Christoph Schlingensief (49) ist tot

  • Hab ihn vor vielen Jahren auf der "Deutschlandtour" im Hamburger Schauspielhaus gesehen, wo er Rainer Langhans und Horst Mahler auf der Bühne in ein Streitgespräch verwickelt hat, bis (inszeniert oder nicht?) einer aus dem Publikum Mahlers rechte Eskapaden mit einem Mehlbeutel ins Gesicht unterbrochen hat. :) Auch unvergessen die Affen in Nazi-Kostümen an Original-Nazi-Schauplätzen. Schlingensief war ein Großer.


  • Auch ein ganz großer Film! Der erste deutsche low-budget Splatter Film, oder? So hab ich ihn damals (in den Neunzigern) auf jeden Fall kennengelernt.
    Ich fand auch die Idee mit dem Opernhaus in der Wüste als letztem Akt irgendwie passend und anrührend. ;(


    Jupp definitv! Wenn ich da an Perlen wie Premutos, Black Past oder die Violent Shit Filme denke!

  • Zitat


    Jupp definitv! Wenn ich da an Perlen wie Premutos, Black Past oder die Violent Shit Filme denke!


    Sorry, dass ich erst so verspätet hier reinplatze, aber das Mißverständnis, dass Schlingensief zur gleichen Szene wie Schnaas oder Ittenbach gehöre, hat mich schon zu seinen Lebzeiten Nerven gekostet. Dass "Das deutsche Kettensägenmassaker" irrtümlich wie ein Amateursplatterstreifen von den Gorebauern rezipiert wurde, hat dem Ruf von Schlingensief zwar gestanden, aber dem allgemeinen Blick auf seine Filmographie immer eher geschadet. (meines Erachtens sind Filme wie "Die 120 Tage von Bottrop" und "Terror 2000" eh besser).


    Aber nachträglich und ehrenvoll als erstes Posting in dem Forum meiner Heimatstadt ( :love: ):


    RIP

  • In memoriam Christoph Schlingensief
    Filmmuseum zeigt Raritäten aus den Jahren 1969 bis 1975


    Zum Gedenken an den Käutner-Preisträger Christoph Schlingensief zeigt das Filmmuseum Düsseldorf am 23. Oktober eine Auswahl seiner frühesten Werke als Regisseur. Schlingensief wurde am 2. März mit dem Filmpreis der Landeshauptstadt Düsseldorf ausgezeichnet; er verstarb wenige Monate später, am 21. August. Am 24. Oktober wäre er 50 Jahre alt geworden.


    Das Düsseldorfer Filmmuseum kauft seit jeher Werke von Filmemachern aus NRW, um das regionale Filmerbe zu sichern. Vor rund 20 Jahren wurden Kopien von Christoph Schlingensiefs frühen Filmen für das museumseigene Archiv angefertigt. Seinen ersten Film drehte Schlingensief bereits im Alter von acht Jahren; Werke aus dieser Zeit sind weder im offiziellen Kinoverleih noch auf DVD oder Video erhältlich. Das Filmmuseum bietet nun die Möglichkeit, sich anhand von seltenen und dem Kinopublikum so gut wie unbekannten Werken an das deutsche Ausnahmetalent Schlingensief zu erinnern.


    Das "Raritätenprogramm" aus den Jahren 1969 bis 1975 läuft am Samstag, 23. Oktober, ab 17 Uhr im Filmmuseum, Schulstraße 4. Auf dem Programm stehen: "Das Totenhaus der Lady Florence" (1975/66 Minuten), "Das Geheimnis des Grafen von Kaunitz" (1975/40 Minuten), "Rex, der unbekannte Mörder von London" (1973/13 Minuten) und "Die Schulklasse" (1969/11 Minuten). Matthias Knop, stellvertretender Leiter des Filmmuseums, wird die Veranstaltung eröffnen und eine kurze Einführung zum Programm geben.