Das Bild der Stadt bei Nacht sinnvoll gestalten
"Eine Stadt ohne Licht ist keine Stadt. Wenn sie das Licht aber nicht gestaltet, ist sie nur ein beleuchteter Siedlungsraum", erklärte Oberbürgermeister Joachim Erwin am Montag bei der Vorstellung der Pläne zur Erstellung eines "Licht-Masterplans". Die Stadt will mit der Entwicklung eines übergeordneten Lichtkonzepts die Herausarbeitung städtebaulicher Schwerpunkte und charakteristischer Merkmale im Nachtbild und die Etablierung künstlerischer Lichtprojekte im öffentlichen Raum fördern. Mit einer Lichtsatzung sollen die rechtlichen Grundlagen geschaffen werden, auf deren Basis bestehende und geplante Lichtarchitekturen bewertet und gesteuert werden können.
"Durch private und öffentliche Initiativen sind in den letzten Jahren viele Einzelilluminationen realisiert worden. Wir müssen dies in ein Konzept einbinden, das das Licht in der Stadt langfristig ordnet und fördert und das Bild der Stadt bei Nacht sinnvoll gestaltet", sagte Erwin. Rheinturm, Ehrenhof, Lausward, Stadttor, Kö-Baumbeleuchtung und Burgplatz-Treppenbeleuchtung seien Initiativprojekte. Sie stünden aber noch nicht in einem gestalterischen Gesamtzusammenhang.
Mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Licht/Raum/Stadt, an der Architekten und Lichtplaner beteiligt sind, haben die Düsseldorfer Stadtplaner Schwerpunkte für ein übergeordnetes Lichtkonzept im Innenstadtbereich herausgearbeitet. Dieses Konzept soll unter anderem die Beleuchtung von Bauwerken mit Fernwirkung, so genannten Landmarken berücksichtigen. Die einzelnen Bereiche, die dabei untersucht wurden, sind:
- Die Grünanlagen, die als zusammenhängendes Gebiet die Rheinfront, den Hofgarten, die Kö, die Karlstadt und das Regierungsviertel verbinden.
- Die Achse Friedrich-Ebert-Straße, die Innenstadt, Kö und Altstadt verklammert.
- Die Rheinuferpromenade
- Die Achse vom Worringer Platz bis zum Rhein.
Wie die Leitlinien des Licht-Masterplans im Detail aussehen können, haben die Stadtplaner am Beispiel der Rheinfront im ersten Schritt erarbeitet. Während bei exponierten Landmarken wie Mannesmann-Hochhaus, Victoria-Hochhaus, Stadttor und Rheinturm vor allem die Vertikale ins rechte Licht gesetzt wird, sollen an den Brücken sowohl die vertikalen wie horizontalen Achsen betont und am Rheinufer die Uferkanten in Szene gesetzt werden. Zu denkbaren Lichtinstallationen zählen z.B. die Beleuchtung der Oberkasseler Baumreihe entlang der Dammkante und die Vervollständigung der Kugelleuchtenreihe auf der Rheinuferpromenade in den Medienhafen. Zwischen Oberem und Unterem Werft bieten sich die Treppen, Rampen und Plätze für eine Lichtgestaltung an. Aber auch Einzelobjekte wie die Pegeluhr oder die ehemaligen Eingänge der Kasematten könnten bei entsprechender Illumination das Stadtbild bei Nacht besser in Szene setzen.
Die Landesregierung hat im Rahmen ihres Förderprojekts "Künstlerisch orientierte Lichtprojekte im öffentlichen Raum" den Lichtmasterplan für die Düsseldorfer City aus insgesamt 55 Vorschlägen ausgewählt und bezuschusst ihn mit 60 Prozent. Für die konkrete Umsetzung von neuen Lichtinstallationen will sich die Stadt auch mit privaten Stiftungen wie DUS-illuminated und Sponsoren in Verbindung setzen. Im September soll der gesamte Licht-Masterplan in den zuständigen Ratsausschüssen beraten und der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
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