HSV-Handballern droht der Zwangsabstieg
Die Zukunft der HSV-Handballer hängt weiter an einem seidenen Faden: Die Hamburger konnten bis Mittwochabend, wie ursprünglich von der Handball-Bundesliga (HBL) gefordert, noch keine testierte Bilanz zum 30. Juni 2004 vorlegen. Die HBL verlängerte die Frist um 48 Stunden. Bis zum Freitag (24.00 Uhr) muss die Bilanz sowie eine positive Fortführungsprognose über die weitere finanzielle Machbarkeit (HBL) vorliegen, sonst droht den Hanseaten sogar der Zwangsabstieg. Die HBL hat angekündigt, bis Weihnachten die Strafe für den HSV zu verkünden. Ein Punktabzug ist nach derzeitigem Stand die Mindeststrafe.
November-Gehälter nicht bezahlt
"Die schlechte Nachricht ist, dass wir die November-Gehälter noch nicht bezahlt und die Bilanz noch nicht vorgelegt haben", sagte Vereinspräsident Heinz Jacobsen. Ob die Bilanz am Freitag tatsächlich bei der HBL eingereicht werden kann, ist sehr fraglich. Eine Zukunft mit dem bisherigen wirtschaftlichen Träger Omni Sport GmbH scheint aussichtslos. Die Omni Sport ist mit mehr als zwei Millionen Euro verschuldet, Geschäftsführer Winfried Klimek sitzt in Lübeck wegen Verdacht des Betruges in Millionenhöhe in Untersuchungshaft. "Wir haben ganz klare Richtlinien. Wenn ein Verein Insolvenz anmeldet, ist er der erste Absteiger. Alles andere wäre eine Bestrafung für die, die solide arbeiten", bestätigte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. Die Eröffnung eines Insolvenzverfahren bedeutet allerdings nicht die Einstellung des Spielbetriebes. "Und das ist auch gut so. So hat Magdeburg für das Heimspiel am 26. Dezember gegen den HSV schon alle Karten verkauft", meinte Bohmann.
Club erwägt Klage gegen HBL
"Die gute Nachricht ist, dass wir ein Treffen mit Sponsoren und Freunden hatten. Dort waren die Signale eindeutig. Man wird uns unterstützen, wenn sich der HSV Hamburg neu aufstellt", meinte Jacobsen. Wie diese Umstrukturierung aussehen könnte, ließ der Clubchef allerdings offen. Sollte die Omni Sport Insolvenz anmelden, erwägt der HSV eine Klage gegen den folgenden Zwangsabstieg. Denn nach dem Zivilrecht muss ein Sanierer zumindest die Chance bekommen, das insolvente Utrnehmen wieder auf Kurs zu bringen. Und das ginge fast nur in der Bundesliga. "Ich kann die Einschaltung anderer Rechtsinstanzen nicht verhindern", sagte Bohmann. Jacobsen ist nun dabei, die rechtlichen Grundlagen zu prüfen.
Das wäre natürlich von Vorteil für die HSG. Damit wäre nach unten noch etwas Luft