolgreiche Betriebsübertragung. Die Gläubiger der Gemeinschuldnerin werden durch die in Aussicht genommene und durch den vorläufigen Insolvenzverwalter verhandelte Übertragung auf die neue Betriebsgesellschaft über 100.000,-- EUR mehr erhalten, als bei einer sofortigen Eröffnung des Verfahrens.


    Voraussetzung dafür ist die Vermeidung des Zwangsabstieges, der durch die Richtlinien zur Lizenzerteilung am Spielbetrieb der Bundesliga bei einer Verfahrenseröffnung in der laufenden Saison drohen würde. Bei einem Zwangsabstieg würde es einen HSV-Handballsport in der zweiten Liga anschließend nicht geben, da dafür kein wirtschaftlich tragfähiges Konzept besteht und auch nicht erstellt werden kann.


    Im Rahmen der Sanierungsfunktion des Insolvenzverfahrens hat das Insolvenzgericht alle Maßnahmen zu vermeiden, die eine Minderung der zu verteilenden Masse zur Folge haben würden. Dies gebietet im vorliegenden Ausnahmefall eine weitere Fortsetzung des Insolvenzeröffnungs- und prüfungsverfahrens. Zur weiteren Sicherung hat das Insolvenzgericht am Abend des 23.5.2005 den bisherigen vorläufigen Insolvenzverwalter RA Dr. Böhm zum sog. „starken“ vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt. Er wird damit vom nur Zustimmungsbefugten zum Verwaltungs- und Verfügungsbefugten über die Gemeinschuldnerin. Dies sichert neu entstehende Gläubigerforderungen zusätzlich.


    Weder Neu- noch Altgläubiger der Gemeinschuldnerin werden durch die Verlängerung des Insolvenzeröffnungsverfahrens schlechter gestellt oder gar geschädigt. Sämtliche laufenden Verpflichtungen der Gemeinschuldnerin werden mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters zeitnah erfüllt, da der HSV Handball e.V. im Wege einer Patronatserklärung die notwendige Liquidität der Gemeinschuldnerin Omni Sport KG hergestellt hat und laufend Zahlungen leistet.“


    Ende der Pressemitteilung des Oberlandesgerichtes.


    Dierk Schmäschke (Manager) äußerte sich zur Erklärung: „Nach Erteilung des Lizenz ist diese Nachricht des Gerichtes ein weiteres überaus positives Signal. Damit sollten auch die letzten Zweifel an der Zukunftsfähigkeit des HSV Handball ausgeräumt sein. Nach dem Erfolg über Magdeburg und diesen zwei schönen Nachrichten kann die Mannschaft mit einem Sieg am Sonntag in Wetzlar diese Woche zu einer perfekten Woche für den HSV und seine Fans machen. Jetzt wünsche ich mir, dass sich alle noch zweifelnden Fans und Zuschauer eine Dauerkarte für die kommende Saison sichern, denn eine volle Color Line Arena ist die gesunde Grundlage für den HSV Handball.“


    Quelle: www.hamburg-handball.de

  • Fitzek zum Cheftrainer befördert


    Der HSV Hamburg baut auch in der kommenden Saison auf Christian Fitzek. Der bisherige Interimscoach wurde am Freitag als neuer Cheftrainer vorgestellt und erhält einen unbefristeten Vertrag.


    Der 44-Jährige hatte am 2. Mai Bob Hanning beerbt, der sein Amt nach Differenzen mit der Mannschaft niedergelegt hatte.


    "Ich freue mich auf diese Herausforderung. Hauptpunkte meiner Arbeit werden Teambildung, Ordnung und Disziplin im Spiel sowie die Verbesserung der Athletik sein", so der Ex-Nationalspieler.