DSP: Die DEG Metro Stars im Pokal-Finale
Fortunas Fußball-Pokalsieger von 1980 Thomas Allofs hatte zwei Möglichkeiten im Topf um den Endspielort im Deutschen Eishockey-Pokal zu ermitteln, leider entschied er sich aus Düsseldorfer Sicht für das falsche Los - der Endspielort am 22. Februar wird Ingolstadt sein, eine schwere Aufgabe beim Tabellenführer der DEL.
Um aber überhaupt in dieses Finale zu gelangen, mussten am Dienstagabend erst einmal die Erzrivalen aus Köln bezwungen werden, ein "wirklich hartes Stück Arbeit", wie DEG-Trainer Butch Goring es nach dem Match nannte. In der Tat, die Landeshauptstädter lieferten den technisch überlegenen Kölnern einen großen Kampf, deren Trainer Hans Zach nannte es sogar reinen "Abwehrkampf über sechzig Minuten". Es fiel ihm allerdings nach eigenen Worten nicht schwer, dem Gewinner zu gratulieren.
Nun, etwas übertrieben hatte der knurrige Alpenvulkan mit seiner Analyse schon, das kennt man ja, wenn er Niederlagen gegen den Rivalen kommentieren muss, allerdings wurde Metro Star Torhüter Alexander Jung von den schnellen und körperbetont agierenden Haien wesentlich mehr beschäftigt, als sein Gegenüber Thomas Greiss.
Gerade einmal drei komplette Blöcke hatte Goring noch zusammen bekommen, weil sich kurzfristig Daniel Kreutzer mit einem grippalen Infekt abgemeldet hatte und als in der 25. Minute Kapitän Andrew Schneider mit Disziplinarstrafe belegt - wie auch auf Kölner Seite Dan Björnlie - in die Kabine geschickt wurde, blieben nur noch zwei Sturmblöcke. Der Trainer sagte hinterher: "Ich war etwas beunruhigt, weil die Spieler wegen der Personalsituation gute Ausreden gehabt hätten, ich habe sie gebeten, sich professionell zu verhalten und sie haben es getan. Ich bin sehr stolz auf unser Hockey-Team."
Es war über sechzig Minuten ein Pokal-Fight, wie man es sich vorstellt. Torchancen im ersten Drittel gab es auf beiden Seiten, aber die Torhüter Greiss und Jung hielten ihren Kasten sauber, weder Reimer (7. Minute), noch Ulrich (8.) konnten die größten davon verwerten - allerdings auch Blank auf der anderen Seite nicht (8 Sekunden vor der Pausensirene).
Im zweiten Abschnitt eine etwas ausgeglichenere Begegnung, die Metro Stars hielten kämpferisch dagegen und konnten sich besser in Szene setzen – alleine in der 24. Minute vier Möglichkeiten innerhalb von 21 Sekunden, aber noch konnten Davidson (2x), Tory und Kathan nicht treffen. Eine Minute später die wilde Prügelei zwischen dem Kapitän und dem Kölner Björnlie, mit dem moralischen Sieger Schneider, wie zumindest die Fans meinten, aber vom Eis mussten beide (der Düsseldorfer damit im Finale gesperrt).
Jeff Tory war es, der seinem Torhüter im letzten Spielabschnitt reichlich Arbeit bescheren sollte. Er brachte sein Team gegen die Haie mit 1:0 in Führung (28:40), assistiert von Klaus Kathan und Tore Vikingstad und ließ die 7.459 Zuschauer an der Brehmstrasse bereits vom Finale singen. Es gab allerdings noch viel zu tun, Alex Jung geriet unter Kölner Dauerbeschuss, alleine bei einer Strafzeit von Matt Herr (53:47 wegen Hakens) musste er sich achtmal bewähren - mit Bravour, wie ihm beide Trainer bestätigten.
Es war Kampf bis zur letzten Sekunde, eine Minute vor Ende die Haie mit einem Feldspieler mehr, aber ohne Torwart, auch das reichte gestern Abend nicht mehr, die DEG ließ sich das Finale nicht mehr nehmen. Butch Goring gab allerdings zu, dass neben Kampf und Einsatz noch etwas dazu gehört: "Wenn man Glück hat ist man gut, wenn man gut ist, hat man Glück."
Statistik
DEG Metro Stars: A. Jung – Tory, Pellegrims; Jakobsen, Ulrich; Pöttinger, Brännström – Kathan,
Vikingstad, Davidson; Schneider, Herr, Kühnhauser; Jörg, F. Jung, Reimer
Tor: 1:0 (28:40) Tory (Kathan/Vikingstad)
Zuschauer: 7.459
Schiedsrichter: Petr Chvatal (Waldkraiburg)
Strafzeiten: DEG 17 (+Spieldauer Schneider) Haie 13 (+Spieldauer Björnlie)